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Ich spüre einfach nichts

Schwarze_Rose
Ich weiß nicht wen es noch so ergeht, aber seit meiner Trennung und seitdem ich endlich meine eigene Wohnung habe, spüre ich irgendwie nichts.

Weder Traurigkeit über die Trennung noch kann ich mich an schöne Momente erinnern.

Wer kennt dieses Gefühl noch?

Die einzigen Dinge, worin ich etwas Positives verspüre sind meine Kinder, wenn sie bei mir übernachten und die Tatsache, dass Zuhause kein Kerl wartet, der mich nur abwertet, all meine Ideen ins Lächerliche zieht und mir stets sagt, dass ich irgendwann gegen eine sehr junge Frau ausgetauscht werde.

Es macht sich schon bemerkbar, dass ich jetzt alleine lebe, aber ich darf jederzeit darüber bestimmen wer in meiner Wohnung willkommen ist und wer draußen zu bleiben hat.

Aber mein Ex (Noch-Ehemann) und ich waren über 20 Jahre zusammen und davon 17 Jahre verheiratet und trotzdem spüre ich keinerlei Verlust, keine Trauer und noch nicht mal eine Träne kommt hervor.

Das Einzige, was in mir viel Traurigkeit auslöst ist die Tatsache, dass er einfach die Kinder mitnehmen durfte und ich dankbar sein muss über jede Minute mehr, die ich mit den Kindern verbringen darf. Auch wenn ich einen bestimmten Bus sehe, dann werde ich daran erinnert, dass ich mein Zuhause verloren habe. Die Gegend, wo ich jetzt wohne, ist zwar sehr schön, aber so richtig angekommen bin ich noch nicht.

Wenigstens kann ich mich damit trösten, dass es mir endlich erlaubt ist meine Wohnung mein Zuhause zu nennen. In meinen alten Zuhause hatte ich stets das Gefühl, dass es nie mein Zuhause sein durfte, weil mein Ex größtenteils alles bezahlt hat. Auch sein Chef ist der Meinung, dass ein Baby und Kleinkind keine Entschuldigung sind, um nicht arbeiten zu gehen.

Ich bekomme viel Unterstützung, damit ich schon bald wieder arbeiten kann. Mir wurde abgeraten meinen Kindern einen Schlüssel zu meiner Wohnung zu geben, da das Risiko noch zu groß ist, dass mein Ex auf die Idee kommt auch meine Wohnung leer zu räumen, sowie er es mit unserer alten Wohnung getan hat.

Mein Ex meinte einmal zu mir, dass ich ohne noch vermissen werde, was überhaupt nicht der Fall ist. Wenn ich nach Hause komme, dann komme ich endlich zur Ruhe, weil ich nicht mehr das Gefühl habe, dass mein Kopf droht zu platzen nach einen Streit. Auch seine Freunde, die auch stets mich abgewertet haben, müssen auch aus meinen Leben draußen bleiben.

08.12.2025 19:16 • x 3 #1


Sonnenschein85
Wie lange bist du getrennt? Vielleicht stehst du noch unter Schock und dein Körper schützt dich so: Indem du nichts oder nicht viel fühlst. ( Keine überlastung durch zu viele Emotionen) oder es klingt nach einer leichten Depression.

Wenn man wirklich gar nichts fühlen kann.

08.12.2025 19:19 • x 2 #2


A


Ich spüre einfach nichts

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Schwarze_Rose
Wir sind seit Anfang Juni 2025 getrennt.

Es gibt noch viele Dinge zu regeln. Mein Ex wollte sich um einen Therapieplatz für unseren Sohn kümmern wegen seiner Legasthenie. Aber ich muss das übernehmen, weil ich nicht will, dass er auf der Strecke bleibt. Ich habe ihm Schuhe für den Winter gekauft, weil unser Sohn mir erzählt hat, dass seine Schuhe schon so kaputt sind, dass er sofort nasse Füße kriegt. Mein Ex bekommt Unterhaltsvorschuss, aber trotzdem muss unser Sohn in kaputten Schuhen rumlaufen, wenn ich nicht einspringe. Ich weiß, dass das Bürgergeld knapp berechnet ist, aber ich lasse unsere Kinder nicht in kaputten Sachen rumlaufen, nur weil der Vater es für andere Sachen ausgibt.

08.12.2025 19:28 • x 2 #3


Sonnenschein85
Zitat von Schwarze_Rose:
Wir sind seit Anfang Juni 2025 getrennt. Es gibt noch viele Dinge zu regeln. Mein Ex wollte sich um einen Therapieplatz für unseren Sohn kümmern ...

Vielleicht sind einfach noch so viele Dinge in deinem Kopf. So das Emotionen aktuell noch keinen Platz haben. Vielleicht kommt es noch, wenn du mehr zu Ruhe kommst.

Oder du bist wirklich komplett über die Beziehung hinweg, weil du vielleicht während der Beziehung schon dich emotional abgegrenzt hast.

08.12.2025 19:36 • x 2 #4


A
@Schwarze_Rose Ich kann nur sagen, das kann noch der Schock-Puffer-Moment des Übergangs sein.

Aber auch was anderes könnte der Fall sein: Ich sag dir mal was von mir: Ich hatte einige, auch lange sehr gute Beziehungen in meinem Leben. Ich bin also echt nicht von einem Unguten zum nächsten gerutscht und deswegen in einem traumatischen Verdrängungsprozess. Eher im Gegenteil. Aber ich kann mich kaum noch an wirklich tolle Momente erinnern. Bei keinem. Da muss ich mich echt anstrengen - und das ging mir nach einer Trennung recht bald so. Mag für manch einen bitter klingen, viele stehen ja darauf, dass das Gegenüber nur ja nichts vergisst. Und keine Sorge, die Person und das Gefühl damals hat jemand wie ich nicht ausradiert.

Aber vermutlich bin ich einfach nicht so rückwärtsgewandt, dass ich da ewig an einzelnen Momentchen festhalte und die dann immer abrufe, um ihnen dann ewig nachzutrauern. Ich lebe nicht in der Vergangenheit, sondern in Gegenwart und Zukunft. Widder halt Die Vergangenheit ist so oder so vergangen. Ich habe natürlich eine große Traurigkeit gespürt, die Personen sind auch noch irgendwo in meinem Herzen. Hab ich mich aber durchgebissen, ist mir auch schnell was wurscht. Das ist ein ziemlich großes Geschenk. Andere kauen ja ewig an jeder netten Geste von vor 15 Jahren herum.

Also vielleicht siehst du das ja mal so wie ich, von der positiven Seite. Es basiert weit nicht jeder Charakterzug oder Einstellung auf einem Trauma oder Schock, das kommt sogar nur extrem selten vor. Viel viel seltener, als behauptet wird. Vielleicht bist du einfach wie ich vor allem vorwärts- und nicht rückwärtsgewandt. Und ich wüsste nicht, was daran schlecht sein sollte. Vor allem für dich

08.12.2025 19:47 • x 4 #5


S
@Arnika Deinen Beitrag finde ich einach gut.
Ich habe diese Schock-Starre auch erlebt.
Ein kurzes antippen hätte ausgereicht um los zu flennen.

08.12.2025 20:55 • x 1 #6


A
@SelfTouch Absolut! Ich bin zB ein sehr sensibler Mensch, 4mal soviel, wie man mir gemeinhin anmerkt. Aber diese ewigen Ablenk-Parolen sind zwar gut gemeint, kann ich zB aber nicht. Deswegen bin ich aber wohl auch schneller durch.

Alle schreiben immer vom bewussten Loslassen, gleichzeitig Ogottogott, was, wenn er mich vergisst und dann nochmal gleichzeitig vom Ablenken, um sich nur ja den Themen nicht zu stellen. Logisch Ich wiederum kann mich kaum ablenken, kämpfe/leide mich durch - dafür hab ich dann auch schneller wirklich nachhaltig losgelassen. Unterm Strich für viele die bessere Lösung. Wobei ich’s mir gar nicht aussuchen kann, funktioniere halt so.

08.12.2025 21:13 • #7


S
@Arnika Instinkt und Intuition ist meine Antwort.
Ich habe an mir erkannt, daß ich intuitiv aktiv ticke.
Heute muß ich meine Aktionen weniger hinterfragen ... weil mich eine innere Gewissheit stärkt.

08.12.2025 21:29 • #8


Heike1307
Zitat von Schwarze_Rose:
dass Zuhause kein Kerl wartet, der mich nur abwertet, all meine Ideen ins Lächerliche zieht und mir stets sagt, dass ich irgendwann gegen eine sehr junge Frau ausgetauscht werde.

Er hat dich immer abgewertet, du warst psychisch immer auf hoher Drehzahl. Das hat was mit dir gemacht. Ging die Trennung von dir aus? Da ist noch die Schockstarre. Das dauert ein Weilchen. Und ja, es könnte auch eine depressive Verstimmung sein. Nach meiner 1. Trennung ging es mir genauso. Ich musste auch mein Kind zurück lassen. Das war schlimm.
Das wird schon. Kopf hoch. Irgendwann geht es aufwärts.

09.12.2025 09:08 • x 1 #9


Schwarze_Rose
@Heike1307

Ich habe mich getrennt. Einer der Gründe ist, dass er mir hinter verschlossen Türen zu verstehen gab, dass weder ich noch unsere Kinder ein Recht haben zu existieren aufgrund unserer ADHS. Aber in Förderplangesprächen prallt er z. T. Damit, dass ich auf dem 2. Bildungsweg meine Schulabschlüsse nachgeholt habe und trotz Arbeit und Kindererziehung noch ein Fernstudium abgeschlossen habe.

09.12.2025 15:00 • #10


Sonnenschein85
Zitat von Schwarze_Rose:
@Heike1307 Ich habe mich getrennt. Einer der Gründe ist, dass er mir hinter verschlossen Türen zu verstehen gab, dass weder ich noch unsere Kinder ...

Wenn er so eiskalt zu dir war, dann erklärt das vielleicht auch das du nun wenig spürst. Wenn du über lange Zeit so behandelt wurdest, das tötet doch alle Gefühle ab.

10.12.2025 19:41 • x 1 #11


S
Eine kalte Person soll bleiben oder Leben wie Diese will.
Da bin ich raus.

Aus diesen Grund bin/war ich hier ... weil ich an ihr gezweifelt habe.
Meine Partnerin läßt mich mit kurzen Worten langsam Verstehen.
Und Es ist genau Diese Art, die mich zu ihr halten läßt ... weil sie ist wie sie ist.

Dank an Euch ...

10.12.2025 20:58 • #12


S
Und damit lasse ich Es gut sein :
Meine Partnerin nimmt Vieles von mir stillschweigend hin ...
Und doch hält sie zu mir ... !

Alles Gute Euch ...
Ich weiß, daß keine Antwort kommen wird ... dann ist Das eben so ...

12.12.2025 01:03 • #13


Sonnenschein85
Zitat von SelfTouch:
Und damit lasse ich Es gut sein : Meine Partnerin nimmt Vieles von mir stillschweigend hin ... Und doch hält sie zu mir ... ! Alles Gute Euch ... ...

Wovon redest du?

12.12.2025 02:48 • x 1 #14


Schwarze_Rose
Zitat von SelfTouch:
Und damit lasse ich Es gut sein : Meine Partnerin nimmt Vieles von mir stillschweigend hin ... Und doch hält sie zu mir ... ! Alles Gute Euch ... ...

Ein Nachbar meinte auch zu mir, dass ich eine schlechte Ehefrau war, weil ich in einer Beziehung gut behandelt werden möchte.

Dieser Mensch betrügt regelmäßig seine Frau und fühlt sich dabei auch noch im Recht, weil er mir regelmäßig seine Eroberungen erzählt hat und über seine Frau abfällig gesprochen hat. Ich habe ihn mehrfach gebeten, dass ich von seinen Bettgeschichten nichts hören will und trotzdem hat er diese Bitte stets ignoriert.

Jetzt, da ich getrennt bin, will er, dass ich ihn in meine Wohnung lasse und ich ihn gestatte auch ihn mal ran zu lassen. Daraufhin habe ich sofort den Kontakt abgebrochen.

12.12.2025 12:15 • x 1 #15


A


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