Ich versteh das alles nicht

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Es ist nun gute fünf Wochen her, dass mir (33) meine Frau (32) nach dreizehn gemeinsamen Jahren (davon 11 verheiratet) mitgeteilt hat, dass sie sich von mir trennen wird. Diese Entscheidung von ihr ist endgültig. Knapp zwei Wochen vorher hatten wir ein erstes Gespräch darüber, in dem sie bemerkte, dass nichts verloren sei und es alles wieder ins Lot käme, sie bräuchte aber viel Zeit, die ich ihr versprach zu geben. Zwei Wochen später war Schluß! Endgültig. Obwohl ich ihr alle Zeit der Welt gegeben hatte. Montags waren wir sogar noch shoppen und es war toll, Samstags war Schluß.

Lange Rede kurzer Sinn. Inzwischen wohne ich seit eineinhalb Wochen vorrübergehend bei meinen Eltern bis ich zum 01.11. meine eigene Wohnung beziehen kann. Durch die Übergangslösung bei meinen Eltern hatte ich gehofft, dass die Beziehung zu meiner Frau etwas besser würde, da sie die räumliche Trennung herbeigesehnt hatte. Doch anstatt nun freundlicher mit mir umzugehen, wird es scheinbar immer schlimmer. Anfangs sagte sie noch, sie mag mich als Freund, aber mehr empfindet sie eben nicht, doch inzwischen ist es so, dass aus ihr der pure Hass herauszubrechen scheint, wenn sie mich sieht. Am Telefon geht es noch, aber wie gesagt, sobald sie mich sieht ist alles zu spät.

Wir haben zwei Kinder (7 und 9), weshalb ich sie auch in Zukunft sehen werde, aber ich weiß echt nicht, wie ich mit diesen Launen umgehen soll. Wird das irgendwann besser?

Ich habe meine Frau weder betrogen noch belogen noch sonstwas. Das was ich mir vorzuwerfen habe ist wie in vielen Fällen die Tatsache, dass ich sie wohl zu wenig unterstützt habe und oftmals zu sehr auf meine Interessen geachtet habe, aber das sind Streitpunkte und keine Trennungsgründe, zumindest nicht nach dieser Zeit.

Es mag jetzt blöd klingen, aber ich merke, dass meine Frau dringend professioneller Hilfe bedarf, da sie wirklich nicht weiß, was sie will. Die professionelle Hilfe lass ich mir jetzt geben in der Hoffnung, dass ich ihr dadurch vielleicht auch helfen kann. Allerdings müsste sich dazu erstmal unser Verhältnis verbessern. Kann es sein, dass bei Frauen Anfang 30 so eine Art Midlife-Crisis auf den Plan tritt, wenn sie früh geheiratet haben?

Ich habe mir auch schon überlegt, ob es damit zusammenhängen könnte, dass sie soweit alles bekommen hat, was ihrer Meinung nach zu einem perfekten Leben gehört - Haus, Kinder, Hund, Katzen, Auto etc. Und jetzt fehlt ihr eben noch irgendwas, das ich ihr anscheinend nicht mehr geben kann.

Sie hat mir gesagt, dass sie mich nicht mehr liebt, aber ich kann ihr das nicht glauben. Vielleicht will ich's auch nur nicht. Auf jeden Fall hat sie keinen anderen, sie will einfach nur ihre Ruhe, aber ich kann sie nicht so ohne weiteres gehen und in ihr Verderben rennen lassen. Schließlich liebe ich sie und die Kinder über alles und wäre gerne wieder Teil ihres Lebens.

Mir fehlt momentan einfach alles - sie, die Kinder, sogar das Gassi-Gehen mit dem Hund. Am meisten aber fehlt es mir, die Kinder im Alltag erleben zu können. Und natürlich ihre Nähe, aber ich befürchte, dass ich die nie wieder erleben werde. Grund dafür ist, dass wir regelmäßig unsere Krisen hatten und sich die auch meistens um dieselben Themen gedreht haben (Hilfe im Haushalt etc.). Jetzt hat sie Angst, ich würde ihr etwas vorspielen und mich nicht ehrlich bemühen. Allerdings war es auch noch nie so akut wie im Moment.

Wenn mir jemand helfen kann, ich freue mich über jede Antwort, da ich wirklich ratlos bin, was ich noch tun könnte.

27.09.2004 21:51 • #1


E
Hallo lone rider,

es ist schwer damit umzugehen, wenn man selbst noch liebt, aber nicht mehr wiedergeliebt wird. Es ist ein harter Prozess, der vor Dir liegt, in dem Du erkennen, verstehen, akzeptieren und loslassen lernen kannst.

Du kannst nur an Dir selbst arbeiten und versuchen, Dich zu verändern. Du kannst versuchen Dein Verhaltensmuster zu erkennen und dann verstehen, warum es so gekommen ist.

Du kannst aber nicht Deine Partnerin ändern! Ich hab auch versucht, mit meinem Ex unsere Beziehung aufzuarbeiten. Er hat allerdings daran überhaupt kein Interesse gezeigt - warum auch? für ihn war und ist es bequemer einfach eben die Partnerin auszutauschen, wenn Probleme entstehen. Das hat er vor mir auch so praktiziert und wird es weiter tun. Er hat mir einfach pauschal unterstellt, ich wollte ihn nur verletzen. Dabei kennt er mich doch eigentlich besser! Und das er mich verletzt hat und zwar heftig, ist ja was anderes, ich bin ja stark, kann das ab und muss eben sehen, wie ich klarkomme. So einfach ist Tennis für ihn.

Was bleibt mir? Nur die Realität zu sehen und es hinzunehmen. Versuchen, mein Leben wieder in die Bahnen zu lenken, die mir wichtig sind. Für mein Seelenheil zu sorgen, denn das tut kein Anderer!

Wir müssen akzeptieren, dass es Menschen gibt, die kein Interesse haben oder besser gesagt, denen das Verständnis für zwischenmenschliche Vorgänge fehlt.

Ich kenne Deine Frau natürlich nicht. Eventuell kommt sie ja zu einem späteren Zeitpunkt dazu, sich mit der Situation auseinanderzusetzen. Vielleicht braucht sie im Moment wirklich die Zeit für sich. Jeder hat so seine eigene Eieruhr.

Dir bleibt ebenfalls nur, Dich mit Deiner Situation zu beschäftigen und möglichst zu versuchen, fair zu bleiben. Ich weiß, dass das schwer ist, denn es tut soooo weh!

Wie Dein Weg auch immer ist, wenn Du Deine Werte festlegst und Dir selbst treu und ehrlich gegenüber bleibst, wirst Du daran wachsen und eines Tages stolz auf Dich sein!

Ich wünsche Dir alles Gute
GIPI

28.09.2004 08:19 • #2


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Ich versteh das alles nicht

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D
hallo lonely rider,

du stehst jetzt am Anfang einer schweren Zeit, auch ich bin noch mitten drin, aber schon ein paar Wochen weiter.

Ich kann mir vorstellen, dass es mit Kindern und Hund noch wesentlich schwieriger ist, als nur den Partner zu verlieren, deshalb fehlen mir dann immer die Ratschläge, wie man mit dieser Situation umgehen könnte.

Aber trotzdem ist es auch die Liebe zu Deiner frau, die dir Schmerz bereitet, und diesen Schmerz teilen wir hier alle.

Auch wenn du vielleicht glaubst, dich zur zeit nicht auf das lesen von büchern konzentrieren zu können, so lege ich es dir ans herz, dich mit Büchern zur bewältigung von scheidung und trennung auseinanderzusetzen.

wenn du magst, schreibe mir eine PN, ich kann dir dann ein paar bücher nennen. oder du stöberst bei amazon und bestellts dir dort direkt.

ich komme deshalb darauf, weil in einem buch stand, dass eine trennung in den ersten 2-4 wochen eine extreme krise auch für den körper bedeutet, dort ist geschrieben, was im gehirn passiert etc.

durch ein besseres verständnis für die vorgänge in mir, ich glaubte nämlich zeitweise, verrückt zu werden, konnte ich ein wenig besser damit umgehen. Körper, Geist und Seele kämpfen nämlich quasi ums *beep* überleben, weil das verlassen werden alte programme wiederbelebt, aus der frühesten Kindheit...nämlich direkt nach der Geburt.

und ich muss sagen, so fühlte es sich auch an, ein überleben tag für tag. etwas existenzielles fehlte und riss ein loch...


Denn in den ersten wochen ist man nichts als ein NERVENbündel und kann keine klaren gedanken fassen und die worte des anderen nicht einordnen...nicht schlafen und nicht essen....aber das geht vorbei, die erschütterungsphase dauert wie gesagt 2-4 wochen, dann hat dein körper wieder begriffen, dass er alleine lebendig bleibt...

Es ist eine Wiedergeburt, die wir hier durchmachen, so weit hergeholt es sich auch anhört, ich kann dies nur bestätigen.
Es fühlt sich nämlich an wie sterben und dann ganz von vorne anfangen. alleine.


versuche, auch an dich zu denken, so schwer es auch fallen mag. das geht mit büchern, sport, spazieren gehen und ablenkung. dann bist du in der lage, die dinge zu sortieren, und mit den entscheidungen ein wenig besser klar zu kommen.

Du musst nun für dich da sein und versuchen, dein bester freund zu werden. Sei dein bester freund, gebe dir ratschläge, was du tun könntest, um dich besser zu fühlen. vergrabe dich nicht, sondern achte auf dein überleben...

All dies solltest du unabhängig davon machen, ob es noch eine chance gibt, oder nicht. So kannst du dich mit deiner frau unterhalten, ohne stets zusammenzubrechen.

Niemand kann dir sagen, wie es weiter geht, niechtmals deine frau zum jetzigen zeitpunkt, auch, wenn man es so gerne hören möchte. Deshalb ist es so wichtig, dass du gut zu dir bist in der langen zeit, die vielleicht zwischen der trennung und einem neuen versuch liegen wird. Nimm deine frau ernst, und stelle dich deshalb auf einen zeitraum ein, in dem sie auch für sich da sein wird. und versuche mit dem gedanken klarzukommen, dass deine frau genauso lange braucht wie du, um sich wieder alleine gut zu fühlen, auch , wenn sie einen kleinen vorsprung hat.

Denn das ist ihr ziel, zu sich zu finden, und davon wird sie sich eventuell nicht so schnell abbringen lassen, weil sie den willen dazu hat. also versuche in der zeit auch zu dir zu finden, damit ihr euch auf gleicher ebene wieder begegnen könnt, und du ohne tränen mit ihr sprechen kannst. Auch, wenn es nicht dein wille ist, es bleibt keine alternative für dich.

Und deine liebe kannst du am besten zeigen, indem du einsiehst, dass es nun an der zeit ist, dass jeder zu sich findet, bis man vielleicht wieder zueinander findet.

wie du siehst, ich bin auch nicht in der Lage zur Zeit, antworten zu schreiben, die einen anfang und ein ende haben, aber ich wollte dir trotzdem antworten.

Viel Kraft und Glück wünscht dir

dark_soul



28.09.2004 13:11 • #3


G
Hallo lone rider,

... weil Du es ansprichst. Mir ist schon öfters aufgefallen, dass Frauen, die früh geheiratet und eine Familie gegründet haben, so um die dreißig versuchen, auszubrechen. Ich glaube, diese Frauen haben Panik und fragen sich, was sie für ein Leben gehabt haben und vor allem, was für ein Leben sie noch haben werden, ob das nun alles gewesen ist usw...

Ich glaube, die Aggressivität Deiner Frau könnte daher rühren. Sie versucht mit aller Gewalt auszubrechen und ihr Leben in eine neue Bahn zu lenken und dagegen kannst Du wahrscheinlich nichts tun.

Es ist nur eine Vermutung von mir, aber wie gesagt, ich habe das schon öfters erlebt.


Einen lieben Gruß
Steffi

28.09.2004 15:33 • #4


E
Zunächst mal vielen Dank für Eure Antworten. Tja, es ist wirklich nicht leicht, und weil Dark Soul es geschrieben hat, hier die Bestätigung: Ich habe seit dem 'Tag X', an dem sie mir ihre Entscheidung verkündet hat, 18 kg abgenommen. Zugegeben, ich wollte schon vorher ein paar Pfunde abnehmen, aber so? Nun ja, sei's drum, ab Montag geh ich ins Fitness-Studio, um die abgebauten Muskeln wieder drauf zu kriegen. Vielleicht schaff ich's ja auch mit 'nem Waschbrettbauch :D Aber darum geht's mir nicht. Es stimmt, wir alle müssen nach vorne blicken, aber es ist halt verdammt schwierig. Erst vorhin habe ich mit meinen Kindern telefoniert und kurz mit ihr gesprochen, da war sie auf einmal wieder total freundlich, gerade so, als ob nix wäre.

Zum Thema Buch: ich lese im Moment Ich lieb Dich nicht, wenn Du mich liebst von Dean C. Delis und Cassandra Phillips, weil ich das in einem anderen Beitrag hier im Forum als Tipp gefunden habe. Ich muß sagen, dass da einige Dinge drin stehen, die mir manches leichter machen. So zum Beispiel die Tatsache, dass sie auch gelitten hat. Ich will nicht schadenfroh sein, auch sie hat im Vorfeld extrem abgenommen (daran hätte ich es vielleicht merken können bzw. müssen), aber so weiß ich jetzt wenigstens, wie sie sich gefühlt haben muss.

Um die Sache besser verarbeiten zu können, habe ich sie aufgeschrieben. Ich bin zwar noch lange nicht fertig, aber inzwischen sind über 30 Seiten fertig, ausserdem nochmal soviel Seiten an Gedichten und Gedanken. Ich kann nur jedem raten, tut das auch, denn das tut gut. Und vor allem redet darüber. Ich werde hoffentlich bald einen Termin bei einem Psychologen bekommen, damit ich mich nochmal bei einer mir unbekannten Person alles durchkauen kann, vielleicht gibt es ja noch Ansatzpunkte.

Ansonsten werde ich die Tipps gerne beherzigen und einfach mal abwarten. O.k., ich werd's zumindest versuchen. Es ist nämlich echt hart, wenn man sieht, dass es seinem geliebten Partner anscheinend besser geht als vorher, als wir noch zusammen waren, aber irgendwo gönn ich es ihr. Sie hat Glück im Leben verdient. (Aber ein anderer muss trotzdem nicht sein, das wäre mein Tod)

Vielen Dank

28.09.2004 20:06 • #5


E
Hi lone rider,

ich finde, Du machst das gut. Das Buch Ich lieb dich nicht... hat mir auch sehr geholfen und lese immer noch wieder mal drin. Und meine Lebensgeschichte schreibe ich ebenfalls auf.

Liebe Grüße
GIPI

29.09.2004 07:31 • #6


E
Ich habe heute das Buch Ich lieb Dich nicht... fertig gelesen. Es hat teilweise unheimliche Höhenflüge in mir ausgelöst, weil ich durch das Buch den Eindruck hatte, es sei doch noch nicht alles verloren, aber gegen Ende war ich mir dann doch wieder nicht so sicher. Jetzt werde ich nur versuchen, über eine gemeinsame Freundin, der meine Frau auch vertraut, ihr dieses Buch zukommen zu lassen, weil da doch einige Dinge drinstehen, die total auf sie zutreffen. Vielleicht liest sie es ja und es hilft ihr. Im Moment möchte ich ihr nämlich ehrlich helfen, mit der Situation klar zu kommen, denn nur so haben unsere Kinder die Chance, halbwegs normale Eltern zu behalten.

Mir geht es jetzt gerade wieder etwas besser, nachdem ich gestern einen absoluten Tiefpunkt erlebt hatte. Eigentlich war ich der Meinung, dass ich recht gut mit der Sache umgehen könnte, aber als ich meine Kinder abgeholt habe, hat meine Frau kurz mit mir reden müssen, weil sie am Vorabend auf dem Elternabend unserer Kleinen war und die auf eine Lernakademie kommen soll. Sie sah dabei ständig auf die Uhr und sagte, sie hätte noch einen Termin. Das machte mich echt wahnsinnig. Ich weiß, dass ich die Situation im Moment nicht ändern kann, aber der Gedanke daran, dass sie sich vielleicht mit einem anderen treffen könnte, das ist echt die Hölle für mich. Ich hoffe, dass ich da bald drüber wegkommen werde.

Ich bleibe dran und wünsch auch Euch alle Kraft der Erde, um mit unseren Problemen klarzukommen.

30.09.2004 17:03 • #7


E
Hi lone rider,

es ist erschreckend, wie sehr sich Geschichten und Typen doch ähneln und wie wenig man darüber weiß. Das Interesse wird erst geweckt, wenns zu spät oder fast zu spät ist und man so richtig in der Sch... sitzt.

Ich hoffe für Euch, dass Deine Frau sich ebenfalls mit der Situation so auseinandersetzen wird, wie Du es tust.

Ich wünsche Dir alles Gute
GIPI

01.10.2004 07:43 • #8


L
Hallo Gipi,

ja, ich hoffe auch, dass sie sich ähnlich viel Gedanken macht, allerdings befürchte ich, dass es bei ihr in die falsche Richtung geht. Sollte sie nämlich Zweifel an der Richtigkeit ihrer Entscheidung haben, dann würde sie dies mit Sicherheit als Schwäche werten. Ich hingegen finde, dass es einiges an Stärke zeigen würde, aber im Moment bin ich ihr noch zu gleichgültig.

Meine größte Angst derzeit ist, was wäre, wenn sie einen anderen hätte. Ich glaube, dass ich dann reif für die Klapse wäre. Natürlich hat sie in Zukunft genauso ein Recht darauf, einen neuen Partner zu haben, wie ich, aber meine Befürchtungen gehen halt dahin, dass sie aus dem Glauben heraus, etwas im Leben verpasst zu haben, sich auf irgendeinen miesen Typen einlassen würde. Das hat sie nicht verdient. Ausserdem weiß ich echt nicht, wie ich mit dieser Situation umgehen könnte. Mir geht es dabei in erster Linie um mich, aber fast genauso sehr auch um meine Kinder. Natürlich haben wir uns geschworen, dass kein anderer Partner jemals den Vater oder die Mutter ersetzen wird, aber alleine der Gedanke, dass ein anderer am täglichen Leben meiner Mädels teilhaben wird und ich nicht, das treibt mich echt in den Wahnsinn.

Gestern habe ich meinen Ersttermin bei einem Therapeuten erhalten... in vier Wochen darf ich hin! Ist das nicht klasse in unserem Land? Da geht es Dir mal wirklich besch... und Du brauchst professionelle Hilfe, und keiner hat Zeit! Kein Wunder, dass sich immer wieder Menschen umbringen. Keine Angst, bei mir besteht da keine Gefahr, aber es ist doch so.

Ansonsten wundert es mich auch, wie ähnlich die meisten unserer Fälle sind. Was mich an meinem besonders aufgeregt hat, ist die Tatsache, dass ich von vorneherein keine Chance mehr hatte, irgendetwas zu ändern. Gut, ich hätte meine Chance vorher gehabt, aber ich hätte wirklich nichts unversucht gelassen, um unsere Beziehung noch zu retten. Ich glaube auch heute noch dran, dass es nochmal etwas werden könnte, aber irgendwie hab ich auch gewaltige Angst davor. Was, wenn ich irgendwann wieder einziehen darf und sie alles, was ich tu als negativ wertet, so nach dem Motto ich hab's ja gleich gewusst, dass es wieder so wird.

Ich werde ihr wie erwähnt versuchen, das Buch (Ich lieb Dich nicht...) über eine gemeinsame Freundin zukommen zu lassen. Wenn sie es liest und sich wirklich Gedanken darüber macht, dann denke ich, dass wir vielleicht noch eine Chance haben. Ich möchte wirklich gerne eine gemeinsame Therapie machen. Nicht, um die Beziehung um jeden Preis zu retten, sondern um zu sehen, ob es noch Sinn hätte. Wenn nicht, dann könnten vielleicht beide ohne Schuld weitermachen und das Resultat wären evtl. zwei Menschen, die wirklich Freunde sein können.

Aber das steht halt noch alles in den Sternen und ist noch sooooooo weit weg.

01.10.2004 14:21 • #9


E
Hey Lone_Rider!

Hast Du das Buch eigentlich schon gelesen? Ich schrieb ja schonmal, daß ich glaube, daß sich unsere Geschichten ähneln.
Du hast heute einen Satz geschrieben, der das Problem glaub ich beim Namen nennt. ....wenn ich wieder einziehen darf. Ich will dir sagen, auf welchen Trichter ich gekommen bin. Wenn sie nicht kommt und dich bittet, wieder einzuziehen, dann ist es zwecklos. Wenn Du aber glaubst, sie erweist dir damit eine Gnade, dann wird genau das passieren, was Du vermutest. Sie hat dich am Ar... Und dann wird das nix mehr.
Du wirst immer der Unterlegene bleiben und ihren Launen ausgesetzt sein. Das ist keine Basis. Gleiche Augenhöhe ist das Einzige, was helfen kann. Bau dein Ego auf! Sie muss zu dir zurück wollen,weil sie dich wirklich liebt und dich braucht. Wenn das alles aus Mitleid geschehen sollte, dann ist es zwecklos. Glaub mir, daß ich weiss, wovon ich rede. Ich bin damals so hemmungslos kollabiert, daß meine frau 5 Mal den Anfang gemacht hat es wieder zu probieren-aus Mitleid, weil ich Dinge getan habe, für die ich mich heute schäme. Sie hat es getan in der Hoffnung, daß es wieder wird. Aber wo die Liebe nicht stark genug ist und dann noch der verlorene Respekt hinzukommt ist es zu spät. Also wenn Du wirklich was tun willst, dann tu garnix! Ok-gib ihr das Buch aber hoffe nicht, damit was zu bewirken. Vielleicht kapiert sie es und ändert ihre Meinung, vielleicht macht sie auch eine Therapie mit dir vielleicht aber auch nicht. Nutze die Zeit um dein Ego aufzubauen. Du bist, wie Du bist! Wenn Du dich verbiegst, wird sie es merken und sie wird den Respekt verlieren bzw. nicht wiedererlangen. Ich kenne deine Geschichte ja nicht ganz. Aber vielleicht warst Du ja ein A...loch in eurer Beziehung. Vielleicht warst Du zu nett-keine Ahnung. Ist aber auch müssig drüber zu spekulieren. Sie ist weg! Und wenn sie nicht von sich aus kommt, dann liegt ihr nix mehr an dir und dann kannst Du es nicht zwingen. Du musst dir über Eins im Klaren sein: Du kannst nichts aber rein garnichts tun. Sie hat jetzt ihre Meinung und wenn sie da nicht von alleine runterkommt, ist es zu spät. Wenn Sie kommt, dann lass sie abblitzen-zuerstmal. Wenn sie es ernst meint, wird sie es nochmal versuchen. Wenn es dir nicht gelingt aus deiner Büsserrolle rauszukommen, klappt es nicht. Deshalb die Frage ob Du Delis gelesen hast. Weil das eigentlich nach der Lektüre klar sein müsste, was ich da eben geschrieben habe. Hoffe Du bist nicht böse, daß ich das so relativ pessimistisch sehe aber das sind halt meine Erfahrungen des letzten Jahres. Und die waren hart-glaub´s mir. Trotzdem: Nie die Hoffnung aufgeben-ich hoffe auch noch. Aber sicher tu ich nix mehr um ihre Liebe zu gewinnen. Entweder sie merkt´s oder nicht.
Gruß
Pauli

01.10.2004 18:13 • #10


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Hi Pauli,

ja, ich habe das Buch gelesen. Es hat mich zunächst hoffnungsvoller gestimmt, allerdings gegen Ende dann wieder nach unten gezogen. Inzwischen sehe ich es ähnlich realistisch wie Du. Die Hoffnung ist geblieben, aber jetzt werde ich erstmal mein Ding durchziehen, egal wie hart das jetzt wird.

Ich habe heute mit einer guten Freundin von uns beiden gesprochen, der wir beide vertrauen. Sie hat mir versprochen, ihr das Buch zu geben, weil sie Hoffnung für uns sieht. Sie hat mir auch ein paar Tipps gegeben, wie ich mich am Besten verhalten sollte, und das deckt sich in etwa mit dem, was wir hier besprechen. Einfach nix tun und abwarten und sein Leben so auf die Reihe bringen, dass sie irgendwann wieder so von Dir gefangen ist, wie zu Beginn der Beziehung, und dann heißt es dran arbeiten, am Besten mit professioneller Hilfe. Und wenn sie nicht kommt, dann ist das zwar auch hart, aber dann weiß ich es und kann auch damit umgehen. Das wird zwar dann heftig sein, aber es wird mich nicht umbringen, weil ich aus dieser Sache gestärkt hervorgehen werde!

02.10.2004 14:42 • #11


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