Ich verstehe ihn nicht nach 7 Jahren alles vorbei

N
Hallo zusammen,

bin seit ein paar Tagen von meinem Freund getrennt.
Wir waren 7 Jahre zusammen, mit einer Unterbrechung von einem Monat vor drei Jahren (auch da hatte er schluss gemacht). Muss leider ein bißchen ausholen, um alles verständlich zu erklären.

Er hat damals als wir zusammen gekommen sind in der Firma von seinem Vater gearbeitet, welche leider dann 2010/2011 den Bach runter gegangen ist.
Er hat mir damals nichts von all dem erzählt, auch nicht dass er sein Gehalt seit Monaten nicht kriegt.

Ich hatte im März 2011 dann Urlaub und bin dann zusammen mit meinen Eltern In Urlaub zu meiner Oma nach Ungarn gefahren. Bereits bevor ich weg gefahren bin, war er sehr zurück gezogen uns seltsam. Auf meine Fragen was los seit, antwortete er es ist nichts.
Ich habe ihm abends als wie in Ungarn angekommen waren eine SMS geschrieben, dass alles ok ist. Er antwortete nicht und rief auch nicht an. Ich wartete ab, aber auch am nächsten und übernächsten Tag antwortete er nicht.
Ich rief ihn dann an.
Er war sehr abweisend und sagt nur er liebt mich nicht mehr, ich habe etwas besseres wie ihn verdient (zur erinnerung ich war 1000 km weit weg im urlaub).
Mein Urlaub war durchtrieben und ich habe den ganzen Urlaub nur geweint und konnte noch nicht einmal richtig über alles mit ihm reden.

Als ich dann wieder zuhause war, hat er gesagt er liebt mich nicht mehr und mir tausend sachen an den kopf geworfen.
Ich habe dann von Freunden erzählt bekommen, dass er mit einer anderen gesehen wurde...auch wenn es nicht richtig war, ich habe mich dann in sein Facebookprofil eingeloggt, und da hatte ich dann gesehen, dass er bereits mehrere Wochen mit einer anderen schreibt.

Ich wollte dann meine letzten Sachen bei ihm holen und wer war da...sie! Ich bin ausgerastet und habe ihn angeschrien. Naja....daraufhin habe ich mich nicht mehr bei ihm gemeldet. Ca. drei wochen später hat er mich angerufen, ich bin aber nicht dran gegangen. Dann hat er meine beste Freundin angerufen und geweint und gesagt er will mich zurück.
Nach ein paar Tagen bn ich dann ans Telefon gegangen, und wir haben ein Treffen vereinbart.

Bei dem Treffen hat er mir dann alles erzählt, dass die Firma schon lange sehr schlecht läuft, er seit Monaten kein Geld bekommen hat, sein Vater wieder trinkt (war bis dahin trokener Alk.)....
Er hat mir gesagt, er war mit allem überfordert und ihm ist jetzt bewusst geworden, dass er das alles an mir ausgelassen hat und das falsch war und er mich liebt. Ich habe ihm verziehen und wir sind wieder zusammen gekommen.

Ich habe ihm geholfen sich eine neue Stelle zu suchen und war immer für ihm da.
Im Dezember 2011 ist es dann mit seinem Vater so schlimm geworden, dass er sich versucht hat umzubringen. Auch da war ich für ihn da und für seinen Vater, seine Familie.

Er hat sich damals immer die Schuld daran gegeben, dass die Firma kaputt gegangen ist, ich habe immer versucht ihm klar zu machen, dass nicht er daran schuld war und er es hätte auch nicht ändern können. Auch heute noch gibt er sich die schuld.
Dass mit seinem Vater ist bis heute nicht wieder in Ordnung immer wieder greift er zur Flasche und ist immer wieder auf Entzug. Die Ehe von seinen Eltern ist daran nun auch zerbrochen und seine Mutter hat sich jetzt im September scheiden lassen.

Er selbst wurde im sommer ins büro befördert ( er ist handwerker und hat seinen meister, hat also bis dahin auf der baustelle gearbeitet). Wurde aber von seinen Chefs nie eingearbeitet und mit arbeit überhäuft....es kam wie es kommen musste und ihm ist alles über den kopf gewachsen. Auf eigenen wunsch arbeitet er seit november wieder auf der baustelle. Er gibt sich jetzt aber wieder die schuld, dass die firma seiner chefs schlecht läuft und meint er hat es ja verbockt.
Auch hier habe ich ihm versucht klar zu machen, dass er nichts dafür kann und seine Chefs die Verantwortung für die Firma tragen, also auch den Überblick behalten müssen. Er hat mir aber nicht geglaubt.
Dadurch hat er noch länger gearbeitet wie er so schon gearbeitet hat. Ich habe ihn eigentlich nur noch Sonntags gesehen. Ich habe ihm immer wieder darauf angesprochen, dass er mich immer alleine lässt und dass nicht gut für unsere Beziehung ist. Er hat dann gesagt, das er das ja für uns macht um uns etwas aufzubauen und wenn er mich nicht hätte, er keinen sinn im leben hat und sich wahrscheinlich schon etwas angetan hätte.
Letzten Samstag habe ich ihn wieder darauf angesprochen und ihn dann auch gefragt, wie das weiter gehen soll. Er sagt er weiß es nicht und weiß auch nicht ob er noch mit mir zusammen sein will. Ich bin dann erstmal zu meinen Eltern. Am Donnertag hat er jetzt schluss gemacht, mit der Begründung er kann mir nicht dass geben was ich brauche und wir zu unterschiedlich sind und unsere Beziehung schon länger nicht gut läuft. Er sagte er weiß, dass er jetzt alles verloren hat und egal wie sehr er mich vermissen wird, er sich nicht bei mir melden wird.
Ich habe ihn gestern angerufen und gesagt, hinter jedem starkem mann steht eine starke frau, also bin ich jetzt stark für uns zwei und gebe uns nicht auf. Also soll er bitte die nächsten tage noch einmal in sich gehen und auf sein herz hören (er ist eher ein kopfmesch). Ich habe ihm dann gesagt, ich hole meine sachen erstmal nicht bis er nochmal in sich gegangen ist. Er wollte aber dass ich meine sachen auf jedenfall hole. Am schluss sagte er, die sachen wären ja auch schnell wieder zurück gebracht.

Ich bin so verzweifelt und weine seit letzter woche nur noch, ich verstehe ihn nicht. Ich glaube nicht, dass er seine Meinung ändert..ich weiß nicht wie ich das jetzt durchstehen soll? Ich liebe ihn doch.

18.01.2014 21:58 • #1


N
Ist hier vllt. jemand der etwas ähnliches durchgemacht hat oder mir einen Rat geben kann? Ich vermisse ihn so sehr und denke die ganze zeit an ihn, ich verstehe nicht wie er uns einfach aufgeben kann.

19.01.2014 09:59 • #2


A


Ich verstehe ihn nicht nach 7 Jahren alles vorbei

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Traumtänzer
Guten Morgen Nicole,
fühl dich erst mal tröstend in den Arm genommen . Die Geschichte ist schon sehr krass. Ich kann verstehen, daß du immer wieder versucht hast, ihm beizustehen und für ihn da zu sein. Das kann aber dazu führen, daß man sich selbst verliert, sein eigenes Leben nur darauf ausrichtet, für den anderen da zu sein. Mein erster Eindruck ist, daß sich dein Ex, wegen der Suchterkrankung seines Vaters, schon sehr früh in der Rolle des Versorgers bzw Kümmerers gesehen hat. Für einen Menschen ist es nie einfach, wenn er miterleben muß, wie sich ein Elternteil aufreibt und sich dann womöglich durch Alk. oder sonstige Süchte, kaputt macht. Das hat dein Ex eben erlebt und weil er nicht verhindern konnte, daß die Firma seines Vaters den Bach runter ging und auch sein Vater wieder in die Sucht abgerutscht ist, fühlt er sich deswegen allein verantwortlich.

Dieser Mechanismus scheint bei ihm sehr tief eingebrannt zu sein. Auf der einen Seite arbeitet er wie ein Verrückter, um vorwärts zu kommen. Aber auf der anderen Seite fühlt er sich jetzt auch wieder dafür verantwortlich, weil bei seinem neuen Job eben auch nicht alles rund läuft. Er ist da in einer Spirale gefangen, die er mMn nur mit professioneller Hilfe wieder in den Griff bekommt, weil da tief verwurzelte Schuldgefühle in ihm drin sind, die er schon sehr lange mit sich herum schleppt (Vaters Firma, dessen Alk., scheitern der Ehe seiner Eltern). Er muß quasi erst mal lernen, daß er nicht für alles verantwortlich ist und auch nicht immer alles richten kann, damit es gut ausgeht.

Dann bist du in seinem Leben aufgetaucht und hast ihn unterstützt. Das sieht er auch im Grunde. Nur sieht er eben auch, wie sehr du dich da aufreibst und er fühlt sich wieder so, als hätte er versagt. Das nagt dann zusätzlich noch an ihm. Könnte mir gut vorstellen, daß er durch die Trennung nur im Sinn hat, dich zu schützen. Eben weil er dich liebt und will, daß du glücklich bist. So eine Sache ist nicht einfach. Für beide Seiten nicht. Du willst ihn unterstützen und mit ihm durch dick und dünn gehen. Das Problem hierbei ist, daß er sich erst mal selber helfen muß. Er muß erkennen, in was für einer Spirale er da drin steckt und dann von sich aus drauf kommen, daß er das nicht alleine schafft. Schau, wenn man liebt überlegt man selber nicht lange, wenn es dem Partner schlecht geht. Man hilft. Aber manchmal muß man auch erkennen, daß einem selbst die nötige Fachkenntnis fehlt, weil das eigentliche Problem viel tiefer liegt. Dann muß man sich Hilfe von aussen holen. Denn durch Liebe alleine kann man nicht alles richten.

Das sind jetzt nur mal meine Gedanken zu dem, was du geschrieben hast.

LG
Traumtänzer

19.01.2014 10:44 • #3


N
Hi Traumtänzer,

danke für deine Antwort. Aber was soll ich jetzt machen? Soll ich ihn einfach gehen lassen? Ich will doch für ihn da sein. Ich habe ihn auch auf das Thema Depressionen angesprochen und ihm auch Informationen dazu ausgedruckt und auch Adressen mit Ärzten in der Umgebung. Ich glaube aber nicht, dass er das ernst genommen hat. Er hat nur gesagt, dass ist schön das du mir helfen willst, aber da mache ich mir mehr sorgen, dass du depressionen bekommst.

Ich verstehe ihn einfach nicht.
Einerseits sagt er Dinge wie egal wie sehr ich dich vermissen werde, ich werde mich nicht bei dir melden und ich weiß, dass ich jetzt alles verloren habe. Aber warum wirft er dann alles weg? Wahre Freunde denen er sich wirklich anvertraut hat er nicht. Also kann ich mich auch nicht an seine Freunde wenden, dass er von diesen Ünterstützung bekommt.
Meine Freunde, sagen er wäre auf lange Sicht gesehen besser für mich wenn es vorbei ist. Sie haben damals bereits miterlebt wie sehr ich unter der Trennung gelitten habe und sind der meinung ich soll ihn vergessen. Ehrlich gesagt weiß ich nicht ob er mich wirklich nicht mehr genug liebt oder andere gründe der grund für die trennung sind.

19.01.2014 11:16 • #4


Traumtänzer
Hallo Nicole,
was du machen sollst, musst du selber entscheiden. Ich würde aber an deiner Stelle in mich gehen und mir paar Fragen stellen und beantworten. Willst du zB wirklich immer nur kümmern und retten und helfen? Ich hab sowas hinter mir und es hat lange gebraucht, bis ich begriffen habe, daß man manche Menschen eben nicht retten kann, wenn sie das nicht selber wollen. Deshalb schrieb ich ja oben auch, daß er selber dahinter kommen muß, wo sein eigentliches Problem liegt. Zudem könnt ich mir gut vorstellen, daß er eben in die Richtung denkt, daß er dir nicht gut tut mit seiner Art und all den Problemen, die er selber hat. Klar stützt man sich in einer Partnerschaft gegenseitig. Aber wenn es mal soweit ist, daß einer den Großteil der Partnerschaft immer der Starke war, entsteht ein Ungleichgewicht. Und dieses Ungleichgewicht zerstört auf Dauer eben eine Beziehung. Irgendwann ist man selber so ausgelaugt und kraftlos, daß man nicht mehr kann. Bei mir war es dann so damals. Als ich nimmer so reagiert habe wie meine damalige Partnerin das gewohnt war, hat sie mich weg gekickt. Denn sie konnt sich ja nimmer an mir hochziehen. Muß bei euch nicht auch so sein, Das will ich damit gar nicht sagen.

Aber irgendwann kommt es eben in so einer Beziehung zu einem Bruch. Entweder weil du merkst, daß du so auf Dauer nicht glücklich wirst. Oder eben weil du so am Ende bist, daß du nimmer kannst. Eine Partnerschaft sollte man auf Augenhöhe führen und es sollte auch immer ein Ausgleich stattfinden. Mal ist der eine stark und mal der andere. Überleg einfach mal, wie lange du von den 7 Jahren die Starke warst. Wo du alles zurückgesteckt hast hast, um ihm beizustehen. Wenn du das klar vor dir siehst, dann denk mal drüber nach ob es das ist, was du dir unter einer glücklichen Partnerschaft vorstellst. Liebe alleine reicht leider nicht immer aus, um eine Partnerschaft zu führen. Musste ich auch grade mal wieder feststellen. Da gehört noch einiges mehr dazu. Die Hoffnung macht uns eben oft einen Strich durch die Rechnung. Nicht selten bis zur Selbstaufgabe. Ich an deiner Stelle würde trotz allem erst mal auf Abstand bleiben, um zu mir selber zu finden. Denn es ist nie gut, wenn man sich selber für jemand anderen aufgibt. Egal wie stark und intensiv die Gefühle sind.

LG
Traumtänzer

19.01.2014 12:50 • #5


N
Hallo zusammen,

ich fühle mich gerade von allen irgendwie hintergangen und angelogen.
Ich war gestern nach der Arbeit in der Stadt beim Frisör, in der die Stiefschwester meiner besten Freundin arbeitet. Sie hat mich gefragt wie es mir geht, natürlich habe ich ihr gesagt dass es mir gar nicht gut geht. Dann sagte sie ich habe ja der (nennen wir sie , auch eine gute freundin von mir) x gesagt, dass ich es nicht ok finde, wenn du dich mit (nennen wir meinen Ex bla) bla triffst ohne dass Nicole es weiß. Ich habe es gar nicht erst realisiert. dann auf einmal, frage ich mit meinem bla? Sie sagt ja. Ich war schockiert. Ich fragte sie. weiß es meine beste Freundin. Sie wusste es nicht. ich habe daraufhin gleich meine beste freundin angerufen und sie gefragt ob sie das gewusst hat. Sie hat es gewusst.
Ich fühle mich irgendiwe hintergangen von meinen angeblichen freunden. Jetzt frage ich mich, wie oft treffen die sich und wie oft telefoniren die, sagen sie ihm wie schlecht es mir geht?
Warum sucht er den Kontakt zu meinen Freunden? Ich denke ich werde erstmal zu allen auf Distanz gehen.
Was würdet ihr an meiner Stelle tun? Was haltet ihr davon?

21.01.2014 08:57 • #6


Nippes
wenn es um männer geht, werden freundinen zu feindinen....
sie ist keine freundin, sonst hätte sie das nicht getan.

21.01.2014 09:01 • #7




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