Hallo Ihr Lieben, ich bin schon lange stille Mitleserin. Aktuell bin ich komplett am Ende. Eigentlich schon länger aber ich sehe kein Land mehr. Ich muss ausholen. Ich bin chronischer Schmerzpatient, aber bewältige meinen Alltag gut, man merkt es oft gar nicht. Nur dann wenn ich mich überfordere und anschließend flach liege. Ich bin ein sehr emotionaler Mensch, der noch nie gut loslassen konnte. Vor 10 Jahren habe ich den Krebs überlebt. Mein größter Wunsch war ein eigenes Kind und dafür habe ich alles getan. Leider konnte ich keine eigenen bekommen und nach einer langen Beziehung (18 Jahre) habe ich einen Mann kennengelernt, der mit mir Zwillinge adoptiert hat. In meinem Leben gibt es viele Kämpfe und Herausforderungen, es ist nicht leicht und ich bin oft etwas verbittert. Aber mein Mann war meine grosse Liebe und ich bin jetzt 48 Jahre. Leider habe ich nach 2 Jahren bemerkt, dass er null kritikfähig ist, sehr konfliktscheu und keine Streitkultur hatte. Aber ich dachte, das schaffen wir. Im Streit fühlte er sich schnell in die Enge getrieben und reagierte aus Überforderung respektlos. Er rollte mit den Augen, lachte und schoss mit Worten. Ich bin typisch Pädagogin und versuchte, das mit ihm zusammen zu ändern. Er wollte es ja auch selbst ändern. Ich muss dazu sagen, dass ich nicht gut verzeihen kann, wenn sich jemand nicht entschuldigt. Ich kann dann sehr kalt sein, Selbstschutz durch meine Kindheit. Leider hatten wir durch Streß, Umzug, Schreikind (6 Std schreien durchgehend über 1 Jahr), Nachbarschaftsstreit, dementer Vater und schwieriges Verhältnis zum Kind aus 1. Ehe viele Probleme. Da wir keine Verwandten, kaum Freunde noch Hilfe hatten, gab es kaum Zeit für uns als Paar. Aber wenn dann war es immer toll. Leider wurden die Streits häufiger, obwohl es nur Kleinigkeiten waren, aber es eskalierte immer. Wir versöhnten uns nie Ich wollte darüber reden, wertschätzend. Er wollte einfach eine Umarmung und dann war es für ihn gut. Für mich aber nicht. Ich wollte es nicht tot reden aber wenigstens eine gemeinsame Lösung für beide finden. Phasenweise ging es gut aber seine Provokationen im Streit haben mich sehr verletzt. Ich konnte das innerlich nicht verzeihen wir gingen auch zusammen zu einer Gemeinde und das half uns sehr. Durch die Belastung mit den Zwillingen, meine körperliche Einschränkung und da ich hier im Ort sehr alleine war, wurde ich trauriger, depressiver. Aber ich habe weiter gekämpft, für uns, die Familie. Ich habe ihn sehr geliebt. Im Streit hat er mir vorgeworfen, dass ich mich wie eine Lehrerin verhalte und er kommt sich dann minderwertig vor das wollte ich nie. Mir ist Respekt sehr wichtig. Aber auch ich habe Fehler gemacht. Mein Mann hatte schon immer ein schlechtes Selbstbewusstsein und ist ein Einzelgänger, der sich nicht öffnen kann. Bei jeder Kleinigkeit fühlte er sich schnell angegriffen. Ich war oft vorsichtig mit meinen Formulierungen. Ich wollte ihm helfen, sich mehr öffnen und wertschätzen zu können. Das ging eine Weile gut aber dann wurde er zunehmend blockierter. Er sagte immer, daß er nicht weiss, warum aber er weiss, daß sich die Blockade wieder löst. Ich habe ihm geglaubt aber habe gelitten ich fühlte mich zurück gestoßen und reagierte auch mit Kühle. Ich hatte Angst vor Ablehnung. Damit habe ich alles zerstört. Eines Tages bin ich ausgeflippt und habe ihn rausgeworfen. Ich konnte es nicht mehr ertragen, dass er sich immer mehr emotional zurück zog. Er ging und ich hoffte, er findet sich und auch was er will. Sehr naiv ich weiss. Er hat auch geschrieben, dass er uns nicht verlieren will aber ich wollte, dass er zu sich findet und die Blockade lösen kann. Leider zog er sich immer mehr zurück und ich bekam Panik. Ich wollte ihn nicht verlieren und fing an zu kämpfen. Er war genervt und glaubte mir nicht, dass ich ihn wirklich zurück will. Als wir dann das Haus verkaufen wollten kam er für ein paar Tage zurück und wir merkten wie toll wir als Team funktionieren. Er zog wieder ein. Ich hatte aber immer das negative Gefühl in mir, dass er nicht wegen mir zurück kam das verfolgte mich die ganze Zeit. Unser gemeinsamer Urlaub war schlimm, da unsere Tochter Probleme mit den örtlichen Veränderungen Probleme hatte und durchgehend schrie. Mein Mann zog sich natürlich zurück und ich wurde immer unglücklicher. Ich konnte aber immer noch nicht loslassen daheim bin ich dann leider nach 2 Wochen ausgeflippt, da ich es nicht ertragen konnte, wie lieb er zu den Mädels ist. Das muss man sich mal vorstellen eifersüchtig auf die Kinder. Er sagte mir seit Wochen, dass er keine Gefühle mehr für mich hat aber sie bestimmt wieder kommen. Ich war geschockt. Wie sollte ich das ertragen? Vielleicht schaffe ich es? Aber dann bat ich ihn, zu gehen. Das machte er auch. Ich glaube er hat darauf gewartet. Seitdem ist er weg und ich versuche den Kontaktabbruch einzuhalten. Es ist der Horror für mich. Ich weiss, ich werde hier bestimmt böse beschimpft da ich es ja so wollte. Ich wollte nicht, dass er geht aber ich mußte es tun. Er war emotional gar nicht mehr anwesend er ist weg, will mich nicht mehr aber ich komme nicht los von ihm. Ich habe viele Fehler gemacht. Das weiss ich aber ich habe alles für ihn getan. Jetzt kommen so schlimme Sachen wie : du hast mich manipuliert, ich weiss nicht, wer du wirklich bist. Meine Therapeutin (die ich ihm vermittelt habe) ist froh über meine Entwicklung.
Er fragt mich, wann ich mal etwas selbstloses für ihn getan habe? Ich bin über so etwas total geschockt. Ich habe mein Herz, meine Liebe, alles gegeben ich fragte ihn, ob er sich nicht an die schönen Dinge erinnert? Da sagt er es gibt nichts mehr schönes.
Seine Gleichgültigkeit zerreißt mich.
Ich leide seit Februar, esse kaum, schlafe nicht mehr, funktioniere kaum noch und weine den ganzen Tag. Ich bin noch nie einem Mann hinterher gelaufen und wurde so respektlos behandelt. Er hat mich am Telefon angeschrieen, daß ich in eine Klinik gehen soll. Ich habe in 4 Monaten vielleicht 4 mal angerufen und um eine Chance gebettelt. Erbärmlich
Ich habe Angst. Ich stehe hier alleine und er weiss, wie schwer das alles für mich ist mit den Kindern. Bin für ihn hier her gezogen.
Das Schlimme ist, dass er mir an allem die Schuld gibt. Ich bin daran schuld, dass er im Streit so respektlos mit mir umgeht. Meiner Meinung nach, sollte er Grenzen lernen und sich eine Auszeit nehmen, bevor er so schießt. Das wollten wir zusammen lernen.
Jetzt ist alles schlecht. Ich verstehe das nicht. Hab ich mich getäuscht, war die Liebe vorgetäuscht. Ich denke, er hat sich durch den Streß entliebt aber wollte es nicht zugeben. Ich weiss nicht, wie ich weiter leben soll
Warum kann ich nicht loslassen?
Ich wollte nie alleinerziehend sein. Ich bin körperlich nicht gesund und stehe seit Monaten allein da.
Hätte ich mehr kämpfen müssen
Warum habe ich ihn raus geworfen
Vielleicht konnte er meine Schmerzerkrankung nicht mehr ertragen oder meine Narben am Körper?
Ich mache mir viele Vorwürfe und komm da nicht raus und dann sagt er noch, wie sch. ich bin.
Ich hätte ihn manipuliert
Weil ich ihm helfen wollte, seinen Selbstwert aufzubauen und seine Gefühle besser zu zeigen?
Ich hätte noch nie etwas selbstloses gemacht. Das war so verletzend. Ich hatte 5 Therapien, da ich mich immer aufgebe und nie an mich denke
Wie kann ich das verarbeiten
? Meine Ärztin sagt, ich soll zur Mutter Kind Kur. Einen Therapieplatz findet man hier nur schwer. Aber ich bin dran. Ich sitze im Haus, welches wir gemeinsam saniert haben. Täglich diese Erinnerungen. Ich bin gerade im Verkauf. Auch da bin ich alleine. Um die Kinder kümmert er sich gut.
Sorry für den langen Text
Ich bin bereit für Vorwürfe
26.09.2019 09:11 •
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