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Ich will mich trennen! Schaffe es aber nicht

Feuerfee
Ich versuche es kurz zu machen.

Seit 2009 verheiratet.
Ein Sohn (14 Jahre Asperger Autist) und eine Tochter (21) die ich damals mit in die Beziehung gebracht habe. Sie war damals 4 als ich ihn kennengelernt habe.
Er war damals 38 und ich 28. .

Nach all den Jahren habe ich mich in eine Richtung entwickelt, die irgendwie kein Platz mehr für ihn in meinem Leben hat. Gemeinsame Interessen und Unternehmungen oder mal intensive Gespräche gab es selten bis gar nicht.
S. habe ich mich seit Jahren bereits von ihm abgewandt.
Ich habe es die letzten Jahre nur aus Gefälligkeit getan, weil er penetrant nerven kann. Mittlerweile tue ich das nicht mehr. Ich kanns nicht mehr, da ich ihn nicht mehr anziehend finde.
Wir schlafen auch seit Jahren in getrennten Räumen.

Alles schreit nach Trennung.
Ich möchte meine Freiheit und wieder unabhängig sein.

Das Problem ist, dass er ohne mich (uns) kaputt geht.
Er wäre alleine. Hat keine Familie mehr. Er ist total unselbstständig, da er noch nie alleine gelebt hat. .
Ist quasi z t wie ein drittes Kind für mich. Es hat sich alles über die Jahre bei mir aufgestaut. Wir standen schon öfters vor der Trennung. Habe ihn mit den Themen konfrontiert. Gebracht hat es nie was. Er verfällt sofort in die Opferrolle und gibt sich an allem die Schuld. Dann packt er seine Sachen und geht und sagt er kommt nicht zurück. . dann ruft er an und schreibt das er ohne uns nicht kann. .sein Leben dann keinen Sinn mehr macht.
Nicht mal um seinen Sohn würde er sich kümmern wollen, da er es nicht ertragen könnte mich noch zu sehen. .

Ich schaffe es einfach nicht diese Entscheidung zu treffen und durchzuziehen. Natürlich tut es/er mir leid.
Er ist ein herzensguter Mensch, der alles für einen tut.
Meine Gefühle reichen über Bruder und Schwester aber nicht mehr hinaus.

Ich weiß nicht weiter

14.10.2024 18:11 • x 6 #1


Y
Du oder Er? Du musst dich zwischen euch entscheiden.

Mal ganz abgesehen davon, wie manipulativ er sich verhält. Auch wenn er es sicher aus einer Not heraus und nicht bewusst macht. Er ist nun mal kein Kleinkind mehr und in all den Jahren war es seine Entscheidung nicht erwachsen werden zu wollen und lebensfähig zu werden.

Du bist eben nicht seine Mutter. Diese Verantwortung brauchst du nicht zu tragen.

14.10.2024 18:18 • x 3 #2


A


Ich will mich trennen! Schaffe es aber nicht

x 3


Feuerfee
Ich weiss, dass ich die Verantwortung ihm gegenüber loslassen muss. Das ich nicht seine Mutter bin.

Manipulativ? So habe ich das noch gar nicht gesehen bzw empfunden. Eher wirklich leidend und hilflos. Was die Sache nicht besser macht und er in meinen Augen noch unmännlicher und kleiner wirkt.

14.10.2024 18:32 • x 1 #3


Ete
@Feuerfee ,

ich werde es direkt sagen, weil die Situation es verlangt: Du trägst die Verantwortung für das, was zwischen euch passiert ist. Es klingt hart, aber wenn du ehrlich zu dir selbst bist, weißt du, dass dein Verhalten und deine Distanz in den letzten Jahren eure Beziehung in diese Sackgasse geführt haben. Du hast dich von ihm emotional und körperlich entfernt und keine gemeinsamen Interessen oder Gespräche gepflegt. Es ist klar, dass du dich weiterentwickelt hast, aber er hat darunter extrem gelitten.

Ihr seid seit 2009 zusammen, habt Kinder und eine lange gemeinsame Geschichte. Er hängt noch an dir, selbst wenn du ihn nicht mehr auf dieselbe Weise siehst. Du sagst selbst, er geht ohne euch kaputt, und das ist der Punkt, an dem eine Trennung die schlimmsten Konsequenzen für ihn und auch für euren Sohn haben könnte.

Statt sofort das Handtuch zu werfen, solltet ihr ernsthaft über eine Paartherapie nachdenken. Es gibt noch eine Chance, das zu retten, wenn du bereit bist, daran zu arbeiten und nicht alles einfach hinschmeißt. Du bist in einer starken Position, weil du klar siehst, was schiefgelaufen ist, aber er braucht dich jetzt – nicht nur als „Bruder“ oder „Freund“, sondern als Partnerin, die ihm hilft, auch als Mensch zu wachsen und aus diesem Muster herauszukommen.

Es geht hier nicht nur um dich, sondern auch um ihn und vor allem um euren Sohn. Du musst über ihn nachdenken, und ob eine Trennung wirklich die beste Lösung ist, bevor ihr alle in eine Situation geratet, die nicht mehr umkehrbar ist. Eine Therapie könnte euch beiden helfen, die Dinge klarer zu sehen und vielleicht sogar das wiederzufinden, was verloren gegangen ist.

Am Ende liegt die Entscheidung bei dir, aber die Konsequenzen wirst nicht nur du tragen müssen – er und dein Sohn werden es auch tun. Denk gut darüber nach.

14.10.2024 18:47 • x 7 #4


S
Zitat von Feuerfee:
Alles schreit nach Trennung.
Ich möchte meine Freiheit und wieder unabhängig sein.

Zitat von Feuerfee:
Ich schaffe es einfach nicht diese Entscheidung zu treffen und durchzuziehen. Natürlich tut es/er mir leid.

Ich kann das gut verstehen und finde es sehr empathisch von dir!

Aufhalten lassen solltest du dich meiner Meinung davon aber nicht - er lebt ja jetzt dann auch eine Lüge.

Denn du bist zwar noch bei ihm, aber nicht als Beziehungspartner.

Zitat von Feuerfee:
Das Problem ist, dass er ohne mich (uns) kaputt geht.

Zitat von Feuerfee:
Er ist ein herzensguter Mensch, der alles für einen tut.
Meine Gefühle reichen über Bruder und Schwester aber nicht mehr hinaus.

Wie gesagt - deine Empathie und dein Verantwortungsbewusstsein ehren dich sehr, meiner Meinung nach.

Viele werden dir sicherlich raten jetzt nur noch an dich zu denken.

Aber das würde dich ja auch schmerzen und das soll ja genauso wenig sein, wie dass du deswegen dort verbleiben musst.

Mein Vorschlag wäre daher:
Wenn du sagst er ist ein herzensguter Mensch, dann ziehe die Trennung durch und sei wie eine Schwester (so beschreibst du das Verhältnis ja selbst) für ihn da und unterstütze ihn nach dem Auszug in dem Maße wie du dich eben wohlfühlst und es leisten kannst und möchtest - aber ohne dich zu übernehmen.

Dann musst du nur gut auf dich schauen, dass du dich da nicht übernimmst.

14.10.2024 18:48 • x 3 #5


Ema
Zitat von Feuerfee:
Manipulativ? So habe ich das noch gar nicht gesehen bzw empfunden. Eher wirklich leidend und hilflos.

Das ist nicht unbedingt ein Widerspruch. Man kann leidend und hilflos und gleichzeitig hochmanipulativ sein.
Gerade deshalb. Denn so bringt man die Leute dazu, sich um einen zu kümmern.
Wie Yoffi sagte: Das geschieht nicht unbedingt absichtlich und bewusst, sondern ist oft ein früh gelerntes und internalisiertes Programm, das abgespult wird.

14.10.2024 18:51 • x 9 #6


Vera3000
Ich glaube Te dass du ihm auf lange Sicht auch keinen Gefallen damit tust, aus Mitleid mit ihm zusammen zu bleiben.
Er leidet doch sicher auch permanent unter der Situation. Dann lieber einmal richtig harten Liebeskummer als eine unglückliche Beziehung auf Dauer.

14.10.2024 18:55 • x 2 #7


L
Man kann sich ja auch nach einer Trennung noch gegenseitig unterstützen. Wenn euer Verhältnis ohnehin wie Bruder und Schwester ist, muss sich dass ja auch nach der Trennung nicht gleich ändern.

Eigentlich ist ja das was eine Beziehung ausmacht zwischen euch ja seit Jahren nicht mehr gegeben. Ihr wohnt eher als Zweckgemeinschaft zusammen.

Was definiert er denn als Beziehung und was stellt er sich darunter vor?
Wenn er Angst hat allein in einer Wohnung zu wohnen und depressiv zu werden, kann er doch auch in eine WG ziehen. Ist es nicht auch sein Interesse mal wieder auf eine Frau zu treffen die richtig Lust auf ihn hat und ihn mit Herzchen-Nachrichten zuspamt, weil sie so verliebt in ihn ist? Letztlich wird er als Person ja auch seit Jahren von dir abgelehnt, vielleicht hat er daher auch ein geringes Selbstwertgefühl und glaubt sein Leben wäre zu Ende wenn du weg bist?

Vielleicht kannst du ihm ja durch Gespräche auch irgendwie die Angst nehmen „Du verdienst es auch geliebt zu werden, nur bin ich dafür in dieser Lebensphase die falsche Frau. Wir werden ja auch so nach der Trennung verbunden bleiben - wir haben gemeinsame Kinder und eine starke Verbindung aber halt eher wie Bruder und Schwester. Wir brauchen eine Veränderung wenn wir beide wieder glücklich werden wollen.“

Und du solltest natürlich nicht aus Mitleid bei ihm bleiben.

Hat er irgendwelche Bekannten / Freunde mit denen er auch mal ohne dich was unternimmt? Hat er Hobbies?

14.10.2024 19:01 • x 4 #8


Feuerfee
@Ete

Ich habe in der Vergangenheit oft angesprochen, was mich stört/nervt und das auch er an sich arbeiten muss. Selbständig Dinge übernehmen, die auch mal unangenehm für ihn sind. Wie einen Termin beim Arzt ausmachen o.ä
Er braucht für fast alles eine Ansage.
Mag sein, daß er es so gelernt hat....aber mehr als es ihm sagen kann und will ich nicht (mehr)!
Verändern kann ich ihn nicht. Das kann nur er selbst und dann kommt von ihm; ich weiss ja nicht was ich verändern soll....dann sag mir doch was.

Sorry, aber da übernehme ich wieder das Denken und Handeln.
Tolles Gefühl, wenn es bei der Person nicht von selbst Klick macht.

14.10.2024 19:03 • x 2 #9


E-Claire
Hallo Feuerfee,

willkommen im Forum! Schön, daß Du hier bist.

Ok, ich hab Schwierigkeiten mir das vorzustellen:
Zitat von Feuerfee:
Dann packt er seine Sachen und geht und sagt er kommt nicht zurück. . dann ruft er an und schreibt das er ohne uns nicht kann. .sein Leben dann keinen Sinn mehr macht

Er geht, ist offensichtlich dann woanders und dann ruft er an.
Er ist ja dann schon nicht mehr da, richtig? Also in einer anderen Wohnung eventuell bei jemandem und dann kommt der Anruf und dann was passiert dann?

Schau mal, richtig blöder Vergleich, aber schon auch Ernst gemeint. Wenn ich einen Gast habe, der mir ur am Nerv geht und ich den gerne aus der Wohnung hätte und der packt dann seine Sachen und ist tatsächlich irgendwo anders und dann ruft er an und jammert (ja schwer), aber wie kommt der dann wieder in die Wohnung?

Wie nehme ich den zurück?

14.10.2024 19:04 • x 2 #10


Vera3000
@Feuerfee du bist die Mutti und er das Kind. Das killt die ero. Anziehung. Es ist auch keine Beziehung auf Augenhöhe. Von daher völlig klar dass du dich entliebt hast. Daran wird sich wahrscheinlich auch nichts mehr ändern. Vielleicht ändert er was wenn seine Mutti weg ist. Menschen ändern ihre festgefahrenen Verhaltensweisen erst durch nen gewissen Leidensdruck.
Ich glaube du tust euch Beiden einen Gefallen, wenn du dich trennst. Aber tu es auf ne faire, wertschätzende Art

14.10.2024 19:16 • x 3 #11


Feuerfee
@E-Claire

Nein, er geht dann aus der Situation raus und fährt ziellos mit dem Auto weg. Von dort unterwegs aus meldet er sich dann und dann geht es los.
Ich würde ihm das Herz rausreissen, er tut alles für uns. Hat immer alles nur für uns getan etc
Ende vom Lied; meist tauchte er wieder auf.

Ich von meiner Seite habe kein Problem normal mit ihm umzugehen. Mich auch nach einer Trennung mit ihm zu verstehen.
Er kann und will das nicht.
Er sagt, wenn ich mich trenne sehen wir ihn nie wieder, weil er es nicht erträgt.

14.10.2024 19:19 • #12


E-Claire
Zitat von Feuerfee:
Er sagt, wenn ich mich trenne sehen wir ihn nie wieder, weil er es nicht erträ


Lässt sich das testen? Ok, böse Frage, aber doch auch nicht ganz ohne wahren Kern.

Was passiert, wenn Du in einer solchen Situation nicht ans Telefon gehst?

14.10.2024 19:26 • x 1 #13


Vera3000
Das ist doch Kindergartenverhalten. Wenn er dann wirklich keinen Wert mehr auf Kontakt mit seinem Kind legt, dann liebt er sein Kind nicht.
Ich denke er wird erstmal ne ganze Weile Kontaktsperre zu dir brauchen um die Trennung zu verarbeiten. Aber es gibt ja trotzdem Wege sein Kind zu sehen und dir weitgehend aus dem Weg zu gehen

14.10.2024 19:26 • x 1 #14


Y
Hast du Angst, dass es dann gefährlich für ihn wird oder erträgst du ebenfalls seinen Schmerz nicht gut? (Das hättet ihr dann gemeinsam)

14.10.2024 19:27 • x 1 #15


A


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