Elo,
das Leben ist herrlich, verrückt, stressig, mal jauchzend fröhlich, mal depressiv tief. Meiner Erfahrung nach, lernt man am meisten im Leben, wenn es nicht so gut läuft. Glück kann jeder aushalten, wie man es fängt - ist teils ein Spiel, Wie man es festhält, warm hält - wird oft zum K(r)ampf, wenn es dich gefühlt verlässt - dann macht man einen wichtigen Schritt im Leben.
Die erste Liebe, heiß, voll Leidenschaft, voll Maximas (nie werde ich wieder je so lieben), (nie wieder jemanden treffen, den ich so..) und dann stolpert man über, was auch immer. Was vorher die Fähigkeit war, zu lieben, wird zur Fähigkeit von Kummer, aber auch Drama und Schauspiel.
Du hast eine wundervolle Freundin gehabt, ihr habt tolle dinge unternommen und du hast viel über Dich gelernt.
So eine Beziehung ist nur leider nicht voll Feenstaub, man entwickelt sich zusammen unabhängig von einander ja weiter. Ich vergleiche es gern mit einem Weg. Zunächst geht ihr zwei den gleichen, munter und sich fröhlich unterhaltend, vorbei an blühenden Wiesen, dann kommt eine kleine Weggabelung, Du gehst links ums Hindernis, sie rechts, ihr könnt euch aber sehen und euch lachend Küsse hin und her werfen. Der Weg führt euch wieder zusammen, läuft ne Weile gerade aus.
Wieder kommt ein Hindernis, ein Schild: Weg links zum Herzen 30 min und Weg rechts zum Herzen 45 min. Du gehst den einen, sie nimmt den anderen, hat ja schon oft so geklappt, ihr habt ja wieder zusammen gefunden. Also teilt ihr Euch. Dein Weg führt leicht hinab, durch Bäume hindurch, du kannst sie sehen und ihr zuwinken, doch dann führt der Weg um einen Felsen herum, du winkst noch mal und gehst tapfer weiter. Sie tut dies ja auch.
Und irgendwo verliert man sich, kommt eine verborgene Gabelung, ein verführerischer Duft oder eine Blume, die man unbedingt pflücken will, etwas, was Dich oder Sie davon abhält, diesen Weg weiter zu gehen. Man biegt ab. Man leidet zwar, aber man will diesen Weg weiterverfolgen, weil man das Gefühl hat, so und nicht anders.
Diesen Weg gehen wir alle, ob es die Liebe sei, oder die Zukunft im Beruf oder die Entscheidung Mutter/Vater zu werden. Man sollte nicht glauben, es schlagen zwei Herzen in einer Brust, die Seelen im Gleichklang schwingen - da jeder sehr individuell ist. Jeder nimmt den Weg gemäß seinen Erfahrungen anders wahr und geht ihn dementsprechend.
Aber jeder geht ihn weiter, weil nur so kannst du erfahren, ob nach dem Tal, in dem du gerade bist, wieder eine Anhöhe kommt, wo du weit über das Land (Leben) blicken kannst, um dich ein weiteres Mal zu fragen, welchen dieser Wege dort an der Gabelung will ich gehen. Voll Neugier, voll Freude, voll Aufbruchstimmung, ein kurzer Blick zurück - wie weit du schon gegangen bist, umdrehen? Oder weiterziehen? Kummer oder Vorfreude? Neue Liebe oder alten Ärger.
Dein Weg, deine Entscheidung. Wenn du sie getroffen hast, weil es deine feste Überzeugung ist, dann hadere nicht, geh weiter. Klar, der Weg hat Steine und Stolperstellen, er hat aber auch ein munterplätscherndes Bächlein, eine Picknick- Wiese oder einen See zum Schwimmen.
Wenn dir was nicht gut tut, dann kann es weg. Wenn Liebe (oder was man dafür hält) Dich unglücklich macht - dann ist es keine Liebe. Du schaffst das