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Ich weiß, selbst schuld, aber es tut so weh

W
hallo zusammen
meine geschichte ist bei weitem nichts neues, und doch....
ich bin m, 44j, seit 20 jahren verheiratet (mit meiner frau seit 24 jahren zusammen), 3 kinder (22,15, 8 )
vor 13 jahren begann eine affäre mit einer kollegin, sie war damals frisch verheiratet, keine kinder. ich war nicht so wirklich glücklich bei meiner frau, die affäre wurde immer intensiver und meine affäre und ich wollten irgendwann uns von unserem partner trennen und gemeinsam neu beginnen, hatten bereits eine wohnung gefunden. als ich dann meiner frau reinen wein einschenkte hat sie mich (zu meiner überraschung) nicht hochkant hinausgeworfen, sondern mich gebeten ihr noch eine chance zu geben, vor allem auch wegen der kinder. und vor allem wegen der kinder schaffte ich es dann nicht sie zu verlassen.
die affäre war natürlich sehr enttäuscht, aber wir liebten uns trotzdem weiterhin... es tat mir damals sehr, sehr weh sie so zu enttäuschen. die affäre war dann irgendwann zu ende, also wir verhielten uns einfach nur wie freunde, nachdem wir kollegen waren sahen wir uns weiterhin fast täglich. und die gefühle für einander waren auch immer noch da, wir unterdrückten sie.
ich wurde dann ein paar jahre später (unbeabsichtigt) zum dritten mal vater, daraufhin bekam die ex-affäre auch 2 kinder (was mir sehr weh tat... weil ich sie trotzdem immer noch liebte). als ihre baby-pause vorbei war, waren wir wieder als gute freunde und kollegen zusammen, gingen oft gemeinsam mittagessen etc.
ich war bei meiner frau in der ganzen zeit nicht so wirklich glücklich. wegen der kinder war aber eine trennung kein thema.
meiner ex-affäre ging es wohl ähnlich, sie hatte immer noch starke gefühle für mich und war mit ihrem mann nicht glücklich. so wie ich hatte sie sich in ihrem leben arrangiert.
und so musste wohl irgendwann soweit kommen, wir lagen uns in den Armen und die Gefühle waren sofort wieder da, wenn nicht sogar noch stärker. sie sagte mir von anfang an dass ihr die Kinder über alles gehen, sie niemals ihre Kinder verlassen würde. wir hofften eine Lösung zu finden wie wir zusammen leben können und auch ihre Kinder (die mich kennen und auch mögen). leider scheint es aber in der aktuellen Situation keine geeignet Lösung zu geben. nach 2 sehr intensiven Jahren (mit kleinen Auszeiten dazwischen, wo wir versuchten von einander los zu kommen es aber nicht schafften) hat sie nun unsere Beziehung (ich will es nicht Affäre nennen weil es viel mehr war als das) beendet weil sie diese Heimlichkeiten und diese Angst entdeckt zu werden nicht mehr erträgt. Ich kann sie auch wirklich verstehen. Es ist auch für sie genauso schwierig wie für mich, wir lieben uns ja immer noch sehr. Wir haben nur aufgehört diese Liebe zu leben.
Das ist nun 4 Wochen her und es tut immer noch so sehr weh, sie fehlt mir so unendlich.
Ich habe es versucht mich mehr meiner Frau zu widmen, aber es kostet Überwindung sie anzugreifen, noch mehr Überwindung sie zu küssen. Am liebsten würde ich einfach nur weg und eine zeit alleine sein. Ich bin so traurig

25.03.2014 14:02 • #1


N
Hallo wekam,

immer wieder hört man, dass eine Beziehung zwar überhaupt nicht mehr läuft, keine Gefühle für den Partner mehr da sind, aber man den letzten Schritt nicht wagt, weil Kinder involviert sind.
Leider werden die Kinder gern als Schutzschild dafür benutzt, keine endgültigen Entscheidungen treffen zu müssen. Denn hat man erst einmal eine Entscheidung getroffen, muss man auch dazu stehen können.
Nun mag es rühmlich erscheinen, zu sagen, den Kindern nicht weh tun zu wollen, ihnen die Familie erhalten zu wollen...etc.pp.
Aber 1. haben Kinder ein sehr feines Gespür und merken sehr wohl, wenn etwas nicht stimmt, nur können sie es vllt nicht so einordnen und denken vllt sogar, sie seien Schuld daran, dass die Eltern sich nicht mehr so verstehen und nicht glücklich sind. Also belastet die Kinder die Situation ohnehin.
2. sind Eltern das Vorbild für ihre Kinder. Und was willst du ihnen denn damit vorleben? Der einzelne zählt nichts, die Familie alles? Dass es egal ist, was man empfindet und ob man leidet, Hauptsache die Familie bricht nicht auseinander? Gefühle zählen nicht? Glücklich zu sein ist unwichtig?...
Du hast nämlich 3. auch ein Recht auf ein glückliches Leben und wenn du das mit deiner Frau gemeinsam nicht leben kannst, dann musst du sogar die Konsequenz ziehen. Welchen Sinn macht ein Leben, das kein Glück beinhaltet, das nicht erfüllend ist und zufrieden macht?
Dein Verantwortungsbewusstsein in allen Ehren... wo bleibt die Verantwortung für dich?
Und wo bleibt die Chance für deine Frau auf ein glückliches Leben? Ich kann mir nämlich nicht vorstellen, dass sie diese Situation und das Wissen darum, dass du sie nicht mehr liebst und begehrst, glücklich macht.
Deine Kinder sind außerdem alt genug, um gewisse Dinge verstehen zu können.
Manchmal muss man Entscheidungen treffen, die egoistisch erscheinen. Aber wer wenn nicht du, denkt an dich und weiß, was dir gut tut, was du willst, denkst, träumst, wünschst...
Es ist Zeit, sich an einen Tisch zu setzen und eine Entscheidung zu fällen. Auch wenn es schwer fällt. Du solltest es dir wert sein.
Und ihr beide solltet euch die Chance auf eine neue Liebe nicht verbauen.
Viel Glück!

25.03.2014 14:23 • #2


A


Ich weiß, selbst schuld, aber es tut so weh

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L
Hast du jemals an deine Frau gedacht? Warum hast du sie nicht freigegeben, damit sie auch glücklich ist! Das man sich verlieben kann ist eine Sache aber so feige und egoistisch den Partner zu belügen und zu betrügen und das so lange finde ich so schei. von dir! Da platzt einem dir Hutschnur! Du hast deine Frau nie geliebt! Die arme Frau weiß gar was es heißt geliebt zu werden!

25.03.2014 14:37 • x 1 #3


C
Hallo Wekam -

ich habe so etwas gerade heute morgen in einem anderen thread geschrieben: eine Liebe nicht leben, die so stark ist, nützt keinem - auch und vor allem nicht den Kindern, und letztlich auch nicht Deiner Frau. Das ist eine ganz traurige und zerfahrene Situation - oder so scheint es einem, wenn man mitten drin steckt. Trostlos. Bis man sich auf die eigenen echten Bedürfnisse besinnt und dann löst sich ein Knoten nach dem anderen - jedenfalls war das bei mir so. Ich habe dazu die Hilfe einer Therapie gebraucht, aber jetzt bin ich mir darüber klar, was ich tun muss.

Ich wünsche Dir viel Kraft.

Calla

25.03.2014 14:41 • x 1 #4


W
ja ihr habt alle recht
es war für mich immer so, dass ich grundsätzlich gerne mit meiner Frau zusammen war und auch der s. war schön. ich hatte von anfang aber nicht dieses kribbeln im Bauch. wir sind dann sehr jung und sehr früh Eltern geworden und es war dann irgendwie selbstverständlich dass wir zusammen waren. es war natürlich auch bequem und ich hatte auch angst vor dem alleine sein, sonst wäre es möglicherweise schon lange vor meiner Affäre zur Trennung gekommen. es gab auch immer wieder zeiten wo wir viel streit hatten und ich bin auch schon seit vielen Jahren davon überzeugt dass wir ohne Kinder schon lange getrennt wären.
ich weiß dass es nicht fair ist, meine Frau liebt mich. unsere Jüngste liebt mich auch sehr, und seit wir in den letzten beiden Jahren mehrmals kurz vor der Scheidung standen hängt sie noch mehr an mir. ohne ihr wäre ich schon gegangen.
was es wirklich heißt zu lieben habe ich erst durch meine Affäre gelernt, nur in ihrer Nähe war ich wirklich glücklich. sie sagt im prinzip das selbe wie ich, sie ist bei ihrem Mann geblieben weil sie nicht allein sein wollte, weil es bequem war. und sie bedauert es jetzt zutiefst ihn damals nicht verlassen zu haben, stattdessen auch noch die beiden Kinder mit ihm bekommen hat. nur leider ist es jetzt zu spät. sie sagt sie könnte nicht glücklich werden ohne ihre Kinder und das muss ich so akzeptieren.

ich weiß dass es nur fair wäre, und wahrscheinlich auch für mich das Beste wäre, den Schritt zu wagen und für klare Verhältnisse zu sorgen. ich bin nur noch nicht dazu bereit, mir fehlt derzeit einfach die Kraft

ich bin überzeugt davon dass die momentane Trennung meiner Liebe und mir nur eine Trennung auf zeit ist und wir irgendwann wieder zusammenkommen. unsere Liebe hat schon so vieles überstanden, ich kann mir nicht vorstellen dass sie jemals erlischt

25.03.2014 15:29 • #5


E
Ich muss so weinen! Das tut mir im herzen weh zu wissen das man nicht geliebt wird! Du bist so egoistisch! Du nimmst immer die Kinder als ausrede und du hast dieser Frau 25 Jahre gestohlen! Da hätte sie jemanden finden können der sie liebt und zu ihr steht und sie auch begehrt! Nur weil man so feige ist und bequem und Angst vor dem Alleinsein hat nimmt man sich das recht raus andere Menschen so zu demütigen! Du wirst nie bereit für den Schritt sein weil du einfach feige bist aber irgendwann werden sich auch deine Kinder von dir abwenden wenn sie merken in was für eine Lüge sie leben!

25.03.2014 15:42 • #6


weintraube
@ Lillifine und Ella83:
Er HAT es seiner frau erzaehlt, sie wollte ihn aber lieber behalten. Hast du das ueberlesen?

25.03.2014 16:00 • x 1 #7


W
nun, ganz so krass sehe ich das allerdings nicht. ich sage nicht dass die 25 jahre alle schlecht für mich waren. vor meiner Affäre wusste ich nicht einmal wie sehr ich lieben kann. und dann war es sie die die Beziehung erhalten wollte obwohl sie von der anderen wusste. ich habe ihr auch damals gesagt dass sie nicht erwarten kann dass ich die Gefühle für die andere Frau von heute auf morgen verliere und sie wollte trotzdem dass ich bleibe.
der Eindruck täuscht auch dass ich nur ganz allein wegen der Kinder geblieben bin. auch wenn es nicht die große Liebe ist/war, als Partnerschaft hat es die meiste Zeit gut funktioniert. und übrigens hat das auch meine Frau einmal gesagt dass wir ohne Kinder bestimmt schon längst getrennt wären.
ich glaub dass ihr erst vor relativ kurzer Zeit bewusst geworden ist wie knapp vor der Trennung es ist, und vor allem dass zum Unterschied von den Jahren davor (mit Ausnahme der zeit des ersten Teil der Affäre natürlich) ich keine Angst vor der Trennung mehr habe. denn früher hat sie wohl gewusst dass ich Angst vor dem allein sein habe und das durchaus auch ausgenützt.

und egoistisch... egoistisch war ich lange nicht, war immer für alle anderen da, habe selten an mich gedacht. und es ist jetzt an der zeit auch an mich und meine bedürfnisse zu denken

25.03.2014 16:16 • #8


C
Hallo Wekam -

vor meiner Affäre wusste ich nicht einmal wie sehr ich lieben kann - ja, das ging mir genauso. Ich habe jetzt auch große Angst, daß meine Affaire - tatsächlich ist er meine große Liebe - mich vielleicht nicht mehr will... nach allem, was ich ja auch ihm angetan habe.

Ich finde es aber im Ergebnis nicht egoistisch, wenn man dann dazu steht - vor allem, wenn man bedenkt, wie sehr die Kinder auch davon beeinflußt werden, wenn so ein Geheimnis über der Ehe der Eltern schwebt. Meine kleine Tochter hat echte Ängste entwickelt - inzwischen weiß ich, daß sie sozusagen nachgelebt hat, was ich empfinde. Und ich fühle mich schuldig dafür. Inzwischen binn ich aber zuversichtlich, daß es eine Lösung für die Zeit nach der Trennung gibt, und cih weiß auch, daß erst, seit ich davor keine Angst mehr habe, acuh mein Mann es akzeptiert, so wie es ist.

Alle werden sich arrangieren müssen, aber es ist wahrhaftiger, so zu leben als in einem ewigen Kompromiß. Ich kann das jedenfalls nicht mehr. Und ich hänge auch an meiner Familie, wir sind auch schon über 20 jahre zusammen. Komisch, wie sich die Dinge doch ähneln manchmal. es wird sicher nicht leicht, aber auf die Dauer besser als das, was jetzt ist. Da bin ich zuversichtlich.

Calla

25.03.2014 18:07 • #9


A


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