Ich wollt doch nur, dass alles schön wird :(

... doch das wurde es leider nie und jetzt ist alles aus.

Es ist jetzt zwei Tage her, als mir meine Freundin (ich schreibe absichtlich Freundin und nicht Ex-F. oder sowas, da ich mich im Moment überhaupt nicht damit anfreunden kann, keine Ahnung, schwer zu erklären...) mitgeteilt hat, dass sie ab sofort eine Kontaktsprerre möchte. Wir waren seit Feb./März 2011 zusammen. Es gab viele schöne Tage, aber leider auch viele schlechte ... immer wieder gab es schlimme Streitereien, wegen Kleinigkeiten und Missverständissen. Wir fühlten uns beide unverstanden vom anderen und zu selten konnten wir solche Situationen mit einem positiven Ausgang klären. Wir beide hatten so unsere persönlichen Probleme und machten es uns gegenseitig schwer.

Ich habe ein rießen Problem damit, mich in Konflikten mitzuteilen, bzw. den anderen überhaupt mit normalen Worten davon in Kenntnis zu setzen, wenn ich mich durch sein Verhalten verletzt oder angegriffen fühle. Allgemein reagiere ich öfters beleidigt oder genervt von so manchem, dass meine Partnerin doch eigentlich nur gut meinte oder mir helfen wollte. Das Zitat, welches sie jetzt in einem Forum in ihrer Signatur trägt, beschreibt das auf eine, für mich jetzt sehr traurige Weise... Eine Warnung ist für den Weisen ein Segen, für den Narren eine Beleidigung. naja, das trifft es leider ziemlich gut... oft habe ich mich dann dumm und vor den Kopf gestoßen gefühlt und mit beleidigt sein und Passivität reagiert... daran will ich arbeiten und nach Möglichkeit nie wieder so sein , denn das hat unsere Beziehung letztlich beendet. Es gab immer wieder mal kurze Beziehungspausen... die letzte war vor drei Monaten. In dieser Zeit wollte sie uns eine allerletzte Chance geben und ich empfand die Zeit auch als sehr schön und hatte die Hoffnung, dass es sich wirklich doch noch zum Guten gewendet hat. Vor einer Woche dann gab es den letzten... wiedermal vollkommen unnötigen Streit.

Ich hatte für sie einige Packungen Mineralwasser gekauft und wollte sie vom Parkplatz in die Wohnung hochtragen. Sie war überrascht, dass es so viele waren und sie meinte, dass ihr doch auch nur eine Packung gereicht hätte. Das hat mir schon einen kleinen Stich versetzt, da ich solche Äußerungen von ihr schon wegen ihrem Ton als vorwurfsvoll empfinde und ich hab es doch nur gut gemeint und wollte, dass sie genug zu trinken da hat. Dann hab ich so viele genommen, wie ich tragen konnte und sie meinte in einem drohenden Ton, wehe da fällt etwas runter, dann müsste ich sie später eine Stunde lang massieren... eigentlich würde ich das nicht als Strafe empfinden, da ich das oft und gerne mache... warscheinlich hatte sie es auch im Spaß gemeint, aber ich hab das irgendwie nicht verstanden, wieso sie das gesagt hat... schwer zu erklären, auf jeden Fall fand ich diese Drohung auch nicht schön... es fällt mir einfach manchmal schwer, mit sowas umzugehen (Vorallem, weil sie schon oft böse wurde, wenn ich mal etwas falsch mache, oder wenn mir mal was runtergefallen ist (was zugegebener Maßen auch mal öfters vorkommt, da ich mich manchmal etwas schusselig anstelle ... z.B. Schlüssel oder Flaschendeckel...). Dann liefen wir vom Parkplatz zur Haustür, sie voraus und ich hinterher... dann schloß sie die Tür auf und hielt mir die Tür einen Moment lang auf.

Ich stand gerade vor dem Eingang, als mir das Wasser unter dem Arm herauszurutschen drohte und ich für einen kurzen Moment anhielt um das zu korrigieren. Als ich dann über die Türschwelle wollte, kam mir schon die Tür entgegen und meine Freundin war weitergelaufen... ich rief ihr in leicht verzweifeltem Ton hinterher, Hey... weswegen gehst Du denn einfach weiter und wartest nicht auf mich, ich war doch noch nicht reingelaufen?... sie meinte, dass sie dachte ich würde schon reinlaufen und wollte nicht im Weg stehen, deshalb ist sie weitergelaufen und weshalb ich denn da auch stehen bleib... wieder in so einem vorwurfsvollen Ton... *seufz* ... ich bin dann reingelaufen und wir sind im Aufzug nach oben gefahren. Als sie dann sie Wohnungstür aufschloß, war ich schon genervt und sehr frustriert von dem ganzen und hab ihr dann in einem eher sarkastischen nicht sehr ernsten Ton gesagt, dass ich mir gerade wie ihr Bimbo (blöd, ich weiß) vorkomme und enttäuscht von ihrem Verhalten bin. Sie war dann erstmal sehr schockiert und hat mich sofort aufgefordert, dass was ich da gerade gesagt habe, sofort zurück zu nehmen. Das hab ich auch gleich eingesehen und getan. Meine Enttäuschung über ihr Verhalten, blieb jedoch bestehen und es begann eine Diskussion in der ich dann relativ schnell und unüberlegt für mich entschloss, lieber zu gehen, da nun auch sie sehr vorwurfsvoll wurde und es sich, wie schon öfters in solchen Situation vorgekommen, keiner Einsichtig und deeskalierend gezeigt hätte. Sie war dann sehr wütend und warf mir verbal noch einige unschöne Dinge an den Kopf, während ich meine paar Sachen (eigentlich waren wir beide noch eine viertel Stunde zuvor auf einen schönen Abend und ein schönes beisammen sein eingestellt) gepackt hab und gehen wollte.

Auf dem Heimweg traf ich dann die Entscheidung, welche das Schicksal unserer Beziehung endgültig besiegelte. Völlig Blind fasste ich den Entschluß, ihre Sachen in meiner Wohnung zu packen und ihr noch in der Nacht zu bringen... so tat ich es dann auch. Sie war geschockt, dass ich das getan hab und ihr ihre ganzen Sachen gebracht hab, aber sie blieb trotzdem ruhig, als ich ihr das alles hingestellt hab. Zu dem Zeitpunkt dachte ich noch, dass das, dass beste wäre und wir uns einfach nie verstehen werden und es die einzige Lösung ist, sich endgültig zu trennen. ... am Morgen danach als ich zur Arbeit wollte brach dann die Erkenntnis über mich herein, was ich da eigentlich getan hatte und ich brach sofort in Tränen aus... ... das war lam Mittwoch den 05.06. Seitdem hatten wir trotz allem viel Kontakt... ich hab sogar noch 2 Nächte bei ihr übernachtet und habe irgendwie versucht, meine Taten wieder gut zu machen, obwohl von ihrer Seite klar war, dass es nun endgültig vorbei ist und ich nur bei ihr war, weil ich komplett am Boden war und sie mir helfen wollte . Ich war auch bei meiner Hausärztin, bei der ich auch gleich einen Termin für eine Therapie und Gesprächsstunde hatte in der ich meine Probleme auch schon angesprochen habe.

Ich habe ihr auch einen langen Brief geschrieben, in dem ich alles Ansprach, von dem ich wusste, dass sie damit unglücklich in unserer Beziehung war und ich versuchen wollte zu ändern. Sie war sehr gerührt von dem Brief und meinte, dass noch nie jemand so einen schönen Brief für sie geschrieben hat und das sie trotz allem, wieder ein kleines Fünkchen Hoffnung hat.

Am Donnerstag hatte ich meine zweite Therapiestunde, in der ich viele Dinge Ansprach und versucht habe, die ganze Situation mit meinen Problemen bestmöglich zu erklären. Die Therapeutin war sehr zuversichtlich, dass ich meine Probleme lösen könnte und das Sie keine ernsthaft Behandlungswürdigen Verhaltensprobleme in dem sehen würde, was ich ihr erzählt hab. Ich müsste nur besser lernen, mit gewissen Situationen klar zu kommen.

In der Nacht von Donnerstag auf Freitag erzählte ich das meiner Freundin am Telefon und sie war sehr enttäuscht von dem was ich ihr erzählte. Sie forderte mich auf, dass ich, wenn ich wirklich gewillt bin etwas an mir zu ändern, ich mir einen anderen Therapeuten suchen soll, der meine Probleme besser erkennt und wirklich mit mir daran arbeiten wollen würde. Ich fand es sehr Schade, dass sie gleich wieder so reagierte, aber ich willigte, wenn auch enttäuscht ein. (ich hatte ihr das sowieso im vornherein angeboten, einen anderen Therapeuten zu suchen, aber aus anderen Gründen) ... in dem Gespräch verloren wir uns dann auch wieder in der ein oder anderen Diskussion über frühere Dinge, die so vorgefallen sind... es wurde immer später und wir einigten uns mehr oder weniger darauf, an diesem Punkt das Gespräch zu beenden. Am nächsten morgen schrieb ich ihr wie immer eine liebe Guten Morgen SMS... wie es ihr geht usw. ... als auch auf nachfragen bis mittags keine Antwort kam, hab ich mir Sorgen gemacht. Dann kam eine SMS in der einfach nur KS stand... also Kontaktsperre. Ich versuchte sie anzurufen, doch sie ging nicht ran. Irgendwann nach vielen Versuchen bekam ich sie zu hören und sie meinte, dass sie letzte Nacht wieder mit Magenschmerzen aufgewacht ist, weil sie unser voriges Gespräch wieder so belastet hat und sie einfach nicht mehr kann. Ich bin und war schon immer schlecht für sie und sie will jetzt endgültig die Kontaktsperre... das war Freitag.

Seitdem versuche ich irgendwie damit klar zu kommen... ich weiß, dass ich einen sehr langen und schmerzhaften Weg vor mir habe und ich habe Angst vor dem was kommt...

Hi Zyan,

wenn ich das so lese, sehe ich dich als komplett unterlegenen, der macht und tut und sich noch dafür entschuldigt wie er sich behandelt fühlt!

denke mal nach für was du stehst,
du spielst Bimbo, sie hilft keines wegs, du läßt dich unterbuttern, und wenn dir tausend mal was runterfällt, so bist du und so hat sie dich kennen und lieben(?) gelernt?

Zitat:

mich in Konflikten mitzuteilen, bzw. den anderen überhaupt mit normalen Worten davon in Kenntnis zu setzen, wenn ich mich durch sein Verhalten verletzt oder angegriffen fühle. Allgemein reagiere ich öfters beleidigt oder genervt von so manchem, dass meine Partnerin doch eigentlich nur gut meinte oder mir helfen wollte.

das ist deine Aufgabe: zu lernen dir gehör zu verschaffen und verstanden zu werden, deine Art dich zu erklären, und dass ist auch ihre Aufgabe- zusammen sein heißt zusammen sprechen, lieben, teilen, miteinander, und nicht bestimmend, so kommt sie rüber

überlege dir wer du bist und ob du das sein konntest mit ihr,
du machst eine Therapiestunde, die dame stellt fest dass es nicht einer therapie bedarf und deine Freundin motzt? statt dich zu unterstützen?

Hallo Gast

erstmal Danke, dass Du das alles gelesen hast (ist etwas ausführlich und viel geworden) und für Deine Antwort.

Was das unterlegen angeht... nun ich find es interessant, denn das hat man mir schonmal gesagt, unter anderem auch die Ärztin/Therapeutin, bei der ich war. Für mich ist das eigentlich auch immer klar gewesen, aber das es doch auch für Außenstehende offensichtlicher ist, meine ich...

Für mich war sie meine erste Partnerin, mit 25 Jahren, und dementsprechend unerfahren ging ich auch in diese Beziehung. Dazu kommt noch der Hintergrund, dass ich bis 24 kaum soziale Kontakte hatte (also auch defizite und Erfahrung im Umgang (z.B. Streit etc.) mit anderen Menschen und sowieso auch Probleme in diese Richtung habe (Sozialphobiker, was aber in den letzten zwei Jahren besser geworden ist, natürlich auch durch die viele Hilfe meiner Freundin).

Sie hat mich von Beginn an (wir haben uns über ein Ängste bzw. Einsamkeitsforum kennengelernt) geleitet und sehr viel geholfen, dass ich aus meinem bisherigen Leben (abgebrochenes Studium, keine richtige Arbeit, noch zu Hause bei meiner Mutter wohnend) herauskommen konnte. Da war noch nicht abzusehen, dass daraus sogar eine Beziehung entstehen würde. Dafür war und bin ich auch für immer Dankbar.

Was das Akzeptieren und lieben des anderen wie er ist angeht..., damit sprichst Du in der Tat unser zweites Großes Problem an, welches sich auch durch die Beziehung gezogen hat. Sie ist nunmal sehr anspruchsvoll und hat gewisse Vorstellungen, welche Dinge im Leben sinnvoll und erstebenswert sind und welche nicht. Die meisten der Dinge, für die ich mich so interessiere, gehören leider nicht dazu, weswegen es auch oft Streit gab.

Wegen der Therapie... meine Freundin kennt die Ärztin und war auch schonmal bei ihr, da sie einer der Ärzte in unserer Hausarztpraxis ist. Sie hält aufgrund negativer Erfahrungen nicht viel von ihr.

Ich wollte in erster Linie wissen was mein Problem ist und weshalb ich in Situationen wie oben beschrieben so (über)reagiere bzw. Dinge sehr negativ interpretiere und mich daraufhin blöd verhalte wodurch schlimme Streitereien entstehen und lernen, dass alles in den Griff zu bekommen ... um meiner Freundin zu zeigen, wie wichtig sie mir ist und ich ihr vertrauen wieder gewinnen möchte und sowas nicht mehr vor kommt.

Nachdem ich ihr dann erzählt hab, was die Ärztin dazu gesagt hat, sah sie wohl das alles in Gefahr bzw. hat mir auch vorgeworfen, dass meine Absicht, mich wirklich zu ändern schon wieder vorbei wäre und hat dementsprechend reagiert. Dazu kam auch, dass ich ihr in unserem Gespräch in der Nacht zum Freitag so ein paar Sachen gesagt habe, die sie nicht toll fand. Sie selbst wollte z.B. auch schon seit Monaten wieder eine Therapie beginnen, weil sie unter anderem starke Probleme mit dem Thema Eifersucht hat, etwas das unsere Beziehung und vorallem mich auch belastet hat... darauf hab ich sie angesprochen und sie meinte nur, dass Sie im moment wichtigeres (Studium) zu tun hat und ihre letzte Therapie gerade mal 2 Jahre her ist.

Diesbezüglich habe ich ihr dann gesagt, dass sowas in mir auch Bedenken auslöst und ich Angst habe, dass wir das so vielleicht nicht mehr hinbekommen mit der Beziehung und ob es überhaupt jemals funktioniert hätte. Darauf hat sie dann wiederum sehr emotional reagiert und mir vorgeworfen, dass ich ihr vor einer Woche noch einen 10 Seiten Brief geschrieben habe in dem stand, wie sehr mir alles leid tut und wie sehr ich mich ändern möchte usw. und sie jetzt eine Woche später, nachdem sie schon wieder eine kleine Hoffnung für die Beziehung hatte, damit konfrontier und demnach alles nur leere Worte von mir waren...

*seufz*... ich hab einfach so vieles falsch gemacht und ihr damit weh getan... ...

Heute war kein schöner Tag... wie eigentlich jeder Tag ohne sie...
In der Berufsschule lief es mieß und leider geht die Montags auch nur bis halb 12 und so hielt die Ablenkung nicht lange. Als ich mich ins Auto gesetzt hab um nach Hause zu fahren, kamen mir schon wieder fast die Tränen... weil ich normalerweise dann gleich zu ihr gefahren wäre..., aber nicht Heute und vielleicht auch nie wieder...

Habe dann irgendwie versucht, den Nachmittag so gut es ging rumzubringen. Um 21Uhr hatte ich mich fürs Indoor Soccer angemeldet, weil ich das mal ausprobieren wollte, ob mir das Spaß macht (war also zum ersten mal da). Davor bin ich noch im Fitnessstudio gewesen um mich warm zu machen. Fußballspielen hat phasenweise Spaß gemacht, aber irgendwie auch nicht so richtig, da ich die meiste Zeit so ein blödes Gefühl hatte. Die Leute da waren aber alle nett und freundlich und haben auch gefragt, ob ich nächste Woche wiederkomme...

Als ich dann wieder zum Auto gelaufen bin um nach Hause zu fahren, hab mich dann richtig schlecht gefühlt, weil ich weiss, dass meine Freundin Fußball fast nichts abgewinnen kann und es schlimm findet, dass ich das immer ausprobieren wollte und mich auch allgemein dafür interessiere.

Sie ist jetzt bei ihrer Familie und feiert da mit ihren Eltern irgendwie Hochzeitstag oder sowas und ich konnte auf dem Heimweg nur daran denken, wie ich gleich in meine leere und dunkle Wohnung kommen werde und sie nicht da ist... ... ich vermisse sie so sehr... selbst wenn sie jetzt hier beleidigt sitzen und mir böse und Eifersüchtig wäre, weil ich beim Fußball war, hauptsache sie wäre hier wir wären zusammen... ich halt es kaum aus und will gar nicht daran denken, wie die nächsten Tage werden, wenn ich den ganzen Tag arbeiten bin (was mich leider auch nicht sonderlich ablenken wird) und dann Abends nach Hause komme und ich das Gefühl haben werde, dass es alles keinen Sinn mehr macht...

Gleich werd ich schlafen gehen und es wird keine Gute Nacht SMS oder ein Gute Nacht Telefonieren geben...

... ich weiß, das sind die dümmsten Gedanken, die ich mir in diesem Moment machen kann, aber es ist so schwer das alles einfach zu verdrängen... aber vielleicht hilft es ja, wenn ich das alles hier einfach niederschreibe, auch wenn ich mich nur selbst damit fertig mache...

Habe auch schon überlegt eine Art Tagebuch zu schreiben... vielleicht hilft das ja ein bisschen mit allem klar zu kommen, vielleicht hat jemand von euch Erfahrungen damit und kann mir sagen, ob das eine gute Idee wäre?

danke fürs lesen und wünsch euch allen eine Gute Nacht und viel Kraft und Mut für den neuen Tag...