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Ich zerbrechen an der Trennung

P
Hallo zusammen,

ich brauche gerade einfach jemanden zum reden. Und einen Rat, wie es wieder besser werden könnte.

Ich war mit meinem Exfreund nun 6 Monate zusammen. Eigentlich keine sehr lange Zeit, doch diese war sehr intensiv. Wir hatten schon über eine gemeinsame Wohnung, Hochzeit etc nachgedacht. Und es war die erste Beziehung für uns beide nach langer single Zeit. Zuvor hatten wir beide langjährige Beziehungen.

Am Anfang haben wir es sehr langsam angehen lassen. Sind einfach nur spazieren gegangen und haben uns super verstanden. Als wir angefangen haben uns zu küssen, hat er mir auch bald seine Liebe gestanden und wir waren bald zusammen. Es war einfach alles traumhaft und ich dachte wow das ist es.

Doch schon bald schlichen sich die Probleme ein. Er hat mir öfter mal spontan abgesagt, obwohl wir Pläne hatten um etwas anderes zu machen. Für ihn war das alles kein Problem und als ich es ansprach dass mich das stört, hatten wir unseren ersten Streit, wo er auch gleich meinte ob wir denn nicht zu unterschiedlich wären wenn mich das so stört. Denn mit seiner Exfreundin, mit der er 8 Jahre zusammen war, war das nie ein Problem, drum verstehe er das nicht und ging auch nie auf mich ein in diesem Punkt bzw. versprach immer etwas was er dann nicht einhielt.

Am Anfang hatte ich mich noch immer entschuldigt, dass ich hier überreagiert habe. Aber ich war das nun mal auch nicht gewohnt. Man will sich doch unbedingt sehen wenn man frisch verliebt ist. Aber es war oft so, dass wir vereinbarten uns zu sehen und er dann doch etwa lieber mit Freunden auf ein Fest gehen wollte, man kann ja wann anders was machen. Und das passierte ständig, was mich jedes Mal enttäuschte. Sowas kann ja mal vorkommen aber doch nicht standardmäßig . Auch ansonsten versprach er oft Sachen, die er dann nicht einhielt wie etwa gemeinsam in den Urlaub zu fahren. Ich fühlte mich hier einfach nicht ernstgenommen und als wäre ich nicht seine Priorität. Vor allem weil er andererseits viele Pläne mit Freunden machte, die er dann schon einhielt. Dies sprach ich auch oft an, aber es kam zu keiner Lösung, weshalb ich immer mehr lernte hier Kompromisse zu machen und zurückzustecken. So wurde ich aber auch zunehmend unglücklicher.


Allgemein hat er sich im Vergleich zu unserer Kennenlernphase sehr verändert. Wollte nicht mehr so viele Pläne machen, sagte mir oft ab, schrieb weniger und war allgemein von der Art her manchmal sehr unsensibel. Natürlich gab es auch immer wieder Phasen, wo alles toll war, wir wieder frisch verliebt waren und er unglaublich süß war. Und da ich ihn liebte, dachte ich immer, dass wir das schon schaffen und es wieder so wie am Anfang werden könne. Doch noch ein paar Wochen hatten wir wieder das gleiche Thema.

Ich habe ihm dann auch erklärt, dass dies bei mir eine große Verlustangst triggert. Vor allem weil er immer dann gleich ein paar Tage Abstand brauchte und vieles anzweifelte wenn wir dieses Thema wieder hatten. Ich habe auch versucht an mir zu arbeiten und er kannte auch meine Vorgeschichte :mein Ex, mit dem ich 5 Jahre zusammen war hatte mich damals betrogen und war zum Schluss eben auch so distanziert gewesen und der für den ich zuletzt Gefühle hatte, hat mich monatelang hingehalten mit den Worten er wolle momentan keine Beziehung nur um dann kurz darauf mit einer anderen zusammen zu kommen. Dies hat mich stark geprägt und ich habe auch viel versucht, daran zu arbeiten, da ich auch gemerkt habe, dass ich zunehmend mehr anhänglich wurde und ihn wohl oft auch eingeengt und angezickt habe, wegen meiner ständigen Angst und Unzufriedenheit habe ich wohl auch viel kaputt gemacht, was ich auch sehr bereue.

Ich hätte mir immer gerne einen Kompromiss gewünscht bzw. bessere Kommunikation, indem er mir in etwa sagt es tut ihm leid, dass er heute keine Zeit hat oder sich freut mich zu sehen und gerne Pläne machen will mit mir. Aber ich sollte das einfach immer so hinnehmen und hatte das Gefühl, dass ich nicht ernst genommen werde. Er hingegen hatte dann anscheinend immer das Gefühl mich sehen zu müssen, oder hatte oft ein schlechtes Gewissen wenn er mit Freunden etwas machte.

Wir hatten uns ansonsten immer viel Mühe füreinander gegeben und uns trotz allem geliebt. Jedoch hatte ich immer das Gefühl, dass er sich nicht ganz auf mich einlassen will und sich immer weiter zurück zieht, was meine Verlustangst natürlich immer weiter ausbaute. Ich habe oft auch gesagt, wenn etwas nicht passt solle er es ansprechen und aber er meinte immer, dass alles passt und er einfach so ist und ich mir nicht so einen Kopf machen sollte. Aber man merkt natürlich wenn etwas nicht stimmt. Für mich war das eine Art Dauerstress, wo ich mich immer gefragt habe warum er nicht schreibt, wieder keine Zeit hat, wieder Pläne absagt etc und war oft traurig. Ich habe mich dadurch auch zunehmend zu einer Person entwickelt, die nicht mehr ich selbst war. Einfach sehr unsicher, anhänglich, eifersüchtig und übersensibel. Verständlich, dass das auch für ihn anstrengend war. Daher habe ich viel versucht ihn zu verstehen und an mir zu arbeiten. Von seiner Seite aus kam diese Mühe aber nicht. Was mir bereits zu denken hätte geben sollen. Dazu kam noch, dass wir einmal gemeinsam in einer Disko waren, wo er einiges getrunken hatte und einfach alle möglichen Mädels ansprach. Was meine Verlustangst natürlich nochmal schürte.

Zum Schluss hatte ich aber das Gefühl, dass wir uns schon aufeinander eingependelt haben. Er hat öfter extra Zeit genommen für mich und auch mal Freunden angesagt und ich habe geschaut hier allgemein ruhiger damit umzugehen. Klar war das nicht ganz aus der Welt, aber ich dachte wir sind auf einem guten Weg. Umso überraschender kam es für mich als er sagte er wolle ein paar Tage zum nachdenken. Das war bereits öfter vorgekommen, etwa nach einem Streit und er wusste dass es mir damit echt schlecht geht wenn ich nicht weiß was los ist. Vor allem da es für mich hier keinen Auslöser gab. Ich dachte aber ja gib ihm Zeit dann sprecht ihr euch endlich mal richtig aus und dann wird das wieder.

Ausgemacht war, dass wir uns dann Mittwoch oder Donnerstag zum reden treffen. Da hatte er aber wieder keine Zeit. Also wollte er Sonntag reden. Das war aber der Tag wo ich schon lange etwas vorhatte also bat ich ihn Montag zu reden nach der Arbeit.

Sonntag kam jedoch dann ein Text, dass es einfach nicht mehr passt und er gerade keine Beziehung wolle und allgemein gerade eben seine Freunde wirklich wichtiger sind und wir wahrscheinlich zu unterschiedlich und dass sich das seit Wochen schon so zieht. Ich war total überrumpelt aber hatte eben die letzten Tage auch gedacht, dass ich sehr unglücklich bin in der Beziehung und es so am besten ist wahrscheinlich. Wir wollten uns dann noch zum reden treffen. Das haben wir heute gemacht nach einem Arbeitsessen. Ich hatte ihn in dieser Zeit sehr vermisst und auch wenn ich wusste dass es keinen Sinn macht, wollte ich reden.

Das Gespräch war jedoch sehr ernüchternd. Mehr oder weniger hat sich eben herausgestellt, dass er sich bereits mit einer anderen getroffen hat, von der ich das bereits vermutet/befürchtet hatte weil er als wir noch zusammen waren alte Bilder geliked hatte von ihr und ihr in der Zeit in der er nachdenken musste auch gefolgt war. Angeblich hatte er sie aber erst letzten Freitag kennengelernt (wo wir wohlgemerkt auch noch zusammen waren) und es sei ja nur eine Bekanntschaft mit der er schreibt und sie gemeinsam mit den Hunden einmal spaziern waren .
Das riss mir natürlich erneut den Boden unter den Füßen weg. Mir ging es so schlecht und er traf sich bereits mit einer anderen. Diese sei aber nicht der Grund, sondern dass es schon länger nicht mehr passt und er auch lange nicht wusste was er will. Er habe auch die letzten Tage gemerkt, dass es die richtige Entscheidung war und wir beide so glücklicher sind. Wir haben dann über alles nochmal gesprochen, wo ich aber eindeutig die schlechteren Karten hatte, weil mich die Trennung sehr mitnahm und er schon längst damit abgeschlossen hatte. Er meinte auch er habe den Text gesendet, weil er mich nicht lange hinhalten wolle, wenn er merkt es passt nicht und dass er schon länger nicht mehr das Gefühl hatte mich unbedingt sehen zu wollen. Also mein Gefühl, dass er sich entfernte genau richtig war. Ich habe ihn auch gefragt, warum er das dann nicht angesprochen habe, und er meinte dass einfach allgemein die Harmonie nicht gepasst hat um zu reden und er selber nicht wusste was er will und dass er sich in vielen Belangen auch anders verhalten hätte wenn die Harmonie gestimmt hätte. Und ich brauche ja wohl jemanden der immer Zeit hat für mich. Er wollte also indirekt die Schuld auf mich wälzen. Das Gespräch drehte sich dann einfach im Kreis. Vor allem weil ich vom Kopf her auch wusste, dass er recht hatte, dass es nicht gepasst hat, aber ich halt immer noch gehofft hatte weil ich ihn liebte. Seine Gefühle aber haben sich anscheinend schon länger geändert. Ich habe vieles davon auch nicht kommen sehen. Wir haben das Gespräch dann beendet und sind dann im Guten auseinander gegangen. Er war jedoch sehr abweisend und man hatte gemerkt, dass er mit der Sache abgeschlossen hatte.

Ich hingegen bin seit Tagen komplett unter Schock. Ich kann nicht essen oder schlafen. Nicht mal mehr weinen. Zweifle komplett an mir selber und denke was ich hätte anders machen können und dass er mich nicht vermisst und ohne mich glücklicher ist und sogar bereits eine neue trifft, da er bereits abgeschlossen hatte als wir noch zusammen waren. Ich weiß, dass das alles nichts bringt, aber ich bin kurz davor durchzudrehen und weiß einfach nicht weiter. Ich weiß auch dass es besser so ist, weil es einfach nicht gepasst hat und ich ja so auch nicht glücklich geworden wäre, aber ich kann an nichts anderes mehr denken, als an alle was wäre wenns und dass ich ihn so sehr vermisse und dass ich anscheinend schwer zu lieben bin. Ich komme mir so erbärmlich vor.

Ich habe schon viel mit Freunden geredet, bin meinen Hobbys nachgegangen, Sport gemacht, war beim wellnessen. Aber nichts hilft.
Damals als mein anderer Ex mich betrogen hatte, ging es mir auch miserabel, aber so wie jetzt hatte ich mich noch nie gefühlt. Es fühlt sich einfach so unabgeschlossen an. Man hatte doch noch so viele Pläne. Man hat sich doch geliebt. Und irgendwie suche ich nach so vielen Fehlern bei mir und verstehe so vieles nicht. Ich habe das Gefühl daran zu zerbrechen und es gibt nichts was ich dagegen tun kann.
Hat jemand noch einen guten Rat was ich machen könnte, damit es mir wieder besser geht?

24.09.2022 03:00 • #1


BrokenHeart
Zitat von petitecupcake:
dachte ich immer, dass wir das schon schaffen und es wieder so wie am Anfang werden könne. Doch noch ein paar Wochen hatten wir wieder das gleiche Thema.

Es hat sich also nichts geändert .....

Bis hierher gelesen ..

Warum sollte sich in Zukunft etwas ändern?

24.09.2022 03:21 • x 2 #2


A


Ich zerbrechen an der Trennung

x 3


BrokenHeart
Auch, wenn es Dir noch so weh tut ......, aber er isses nicht

Ansonsten wäre er mehr bei Dir ............

24.09.2022 03:35 • x 1 #3


T
Sechs Monate sind für Beziehungen keine Zeit. Nach sechs Monaten entscheidet sich, wie es weitergeht.

Ich glaube, dass er sich schon vorher nicht sicher war, sonst hätte der keine andere Frau in sein Leben gelassen.

Nimm einfach jeden Tag, wie er kommt und versuche es so zu sehen, wie es ist.
In sechs Monaten ist er bestimmt nicht mehr wichtig.

24.09.2022 03:55 • x 1 #4


Femira
Hey kleiner Cupcake,
Willkommen im Forum.
Erstmal ist es gut, dass du weißt, dass die Beziehung für dich auch nicht gepasst hat. Das wird beim Lesen auch recht deutlich. Ich hab mich auch gefragt, warum du so sehr deine Bedürfnisse zurück steckst und warum du nach so einer kurzen Zeit bereits von Liebe sprichst...
Dir fällt ja auf, dass er sich nie richtig auf dich eingelassen hat, während du alles erträgst, weil du eben liebst... Wann hast du denn das gelernt? Dass Liebe Selbstaufgabe ist?

In meinen Augen ist diese Trennung für dich eine mega Chance in ganz vielen Bereichen:
1. Kannst du nun Trennungskompetenz erwerben, um auch eine nächste Beziehung, in der du und deine Bedürfnisse keine Rolle spielen, verlassen kannst. Dazu braucht es jetzt sehr, sehr viel Selbstfürsorge!

2. Du kannst mal schauen, was du für Konzepte von Liebe in dir trägst und die verändern. Selbstaufgabe ist keine Liebe. Es ist die Verdammung zum eigenen Leid.

3. Da er weg ist, ist eine Person, die dich gebunden hat, aber dich nicht richtig liebt, weg. Du hast nun die Möglichkeit, frei zu werden und jemanden zu finden, der dich wirklich liebt.

Weißt du, Trennungen in der Anfangszeit sind deshalb so hart, da wir alle eine große Fantasie von dem anderen und der aufkommenden Beziehung haben. Deine scheint zu sein, dass ihr euch geliebt habt, alles schaffen könnt und noch Pläne hattet. Diese Fantasie zerreißt nun durch den Realitätscheck.
Für ihn sind Pläne mit dir unverbindlich. Er fühlt sich durch die eingeengt und gezwungen.
Er hat sich nie richtig eingelassen, sondern hat hinter deinem Rücken eine andere gesucht. Klingt sehr kalt und Berechnend. Wer weiß, ob er wirklich so lange Single war. Klingt eher nach jemanden, der Menschen konsumiert.
Liebe langt manchmal nicht und dieses alles schaffen sollte nicht beinhalten, dass einer sich völlig aufgibt. Dann sollte man sich trennen, um sich selbst zu schützen und beiden die Möglichkeit zu geben, glücklich werden zu können.

Versuche im Prozess zu lernen, zwischen deiner Fantasie und der Realität zu unterscheiden. Selbstgespräche oder Tagebuch schreiben kann bei sowas sehr hilfreich sein.

24.09.2022 04:14 • x 6 #5




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