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Ich zerstöre meine Beziehungen

Gabby
Hey Leute,

Ich habe ein riesen Problem. Wenn ich in eine Beziehung komme, dann krieg ich entweder Panik wenn sich mein Gegenüber verliebt in mich und haue ab, oder wenn ich mich so richtig verliebe, so richtig richtig (erst zweimal geschehen in meinem Leben) dann werde ich komplett obsessiv und süchtig.
Ich war jetzt drei jahrelang mit meiner grossen Liebe zusammen. Leider war ich so unglaublich eifersüchtig, misstrauisch, voller Verlustangst und sorry- richtig psycho drauf- dass er mich jetzt verlassen hat.
Das schlimme ist, sobald er weg war erwachte ich wie aus einen Wahn-Traum und mir wurde schlagartig klar, wie unglaublich schlimm ich mich benommen habe in der Beziehung. Das letzte Jahr war aber auch kein Zustand, ich bin fast durchgedreht wegen meiner Ängste und Spannungszustände.
Klar, Kindheitstraumas etc. mein Vater der Musiker ist und meine Mutter andauernd betrogen hat und seine Freundinnen mit nach Hause nahm wenn meine Mutter nicht da war, das hat mich schon auf eine Art traumatisiert. Aber es kann doch nicht sein, dass ich Mitte 30 bin und einfach keine Beziehung gebacken kriege?
Ich habe schon ALLES versucht. Psychiater bis Hypnose. aber bisher hat mir nichts wirklich geholfen.
Vielleicht kennt sich hier jamand aus und hat mir gute Tipps?- Ich arbeite wie verrückt an mir seit mein Freund weg ist, Ratgeber, Selbstliebe, Meditation und Yoga und ich glaube, ich komme mir selbst wieder ein Stück Näher.
Ich geh sowas von durch die Hölle wegen dieser Trennung, ich vermisse ihn so sehr und das Wissen, dass ichs selber verbockt habe, ist schlimm. Gut, es gehören IMMER zwei dazu und er hat seinen Teil dazu beigetragen, aber im Moment geht es um mich.
Ich bin wirklich verzweifelt und traurig, dass ich es immer wieder versaue. ich war in so schlimmen Zuständen in dieser Beziehung wegen meiner Ängste, dass ich ihn gar nicht zurückhaben möchte auch wenn er wieder ankommen würde. nur aus Angst wieder in meine Sucht zurückzufallen. denn das war ich in dieser Beziehung, ein J.!

24.08.2017 11:01 • #1


L
wieso warst du denn eifersüchtig und misstrauisch?

24.08.2017 11:06 • #2


A


Ich zerstöre meine Beziehungen

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_Tara_
Zitat von Gabby:
Gut, es gehören IMMER zwei dazu und er hat seinen Teil dazu beigetragen, aber im Moment geht es um mich.

Ich finde es schon wichtig, zu wissen, was er Deiner Meinung nach dazu beigetragen hat, dass Du nicht vertrauen konntest.
Sonst kann man sich da nicht wirklich ein Bild machen.

24.08.2017 11:08 • #3


Kummerkasten007
Zitat von Gabby:
Psychiater bis Hypnose


Nur Medikamentenzeugs oder eine richtige Verhaltenstherapie?

24.08.2017 11:10 • #4


Gabby
@leilani1801
das war nicht wirklich rational.. er ist auch Musiker und ich hatte da so meine Trigger und stellte mir Kopfkinomässig vor wie ihn die Mädels nach den Konzerten alle umringen, er mit ihnen flirtet etc. also meine Eifersucht war wirklich einfach krankhaft.

@Tara
Einerseits war unsere Beziehung unglaublich eng und symbiotisch, er meldete sich andauernd bei mir, wir sahen uns täglich. Wir wohnen in der gleichen Strasse, ich habe einen Sohn, es war sehr eng und Familiymässig, andererseits hat er sich uns entzogen im Sinn von, er konnt keine wirklichen Verbindlichkeiten eingehen. Wir konnten nie etwas mit ihm planen, da er einfach nix planen wollte. Mir haben auch Aktivitäten zusammen gefehlt. Klar es war sehr eng, aber zu mir kam er sobald er Alles Andere erledigt hatte und sank dann müde aufs Sofa. Es ist ja schön ein Nest bieten zu können, aber ich wollte auch Sachen unternehmen mit ihm und er wollte sich nicht festlegen. Wenn ich Probleme ansprechen wollte, dann ist er immer sauer geworden oder ist abgehauen. Er war mit dem Geld leider auch eher geizig. Ich bin so grosszügig erzogen worden und gebe und teile und bin dazu Alleinerziehend. Er ist nicht der Vater meines Kindes und muss mich auch nicht versorgen, ich bin selbständig und schmeisse mein Leben Alleine.. trotzdem er hat so viel bei uns gegessen, meine Garage mitbenutzt und von ihm aus kam nicht wirklich unterstützung. Weder ob er mal was einkaufen soll, noch wollte er sich an der Garage beteiligen. Solche Dinge verletzen mein Vertrauen schon, da ich halt wirklich anders erzogen worden bin. Das waren aber nicht die Gründe weshalb ich so Eifersüchtig war.. er gab mir nie wirklichen Grund zur Eifersucht. Dieses nicht reflektieren können und dauernd davonrennen wenn ich mal etwas anspreche oder es mir nicht so gut geht.. gut, vielleicht ist das einfach ein Männerding, aber es war schwierig.

@Kummer2012
Medikamente noch nie.. Verhaltenstherapien, verschiedenste. Wenn ich die Kontrolle verliere, komm ich einfach kaum rau.vielleicht sollte ich es wirklich mal mit Medikamenten versuchen!

24.08.2017 13:09 • #5


Gretchen
Was versprichst du dir von Medikamenten?

Woran würdest du konkret merken dass es dir besser geht? (Diese also ihre Wirkung entfalten?)

Was meinst du mit Angst und Spannungszuständen? Bezieht sich das auf die Eifersucht oder auf was anderes?

Er scheint Angst vor Nähe/ engen Bindungen zu haben, er hat die Musik, die Zuhörer. Mit denen kann er verschmelzen und trotzdem kontrolliert er die Situation da er ja der ausführende ist. So braucht er vor der Verschmelzung keine Angst zu haben.
(Er sucht eine Mutter und hat gleichzeitig Angst davor)

Aber auch wenn's ganz anders ist, (war jetzt natürlich spekulativ) ist das egal.

Es geht ja mehr darum: warum
Hast du ihn ausgewählt, was zieht dich zu ihm?

Du hast ja recht viel ausgehalten, viel investiert in dem du das Nest bereit gestellt hast.

Du sprachst selber die Beziehung deiner Eltern an. Da scheint es ja gewisse Parallelen zu geben, die dein denken fühlen und handeln beeinflussen.

Der Arm der Vergangenheit sozusagen der bis weit in die Gegenwart...

Wie stellst du dir eine Beziehung vor? (Hast du ja zum Teil schon beantwortet)

Welche wurde dir früher vorgelebt?

Mit welcher elterlichen Rolle bist du identifiziert?

(Fragen sind als Anregungen gemeint, mir ist klar dass man die nicht einfach so beantworten kann.)

Ich glaube ihr seit beide auf der Suche nach dem selben, ich denke aber das müsst ihr erstmal allein finden bzw klären.

Er hat Angst davor vereinnahmt zu werden (will autonom bleiben) und du hast Angst davor, verlassen zu werden?

Beides hat sich bewahrheitet... keine gute Kombi, klingt nach ner Art Wiederholung von beziehungserfahrungen...
(Man sucht was man kennt und kriegt das was man erwartet, unbewusst)

Du schreibst du hast Therapie Erfahrungen. Wie lange gingen die insgesamt? Unter 25-60 Stunden (oder mehr) wird sich da nicht viel bewegen fürchte ich.

Das Wundermittel ist ja leider noch nicht erfunden worden.

Ich wünsche dir alles gute, Kraft und langen Atem!

24.08.2017 13:40 • #6


_Tara_
Zitat von Gabby:
[. . .], andererseits hat er sich uns entzogen im Sinn von, er konnt keine wirklichen Verbindlichkeiten eingehen. Wir konnten nie etwas mit ihm planen, da er einfach nix planen wollte. Mir haben auch Aktivitäten zusammen gefehlt.

Wenn ich Probleme ansprechen wollte, dann ist er immer sauer geworden oder ist abgehauen.

Dieses nicht reflektieren können und dauernd davonrennen wenn ich mal etwas anspreche oder es mir nicht so gut geht. gut, vielleicht ist das einfach ein Männerding, aber es war schwierig.


Irgendwie habe ich den Eindruck, bei der Männer-Auswahl bedienst Du genau das Muster, vor dem Du Dich eigentlich fürchtest.
Und dann bekommst Du halt einen Mann, der genau die Ängste triggert, die Du seit Kindertagen durch die miterlebte Beziehung Deiner Eltern hast. Weil der Mann, den Du Dir ausgesucht hast, eben genau diese Ängste auch wirklich bedient (sich entziehen, abhauen, sich nicht festlegen etc.). Somit ist das ganze Beziehungsding bei Dir sozusagen immer eine selbsterfüllende Prophezeiung und die Katze beißt sich quasi selbst in den *beep*.

Klingt einfacher, als es ist, aber vielleicht solltest Du versuchen, Dein Beuteschema zu überdenken.
Wenn Du einen verlässlichen Mann hättest, der Dir seine Zuneigung deutlich zeigt, der Dich unterstützt, für Dich da ist, verbindlich wird, Probleme mit Dir gemeinsam bespricht und löst (diese Männer gibt es, ich hab' so einen) - dann werden Deine Ängste wahrscheinlich gar nicht mehr auftauchen.

Könnte ich mir als alter Küchenpsychologe jedenfalls so vorstellen.

24.08.2017 15:07 • x 1 #7


Gabby
@gretchentara
Danke für Eure Antworten. ja natürlich klar, ich habe ihn angezogen und er triggert all meine Kindheitsängste und ja, die Katze beisst sich selbst in den *beep*. denn es wiederholt sich Alles immer wieder. Meine erste Grosse Liebe (vor 12 Jahren) war praktisch genauso wie mein jetztiger Freund. Ich lese Tagebücher aus dem Jahre 2002-2005 und könnte nur die Namen austauschen und es wiederholt sich Alles. Ich denke, es hat unglaublich viel mit Selbstliebe zu tun. ich habe sooooooo viele Selbstzweifel. Auch ich stehe auf der Bühne, kann vor 1000 Leuten singen und ne Show abziehen ohne Probleme aber im Privatleben, vorallem mit dem gegenteiligen Geschlecht dreh ich durch vor Selbstzweifeln und Minderwertigkeitskomplexen.
Ich dachte auch immer während der Beziehung mit mir STIMMT etwas nicht und alle Frauen sind toller, hübscher und besser als ich. Klar haut er SOFORT ab wenn er eine hübsche Frau antrifft oder kennenlernt. Das hat mich so unglaublich in die Angst getrieben dass ich fast wahnsinnig wurde. Jetzt wo wir seit 4 Wochen getrennt sind, gehen mir langsam einige Lichtlein auf. Ich habe so viel meditiert, Tagebuch geschrieben die letzten Wochen. Mir ist klar, dass ich das wahre Glück und die Liebe in erster Linie in MIR selbst finde und NICHT Aussen irgendwo. Tara, was Du schreibst habe ich mir eben auch schon öfter überlegt. Gibt es womöglich einen Mann da draussen, der meine Ängste gar nicht so krass zum vorschein kommen lassen würde, da er mir eine Basis, einen Boden und eine stabilität bieten kann?- Was mein Freund jetzt offensichtlich nicht geschafft hat, da er selbst sehr labil ist, psychische Probleme hat und nicht mit beiden Füssen fest auf dem Boden steht. Müsste ich aber nicht auch stärker und mehr bei mir sein, um so einen Mann überhaupt anzuziehen?- Mir gefallen dann immer diese Peter Pan Männer, welche NIE erwachsen werden wollen oder sind. Ich bin mit meinen Mitte 30 halt auch nicht wirklich die Reife in Person und ziemlich kindlich in gewissen Dingen. Aber ich glaube ich merke langsam gewisse Dinge und die Selbstliebe ist ein grosses Thema.

Medikamente. ich leide stark unter PMS in der zweiten Zyklushälfte und das sind Hormongeschichten, ich denke es könnte Medikamente geben die mich ein wenig stabilisieren, denn ich bin sehr labil und leide unter starken Stimmungsschwankungen.
Manchmal auch Panikattacken etc. Ich habe nächste Woche einen Termin in einer Psychiatrie, habe mir auch schon überlegt einen stationären Aufenthalt mal zu machen. Ich habe Angst davor, nie eine schöne Partnerschaft führen zu können, da ich zum Monster werde, sobald sich jemand in mich verliebt vielleicht schaffe ich es jetzt, meine Muster zu durchbrechen. hoffentlich.

24.08.2017 15:25 • #8


A
Zitat:
vielleicht schaffe ich es jetzt, meine Muster zu durchbrechen. hoffentlich.


Schon mal bisschen DBT und Skillstraining probiert?

24.08.2017 18:56 • #9


A


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