Ihm fehlt etwas - soll ich ihn aufgeben?

V
Mein Exfreund und ich wohnen zusammen in einer Wohnung in Kopenhagen, er ist Däne. Momentan bin ich aber seit gut einem Monat in Österreich zuhause um ein Praktikum zu machen. Vor 3 Wochen kam dann aus heiterem Himmel über Skype, er will nicht mehr, er vermisst etwas, kann aber nicht sagen was etwas ist. Wir waren über 4 Jahre zusammen. Ich hab ihm gesagt, es ist echt nicht in Ordnung, das über Skype zu regeln und das sah er auch ein. Eine Woche später fragte ich ihn ob es ne andere gibt und er sagte ja, er hat sie kennengelernt einen Tag nachdem er mir die grosse Botschaft berichtete.
Letzte Woche ist er dann hier in Österreich gewesen und hat mich geküsst, mit mir gekuschelt, alles ganz normal. Wir haben viel gesprochen, er meinte, er liebt mich und wird mich immer lieben, aber ihm fehlt etwas. Ich habe ihm gesagt, ich will kämpfen, ich will etwas finden. Das sah er so auch positiv und meinte, er will offen bleiben mir gegenüber, wenn ich im November wiederkomme und wird noch nicht ausgezogen sein und so...
Nun bin ich aber so hin und her gezogen... Er will zwar offen sein, fährt aber schon nächste Woche mit der anderen in Urlaub... Ich denke tief im Inneren ist mir schon bewusst, dass ich verloren habe... Ich glaube aber immer noch fest daran, dass ich mich weiterentwickeln kann und er mich mit anderen Augen sehen kann. Mein Herz sagt Kämpfen, mein Verstand sagt Aufgeben...
Ich fühle im Moment eine soooo groooosse Leere in mir... Ich bin noch einen Monat weg, bevor ich nach Kopenhagen in unsere gemeinsame Wohnung zurückkomme. Ich bin total hilf- und machtlos.

09.10.2015 22:52 • #1


Sashimi
Was ihm fehlt, hat er doch längst: Seine neue Bekanntschaft. Natürlich gebietet es der moralische Anstand der Dir vorgaukeln soll, es wäre das geheimnisvolle etwas was er nicht definieren kann.

Mit anderen Worten: Du kämpsft gegen Windmühlen und einer Konkurrentin mit der er eben neue Gefühle erlebt. Ob ihm da nur die s.uelle Komponente gefällt oder einfach das Bauchkribbeln, wird nur er wissen.
Du solltest Dich daher fragen ob es Sinn macht den Tanzbären zu mimen der nun herausfinden darf, was seine Gefühle pulverisiert hat. Dazu noch aus einer Entfernung, die zusätzlich an der Psyche nagt.

Oder aber Du erkennst, dass er wohl geschickt die räumliche Trennung genutzt hat um eine andere Option zu prüfen weil es für Dich leider nicht mehr reicht. Kompliziert ist der Grund nicht, deswegen verstehe ich nicht wieso er Dich jetzt kämpfen lässt obwohl er sich schon längst entschieden hat. Trennt euch wie zwei erwachsene Menschen, wenn Du wieder da bist. Wünsch ihm dann Glück und lebe Dein Leben weiter.

09.10.2015 23:52 • #2


A


Ihm fehlt etwas - soll ich ihn aufgeben?

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V
Denk im Grunde wusst ich die Antwort schon. Aber man wills halt einfach nicht so wahr haben... Besonders jetzt, da ich so weit weg bin und mir auch gar nicht vorstellen kann plötzlich zu einem ganz anderen Leben zurückzukehren.

10.10.2015 01:32 • #3


G
Liebe Vic,

es tut mir so leid, dass Du diesen Liebeskummer durchmachst.
Doch Du bist eine starke Liebende, und Dir wird eine erfüllte Lebenspartnerschaft gelingen,
später.

Er ist nicht so stark, er ist kein 'Zugvogel' wie Du, aufgeschlossen mit Tiefgang,
das offenbart seine Ausrede.
Wer eine Frau schätzt und Tiefgang hat, nimmt Rücksicht auf sie und schenkt ihr wenigstens klaren Wein ein.

In seiner Ausrede sagt er nichts Konkretes, z.B., ich schätze Dich sehr, doch ich habe mich in eine andere verliebt.

Das hat mein Exfreund mir gesagt, und für seine Fairness bin ich ihm dankbar, und diese Fairness macht es möglich, dass wir nach der Verschmerzzeit befreundet bleiben können.

Mein Exfreund ist seelisch auch nicht besonders stark. Wir haben beide Kinder aus den schon länger zurückliegenden Ehen, schlechte Beziehungserfahrungen, berufliche Einbrüche, also Altlasten,
und seine Neue, eine sympathische Frau, hat keine Kinder und ein geregeltes Einkommen. Diese 'Vorteile' spielen bei ihm gewiss eine Rolle.

Egal, warum ist nicht so wichtig,
wichtig ist, zu akzeptieren,
dass er nicht mehr will,
und deutlich zu sehen,
und dass er zu schwach ist,
Dir das fair zu sagen.
Das ist momentan kein Trost,
doch mit dieser seiner Schwäche hättest Du mehr Kummer mit ihm gehabt als Freude.

Kannst Du, wenn Du zurückkommst,
zu Deinen Eltern, oder zu einer Freundin ?
Lass Dir dort helfen !

Und tu Gutes für Dich neben dem Schmerz,
das vermindert den Schmerz und stärkt Dein Selbstwertgefühl.
Sauna, Sport ... .

Ich drück Dich und wünsche Dir alles Liebe ... !

10.10.2015 05:28 • #4


V
Vielen Dank.

Das Akzeptieren fällt nur schwer, auch weil wir eben so viel gesprochen haben über Dinge, die einfach nicht mehr so liefen und Dinge, die wir ändern könnten. Dann hat er immer wieder beteuert, es sei nicht wegen ihr. Aber das ist es wohl doch...

Ich bräuchte einfach dringend so klare Worte von ihm, dass ich es einfach für mich selber auch abschliessen kann, anstatt zu hoffen, dass sich bis November doch noch was ändert.
Schliesslich ist er auch quasi meine Familie in Kopenhagen, bin da ja alleine hingegangen als Au Pair, wo ich ihn dann eben kennen gelernt habe. Und seit eineinhalb Jahren wohnen wir ja auch zusammen.
Immer wenn ich ihn fragte, was denn dann passieren wird und wer auszieht und so, kamen auch nie klare Aussagen, immer nur Es wird schon... das alles frisst mich einfach so auf im Moment.

10.10.2015 15:51 • #5


SilentOne78
Hallo Vic,

ja, es ist schwer. Verdammt schwer. Um so mehr, weil er keinen sauberen Schlußstrich zieht, sondern Hoffnung bei Dir schürt.

Mir scheint, die Angst davor, ihn zu verlieren, belastet Dich mehr als das Wissen, dass er demnächst mit einer anderen in den Urlaub loszieht... ER geht den einfachen, bequemen Weg und holt sich ausserhalb der Beziehung was auch immer er vermisst, nicht ohne Dich dabei noch schön bei der Stange zu halten, für den Fall, dass die andere doch nicht so ganz das Wahre ist... und DU zerbrichst Dir den Kopf, was Du ändern musst an Dir, um wieder die allein glücklichmachende Frau für ihn zu werden...

Weckt das keine Wut bei Dir? Sind da keine Zweifel, ob Du ihn nach so einer Eskapade überhaupt noch zurückwillst als Partner? Kannst Du ihm das Verzeihen? Dich wieder voll und ganz auf ihn einlassen? Ihm wieder so weit vertrauen, dass ihr eine entspannte, erfüllende Beziehung führen könnt?

10.10.2015 16:48 • #6


V
Im Moment bin ich einfach masslos enttäuscht und kann irgendwie nicht richtig glauben, wie wenig Rücksicht er nimmt... Habe keine Kraft zum Wütend sein.
Ich finde nur gerade einfach noch keinen Weg loszulassen. Aber ich weiss, dass es nie wieder so sein würde, wie es war...

10.10.2015 17:08 • #7


C
Liebe Vic,
ich kann mir vorstellen, wie sehr du im Moment leidest. Meine Trennung liegt jetzt 10 Tage zurück und die Wochen zuvir, voll Unsicherheit, Hoffen und Zweifeln, Angst und Unsicherheit haben mich zermürbt.
Wie schon SilentOne schreibt, denke ich auch, dass es, egal wie es mit euch weiter geht, etwas zerbrochen ist. Das Vertrauen hat massiv gelitten. Woher willst du wissen, dass du nicht nach einem halben Jahre oder so wieder vor den Trümmern der Beziehung stehst.
Wie sehr hängt sein Herz wirklich an dir? Wie sehr liebt er dich, dass er dir SO ETWAS antut.

Ich weiß aber auch sehr genau von mir selbst, dass man gerade in dieser Phase in der du bist, einfach nicht loslassen kann. Oder eben kämpft bis zum Schluss, bis man fast selbst drauf geht.
Wenn du keinen Schlussstrich schaffst, kannst du jetzt nur abwarten - und ja - weiterleiden. (Wie ich es getan habe).
Bei dir ist es natürlich eine doppelt schwierige Situation, weil du ja schreibst, er ist deine Familie in Kopenhagen.
Würdest du denn bei einer TRennung zurück nach Österreich kommen? Oder bleiben? Wie stark verbunden bist du beruflich in Kopenhagen und wie leicht wäre das zurückkommen nach Österreich?
Ich drück dich ganz fest.

PS: Schön hier auch eine weitere Österreicherin zu treffen

10.10.2015 17:16 • #8


V
Am Vernünftigsten wärs natürlich einen Weg zu finden abschliessen zu können. Sein Herz hängt ja nicht an mir, obwohl er auch meinte, ja ich wäre ja auch seine Familie, aber das ist dann auf einmal alles gleichgültig für ihn... Er wollte ja auch befreundet bleiben. Aber auch Freunde sollte man versuchen zu verstehen und ihnen zu helfen.

Im Moment ist meine Zukunft ein Riesenfragezeichen... Ich weiss nicht, ob ich in Kopenhagen bleiben will, ich verlier immerhin die wichtigste Person in meinem Leben dort. Gleichzeitig weiss ich aber auch nicht, ob ich wieder nach Österreich will. Müsste ja dann wohl erst mal wieder bei meiner Mama einziehen und hab überhaupt keinen Zukunftsplan mehr...

10.10.2015 17:29 • #9


A


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