Immer wieder derselbe Mann

Zitat von Kittylouise:

Hallo an alle.

Heute hat mich die Verzweiflung und die Hoffnungslosigkeit angefallen.

Es ist immer derselbe Mann.
Wir waren mal zusammen, gefühlt muss das zu Zeiten der Dinosaurier gewesen sein.

Wir trennten uns, trafen uns wieder, per Zufall.
Er vergeben. Ich gelitten.

Jahre vergingen.
Wir trafen uns wieder. Per Zufall in einem fremden Land.
Ich vergeben. Er ging.

Jahre vergingen.
Wir trafen uns wieder. Per Zufall, in einer anderen Stadt in einer Kneipe.
Wir beide vergeben.

Wir trafen uns wieder. Kein Zufall, sondern mein Wunsch.
Ich Single. Er vergeben.

Ich habe diesmal lange auf Zeit gespielt, kann nicht glauben, dass wir wieder vor die Wand laufen.
Ich werde gehen, noch in diesem Jahr, wenn er keinen Mut fasst.
Sehe den Schmerz da schon stehen und auf mich warten, wie die hässliche stinkende Tante, die zu Besuch kommt und Küsschen verteilt.
Dennoch scheint es diesmal anders zu sein. Ich bin tiefer in seinen Küssen versunken als jemals zuvor, habe mehr auf meinen Deckel geschrieben als ich im Portemonnaie hatte.

(WOW ... sehr poetisch ... liebe solche Geschichten)

ihr verpasst einander in der Zeit irgendwie ...
Manche Liebesgeschichten gehen ein lebenlang und sind doch während der ganzen Zeit bloß temporär.
Akzeptiere diese ganz eigene Dynamik, würde ich vorschlagen, gehe mit und widerstehe der Versuchung mehr haben zu wollen, als das Leben euch bieten kann.
Genieße es! so gut es möglich

Zitat von Kittylouise:

Er vergeben. Ich gelitten.

Was gibt es nach der langen Zeit des nicht-sehens noch zu leiden? Ihr habt ja keine jahrzehnte lange Partnerschaft durchlebt.

Weder für dich noch für ihn hat es jemals ausgereicht Nägel mit Köpfen zu machen stattdessen verliert ihr euch in eurem Schmachten und Leiden. Wofür soll das gut sein? Um sich selbst immer wieder eins auf die Nuss zu geben, die Partner mit voller Absicht zu verletzen oder gibt dir/euch das einen besonderen Kick den man alle paar Jahre mal braucht?

Zitat von Kittylouise:

Ich habe vor allem mir selbst eine Frist gesetzt, die mit einem für mich sehr wichtigen Termin zusammenhängt, den er kennt.
Er weiß, dass ich Entscheidungen für mein Leben treffen muss.
Er muss die seinen treffen.

Und wenn er sich bis zu diesem Termin (wie man vermuten würde) nicht klar für Dich/Euch entscheidet?
Was machst Du dann? (Ich tippe: weiter, wie bisher.)

Um das klar zu stellen:
Es gab, außer seit unserem letzten Aufeinandertreffen in den Jahren davor gar keine Körperlichkeiten, ich habe auch nie jemanden betrogen.

Auch ist es gewiss kein Standby gewesen, da wir über viele viele Jahre gar keinen Kontakt zueinander hatten, z.B. während meiner gesamten Ehe.

Ebenso wenig war es eine bewusste Entscheidung.
Die Male davor, bei denen wir uns nach einer langen Phase ohne jedweden Kontakt wieder getroffen hatten, basierten auf Zufällen.
Wer rechnet schon damit, einen ehemaligen Freund plötzlich in Afrika am Strand zu treffen? Oder in einer Großstadt auf der Straße?

@monchichi82
Was es da zu leiden gibt: auch ohne Jahrzehnte lange Partnerschaft kann es Menschen geben zu denen man eine besondere Beziehung hat.
Im Schmachten habe ich mich nie verloren.
Es hat Zeit gebraucht, das Gefühl zu überwinden und dann habe ich mein Leben weiter gelebt ohne ihn.
Natürlich habe ich von Zeit zu Zeit an ihn gedacht, bin aber selber immer davon ausgegangen, dass es endgültig ist und hatte zudem sowieso keine Möglichkeit, Kontakt aufzunehmen.

@_Tara_
Ich habe es davor so gehalten und werde es wieder tun: kommt der Moment der Entscheidung, werde ich seine Nummer löschen, die Email auch, den Kontakt abbrechen und meinen Weg fortsetzen.
Es gibt keinen Grund für mich, an dem Ist-Zustand festzuhalten.

Dieses Mal ist es anders als in den Jahren zuvor.
Dieses Mal habe ich länger gewartet, mich (noch) mehr eingelassen und wirklich gedacht, dass es funktionieren kann.
Das ist der Mensch, den ich so wie er ist, liebe, respektiere. Dessen Einzigartigkeit ich erkenne und demgegenüber ich mich ganz als ich fühlen kann.
Ich war schon öfter verliebt oder scharf in meinem Leben: das ist nicht dasselbe Gefühl.

Zitat von Kittylouise:

Was es da zu leiden gibt: auch ohne Jahrzehnte lange Partnerschaft kann es Menschen geben zu denen man eine besondere Beziehung hat.

Was denn für eine besondere Beziehung wenn ihr euch wiederholt jahrelang nicht seht?

Zitat:

Es hat Zeit gebraucht, das Gefühl zu überwinden und dann habe ich mein Leben weiter gelebt ohne ihn.

Zitat:

Natürlich habe ich von Zeit zu Zeit an ihn gedacht, bin aber selber immer davon ausgegangen, dass es endgültig ist und hatte zudem sowieso keine Möglichkeit, Kontakt aufzunehmen.

Und das verursacht bei dir dann jetzt Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung?
Diese emotionalen Sprünge sind nur schwer zu verstehen und so ergeht es offenbar auch anderen Antwortstellern.

Es ändert nichts an der Tatsache, dass diese besondere Beziehung keinen Substanz hat und es eben nur ein hinterherhängen von Idealisierungen ist. Sollte er diese Verbindung so wie du als besondere Beziehung wahrnehmen dann hätte es keine Schwierigkeit gegeben darauf etwas aufzubauen.

Zitat von Kittylouise:

Ich habe es davor so gehalten und werde es wieder tun: kommt der Moment der Entscheidung, werde ich seine Nummer löschen, die Email auch, den Kontakt abbrechen und meinen Weg fortsetzen.

Ja, sag ich doch.
Du hast also bisher jedes Mal, wenn er sich nicht für Dich entschieden hat, die Nummer gelöscht, den Kontakt abgebrochen und Deinen Weg fortgesetzt. Bis er dann ein paar Jahre später wieder um die Ecke kam. Und schwupp - standest Du wieder zur Verfügung.
Und so würde es dieses Mal wohl auch laufen, wie sich vermuten lässt. Kontaktabbruch Deinerseits, bis er irgendwann wieder anklopft. Same procedure as every year.

Ich stand nicht zur Verfügung.
Ich war zeitweise selber in Beziehungen.
Er hat sich bisher einmal nicht für mich entschieden, alle anderen Situationen sahen anders aus. Von derselben Prozedur kann also nicht die Rede sein

Zitat von Kittylouise:

Er hat sich bisher einmal nicht für mich entschieden, alle anderen Situationen sahen anders aus.

Verstehe ich jetzt nicht. Wenn er sich irgendwann 'mal für Dich entschieden hätte (zu den Zeiten, als Du Single warst, zum Beispiel), dann wärt Ihr doch seitdem ein offizielles Paar?
Kannst Du das näher erklären, damit man den Zusammenhang begreifen kann?

Es gab nur ein Zusammentreffen, bei dem ich Single war und er vergeben. Da hat er sich dafür entschieden, bei seiner Freundin zu bleiben.
Danach war ich vergeben und danach wir beide und dann haben wir uns fast 11 Jahre gar nicht gesehen.
In dem Fall z.B. hatten wir ein langes Gespräch geführt und waren beide zu dem Schluss gekommen, dass nicht der Ort und die Zeit für uns beide zu sein scheint und wir vernünftiger weise keinen Versuch unternehmen miteinander auch wenn die Gefühle in eine andere Richtung zeigten.

Da du jedes Mal geschrieben hast, las es sich als würdest du davon ausgehen, dass das öfter der Fall gewesen sei.

Zitat von Kittylouise:

Danach war ich vergeben

Und da hast Du Dich dann gegen ihn entschieden?
Ihr habt Euch also immer abwechselnd, je nachdem, wer gerade einen Partner hatte, gegen den anderen entschieden?
Und das ist für Dich Liebe?

Allerdings.

Es gibt Situationen im Leben, da geht es mehr nach dem Verstand, in anderen mehr nach dem Herzen.
Als ich mich gegen ihn entschied tat ich das in der Überzeugung, mich gegen ihn und die Liebe, aber für ein bestimmtes Lebensziel zu entscheiden, das er damals nicht teilte.
Danach war die Entscheidung schlicht vernünftig, auch wenn sie sehr weh tat.
Ich bereue keine dieser Entscheidungen, die haben mein Leben bereichert, mich um Erfahrungen reicher gemacht und zu ändern sind sie ohnehin nicht.

Irrational, unvernünftig und blind zu handeln ist kein LiebesBeweis.

Zitat von Kittylouise:

Allerdings.

Es gibt Situationen im Leben, da geht es mehr nach dem Verstand, in anderen mehr nach dem Herzen.
Als ich mich gegen ihn entschied tat ich das in der Überzeugung, mich gegen ihn und die Liebe, aber für ein bestimmtes Lebensziel zu entscheiden, das er damals nicht teilte.
Danach war die Entscheidung schlicht vernünftig, auch wenn sie sehr weh tat.
Ich bereue keine dieser Entscheidungen, die haben mein Leben bereichert, mich um Erfahrungen reicher gemacht und zu ändern sind sie ohnehin nicht.

Irrational, unvernünftig und blind zu handeln ist kein LiebesBeweis.

Aber, ich dachte er sei im Moment vergeben? Als du vergeben warst konnte er dich auch nicht von sich überzeugen.

Ich war durchaus überzeugt von ihm.
Aber nicht von seinem Lebensentwurf.
Dass ist wie wenn man jemanden liebt, der aber keine Kinder möchte.
Wenn du für dich weißt, dass du möchtest, entscheiden sich viele Menschen gegen die Liebe und für den LebensTraum.

@kittylouise, dass du dir selbst einen inneren Termin setzt klingt für mich sehr positiv, wenn ich dich richtig verstanden habe, wartest du so lange ab wie es sich bei ihm entwickelt und dann ziehst du weiter. Es gehören nun mal zwei dazu und wenn einer nicht will oder sich nicht entscheidet, hilft alle Hoffnung nichts. Manchmal fühlt sich aufgeben gut an.

Der Termin besteht nicht nur innerlich, sondern auch im Kalender, da ich an diesem Tag etwas sehr Wichtiges vorhabe.
Ich MUSS in dem Fall weiter. Die Alternative wäre nur, ewig in dieser Situation zu verharren und das kann ich mir nicht antun.

@monchichi_82
Nein, was mich grade traurig macht, ist, dass Ich Angst davor habe, wieder aufgeben zu müssen.
Ich habe das auch zuvor getan, das ist richtig, und überlebt, aber diesmal ist es in sofern anders als dass 1.: Wir vorher nie miteinander im Bett gelandet sind und 2.: ich nie gefühlsmäßig so weit rausgeschwommen bin.

Was das Besondere ist?
Wir verstehen uns.
Zum Beispiel:
Da stand er vor mir, im Nirgendwo in Afrika am Strand, ich war mit Freunden am Lagerfeuer und er war zufällig mit einer Gruppe Studenten von allen Plätzen auf der Welt an genau diesem Strand, an genau diesem Tag.
Und anstatt uns zu umarmen oder zu begrüßen, haben wir uns nur in den Sand gesetzt, er hat meine Hand genommen, und aufs Meer geschaut und es ist sicher eine halbe Stunde vergangen, bis wir geredet haben.
Ich hatte das Bedürfnis und er scheinbar auch, diesen Moment nicht mit den üblichen Floskeln kaputt zu machen, sondern in Ruhe drüber nachzudenken.
Ich glaube nicht, dass ich in diesem Leben noch viele Menschen treffe, mit denen ein gegenseitiges Verstehen auf eine solche Weise möglich ist.