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Wie ihm zeigen, was er verloren hat? Ich vermissen ihn

L
Hallo!

Ich bin neu hier und suche Hilfe, bevor ich mein ganzes Umfeld damit zuquatsche. Ich bin 33 Jahre alt und habe meinen Freund im Februar dieses Jahres kennengelernt, ein Paar sind wir seit März bis jetzt, also fast 5 Monate.
Zwischen uns lief es von Anfang an super, das Vertrauen war von Anfang an da, wir waren immer sehr ehrlich, offen und direkt zueinander. Die Basis passte - die Kommunikation zwischen uns war immer perfekt. Ich war aber vorher schon sehr lange Single aufgrund schlechter Erfahrungen - mein Ex hat mich sehr manipuliert und mich klein gemacht, brauchte etwas länger, um mich voll und ganz auf meinen jetzigen Freund einzulassen. Nun habe ich mich nach und nach auf ihn eingelassen - er war schneller als ich, er empfand vor mir mehr für mich als ich für ihn, ich war zurückhaltender. Nun wurden wir ein Paar und ich schwebte auf Wolke 7. Es war wirklich toll.

Klar wir mussten an unserem Nähe- Distanz Bedürfnis arbeiten, er baucht manchmal Zeit für sich selber. Er war vor mir in einer 11-jährigen Beziehung und hatte noch Kurzbeziehungen danach. Da hat er sich selber verloren und nicht mehr auf sich geschaut und das wollte er nicht mehr. Jedoch sahen wir uns genügend und wenn wir uns sahen, nahmen wir uns immer voll und ganz Zeit füreinander - das Handy wurde weggestellt und wir hatten viele Gespräche und schauten kuschelnd TV. Auch der S. stimmte zwischen uns. Zwischen uns passte alles.

Bis vor kurzem, am Samstag teilte er mit, dass er an seinen Gefühlen zweifle. Ich fiel aus allen Wolken. Er meinte, seine Gefühle seien weniger, er habe das Gefühl die Gefühle wachsen nicht. Er hätte schon vieles versucht. Er verglich es mit seinen vergangenen Erfahrungen. Er würde mir gerne ich liebe dich sagen, aber das könne er nicht. Er sei nicht so weit wie ich in der Beziehung. und das beschäftige ihn sehr. Ich habe ihm dann gesagt, dass man Gefühle nicht messen kann und ich kann auch noch nicht ich liebe dich sagen - es sei zu früh. Ich denke nicht nach sondern habe die Zeit mit ihm genossen. Er meinte ja stimmt eigentlich schon. Man muss sagen, dass er mir gesagt hat, er beneide Leute, die einfach den Tag geniessen und nicht immer nachdenken. Er ist auch in Therapie wegen einer Angsstörung (die vor allem beim Zugfahren auftritt). Auch sagte er sein Kopf sage ihm dass es zwischen uns super sei, er sei happy mit mir, verbringe gerne Zeit mit mir und wenn wir zusammen seien, sei alles super! Vor allem sagte er, dass unsere Kommunikation perfekt sei. Aber es sei ein Gefühl, dass da nicht reinpasse. Er habe so ein Chaos. Wir haben beide geweint, weil es uns beiden so weh tat. Er meinte, ihm tue es so weh, dass er so ein Chaos habe und es tue ihm weh, dass es mir weh tue. Wir haben an dem Abend sehr lange geredet und sind dann ins Bett. Habe ihn noch gefragt, ob er alles hinschmeissen wolle. Er meinte eigentlich bräuchte er nur Abstand. Aber das könne er mir nicht antun. Er wisse nicht, was er machen wolle.

Das zwischen uns sei zu gut, um einfach aufzugeben. Ich habe dann bei ihm übernachtet, weil kein Zug mehr fuhr. Ich schlief nichts und war nur am weinen, weil ich dachte, nun ist es aus. Am nächsten Tag am Morgen fragte ich ihn nochmal: Willst du das alles wirklich hinschmeissen? Er meinte, er wisse nicht, vielleicht wäre es doch besser? Dann meinte ich: Oder willst du Abstand? Dann meinte er darauf: Das sei so eine halbe Sache und er möge keine halben Sachen. Dann sagten wir nichts mehr, kuschelten und hatten wieder S.. Er erzählte mir zu Beginn mal, dass er keine ONS haben kann, weil er Vertrauen braucht und ohne Gefühle könne er keinen S. haben. Ah apropo Gefühle, habe ihn gefragt, ob er gar keine Gefühle mehr für mich hätte, aber das verneinte er. Er meinte einfach, er habe das Gefühl, seine Gefühle seien stehen geblieben. Sie seien nicht gewachsen. Er sagte immer wieder: Ich habe dich sehr gern. Er meinte: Er brauche Abstand, dass er sich und das Gefühlschaos ordnen solle. Ich spüre einfach, dass er zuviel hinterfragt und zu viel nachdenkt. Auch er misst ständig ja so und so müsste ich mich fühlen, so und so müsste es sein. Und ich finde eigentlich, er sollte es laufen lassen udn einfach geniessen und schauen wie sich das entwickelt. Wenn er weniger Gefühle hat, das kann ich akzeptieren. Ich habe dann gesagt, Abstand ist okay, aber mit Kontaktsperre. Er war eigentlich dagegen, er wollte mit Kontakt. Er meinte, wenn ich da sei, könne er sich nicht ordnen. Er brauche Zeit und er wird auch in der Therapie darüber reden.

Ich bin selber auch in Therapie und werde heute auch mit der Psychologin sprechen. Ich habe dann gesagt: Abstand oder nicht. Auch hat er mir am Sonntag morgen gesagt, dass er wieder so viele Gefühle hätte. Er sei so im Chaos. Danach habe ich meine ganzen Sachen gepackt, die bei ihm zu Hause waren. Er war geschockt. Er dachte, ich würde die Sachen da lassen, aber nichts da. Wenn dann Abstand, dann mit allem. Ich bin traurig und enttäuscht, ich dachte, ich hätte endlich meinen Deckel gefunden, weil ja sonst alles passt. Er meinte auch, das Problem sei er und nicht ich, hätte nichts falsch gemacht. Aber das weiss ich auch, wir liessen einander genügend Freiraum, klammerten nicht, es lief wirklich gut. Können sich Gefühle wirklich so schnell ändern? Er ist dann mit mir nach Hause gefahren, küsste mich. Er meinte du weisst aber ich habe dich ganz fest gern. Bitte versprich mir, dass du auf dich aufpasst. Bitte! Er meinte auch, es tue ihm so leid. Er würde mich vermissen. Er meinte auch, dass er ein Optimist sei udn Hoffnung habe. Seine Hoffnung sei nun, dass er herausfinde, was genau nicht stimme und er hoffe, dass man an dem danach arbeiten könne. Besteht noch eine Chance oder was soll ich tun? Wir haben einen fixen Termin ausgemacht, dass wir uns an diesem Tag wieder sehen und dann die Entscheidung für ein wir oder gegen ein wir gefällt werden wird.

Ich vermisse ihn und leide. Aber ich habe meinen Stolz und werde ihn nicht kontaktieren. Er soll spüren, was er an mir hat und mich vermissen. Er soll seinen Gefühlen klar werden. Ich gebe ihm die Zeit, weil ich ihn sehr gern habe und eine Zukunft mit uns sehe. Aber ich muss auch die Kehrseite der Medaille sehen - dass ich eventuell wieder alleine dastehe. Ich wollte doch nur glücklich sein, meine Zukunftsträume sind zerplatzt. Ich weine immer wieder und setze mich sehr stark damit auseinander. Nur so kann ich heilen. Ich habe es so satt, immer wieder neu anzufangen zu müssen und dann wieder alleine zu sein. Mein gesamtes Umfeld ist in einer Beziehung und glücklich. Wieso habe ich das nicht verdient? Mit ihm dachte ich echt das erste Mal, dass ich wirklich Glück habe und womit ich so einen tollen Mann verdient hätte. Weil er hat mich immer so genommen, wie ich bin und ich ihn. Wir haben einander nie kritisiert sondern die Macken des anderen akzeptiert und es immer genossen. Das hat er mir auch gesagt.

Ich würde es verstehen, wenn wir viel gestritten hätten oder viele Probleme gehabt hätten oder etwas grundlegendes nicht passen würde. Aber das ist alles nicht der Fall. Wir führten immer eine sehr ehrliche, offene Beziehung. Ich bin auch dankbar, dass er mir gegenüber so ehrlich ist. Er hätte lügen können. Aber trotzdem tuts weh. Das Problem ist auch noch, dass er bei der Arbeit permanent im Stress ist, er keine Pause hat und an der Grenze der Erschöpfung ist. Er will sein Pensum reduzieren. Er ist ständig müde und kann nicht mehr. Auch spielt er Sport in einer höheren Liga, was auch noch sehr anspruchsvoll ist und er zu Matchs fahren muss. Er ist eigentlich dauererschöpft und denkt ständig über alles nach. Anstatt Ruhe zu finden und nachzudenken. Deshalb ist es auch besser, dass wir mal auf Abstand gehen, so dass er klarer denken kann.

Ach was soll ich nur tun. Habe ich noch eine Chance oder ist es aus? Ich weiss, dass Abstand oft der Anfang vom Ende ist und dazu noch so früh in der Beziehung. Aber ich möchte ihn nicht verlieren. Aber wenn er Schluss machen will, werde ich es so oder so akzeptieren müssen.

21.08.2018 07:41 • x 1 #1


C
Guten Morgen,

Ihr seid seit März ein Paar. Genau wie mein Freund und ich. Jeder hatte eine unglückliche Vergangenheit inkl Therapie. Gib dem Ganzen sich ein bisschen Zeit. Ich sehe es bei mir und meinem Freund. Mit Mitte 30 hat man halt schon das ein oder andere erlebt.
Ich stelle immer wieder fest, dass wir Dinge aneinander neu kennenlernen und dass es Gefühle gibt, die auftauchen und einen zweifeln lassen. 5 Monate sind noch nicht lang.

Ihr habt euch gern, ihr habt darüber geredet. Ihr denkt jetzt einfach beide mal nach und lebt euer Leben.
Wenn er wirklich die Gefühle für dich hat wie er sagt, dann kommt er auch zurück. Er braucht vielleicht länger. Das Tempo ist bei Männern und Frauen manchmal unterschiedlich.
Nach den ersten 2-3 Monaten verschwindet oft der rosa Schleier und der Alltag kehrt ein. Man lernt sich also wirklich kennen.

Ich drücke dir die Daumen

21.08.2018 07:55 • x 1 #2


A


Wie ihm zeigen, was er verloren hat? Ich vermissen ihn

x 3


L
Hey Lelee,
Ich stehe momentan mit dem gleichen Problem da wie du und weiß nicht weiter. Ich frage mich auch ständig wie lange ich noch warten soll. Oder ob es nicht so oder so auf eine Trennung rausläuft. Oder ob er es vielleicht sogar provoziert, dass ich mich trenne. Es sind einfach sooo viele Fragen...
Jetzt grade geht es mir wieder sehr schlecht und ich denke, dass ich für mich bald eine Entscheidung treffen muss. Bin auch Anfang 30 und dachte ich hätte endlich meinen Deckel gefunden, war froh über die Freiheiten die wir uns gaben (ich hatte schon so viele Männer, die mich eingeengt haben) aber ich glaube langsam, dass sich zumindest bei mir einfach nichts positives mehr entwickeln wird.
Fühle dich gedrückt

21.08.2018 07:57 • x 2 #3


S
Hallo Lelee, ich bin leider auch so ein Windei wie dein Freund. Bei 3 Meiner Freunde wachte ich in einem Zeitraum von 3-6 Monaten, von einem auf den anderen Tag pötzlich auf und hatte das Gefühl mein Partner nimmt mir die Luft zum Atmen, ich meine oder besser gesagt unsere Zeit verschwende und ich mir aus dem Nichts keine Zukunft mehr vorstellen konnte. Nicht mal mehr einen Wochenblick, ich wollte nur noch da raus und wieder Single sein!

Komischerweise war auch ich in diesen Konstellationen die treibende Kraft die die Männer in diese Beziehung reinmanövriete. Sie verliebten sich über beide Ohren, nur bei mir blieb der letzte Funke dann doch auf der Strecke!

Warum das war kann ich dir nicht sagen. Ich habe auch keine Bindungsangst wie das diesem Vorgang gerne mal eingeredet wird, dafür sprechen meine 3 langjährigen Beziehungen (eine davon 8 Jahre) dagegen.

Ich würde aber kann dir in der Hinsicht leider auch keinen Mut zusprechen, irgendwie hast du ihn überredet eine meiner Meinung nach sinnlose Pause einzulegen, obwohl er sich deine Erzählung nach schon Richtung Ausgang unterwegs war, das schlechte Gewissen dir gegenüber ihn aber davon abhielt. Bringt weder dir noch ihm was.

Die Liebe ist ein seltsames Spiel und mehr als oft nicht verständlich. Versuche dir keine Antworten auf Fragen zu geben, die er sich selbst nicht mal geben kann.

21.08.2018 09:47 • x 2 #4


Neboolah
Hört sich für mich wie eine Bindungsstörung an. Kaum sind die Schmetterlinge verflogen und schwupps ist da nichts mehr. Man zweifelt.......

21.08.2018 19:32 • x 1 #5


C
Ich habe vor 2 Wochen genau das gleiche erlebt wie du. Ich bin auch Anfang 30 und geglaubt nun endlich angekommen zu sein. Wir waren 8 Monate zusammen, alles super, toller Urlaub und dann meinte er dir Gefühle werden nicht mehr. Ich hab panisch reagiert und gleich alles beendet, mich dann aber doch nochmal gemeldet! Er meldet sich nicht mehr...
Er will auch seine Gefühle ordnen... es ist grausam aber du bist nicht alleine!

21.08.2018 19:54 • x 1 #6


L
@Catwoman2017 Vielen Dank. Aber selber habe ich wenig Hoffnung. Mal sehen was da rauskommt. Ich bleibe realistisch.

@Lolachen Da sind wir schon zwei leidende. Habt ihr kein Zeitfenster ausgemacht? Ewig würde ich das auch nicht mitmachen und mich auch trennen. Irgendwann ist auch genug. Fühle mich genau gleich, dachte hätte es gefunden und dann so was. Glaube für mich ist es danach Sense mit Liebe. Wünsche dir viel Kraft

@Sahnekirsche Danke für deine ehrlichen Worte. Ich habe ihn nicht zum Abstand gedrängt, das kam von ihm aus. Ich wollte eine klare Entscheidung, entweder dies oder das. Er hatte noch eine Meinungsänderung. Aber vielleicht ist er wirklich auch schon in Richtung Ausgang unterwegs. Ich bin realistisch und weiss, dass die Option der Trennung da ist, da Abstand ja eigentlich die schleichende Variante einer Trennung ist und eigentlich nix bringt. Aber ich habe das noch nie gemacht mit Abstand, ich probiere es trotzdem mal. Derzeit lebe ich, als ob ich schon getrennt wäre (obwohl wir nicht getrennt sind) und habe wenig Hoffnung auf einen positiven Ausgang. Finde es einfach nur schade, weil es zwischen uns ansonsten stimmt.

@Neboolah Dagegen spricht, dass er 11 Jahre in einer Beziehung war. Aber irgendwie klingt das für mich auch so. Er sollte einfach nicht schon zweifeln nur weil man im Alltag angekommen ist.

@candle181 Tut mir leid dass dir das auch passiert ist. Es ist wirklich grausam. Wünsche es keinem. Für ihn ist es wirklich Schluss oder wie ist es bei euch nun? Wart ihr lange zusammen?

22.08.2018 13:11 • #7


L
Ich bin in einem Auf und Ab. Hunger ist kein Thema. Es gibt Phasen, da weine ich, es gibt Phasen wo ich einigermassen stabil bin.

Ich habe schon alles, was mich an ihn erinnert, weggeschlossen. Sein Name und die Whatsapp-Nachrichten wurden ins Archiv verschoben. Ich melde mich bei ihm konsequent nicht. Mein Bauchgefühl sagt, dass er den Abstand nicht durchhalten wird. Aber ich verdränge dies, weil es muss nix heissen, was mein Bauchgefühl sagt. Vielleicht ist es auch eine Wunschvorstellung.
Ich verarbeite die Zeit nun so, als ob wir uns wirklich getrennt hätten, obwohl dies noch nicht der Fall ist. Falls es doch noch positiv herauskommen sollte, dann wäre dies eine gute Überraschung. Aber ich schütze mich lieber selber, als dass ich diese Zeit nur hoffe und denke es kommt alles gut, als am Ende auf die Nase zu fallen.

Ich schaue nur noch auf mich. Jetzt bin ich wichtig und nicht was mit ihm ist. Wir hatten eine gesunde Beziehung ohne Klammern, jeder hatte seine Hobbys und seine Freizeitaktivitäten. So mache ich halt weiter, aber mich schmerzt die Vorstellung, es ohne ihn zu machen. Meine Zukunftsträume sind geplatzt. Ich denke, warum haben alle anderen Glück in meinem Umfeld? Sie sind seit Jahren in einer Beziehung, haben Familie und Kinder und ich? Fliege wieder auf die Nase. Dies ist einfach unfassbar hart für mich....

Ich frage mich immer wieder, wie es dazu kommen konnte. Ich reflektiere mich selber auch ganz stark. Ich habe ihm seinen Freiraum gelassen, er hat mir meinen gelassen. Wir hatten gute Gespräche, waren sogar zusammen in den Ferien und dies klappte wunderbar. Wenn wir Zeit miteinander verbrachten, war es immer schön, auch S. sind wir auf einer Wellenlänge. Es stimmte und passte alles. Ich finde den Punkt, wo es schiefgelaufen ist, nicht.... Vermutlich muss ich mich auch damit abfinden, dass ich die Antwort darauf niemals erhalten werde. Weil Gefühle sind so etwas schwammiges.... Entweder sind sie da, oder sie sind nicht da... Und das muss man akzeptieren, ob man will oder nicht....

22.08.2018 13:19 • x 3 #8


C
Ich kenne dieses grübeln über diesen einen Punkt oder diesen einen Moment ganz genau wie du. Habe ich bei meiner Beziehung vorher auch getan. Ich glaube, dass lässt sich auch nicht abstellen. Der Kopf will eine Lösung, einen Grund für das alles. Man kann sagen, die man nicht vesteht, nur schwer im Kopf abhaken. Deshalb setzt dich da nicht unter Druck- das gehört dazu!
In diesem Liebeskummer ist es bei mir etwas anders- es ist nun mal wie es ist- ich weiß, dass ich ein guter und liebeswerter Mensch bin- aber klar, manchmal zweifle ich natürlich auch dran aber nicht mehr so heftig.

Wir sind getrennt! Er hatte gesagt wie es um seine Gefühle steht und ich hab gesagt, dass wars dann wohl.
Ich hatte ihn um ein Gespräch gebeten, dass er auch wollte und einen Zeitraum vorgeschlagen, der nun aber schon überschritten ist! Wenn er wirklich so feige ist, dann kann er mich mal Kreuz und quer
Gibts bei dir was neues?
Sei gnädig mit dir! Du darfst keinen Hunger haben und dich schieße fühlen, weil alles sch. ist (für den Moment)

22.08.2018 17:38 • x 1 #9


Femira
Liebe lelee,
das sind ja wirklich fast die gleichen Worte, die meiner gesagt hat. Auch mit dem weinen und meinem Bauchgefühl usw.
Ich kann es nicht erklären, ich hab jetzt auch einige Informationen über Bindungsphobie zusammengetragen und das würde ich ihm auch nicht diagnostizieren.
Ich hab zwei Monate gewartet, dann kam der Hammer. Kannst du gern nachlesen, vielleicht bringt dir das was.
Mir tut es gut, nicht allein zu sein.

23.08.2018 06:08 • x 1 #10


tesa
Zitat von Sahnekirsche:
Warum das war kann ich dir nicht sagen. Ich habe auch keine Bindungsangst wie das diesem Vorgang gerne mal eingeredet wird, dafür sprechen meine 3 langjährigen Beziehungen (eine davon 8 Jahre) dagegen


Ich bin bei deinem Kommentar hängen geblieben. Daher weiß ich nicht, wie es weiterging.

Aber ich möchte dir sagen, dass das Führen von Beziehung kein Garant ist, nicht unter Beziehungsangst zu leiden. Ich habe ziemlich große Angst vor tatsächlicher Nähe. Es ist mir trotzdem gelungen, eine mehrjährige Partnerschaft zu führen. Weil ich den Menschen in Wahrheit nicht wirklich liebte. Weil ich es emotional steuern konnte. Damit will ich sagen: zur Not belügen wir uns unterbewusst selbst.

23.08.2018 08:41 • x 3 #11


S
@tesa halte ich persönlich für neumodernen Humbug. Dass man in einer Beziehung Ängste hat, ist völlig normal und menschlich. Alles was wir lieben ist uns heilig und mit Ängsten verbunden. Die Angst um die eigenen Kinder bspw. ist sogar noch größer, weil es sich dabei um völlig reine und nicht an Erwartungen geknüpft Liebe handelt!

In welche Richtung sich die Ängste entwickeln hängt dann aus der Kombination von sich selbst und dem Partner ab. Gibt der Partner einem bspw. keine Sicherheit, kann man schnell in den Verlustangstmodus geraten, gibt der Partner einem zu viel Sicherheit wird es langweilig, man trennt sich und der in Unsicherheit gewogene Partner fällt aus allen Wolken, weil er/sie ja so viel für die Beziehung getan hat. Nicht wissend, dass genau das der Fehler war.

Man ist verliebt, irgendwann fliegen die Schmetterlinge aus und sie hinterlassen tiefe Gefühle, Vertrautheit und Geborgenheit, die am Beginn ihres Wachstums stehen oder die Schmetterlinge fliegen aus, nehmen alles Schöne mit und hinterlassen lediglich eine Leere, die viele Verlassenen dann als Bindungsanst darstellen. Aus Selbstschutz.

Es ist immer einfacher einen Grund zu finden warum jemand nicht lieben kann, anstatt zu akzeptieren, dass die Gefühle sich nicht weiterentwickelt haben oder leider verloren gegangen sind.

23.08.2018 10:46 • x 4 #12


C
Hi Ielee,

na gibt es was neues bei dir und wie fühlst du dich?

24.08.2018 21:25 • #13


L
Gestern war schlimm. Ich wollte ihm ständig schreiben. Tat es aber nicht. Weiss jetzt warum ich so emotional war: bekomme heute oder morgen meine Mens... Dann spinne ich immer. Trank eine Flasche Hugo Rose und prostete mir selber und ihm zu. Das hat gut getan und ging danach ins Bett - schlief die Nacht durch und war um Morgens um 2 und 6 dann wieder kurz wach - und dann habe ich mich nochmal umgedreht und weitergeschlafen. Das Problem ist, dass ich zwar schlafen kann, aber es Phasen gibt, wo ich einfach erwache. Interessanterweise träume ich nicht von ihm oder was sein könnte. Dies ist weg. Ich glaube, ich fange an, die Situation zu akzeptieren. Auch merke ich, wie ich mich distanziere - emotional. Ich merke, ich gehe innerlich auf Abstand. Ich sehe, wie ich am Ende alleine bin. Es macht mich traurig, aber es ist nicht mehr die Trauer, die ich am Anfang empfand. Ich bin mehr traurig für mich, dass es hätte sein können. Daran sieht man schon, wie wenig Hoffnung ich habe.

Ich habe ihm nicht geschrieben. Heute ist aber ein guter Tag. Nur kurz geweint und im Anschluss zu meinen Eltern gefahren. Werde das Weekend hier bleiben und mich von meinen Eltern verwöhnen lassen. Habe lange mit meinem Vater gesprochen, er weiss Bescheid. Tut gut bei meiner Familie zu sein.

Bald 1 Woche der Kontaktsperre vorbei. Noch eine Woche. Nächsten Di wird hart, da es unser Monatstag ist. Er schrieb mir dann jeweils immer liebe Nachrichten - er merkte sich das Datum, das fand ich immer sehr süss. Eins verstehe ich nicht: Man liest ja immer wieder, dass Partner auf Distanz gehen - bei mir war das aber nicht der Fall. Küsse, intensive Knutschereien, Kuscheleien, regelmässig S., es war wie immer und auch liebevolle Nachrichten - und dann der Hammer von wegen weniger Gefühl - ich habe das Gefühl da liegt eine psychische Problematik dahinter, er ist ja auch in Therapie.... Aber ich kann ihn nicht zwingen, mehr Gefühle zu haben für mich, ich kann ihn nicht zwingen, mit mir zusammen zu sein (wenn er auch sagt, zwischen uns sei alles super)... Weiss der Geier, was in ihm vorgeht, ob er mich vermisst oder nicht... Ich weiss, dass er ein Perfektionist ist und einfach viel zu viel denkt und zerpflückt... Und dann in eine negativ-Spirale reinrutscht. Und ich weiss, dass er einer ist, der Abmachungen sehr genau einhält und befolgt.... Auch wenn es ihn kaputt machen würde.

Mich ärgert eine Sache masslos: Ich habe länger gebraucht, um mich auf ihn einzulassen. Ich liess es wirklich langsam angehen. Er war derjenige, der sich schneller in mich verliebt hatte. Wir besuchten unsere Eltern (und die wohnen 2h von uns entfernt) und übernachteten dort. Da öffnete mich langsam und auch gefühlsmässig - und zack dann so was....
Falle ich auf die Nase.

Meine Hoffnung ist, da die Beziehung nicht so lange ging, der Liebeskummer dementsprechend kurz sein wird....

Danke fürs Zuhören, musste mal das alles niederschreiben....

24.08.2018 21:47 • x 1 #14


L
Update:

Wir haben uns getrennt. Hatten aber ein langes Gespräch. Die Trennung verlief ohne Streit und das Gespräch war sachlich und sehr gut. Er hat mir vieles erklärt. Auch haben wir uns immer noch sehr gern, unsere Gefühle sind noch da, aber die Situation ist einfach zu kompliziert. Er hat gesagt, während unserer Auszeit hätte er mich schrecklich vermisst und es sei schlimm gewesen. Diese Auszeit sei eine falsche Entscheidung gewesen, weil wir beide in der Zeit viel gelitten hätten. Er würde es nicht mehr machen. Wir hatten beide das noch nie erlebt, aber so sind wir auch beide schlauer, ich würde mich nicht mehr auf so was einlassen und er würde es auch nicht mehr tun. Er ist immer noch verwirrt und nahm sogar seine Sachen mit, falls er wieder hier übernachten würde. Sein Entscheid für die Trennung ist eigentlich nicht 100%, aber es muss sein.

Er hat eine Angsstörung. Diese ist auch diagnostiziert. Er hat Angst, sich zu öffnen, hält seine Gefühle unter Verschluss (wie ein Deckel). Dazu kommt die Ambivalenz: mal findet er mich anziehend, mal wieder nicht. Er ist eigentlich immer noch verwirrt, was uns anbelangt - weil er immer noch sehr viele Gefühle für mich hat. Er hat sich sogar eine Zukunft ausgemalt, aber als er das machte, bekam er wieder Angst. Ich sagte ihm, dass er eine Bindungsstörung hat, er meinte, das könnte gut sein. Sobald es ernster wird, bekommt er Angst. Dies hat er im Gespräch auch zugegeben, als wir unsere Familien kennenlernten, bekam er eine Heidenangst.
Dazu kommt arbeitet zu viel. Beispiel am Dienstag hat ist er um 7:00 2h zur Arbeit auswärts gefahren, arbeitete dort bis 19 Uhr, danach fuhr er 1.5 h zum nächsten Arbeitsort und arbeitete dort bis 00:15 Uhr. Am nächsten Tag dasselbe. Dies permanent. Er ist einfach nicht belastbar, aber macht es trotzdem. Er steht extrem unter Wasser, hatte letzte Woche fast einen Nervenzusammenbruch (er hatte schon mal einen letztes Jahr). Und er spielt noch Sport in einer höheren Liga, was auch noch sehr anspruchsvoll ist. Sein Privatleben ist geradezu fast zu null. Seine Psychologin wollte ihn krankschreiben lassen, zwang ihn, Massnahmen zu ergreifen. Er versucht jetzt auch, in allen Bereichen aufzuräumen (Pensum reudzieren, etc.). Während unserer Auszeit hatte er kaum Zeit, über uns nachzudenken bei seinem Pensum.

Ich habe ihm gesagt, so können wir nicht weitermachen. Er sagte, er könne nicht zusammenbleiben, so lange er nicht seine Probleme gelöst hätte, sonst wäre die Gefahr da, dass wir in 2 Monaten wieder vor demselben Problem stehen. Man könnte an der Beziehung arbeiten, aber er hat keine Energie, Nerven dazu, da er so kaputt ist (Angststörung, die ihn im Griff hat, nahe am Nervenzusammenbruch, Burnout). Er muss sich selber wieder finden. Er hat keine Zeit, seine Emotionen zu ordnen, seine Gefühle, alles. Er hat nur geweint, bei unserem Gespräch. Er weiss nicht mehr, wer er selber ist. Seine Psyche ist kaputt. Er hat sich komplett verloren und muss sich selber wieder finden. Das kann er nur alleine tun. Er wird dies in einer Therapie aufarbeiten. Er meinte zu mir, er wisse, was er verliere. Aber es gehe momentan nicht anders. Die Priorität ist es nun, dass er wieder gesund wird.

Ich bin traurig, aber ich habe nun Gewissheit und kann abschliessen. Manchmal muss man Menschen seine eigenen Wege gehen lassen. Wir sind im Frieden auseinander, ohne bösen Worte, ohne Streit. Wir haben immer noch Kontakt. Aber es wird irgendwann auch wieder aufwärts gehen. Es ist schwer für mich, abzuschliessen, aber ich weiss, es hat keinen Sinn, so weiterzumachen... Es tut weh, weil wir hatten viel Potenzial und beide sagen, unsere Beziehung war super. Auch wenn wir zusammen waren, beide sagen es passte. Wäre er stabil, würde alles anders aussehen, das wissen wir beide... Es ist unfair.

02.09.2018 10:07 • x 2 #15


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