Ich kenne Deine anderen Threads und das, was Du zu dieser Frau dort geschrieben hast. Du hast sie sicher sehr geliebt, aber Dich auch - sorry - extrem von ihr finanziell ausnutzen lassen. Liest sich für mich ein wenig so, als ob Du dafür bezahlt hast, dass sie bei Dir bleibt.
Deinen Kummer kann ich total verstehen, 20 Jahre sind eine sehr lange Zeit. Da packen nur wenige eine Trennung einfach so weg! Trotzdem schaffst Du es scheinbar nicht, den Fokus mehr darauf zu richten, wie sie die Jahre mit Dir umgegangen ist und ohne rosarote Brille auf sie zu schauen.
Ich denke auch, dass Du externe Hilfe brauchst. Hast Du schon mit (D)einem Hausarzt über Deine Situation gesprochen? Ein Klinikaufenthalt kann sicher gut für Dich sein, aber es ist illusorisch, dort hin zu gehen und zu erwarten, dass sie Deinen Kummer „wegmachen“. Wenn es so einfach wäre, würden wir alle nach einer Trennung in eine Klinik gehen und kämen geheilt wieder raus.
Vieles, was Dich (und viele andere, mich eingeschlossen) in solchen - ja, ich schreib‘s jetzt auch mal - toxischen Beziehungen hält, liegt in einem selbst. Das meine ich jetzt ausdrücklich nicht im Sinne von „Schuld“; ich möchte bitte nicht missverstanden werden. Sondern es sind Erfahrungen und Verhaltensmuster, die manchmal bereits in der frühesten Kindheit geprägt haben. Das hat auch nicht unbedingt damit zu tun, dass es keine liebevolle Ursprungsfamilie gab; Stichwort „Kriegsenkel“.
Einige verpacken das locker, andere nicht. Die einen sind nicht besser oder schlechter als die anderen!
Such Dir bitte unbedingt Unterstützung. Sprich mit Deinem Arzt. Da die Wartelisten bei Psychologen zumindest in meiner Gegend ewig lang sind, empfehle ich Dir, mal nach Beratungsstellen zu Lebenskrisen zu googeln.
Es gibt welche z. B. von der Caritas oder der Inneren Mission (keine Sorge - man muss weder in der Kirche sein noch will man Dich dort bekehren), die oft relativ kurzfristig Termine anbieten.
Hast Du Freunde? Sprich mit ihnen! Familie, Bekannte, Kollegen, Nachbarn - Du brauchst ein Netzwerk. Natürlich musst und solltest Du nicht jedem Dein Problem auf die Nase binden; ich würde das nur gezielt und bei viel Vertrauen machen. Aber ein erster Schritt wäre schon - neben einer ärztlichen Abklärung -, wenn Du Dein Sozialleben erweiterst. Und wenn es für’s erste nur der Kegelabend einmal im Monat ist.
Du musst essen, genug trinken (nein, ich meine keinen Alk.) und für Dich sorgen.
Zum Schluß noch ein Tipp: Gib Dir konkrete Zeiten, in denen Du an sie denken darfst. Meinetwegen von 20 - 21 Uhr (beliebig, sowohl vom Zeitpunkt als auch von der Dauer, jedoch maximal ne Stunde; aber jeden Tag zur gleichen Zeit!).
Wenn Du dann trotzdem morgens um 10 an sie denken musst, dann sagst Du Dir selber „Jetzt nicht! Erst um 20 Uhr!“ und dann zwingst Du Dich, alle Gedanken und Traurigkeiten bis dahin zu verschieben.
Klingt komisch, funktioniert aber. Nicht sofort, aber immer besser. Nennt sich NLP (Neuro-Linguistisches Programmieren).
Ich wünsche Dir alles Gute!
14.03.2023 02:17 •
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