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Ist der Verlust von Freunden normal?

J
Hallo zusammen

In letzter Zeit beschäftigt mich eine Frage sehr und ich möchte sie mit euch teilen und hoffe und freue mich über eure Meinungen.

Kurz meine Geschichte: Vor einem halben Jahr hat mich meine erste grosse Liebe verlassen (6jährige Beziehung). Seitdem bin ich nur noch selten in meiner Heimatstadt, da ich auch ein zuhause verloren habe. (ich arbeite nun 2 std entfernt und habe da ein zimmer). Da wir uns gemeinsam in der Schule kennengelernt haben, haben/hatten wir einen grossen gemeinsamen Freundeskreis. Dieser hat sehr gelitten, da ich möglichst nichts mehr von ihr hören wollte. So habe ich mich nicht mehr gemeldet und bin auch nicht mehr an (früher wöchentlich besuchte) gemeinsame Sonntagmorgen-Treffen gegangen weil ich das nicht verkraftet hätte....

Nun bin ich hier und frage mich immer wieder gehört dieser Freundeskreis auch zum loslassen dazu? Einerseits fände ich das sehr schade, andererseits muss ich sagen, dass wir uns alle seither sehr verändert haben und bis auf die gemeinsame Schulzeit kaum Gemeinsamkeiten mehr haben...
Was mich verwirrt ist, dass ich von ihnen kaum noch was höre. Sie frage nicht mehr nach wies mir geht und laden mich auch nicht mehr ein. Zur Verteidigung meiner Freunde muss ich allerdings sagen, dass sie mir in meinen dunkelsten Stunden sehr aufmerksam zugehört haben und mich aufgebaut haben. Aber eben, dann kam der Impuls Anzurufen stets von mir, nun da ich mein eigenes Leben in der neuen Stadt lebe bekomme ich nur noch selten ne sms.

Was denkt ihr dazu? Ist es natürlich, dass sämtliche Kontakte um die ehemalige Beziehung abkühlen und seltener werden? Ging es euch auch schon mal so?
Über eure Meinungen würde ich mich sehr freuen und danke auch erstmal fürs lesen !

26.10.2012 17:28 • #1


N
Hallo Jhonny,

was soll ich sagen. mir ist das EXAKT selbe passiert. Nur das ich sie in den gemeinsamen Freundeskreis gebracht hab. Ganz oben drauf kam dann noch das sie jetzt mit einen von denen Zusammen ist, sowas würden wir nie machen mach dir da keinen kopf hab ich da kurz vorher noch gehört.

Ich kann meine Freunde daheim gar nicht mehr verteidigen. Sie waren für mich nicht da, ich hatte die absolut schwierigsten Wochen meines Lebens und kein Schwein von denen hat sich dafür interessiert. Sind das Freunde? Freunde sind wohl auch dem Phänomen der Evolution unterworfen und in solchen Fällen siehst du einfach wie viel du manchen von ihnen bedeutest. In meinem Fall... nichts...

Ich habe natürlich einen sehr schlechten Blick darauf und wünsche dir von ganzem Herzen, dass du mehr Glück hast als ich!

26.10.2012 17:43 • x 1 #2


A


Ist der Verlust von Freunden normal?

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N
@Jhonny @Nunar:

Es ist schon so, dass sich durch diese Situation, in der wir uns befinden, ganz gut herauskristallisiert, wer Freund ist und wer Feind.
Da trennt sich die Spreu vom Weizen.
Auch mein Freundeskreis hat sich dezimiert. Bis auf meine beste Freundin und eine andere Freundin ist mir keiner geblieben.
Aber wisst ihr was: Ich pfeife drauf! Auf solche Menschen kann ich verzichten! Und sie dann auch in Zukunft auf mich.

26.10.2012 18:29 • x 1 #3


R
Zitat von Neja:
@Jhonny @Nunar:

Es ist schon so, dass sich durch diese Situation, in der wir uns befinden, ganz gut herauskristallisiert, wer Freund ist und wer Feind.
Da trennt sich die Spreu vom Weizen.
Auch mein Freundeskreis hat sich dezimiert. Bis auf meine beste Freundin und eine andere Freundin ist mir keiner geblieben.
Aber wisst ihr was: Ich pfeife drauf! Auf solche Menschen kann ich verzichten! Und sie dann auch in Zukunft auf mich.


Ist bei mir genauso passiert, von den vielen Freunden sind noch 2 geblieben die auch jetzt noch von sich aus anrufen und ehrlich interessiert sind. Ich denke den meisten ist es einfach lästig Leid und Trauer hautnah mitzuerleben. Es ist ja auch nur Liebeskummer das kann ja gar nicht so lange dauern . Und in der Spaßgesellschaft stört das außerdem den Spaß der anderen, wird daher beiseitegeschoben...
Bei anderen Bekannten standen/stehen ganz einfach die eigenen großen Probleme im Vordergrund. Bei denen nehme ich es aber auch nicht übel daß sie keine Kraft für meine Geschichte hatten/haben.
Jedenfalls hat sich auch bei mir gezeigt daß nur in 2 Fällen die Freundschaft tief genug war/ist um die Belastung durch mein Problem auszuhalten.

Nach nun fast 5 Monaten aber auch positiv, daß sich so gaaanz langsam neue nette Bekanntschaften entwickeln. Und aus dem ein oder anderen Kontakt könnte sich auch eine echte Freundschaft entwickeln.

26.10.2012 18:56 • x 1 #4


N
Zitat von Neja:
@Jhonny @Nunar:

Es ist schon so, dass sich durch diese Situation, in der wir uns befinden, ganz gut herauskristallisiert, wer Freund ist und wer Feind.
Da trennt sich die Spreu vom Weizen.
Auch mein Freundeskreis hat sich dezimiert. Bis auf meine beste Freundin und eine andere Freundin ist mir keiner geblieben.
Aber wisst ihr was: Ich pfeife drauf! Auf solche Menschen kann ich verzichten! Und sie dann auch in Zukunft auf mich.


Danke schön. So ist es bei mir auch, von meinen langjährigen Freunden sind jetzt noch 2 geblieben... aber eine neue (alte) ist neu dazu gekommen und zum Glück hab ich in meiner Uni Stadt viele Bekannte.

27.10.2012 15:23 • #5


J
Hallo nunar, neja und rosenblüte

Vielen dank für eure antworten. Es ist hilfreich zu wissen, dass nicht nur ich diese Situation durchlebe und es nicht abnormal ist...

Oh oh, eure antworten spiegeln so ziemlich das wieder was ich befürchte für diesen (Freundes)kreis. Es ist wohl tatsächlich so dass ich keine wirklich guten Freunde hatte (ich nenn sie hier mal Schönwetter-Freunde) und ich das nun erkennen muss. Es tut mir gut von euch zu hören dass es ok ist wenn man für sich entscheidet was ein guter Freund ist und was nicht. Es war wohl bei diesen Freunden wie in der verflossenen Beziehung, dass ich mehr gegeben habe als bekommen. Angeblich eine schlechte Grundlage für eine lange Beziehung und Freundschaft...

Ich finde es enorm schade dass es so ist und ich das nicht früher erkennen konnte. (Ist das wohl überhaupt möglich?)

@nunar: das tut mir leid für dich! So ein Verhalten ist mehr als daneben und ein Vertrauensbruch ohnegleichen ,,,deine Reaktion dagegen voll angemessen! Wie gehts dir jetzt? Möchtest du mal wieder in die Heimat ziehen?

@rosenblüte: Die Bagatellisierung von nur Liebeskummer erlebe ich auch so. Es ist wohl so dass viele nicht verstehen können wie es ist wenn für einen eine Welt zusammenbricht und eine Zukunft ohne diesen Menschen schlicht undenkbar scheint...und somit in diesen Phasen alles keinen Sinn macht. Andererseits lerne ich z.Z. genau wie du wieder neue intressante Menschen kennen, das gibt einen auch Kraft und neues Vertrauen

@neja: Vielen Dank für deine Antwort. Ich bewundere deine Kraft auf deine ehem. Freunde zu pfeiffen. Ich hoffe das schaffe ich auch, jetzt tut es mir schon noch weh, es war halt schon ein angenehmes soziales Umfeld (immer diese Romantisierung der Vergangenheit )

Vielen dank nochmals für eure Antworten und euer Verständnis!

27.10.2012 17:05 • #6


N
tut ganz schön weh, hab üüüübel viel investiert in den letzten drei Jahren, dass der Kontakt so bestehen bleibt und ich noch Freunde mit denen bleiben kann. :/ Tja so wird das einem gedankt.

Die meisten von denen wissen einfach noch nicht, wie sehr sowas weh tun kann wenn man wirklich liebt. Du bist ja auch ca. mein Alter wenns stimmt da sind Trennungen von wirklich großen Beziehung, wo mehr dahinter sein hätte können doch eher selten. Aber man hätte es in meinem Fall halt auch einfach mal versuchen können zu verstehen. Jetzt meldet sich auch niemand mehr, mir reichts dann auch einfach. Hab sowas von Leuten, mit denen ich 7-8 Jahre befreundet war, echt nicht erwartet.

Ich hatte definitiv vor da wieder hin zu ziehen, hab es auch immernoch vor weil meine Kids (falls es mal iwo soweit ist) in der Nähe von meinen Eltern aufwachsen sollen/dürfen. Zumindest im Großraum. Aber da wohnen noch mehr Menschen, bestimmt auch welche die unter Freundschaft mehr verstehen als das.

27.10.2012 18:06 • x 1 #7


J
Hallo nunar

Ich denke etwa ähnlich über meinen Freundeskreis. Kann mir nicht vorstellen, dass sie verstehen können wies mir ging und oft noch geht. Ich frage mich aber auch immer wieder ob ich das auch erwarten kann oder soll? Schliesslich hatte von denen noch niemand so eine Trennung hinter sich, ich denke ihnen wird wohl auch noch ein Licht aufgehen:? irgendwann... Einerseits frage mich schon ob ich vielleicht zuviel von ihnen erwarte, ob ich erwarten kann dass sie noch nie erlebtes nachvollziehen können. Andererseits finde ich schon dass ein Lebenszeichen nicht zuviel verlangt ist. Schliesslich haben sie meine tiefsten Stunden wenn auch nicht mitgefühlt so dann doch immerhin mitbekommen...irgendwie bin ich schon noch sehr verwirrt

Naja zurzeit denke ich für mich ich schau mal wie sichs entwickelt. Es muss ja nicht mehr von mir kommen als von ihnen..irgendwie ein schöner Gedanke, dass ich sie auch nicht unbedingt brauche was ja auch erschreckend ist so über freunde zu denken

28.10.2012 09:40 • #8


N
Hi Jhonny,

Ich finde schon das man das erwarten kann. Ich nehme da mich als Beispiel als ich das nicht kannte, da hab ich mich bei denen gemeldet und gefragt wie es geht und ihnen wenigstens gesagt das sie sich melden sollen, egal wann egal wo. einer von den Leuten daheim hat das auch zu mir gesagt, UND die ganze Familie von meiner Ex ^^ die Person die mir sehr geholfen hat war die mum von meiner Ex. Aber das musste ich halt iwann abbrechen weils zu sehr weh tat sie auch zu verlieren.

manchmal muss man eben wach gerüttelt werden, eine große Gruppe scheint mir jetzt eh nciht mehr ein gutes Zeichen zu sein. Daheim haben die einfach gesagt augen zu und durch der kriegt sich schon wieder ein. Aber sowas sind halt keine Freunde, wie du meintest Schön-Wetter-Freunde und das brauch ich nicht.

Meine besten noch gebliebenen Freunde sind verstreut, also räumlich, aber die melden sich auch von alleine und gerade jetzt eben auch oft. Das sind 2-3, die springen jetzt in die Presche, zumindest ein bisschen. ist für mich auch eine Situation die zeigt, dass man für gute Freunde ben auch was investieren muss, oder es bei manchen einfach zu viel war.

28.10.2012 14:50 • x 1 #9


S
Hallo!

Möchte im Bunde der Betroffenen aufgenommen werden.

Meine Trennung von meinem EX liegt jetzt schon ne ziemliche Weile zurück, doch wenn ich daran denke, wie diese Trennung mit all den Begleiterscheinungen vonstatten ging, ist es so, als wäre es mir gestern passiert.

Als wir zusammen kamen, brachte jeder von uns seinen Freundeskreis mit, der sich sehr gut miteinander vermischte. Schon kurze Zeit später sah man den einen von mir auf der Party des anderen von ihm und umgekehrt. Mir gefiel das sehr gut - DAMALS!

Bereits während der Zeit unserer Beziehung kristallisierte sich dann der harte Kern mit den gleichen Interessen heraus (sprich, all jene, die selbst dann auch ihre Kinder bekamen) und von denen ist mir NIEMAND mehr geblieben.

10 Jahre nach unserer Trennung war es so, dass mein EX überall da zugegen war, wo auch ich war und einen endgültigen Schlussstrich zu ziehen schien unmöglich, weshalb ICH es vorzog, aus dem Kreis unserer Freunde auszusteigen. Ich erklärte jedem einzelnen, dass es ein Ding der Unmöglichkeit wäre, wenn wir immer irgendwo zusammen irgendetwas unternehmen, da alleine die Kinder schon eine Verbindung herstellen und man dies nicht noch forcieren sollte, indem man sich weiterhin so trifft, als wenn nichts wäre, und ein Abschluss somit verzögert werden würde.

Einsichtig waren sie alle mit dem Versprechen, dass man ja auch getrennt mal was unternehmen kann. So verabschiedete ich mich also aus der gemeinsamen Runde, in der Hoffnung, den einen oder anderen dann auch wiederzusehen.

Geblieben ist mir, wie gesagt, NIEMAND, außer ein paar aus der Arbeit, die ich nicht gemischt hatte ...... .

Verbitterung ist insofern keine aufgestiegen, da ich eigentlich damit gerechnet hatte, nur ist es einfach schade, dass, wenn eine Beziehung zu Ende geht, man auch mit anderen Konsequenzen, wie den Verlust vermeintlicher Freunde, zu rechnen hat.

Somit ist es eigentlich so, dass man nicht nur die Trennung (in meinem Fall war es ich, die sich getrennt hat - hat aber trotzdem weh getan) zu verarbeiten hat, sondern anfangs auch alleine auf sich gestellt ist und ein ziemlich steiniger Weg vor einem liegt.

Mittlerweile ist es sogar so, dass ich einige meiner JETZIGEN Freunde (die, die mir besonders wichtig sind) meinem Freund schon gar nicht mal mehr vorstelle, nur um etwas zu haben, was nur mir gehört.
Schräg, aber wahr ......... .

31.10.2012 14:32 • x 1 #10


N
So wie Sorele werd ich das in Zukunft wohl auch Handhaben... ich bin heut zum ersten mal seit 6 Wochen wieder in meiner Heimat. Das ist so komisch, ich habe hier niemand mehr. Es gibt für mich nichts mehr zu tun, mit niemandem. Dazu hat man 7-8 Jahre in Freundschaft investiert.

01.11.2012 17:22 • #11


J
Hallo zusammen

Es ist genauso wie ihr es beschreibt.. alles was man mit dem Partner teilt läuft Gefahr irgendwann nicht mehr erträglich oder passend zu sein. Bei mir waren es wie gesagt meine Freunde und viele Musiktitel, Gerüche, meine Heimatstadt, vermeintliche gemeinsame Träume, ganze Landschaften u.v.m. Ganz langsam beginnen sich diese schmerzhaften Erinnerungen an sie jedoch aufzulösen

..und doch das teilen und geben WAR mitunter das Schönste in der vergangenen Beziehung. Muss an mir arbeiten, dass die Einseitigkeit von Geben und Nehmen der letzten Beziehung sich nicht in der Zukunft widerholt...

Einsichtig waren sie alle mit dem Versprechen, dass man ja auch getrennt mal was unternehmen kann. So verabschiedete ich mich also aus der gemeinsamen Runde, in der Hoffnung, den einen oder anderen dann auch wiederzusehen.
Liebe Sorele das verstehe ich gut. Das wiedersehen und auch nur das hören eines Lebenszeichens ist wohl trotz jahrelanger Bekanntschaft kein Bedürfnis...aus den Augen aus dem Sinn?

01.11.2012 21:15 • #12


B
Hallo Jhonny,

bin sicherlich nicht mehr in Deinem Alter, aber habe die gleiche Erfahrung gemacht, aber inzwischen mit der Erkenntniss dass es gut so ist, wie es ist.

Ja, die Spreu trennt sich vom Weizen. Es gibt nunmal einen Freundeskreis, der zu der einen und zu der anderen Person gehört. Um mich herum gab/gibt es Menschen, die sich sowohl für die eine oder die ander Seite entschieden haben.

Wir dürfen es nicht negativ sehen, dass wir von Freunden verlassen werden, denn es ist von überaus wichtiger Bedeutung, in solchen Momenten richtige Freunde kennenlernnen zu dürfen.

Nicht jeder kann sich grün sein. Die eine Beziehung ist oberflächig, die andere tief und es ist gut, diese Erfahrung machen zu können.

Du wirst daraus lernen, Menschen anders kennenzulernen und anders schätzen zu wissen. Egal, wie schwer es jetzt sein mag, diese Efahrung wird Dich bereichern.

Wie gesagt, man KANN nicht mit jedem grün sein. Maximal eine hanvoll Freunde zeigt, zeigt, dass Du Freunde hast.

Jeder lernt seinen Weg zu gehen und dazu gehören auch Veränderungen, egal, ob Dank oder Abnweisung.

Nimm er Dir nicht zu Herzen, sondern schätze die Menschen um Dich herum, die bei Dir sind

Du wirst sie erkennen

liebe Grüße
Barb

03.11.2012 01:58 • x 1 #13


M
in der not,gehen 1000 freunde auf ein lot

03.11.2012 08:57 • #14


N
Sehr wahres Sprichwort.

03.11.2012 15:12 • #15


A


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