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It is all Over Now, Baby Blue!

D
Hallo! Seit einer Woche bin ich von meiner Freundin getrennt. Nach 10 Jahren Beziehung liebt sie micht nicht mehr. Wir sind beide 25 Jahre alt und waren füreinander quasi die erste große Liebe!

Ich habe das Ende akzeptiert (zumindest am nächsten Tag) und wir sind im Guten auseinandergegangen. Seither hatten wir keinen Kontakt und das wird wohl für einige Zeit auch so bleiben.

Sie hat mir schon vor Jahren mal gesagt, dass sie nicht mehr glücklich ist und es kam auch immer wieder zu Streit, weil sie der Meinung war, dass ich mich in der Beziehung wichtiger sehe.
Mir gingen diese Streits immer furchtbar auf die Nerven und ich war damals auch gefühlsmäßig sehr kalt und eher distanziert. Ich habe ihr leider nicht immer gezeigt, wie sehr ich sie liebe. Ich war immer der harte Typ, der nichts und niemanden an sich ran ließ. Zumindest habe ich meinem Umfeld diesen Eindruck vermittelt und habe es mir auch selbst eingeredet.

Vor einem halben Jahr habe ich eine sehr wichtige Prüfung auf der Uni nicht bestanden. Meine Welt war zerstört und ich fiel in sowas wie eine Depression. Es war für mich nie ein Problem allein zu sein, ich fühlte mich sogar sehr wohl dabei, doch plötzlich fühlte ich mich ständig einsam und hilflos. Ich habe meine Freundin darauf öfter angerufen und wollte sie auch öfter sehen als zuvor, merkte aber bereits eine gewisse Zurückweisung...

Bis vor einem Monat ging das dann so dahin, bis sie meinte, sie brauche einmal Zeit für sich alleine und ich solle in dieser Zeit nachdenken, was mir an der Beziehung liegt. Natürlich hab ich wieder mal nicht den Ernst der Lage erkannt und war eher wütend, weil ich ich mich in meiner Wohnung unwohler fühlte denn je zuvor...
Nach dieser Pause erzählte ich ihr erstmals von meinen Ängsten. Sie hatte Mitleid mit mir und wir lebten noch einen Monat nebeneinander her.

Eigentlich sollte das Ende ja gar nicht sooo eine Überraschung sein, aber naja...
Ich hätte es niemals für möglich gehalten, dass ein Beziehungsende so schmerzen kann. Ständig mache ich mir Vorwürfe und mir fallen viele kleine Situationen ein wo ich mich wie ein Ar. verhalten habe . Generell erinnert mich absolut alles an sie. Ich fühle mich schlecht und würde es so gern wieder gut machen. Ich kann ihr leider fast keine Vorwürfe machen, es tut mir fast leid, dass ich sie nicht schon früher gehen ließ!

Ich verbringe möglichst viel Zeit bei meinen Eltern (auch wenn diese keinerlei Erfahrung mit diesem Thema haben...) und hatte zwischendurch sogar Momente, in denen es mir, den Umständen entsprechend, gut ging.
Jetzt komme ich aber gerade in meine Wohnung zurück und breche schon beim Tür aufsperren in Tränen aus. Beim Zusammenpacken ihrer Kleidungsstücke hatte ich einen Zusammenbruch. Diese Schuldgefühle und diese Einsamkeit zerfleischen mich !

04.12.2013 19:36 • #1


D
Zwei Wochen sind nun vergangen, seitdem ich sie das letzte mal gesehen habe. Allein beim Gedanken daran bekomme ich kaum Luft.
Zwei Wochen sind nun vergangen, seitdem ich das letzte mal wirklich gegessen habe. Den Blick in den Spiegel kann ich mir sparen. Ich habe keine Kraft mehr, am liebsten würde ich den ganzen Tag, oder besser gleich das ganze Jahr und auch die Monate darauf, verschlafen.

Wenn ich morgens aufstehe geht es mir eigentlich ganz gut, aber im Laufe des Tages fallen mir immer wieder Situationen, Worte, Gefühle ein...
Manchmal habe ich dich wirklich gehasst!, hat sie beim letzten Gespräch gesagt. Ich kann es gut nachvollziehen, aber es fühlt sich an wie ein Schlag ins Gesicht.

Die Tatsache, dass sie nicht mehr Teil meines Lebens ist, wird mir jeden Tag bewusster.

06.12.2013 17:43 • #2


A


It is all Over Now, Baby Blue!

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M

ich weiss es schmerzt, aber da mußt du leider durch....
dabei lernst du vielleicht auch,
dass alleine sein, schöne seiten hat....

man spürt sich selbst mehr,
findet heraus wer und wie man wirklich ist....

das vergessen viele in einer langen beziehung.......

seltsamerweise....

06.12.2013 18:01 • #3


D
Danke Minna !
Leider kann ich die positiven Seiten zur Zeit noch nicht ganz so spüren.

In den letzten Tagen habe ich mich selbst gezwungen mich mit Freunden zu treffen. Doch dannach kommt es mir immer so vor, als hätte ich die ganze Traurigkeit nur kurz beiseite geschoben, damit sie micht anschließend umso härter treffen kann...

Ich hatte in meinem ganzen Leben noch nie diesen klassischen besten Freund und fühlte mich eigentlich nur bei ihr so richtig wohl.
Die Hoffnung, eines Tages mit ihr befreundet zu sein, ist im Moment der letzte Strohhalm an den ich mich klammere.

Wenn ich hier lese, dass einige nach vielen Monaten noch so leiden...
Auch wenn mir meine Jammerei schon ziemlich auf die Nerven geht, hilft es mir doch am Besten darüber zu schreiben und hier mitzulesen!

08.12.2013 16:00 • #4


M
Lieber Dylan,

schreib dir alles von der Seele,
habe heute auch mitbekommen, das dies sehr gut tut.
Gerade wenn es mal eine neutrale Stelle ist.

Wenn dich deine Freunde für den Moment ablenken können, genieße den Augenblick und mache danach einfach irgendetwas.
Ich habe das Gefühl, dass wenn man sich zu sehr darauf einlässt, man immer und immer tiefer sinkt und nicht mehr hinaus kommt.

Mh, man sagt ja das man aus Enden lernt, auch ich fange an, auch wenn mit Hilfe, zu verstehen, was von meiner Seite aus in der Beziehung nicht gut lief
und was ich ändern müsste.
Wo ich vielleicht nicht ganz richtig ,,ticke^^
-Bei dir war es die erste Freundin - bei mir der erste Freund,
hatte damals lange gebraucht um ihn richtig zu vertrauen, obwohl wir ja vorher übers Internet fast 2 Jahre gute Freunde waren...
eigentlich hat man überhaupt keine Ahnung, wie sowas ist... man macht viele Fehler und am Ende war man immer schlauer.

LG Mondnacht

09.12.2013 02:29 • #5


D
3 Wochen also. Sicherlich die härtesten Wochen meines bisherigen Lebens. Es gibt aber immer häufiger Momente, in denen ich richtig befreit bin, vor allem beim Sport.

Ich weiß, dass ich ihr nicht gut tat und die Trennung das einzig richtige war. Trotzdem würde ich so gern mit ihr sprechen, einfach nur fragen wie es ihr geht...
Ich stelle mir immer vor, wie es wohl so ist, mit ihr einen Kaffee zu trinken, nachdem wir das erstmal verarbeitet haben.

Ich habe längst realisiert, dass es keine gemeinsame Zukunft gibt und auch nie mehr geben wird, dennoch kommt es mir manchmal nur so vor, als sei sie einfach auf Urlaub.

15.12.2013 22:44 • #6


D
Die Zeit vergeht!
Nach 2 Monaten Auszeit aus meinem Leben um die Trennung richtig zu verarbeiten, bemerkte ich Fortschritte. Nach 3 Monaten war ich sogar der Meinung über sie hinweg zu sein...

Geholfen hat mir immer der Gedanke eines Tages wieder mit ihr befreundet zu sein. Ich habe mich immer an eine bestimmte Vorstellung von dem ersten Treffen, nachdem die ganze Sache endlich vorüber ist geklammert.

5 Monate sind jetzt vergangen. Die geplante Aufhebung der Kontaktsperre rückt immer näher und ich denke plöztlich immer wieder an sie.
Ich habe beruflich gerade einen extremen Leistungsdruck und fühle mich manchmal wie in den ersten Wochen nach der Trennung...bin sehr angreifbar und weine wegen jeder Kleinigkeit und vor allem...diese verdammten Schuldgefühle sind auf einmal wieder da!

15.04.2014 13:43 • #7


C
wow, 10 jahre in so jungen jahren, respekt!

ich dachte ich war mit meinen fast 5 jahren beziehung (bin 22) schon ne ausnahme

hat sie sich nicht einmal gemeldet?

15.04.2014 15:34 • #8


D
Ja, sie hat es lange mit mir ausgehalten

Nein seit dem Ende gabs überhaupt keinen Kontakt. Ich halte das nicht für sinnvoll (und sie anscheinend auch nicht). Ich habe am Anfang gezielt versucht die Trennung zu verarbeiten und nichts zu verdrängen, oder mich zu sehr abzulenken.

Und weil das ziemlich gut funktioniert hat, wundere ich mich über diesen plötzlichen Rückschlag.
Ich habe im Moment keine Ahnung, ob ich mich emotional von ihr gelöst habe...anscheind habe ich, durch diese blöde Vorstellung von Freundschaft, doch nicht so richtig mit ihr abgeschlossen.

16.04.2014 21:13 • #9


C
absolut gar keinen kontakt? das ist wirklich überraschend... sie wird sich doch auch interessieren, was du jetzt so machst... hm..

ich weiß genau was du meinst,ich fühle mich nämlich genauso... es gibt zeiten, da gehts einen so prächtig,da ist die ex einem eig fast egal. das fühlst du dich einfach gut. doch kommt plötzlich ein schicksalsschlag (ex gesehen, plötzlich erinnerungen), dann merkt man doch wieder,wie sehr man leider noch mit der trennung zu kämpfen hat.

ich bin so ehrlich und weiß,dass freundschaft noch nicht möglich ist. zum einen hab ich einfach noch viel zu viele gefühle,die ich so nicht verlieren kann,wenn ich dauernd kontakt habe. zum anderen hat sie es meiner meinung nach gar nicht verdient. klar, manchmal ist eine trennung vernünftig,aber trotzdem zerstörst du damit das leben des verlassenden.

überlege mal ganz genau, wie weit du bist bei mit verarbeitung der trennung... dieser vorgang braucht zeit, wird höhen und tiefen haben, aber ich bin mir sicher, dass du die richtige entscheidung treffen wirst

17.04.2014 16:21 • x 1 #10


D
Schon wieder hier
Bald ist ein halbes Jahr vergangen ich habe sie vor ein paar Tagen angerufen. Vom ersten Tag der Trennung an, habe ich gewusst, dass ich mich an diesem Datum bei ihr melden werde und mir immer vorgestellt, dass dann alles ziemlich verarbeitet sein werde und wir locker und langsam eine Freundschaft aufbauen...

Naja, das Telefongespräch hat mich vom Inhalt her an die Geburtstagswünsche von weitschichtigen Verwandten erinnert. Wir wussten nicht so richtig, was wir miteinander reden sollten, es war nicht einfach. Ich habe ihr vorgeschlagen, doch mal was trinken zu gehen...sie hat zwar ja gesagt, aber dass sage ich meiner Großtante auch immer...

Ich bin nicht über sie hinweg, aber das ist nicht so schlimm. Schlimm ist, dass mir erstmals richtig bewusst wird, dass eine Freundschaft, so wie ich sie mir vorstelle, wahrscheinlich nicht möglich sein wird.
Ich würde einfach gerne wissen, wie ich bei ihr stehe und was sie will, rein freundschaflich meine ich natürlich.
Jetzt geht dieser Mist wieder von vorne los...

13.05.2014 12:04 • #11


N
Hey Dylan,
wer käme denn noch als bester Freund in Frage?
Ich glaube wenn du dich einem Freund anvertraust gewinnst du bald doppelt:
du vertiefst eine Freundschaft und Jemand hilft dir mit dieser Trennung fertig zu werden und:
der für sie freigehaltene Platz wird endlich gefüllt.

Im übrigen glaube ich, wer keine Schöne Paarbeziehung führen kann, kann daraus auch keine schöne Freundschaft machen.
(Ausnahme: Beziehung lief rundum gut nur Leidenschaft hat gefehlt)

13.05.2014 12:27 • #12


D
Hallo n-ever,
danke für deinen Tipp, aber an Freunden fehlt es mir nicht wirklich.
Es geht nicht wirklich darum ihren Platz durch irgendjemanden zu füllen.
Ich will mich nur nicht damit abfinden eine Person, mit der ich gemeinsam 10 Jahre verbracht habe, völlig aus meinem Leben auszuschließen, es scheint mir einfach unnatürlich.

13.05.2014 12:40 • #13


A


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