Hallo Zusammen,
danke für eure Antworten.
Lieb von dir Swissgyrl das du nachgefragt hast, wie es mir geht.
Die letzten Wochen waren durcheinander, wir haben uns nicht an die Kontaktsperre gehalten, er möchte mich nicht loslassen. Wir haben uns getroffenen, geredet, geweint, wieder auf Abstand, wieder geredet, geweint, zusammen, uns zwischendurch auch schöne Momente gemacht, einfach verdrängt, das wir beide gesagt haben, dass es nicht funktioniert .
Es kann und es muss nicht immer Alles passen. Wir hatten nicht viele, jedoch bedeutende Baustellen.
Ich neige dazu mich kleiner zu machen als ich muss, er entscheidet gerne für sich, teilt emotionen nicht.
Dazu kommt das er nur sich, mich, seine Familie braucht. Ich habe meinen Freundeskreis stark reduziert in der Zeit.
Ich habe mir das Buch Ich verlasse dich gekauft. und mich darin wiedergefunden. Die Erkenntnis das etwas bedeutendes nicht passt, das Verdrängen und Leugnen.
In meinen Augen ist er der perfekte Partner und ich habe mich die letzten Monate damit geqäult was mit mir nicht stimmt, dass ich diese Beziehung nicht geniesen kann. Das er auf mich zukommt und ich weg möchte. Anstatt zu akzeptieren, dass es nicht passt und wir nicht in der Lage sind das zu ändern.
Vorhin haben wir uns gestroffen und ich habe den Schlussstrich gezogen. Ich kann nicht mehr, hin- und her. Kann nicht mehr Nicht für meine Entscheidung einstehen.
Ich mag es naiv sehen, aber jemanden den man liebt, dem tut man nicht weh. Zumindest nicht nur weil man es kann. Das war der erste Knacks, den ich zu lange nicht wahr haben wollte.
Wir hatten uns unterhalten, ein Thema fiel und er hat mir mit seinen Worten weh getan. Das Gespräch kann ich nicht wieder geben. So als würde man einen Witz auf meine Kosten reizen, der andere merkt das es mich verletzt, weil ich das sage und trotzdem erst aufhören, weil ich anfange zu weinen.
Ich konnte mich nicht anders wehren. Etwas was ich sonst immer gut konnte. Nach diesem Gespräch hat er sich entschuldigt. Er hat einfach nicht aufhören können. Ich kann das Gespräch nicht wiedergeben, weil es verbal nicht auf meinem Level war. Ich habe etwas abgekriegt, was ich überhaupt nicht packen konnte.
ich habe das verdrängt und wir haben einfach weitergemacht.
Das meinte ich mit, ich habe mich kleingemacht.
Wir haben uns auch nie richtig gestritten. Wenn ihm etwas nicht gefallen hat, dann hat er es nicht angesprochen, quasi bis ich von selbst drauf komme, das was ist. Ich habe immer gemerkt das etwas war, aber keine Antworten gekriegt. Einmal ist er mir so lange ausgewichen verbal, dass er mir dann auch ein Wochenende aus dem Weg gegangen ist.
Ich hab dann in der Zeit bei mir gesucht, und viel gefunden, mich zergrübelt. Als ich ihn dann abgepasst habe ist es hässlich geworden. Ich konnte nachvollziehen, dass viele Sachen die er gesagt hatte, vom Aufgestaut sein her rührten, trotzdem hat es mir weh getan. Und ich habe mich nicht gewehrt, es wieder verdrängt und mich klein gemacht.
Danach habe ich mein Verhalten geändert. Versucht solchen Situationen aus dem Weg zu gehen. Es ging um mein Freizeitverhalten.
Das gleiche passierte dann, auch mit bestimmten Themen, gleiche Prozedur. Schweigen, aufstauen, platzen. Ich habe diese Themen dann nicht mehr angesprochen, nicht mehr über meine Gefühle geredet.
Nach seinem Auszug sind wir zusammen geblieben. Die Möglichkeit das ich mich zurückziehen konnte, hat mir viel Sicherheit gegeben.
Zu dem Zeitpunkt wollte ich nicht erkennen, dass ich schon länger emotional nicht mehr bei mir war. Wie es mir geht, was ich fühle, was ich will.
Das was ich vorhin geschrieben habe, das war ein minimaler Teil unserer Beziehung, alles drum herum war sehr harmonisch. Der Auszug bewirkte, dass wir unsere Zeit mehr und besser nutzten. Mehr unternahmen und ich hatte auch das Gefühl, wir könnten besser aufeinander zu gehen.
Dann habe ich erkannt, dass er besser auf mich zukommen konnte, ich aber nicht mehr auf ihn.
Ich war ehrlich zu ihm, dass kann ich mir nicht vorwerfen. Vorwerfen jedoch, dass ich nicht konsequent war. Ich habe mir selbst die Schuld gegeben, ihn nicht mehr so lieben zu können und mich verdreht und verbogen und dabei viel von mir selbst verloren.
Jetzt, nach unserem Gespräch vorhin, geht es mir besser, auch wenn ich sehr traurig bin. Ich habe ihm gesagt, dass ich dieses hin- und her nicht mehr kann. Das ich einen Abschluss, also die Trennung brauche.
Das ich mich ausgelaugt habe, keine Verbindung mehr zu mir habe. Ich habe ihm das gesagt, was ich vorab geschrieben habe.
Er möchte nicht aufgeben, mit mir zusammen bleiben. Bestätigt mich aber darin, die richtige Entscheidung für mich zu treffen.
Wir hatten ein gutes, trauriges Gespräch.
Jetzt bin ich zu Hause und ich hoffe, dass ich wieder auf meine Bahn finden werde.
Ich wünsche euch einen schönen Abend. Bin sehr dankbar für den Austausch hier.