Zitat von ysabell:ja, ich bin süß, näh?
Ja ysabell, aufgrund dessen was du schreibst, finde ich dich schon, jedoch nicht im verniedlichend abwertenden Sinn, irgendwie süss, aber auch bereichernd. Auch wenn mir der Konrad unterstellen mag, dass ich nun auch noch mit dir anbandeln will, finde ich es überhaupt nicht verwerflich, jemandem Komplimente zu machen. Bekanntlich liegt ja mein Fokus ohnehin bei einer anderen.
Es ist aber schon auch so, dass ich im Privatleben tatsächlich lieber Frauen um mich herumhabe. Ein Grund ist, dass ich im beruflichen Umfeld fast ausschliesslich mit Männern zu tun habe und ich von gewissen Typen einfach die Schnauze voll habe. Ein zweiter Grund betrifft Typen, wie die, die sich hier mit ihrem OT-Geplänkel eingemischt haben, von denen es auf der Strasse mehr als genug gibt. Auch diese Art Männer sind mir schlicht zu wider, wobei ich deren Ergüsse einfach ausblende.
Zurück zum Thema, bei dem sich eine gewisse Entwicklung ergeben hat:
Wie schon oftmals, war ich gestern Abend zusammen mit meiner Frau im Altstadt-Pub in unserer Kleinstadt. Ein Ort der Begegnung, wo Hinz und Kunz aus allen sozialen Schichten und Altersklassen ein- und ausgeht. Dort unterhält sich so ziemlich jeder mit jedem, was eine gesunde Durchmischung bestehender und Bildung neuer Bekanntschaften ergibt. So kommt es auch, dass meine Frau und ich, wie das auch andere tun, eben nicht den ganzen Abend beieinander sind und wir uns ausschliesslich nur mit uns abgeben würden. Auch an diesem Abend unterhielten wir uns eben auch voneinander abgelöst mit verschiedenen Leuten.
Im Verlauf des Abends kam ein Moment, an dem ich meinen Augen nicht traute. Ich stand in ein Gespräch verwickelt am Tresen und sah plötzlich auf der gegenüberliegenden Seite meine Phantombekanntschaft, zusammen mit zwei Freundinnen, sitzen. Es lief mir zunächst kalt den Rücken runter. Die zwei Freundinnen schienen sich gut zu amüsieren, während sie einen in sich gekehrten Eindruck machte. Während dessen unterhielt sich meine Frau gerade ziemlich eingehend, so schien es zumindest, mit einem mir fremden Mann. Das ist aber ok so, da es in diesem Pub nun mal so läuft und es für uns auch kein Problem ist.
Nach einigen Minuten sagte ich zu meinem Gesprächsgegenüber, dass er mich doch kurz entschuldigen solle. Ich ging zur anderen Seite des Tresens rüber und begann mich mit den Dreien ganz allgemein zu unterhalten. Es war zunächst eine eigenartige Situation und eigentlich verlief die Unterhaltung anfänglich eher mit den zwei Freundinnen. Sie sass zwischen den beiden und war zu Beginn nicht so gesprächig. Ich schaute sie die ganze Zeit immer wieder an und spürte meine Zuneigung zu ihr. Im Verlauf der Unterhaltung begann ich den Fokus auf sie zu lenken und machte sie irgendwann darauf aufmerksam, dass wir die Mittagspause am selben Ort verbringen. Ich sagte ihr auch, dass sie mir dort schon etliche Male aufgefallen ist und dass es schön sei, sie nun wirklich kennenzulernen. Von den zwei Freundinnen kam unisono ein fast zeitgleiches Grinsen: «Oooh, du hast einen Verehrer». Im weiteren Verlauf der Unterhaltung, es hat sich so ergeben, sprach ich sie darauf an, dass mir ihr betrübter Gesichtsausdruck, der auch an diesem Abend gut wahrnehmbar war, aufgefallen sei. Von einer der beiden, dem Gespräch aufmerksam lauschenden, Freundinnen kam nur ein murmelndes «oh oh». Diese Reaktion war für mich deutlich und Anlass genug, sofort vom Thema abzuweichen, um sie keinesfalls in Bedrängnis zu bringen. Sie hat sich danach etwas geöffnet und wir unterhielten uns eigentlich eher belanglos. Nach einiger Zeit verliess ich die drei wieder und sagte aber noch zu ihr, dass es doch schön wäre, wenn wir uns während der Mittagspause vielleicht mal zusammensetzen würden. Die Kollegin mit dem murmelnden «oh oh» meinte daraufhin zu ihr: Mach das ruhig, es tut dir vielleicht gut. Sie unterliess es dabei aber auch nicht, mir einen gewissen Blick zuzuwerfen. Ich ging dann vom Tresen weg und begab mich dorthin, wo sich meine Frau zwischenzeitlich mit zwei Bekannten unterhielt, woran ich mich schliesslich ebenfalls beteiligte.
Nach einiger Zeit verliessen die drei Freundinnen das Pub und kamen auf dem Weg zur Tür an uns vorbei. Zunächst war es mir etwas mulmig im Beisein meiner Frau. Ich wechselte dann aber noch einige belanglose Worte mit ihr, bevor wir uns schliesslich verabschiedeten. Meine Frau sagte danach zu mir: Wow, hübsches Mädchen, aber was bedrückt sie denn so? Auch ihr ist aufgefallen, dass irgendwas nicht stimmen kann. Ich liess mir nichts weiter anmerken und sagte, ich hätte sie ja eben erst am Tresen kennengelernt, mich mit ihnen etwas unterhalten und weiss es daher auch nicht. Es wäre aber vielleicht spannend herauszufinden, was ihr auf dem Herzen liegt, ergänzte ich noch. Danach war das Thema ohne Nebenwirkungen abgeschlossen und der restliche Abend verlief im normalen Rahmen weiter, bis wir schliesslich ebenfalls nachhause gingen.
So, nun hat das Phantom einen Namen und reale Gestalt angenommen. Ich bin froh darüber, sie auf diese Weise kennengelernt zu haben. All meine Gefühle zur ihr, die sich im Vorfeld aufgebaut hatten, wurden insofern bestätigt, dass sie auf den ersten Kontakt hin tatsächlich den Eindrücken entspricht, die ich zuvor von ihr hatte.
Ich sehe es im Moment so an, dass ich eine neue, liebenswerte Bekanntschaft gemacht habe. Es ist gut so, dass ich sie in einem öffentlichen Umfeld kennenlernte und auch meine Frau sie gesehen hat. Das nimmt der ganzen Sache etwas den Wind aus dem Segel und hilft dabei, meine Zuneigung zu ihr im Zügel zu halten. Ich werde sehen, wie es nächste Woche weitergeht und ob sie die Mittagspause mit mir verbringen möchte. Sie ist ein zauberhaftes Wesen, ich finde sie wunderschön und geheimnisvoll. Ich überlasse den weiteren Verlauf aber ihrer Entscheidung. Auch wenn es hier einige gibt, die mich verurteilen und mir rein 6uelle Beweggründe unterstellen, wäre es eine Bereicherung, mehr über sie und ihre Bekümmertheit zu erfahren. Wenn ich dazu auch noch einen Betrag leisten könnte, frage ich mich schon, weshalb das verwerflich sein sollte.
Bereits zu Beginn dieses Threads hatte ich gesagt, dass mein Respekt ihrem Wesen gegenüber zu gross ist, als dass ich ihr in irgendeiner Weise etwas antun könnte. Auf gar keinen Fall will ich ihrem Glück, von dem sie im Moment ganz offensichtlich deutlich zu wenig zu spüren bekommt, im Weg stehen. Ich denke, das ist eine Form der (Fremd-) Liebe und des Respekts, die durchaus ergründet werden kann. Wie sich herausstellte, geht auch sie öfters mit ihren Freundinnen im Pub ein und aus. So kann es künftig durchaus sein, dass ich sie auch dort vermehrt antreffen werde. Da ich eigentlich immer mit meiner Frau dort bin, wird auch sie in gewisser Weise miteinbezogen. Das ist gut so und zeigt auch ein weinig die gegenseitig vertrauende Art auf, wie die Beziehung zwischen mir und meiner Frau funktioniert.
@ysabell, du zeigst hier als einzige auf, dass es durchaus möglich ist, obwohl man in einer Beziehung ist, gewisse Gefühle zu Andersgeschlechtlichen entwickeln kann, ohne dabei gefährliche Hintergedanken zu haben.
Zitat:Und auch wenn ich Dir absolut glaube, dass das sechsuelle nicht im Zentrum steht weil ich das selbst kenne, so ist die Frage, wie wichtig für Deine auch emotionale Beflügelung die Tatsache ist, dass diese Frau ein schönes Weibchen ist
Ja, sie ist ein schönes Weibchen. Aber auch als Mann kann man doch durchaus die Schönheit einer Frau bewundern, ohne gleich vom Mentalen zum Körperlichen zu wechseln.