Ich danke euch vorerst für eure bisherigen Kommentare. Allerdings bin ich ein wenig erstaunt über gewisse Urteile, die hier gefällt werden. Vieles klingt sehr ernüchternd, wenn nicht sogar teilweise ziemlich hart. Nichtsdestotrotz denke ich dennoch, in vielen Punkten habt ihr schon recht, auch wenn ich euch nicht in allem zustimme.
Karina14, du hast dich gefragt, wie lange ich mit meiner Frau zusammen bin. Wir kennen uns seit 26 Jahren und sind seit bald 18 Jahren verheiratet. Wir sind ein gut eingespieltes Team und können über beinahe alles reden, was wir tatsächlich auch jeden Tag tun. Was aber eben nicht geht, sind Themen wie das vorliegende, die unsere Beziehung gefährden können. Es gibt keinen einzigen Grund, weshalb ich meine Frau verlassen sollte und will es ausdrücklich auch nicht. Mir ist sehr wohl bewusst, was ich dabei verlieren würde.
Der Begriff Midlife Crisis ist gefallen (@Corbian). Irgendwie verständlich, sowas zu hören, so es ja eigentlich der Klassiker schlechthin in meinem Alter und einer 30-Jährigen ist. Wenn ich mich so umsehe, werden in diesem Fall allerdings vorwiegend noch weit Jüngere bevorzugt. Ich kann euch aber versichern, ich habe keine Midlife Crisis. Sowas würde sich ganz anders und vor allem oberflächlicher auswirken.
Es gibt noch einen Punkt, den ich hier gänzlich und bewusst verschwiegen habe, um die Diskussion möglichst neutral und ohne unnötige Beeinflussung einzuleiten:
Der Nachname der Angebeteten ist mir bekannt. Wie ich eingangs erwähnte, haben auch andere den Ort meiner Mittagspause für sich entdeckt. So kommt es, dass hie und da miteinander gesprochen wird. Jemandem, mit dem sich schon manche Worte gewechselt hatte, vertraute ich eines Tages eine Kurzfassung des Vorliegenden an. Dabei stellte sich heraus, dass er ihren Vater kennt und ich ebenfalls schon einiges von ihm vernahm. Ohne jemanden zu verurteilen, sind doch schon einige üble Geschichten über ihn ans Tageslicht gekommen. Offenbar muss einer ihrer zwei Brüder eine unschöne Erfahrung gemacht haben. Ohne Missverständnisse aufkommen zu lassen, es war kein Missbraucht. Es spielt hier auch keine Rolle, was es war. Was auch immer wirklich daran wahr sein mag oder vielleicht auch nicht, es sind genügend Informationen, die wohl den Ausschlag für meine Empfindungen gegeben haben. Die Kombination dessen, was ihr aus meiner bisherigen Schilderung kennt und dem Wissen über ihren Vater hat in mir etwas ausgelöst, was mich zu ihr hinzieht. Selbstverständlich ist mir klar, dass sie in Ihrem Alter bestimmt keinen Schutz vor ihrem Vater benötigt. Allerdings gehen mir da schon gewisse Gedanken durch den Kopf. Es geht mir auch nicht um eine Affäre per se, überhaupt nicht. Das war ein reines Gedankenspiel, da es durchaus möglich sein kann, dass sich eine gegenseitige Sympathie einstellen kann die möglichweise zu mehr führt. Da ich durchaus eine gewisse Lebenserfahrung habe, ist mir auch bewusst, dass der Kontakt zu fremden Frauen stets eine Gratwanderung ist und es bei zu viel Emotionen auch überschwappen kann.
Vielleicht gibt dies ein wenig Aufschluss darüber, weshalb sich in mir dieses Helfersyndrom und die hohe Sympathie oder eben mittlerweile Zuneigung zu ihr entwickelt hat.
Ich habe mich nicht hierher gewendet, um mir sagen zu lassen, dass ich damit aufhören soll. Was eine mögliche Affäre angeht, weiss ich dies nur zu gut. Die pragmatische Seite in mir versucht auch ständig, meine Zuneigung zu ihr möglichst zu unterdrücken, was eben in den letzten Tagen nicht mehr so gut funktionierte. Vielmehr erhoffte ich mir, vielleicht da und dort einen Tipp zu erhalten, wie ich mit diesem Dilemma umgehen könnte, ohne dass eben ein Schaden entsteht. Wie ich eingangs ebenfalls erwähnte, möchte ich sie weder bedrängen, noch (und dies unter gar keinen Umständen) ihr irgendwie seelischen Schmerz bereiten. Meine Frau möchte ich ebenfalls nicht kränken, weshalb ich es vorerst noch für klüger halte, ihr nichts darüber zu erzählen.
28.09.2018 00:42 •
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