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Kaputt nach 2 Versuch

W
Hallo,
hier herrscht ja tatsächlich ein netter Umgangston. Ich bin positiv überrascht.
Da schreibe ich mir doch auch einfach meinen Kummer von der Seele.
Gestern morgen hat mein Ex (schwer das auszusprechen) sich positioniert und am Telefon die Beziehung als gescheitert benannt. Zum zweiten Mal das Aus in diesem Jahr.

Wir haben uns zu Beginn unseres Studiums kennengelernt. Ich war damals verheiratet und habe aus dieser Ehe 2 Kinder. Die Ehe war sehr problematisch, mit psychischer Krankheit seinerseits und so, so dass ich durch eine Affäre aus dieser Ehe geflohen bin. Meine Kinder waren 2 und 4, und das war bestimmt kein feiner Schachzug von mir. Aber ich wusste mir damals nicht anders zu helfen, da jeglicher Trennungsversuch scheiterte.

Aus der Affäre wurden nun 7,5 Jahre Beziehung, ich dachte den Mann fürs Leben gefunden zu haben. Da ich aber geschieden und damit gebrannt bin und er katholisches Lehramt studierte, heirateten wir zunächst deshalb nicht.
Trotzdem zogen wir vor ca. 4 Jahren zusammen. Bis dahin war es mit ihm eine einfach nur traumhafte Beziehung. Wir waren uns sicher, das Studium neigte sich dem Ende zu, er bekam eine vorgezogene Erbschaft, wir kauften uns eine gemeinsame Wohnung. Wir konnten zusammen lachen und konnten vor allem beruflich auf einem sehr angenehm hihen Niveau miteinander diskutieren.

Meine Tochter und er liebten oder hassten sich, je nach Tageslaune der beiden. Ich geriet oft zwischen die Fronten, da er ihr gegenüber an schlechten Tagen einen extrem harten Ton anschlug. Auch sonst zeigte sich, dass er Kindern gegenüber nicht unbedingt nett war, so aß er den Gästekindern zum Beispiel extra die Kekse weg, wenn er die Kinder nicht mochte. Das war zwar sehr kindisch, aber ich verzieh ihm solche Sachen schnell.

Mein Sohn und er liebten sich immer einfach nur, er ist ein sehr freundliches, intelligentes Kind, dass in sich ruht. Der Kleine lernte von meinem Ex Schach und andere Strategiespiele, auch sonst verbrachten die beiden sehr fröhliche Zeit miteinander. Es ist sein Papa, nur halt nicht der Erzeuger.

Unsere Beziehung bekam einige Probleme während des Zusammenlebens, es gab Tage und Wochen, an denen sich mein Ex stundenlang nur noch mit PC-Spielen beschäftigte. Meine Bedenken, es handle sich um eine Spielsucht wurden immer mit typischen Ausreden wegargumentiert. Es ging schließlich soweit, dass ich ihm iegendwann sagte, sobald er am PC säße existiere er nicht mehr für mich, er sei mir egal. Seine Arbeit (mittlerweile Doktorand) bekam er noch so einigermaßen hin, deshalb schob er alle Bedenken beiseite. Ich war im Referendariat und dann zu Beginn meiner ersten Stelle und war beruflich neben den Kindern und dem Haushalt, sen er mir allein aufhalste gut eingebunden, sodass ich wenn er mal aus seinem Loch kam, nicht immer Zeit für ihn hatte.

Es kam wie es kommen musste, in einer Nacht im Mai zog er nach einem heftigen Streit, kurzerhand aus, nachdem ich vor Erschöpfung endlich eingeschlafen war. Er packte seine Sachen in unser Auto und war weg. Keine Nachricht, keine Reaktion auf meine Nachrichten, er war spurlos verschwunden.

Nach 20 Stunden der puren Panik bei mir kam das erste Lebenszeichen, er hätte heute einen mega-geilen Vortrag gehalten und es würde ihm blendend gehen. Das tat weh. Ich war also einfach für seinen ganzen Ballast verantwortlich und ohne mich gehe es ihm tausendmal besser. Ich zersprang förmlich vor Liebeskummer und Selbstbeschuldigung und attackierte ihn mit Nachrichten und Anrufen. Meine Kinder waren verzweifelt, weil ich zu Hause nur noch heulte. Als ich sie ein Wochenende zu meinen Eltern (von denen lieh ich mir das Geld für ein neues Auto) brachte, wollte ich mich umbringen. Einen genauen Plan hatte ich auch, ich packte also die Tabletten ein und ging zu dem Ort, der mein letzter sein sollte. Doch ich konnte es nicht, immer wieder kamen mir meine Kinder in den Sinn. Anstatt mich umzubringen, rief ich also bei einer Therapeutin an und machte einen Termin aus.
Im gleicheb Zeitraum rief mein Ex an und sagte er wolle noch Sachen aus der Wohnung haben, außerdem solle ich mir überlegen, wie ich ihn auszahlen will. Ich sagte das Finanzielle sollten wir über einen Anwalt regeln und die Sachen bekäme er, wenn ee sich bei mir anmelde. Er hatte noch seinen Schlüssel.
Ich schloß also die Türen von unseren Räumen ab, er brach die Türen auf, als ich arbeiten war, ich rief die Polizei und stellte eine Anzeige. An dem Tag rief er mich pausenlos an, nach einer Stunde wurde ich weich und ging dran. Er flehte mich an ihn zu treffen.

Was soll ich sagen, ich schäme mich, aber ich traf mich mit ihm noch am gleichen Abend. Es war wie ein wunderbares erstes Date mit krönenden Abschluss in meinem Auto. Wir sahen uns immer öfter, begannen neue Hobbys und ich verzieh ihm den ganzen schei.. Er hatte mittlerweile eine eigene Wohnung, die war picobello. Mein Sohn war glücklich seinen Papa wieder zu sehen, er sagte zwar nicht viel dazu, war aber sehr unglücklich über die Trennung.

Ich weiß mittlerweile, dass er in dieser kurzen Zeit der Trennung (ca. 7 Wochen, von denen wir 3 Wochen quasi keinen Kontakt hatten) an die 20 Menschen beiderlei geschlechts intim kennengelernt hat.

Wir sahen uns immer öfter und kamen Ende Juli wieder zusammen. Für 10 Wochen. Bis vorgestern. Es war die beste Beziehung, die ich jemals hatte, wir haben viel unternommen, mit und ohne Kinder. Viel gequascht und gelacht und einfach eine gute Zeit gehabt. Ich dachte - wow - endlich läuft es gut in meinem Liebesleben. Bis Mittwoch letzte Woche. Da stritten wir uns wegen einem Missverständnis, er mauerte und wollte nicht mehr darüber reden. In seine Wohnung ließ er mich nur unter dem Vorwand, dass ich auf die Toilette müsse. Seine Wohnung war extrem dreckig und vermüllt, außerdem roch es heftig nach Ejakuliertem. Am nächsten Tag meldete er sich nicht. Ich schickte im Laufe des Tages 3 Nachrichten. Ich bekam Panik und wurde total getriggert. Am Freitag lief ich rum wie fremdgesteuert, am Abend meldete ee sich mit Emoticons. Ich war völlig fertig und sagte ihm, es gehe mir nicht gut und würde gerne mit ihm reden. Keine Reaktion. Auch am Samstag nicht. Er war bei Freunden. Sonntag meldete er sich schließlich. Ich war mit den Kinderb unterwegs und verschob das Gespräch auf den Abend. Da sagte ich ihm, ich sei erst ängstlich, dann wütend, aber weiterhin unsicher gewesen. Er meinte aber er wisse gar nicht warum und es sei seltsam, was ich in meiner Therapie lerne. Nach seiner Aussage hätte ich keine Notwendigkeit wütend zu sein, es wäre ja nichts gewesen. Ich sagte ihm er solle darüber nachdenken. Das wollte er auch tun.
Naja, dafür gab ich ihm wohl nicht genug Zeit, am Montag bat ich ihm um eine ungefähre Zeitangabe, wie lange er zum Nachdenken bräuchte. Keine Reaktion. Warum auch. Am Dienstag morgen rief er an, nett und freundlich. Plauderte rum, ich forderte von ihm endlich Stellung zu beziehen. Er erklärte die Beziehung für gescheitert. Ich dankte ihm für die klaren Worte.

Es tut gerade verdammt weh, sonst würde ich nicht die halbe Nacht einen Forumstext verfassen. Aber es tut auch gut alles niederzuschreiben. Außerdem trifft es diesmal nicht unvorbereitet. Ja ich heule und esse nicht, aber in mir ist keine Hoffnungslosigkeit.

Ihn will ich nicht zurück, eher gefriert die Hölle. Auch wenn die letzten Wochen schön waren, wird er nicht aus seiner Haut kommen. Sein Wesen kommt immer wieder. Er macht aus seiner Sicht nie etwas falsch.

Wie ich meinem Sohn das beibringen soll weiß ich nicht. Meine Tochter ist froh. Er merkt schon, dass was im Busch ist, aber noch habe ich es nicht übers Herz gebracht. Das mein Ex den Schneid hat, ihm das zu sagen glaube ich nicht.

Danke, fürs auskotzen dürfen!

17.10.2019 05:01 • #1


SweetCookie
Herzlichen Glückwunsch zur erfolgten Trennung. Nach dem Schlittern aus der Ehe in die Affäre in die Beziehung kommt vielleicht jetzt mal der Lebensabschnitt für dich, in dem du Verantwortung übernehmen magst für dich und deine Kinder. Dein Text trieft nur so von ich armes Opfer...zudem sind deine Verhaltensmuster wenig konstruktiv, dafür stark negativ.
Und in welchem Zusammenhang promoviert man, wenn man auf Lehramt stundiert? Hat er jemals gearbeitet?

17.10.2019 05:23 • #2


A


Kaputt nach 2 Versuch

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G
Da hast du ja ziemlich anstrengende Zeiten hinter dir. Studium und Referendariat mit zwei Kindern. Das ist hart. Aus der ersten Ehe raus und hinein in die nächste Beziehung ist immer schwierig und du sagst selber du hast ihn gebraucht. Das hat wenig mit einer freien und erwachsenen Liebe zu tun. In deinem beruflichen Stress war sicher nur wenig Paarzeit übrig. Deine Kinder werden doch noch einen leiblichen Vater haben, da musst du doch nicht deinen Partner so hochstilisieren. Er ist nicht ihr Vater. Nun scheint er diesem Konstrukt entwachsen zu sein. Er liebt dich nicht mehr.
Du wirst ohne ihn leben müssen. Nutze dieses Mal die Zeit, um dich mit dir selber auseinander zu setzen, so dass der nächste Partner ein Geschenk und keine Notwendigkeit ist.

Nicht zu heiraten wegen katholischen Lehramt ist übrigens Quark. Du warst geschieden, nicht er, ihm würde die Missio deswegen nicht verweigert werden. Eher wegen einer eheähnlichen Beziehung. Da bist du schon m. E. einer Lüge aufgesessen.

17.10.2019 06:12 • x 1 #3


Heffalump
so beim Lesen, hab ich das Gefühl, du hast einen Mann in deinem Leben, der seine narzisstischen Züge voll auslebt.

@Scheol

17.10.2019 06:30 • x 2 #4


Gorch_Fock
Wow, echt christliche Werte, die da vertreten worden sind. Gruselig und dazu so ein Verhalten im Alltag. Und ja, Karma gibt es wohl wirklich. Du hast betrogen und jetzt kommt halt die Quittung. Allein das Du dem KV seine Qualitäten als Vater absprichst, spricht Bände. Hast Du mal überlegt, dass die psychischen Probleme Deines Ex ggf. auch auf Dich Auswirkungen hatten?

17.10.2019 06:40 • #5


Scheol
Was hatte der ExEx den für Probleme.

17.10.2019 07:15 • #6


G
Guten Tag,
es tut mir sehr leid für Dich, ich kenne diesen Schmerz wenn man erkennt das es vorbei ist....
Deinem Sohn kannst Du einfach und ruhig erklären das nicht alle Freundschaften für immer sind das man manchmal im Leben Abschied nehmen muss.Auch wenn man dann traurig ist--- eine Zeit lang.
Mehr nicht.
Kinder kriegen immer mehr mit als man denkt und verarbeiten diese Dinge auch gut. Sofern man als Erwachsener souverän und vernünftig bleibt.
Das Denken das Kinder an einer Trennung *zerbrechen* entspringt oft nur dem eigenen momentanen Gefühlschaos.
Ich wünsche Dor eine liebe Schulter zum Ausweinen und Unterstützung für die kommende Zeit.
Es wird wieder besser..langsam...aber es wird.
Alles Gute Dir.

17.10.2019 07:39 • x 1 #7


W
Danke Gastfrau1710!

17.10.2019 07:43 • #8


Heffalump
@Forenleitung
bitte zusammenführen
kaputt-nach-2-versuch-t56010.html

17.10.2019 07:48 • x 1 #9


W
Zitat von SweetCookie:
Und in welchem Zusammenhang promoviert man, wenn man auf Lehramt stundiert? Hat er jemals gearbeitet?



Entweder in einem der studierten Unterrichtsfächer oder in der Bildungswissenschaft. Das ist einer der beiden normalen Wege neben dem Referendariat.
Büroarbeit ist auch Arbeit, oder? Er hat ja eine Stelle an einer Uni und macht in diesem Rahmen seine Promotion.

Alles andere, ja ich nehme mich als Opfer war. Nicht immer, ich bin auch Täter. Es zuzugeben, dass ich nicht immer an allem die Schuld trage, hat mich einige Therapiestunden gekostet...
Mein Leben war anstrengend, aber das aufgrund meiner eigenen Entscheidungen. Das ist mir bewusst.

17.10.2019 07:57 • #10


W
Zitat von grimes:
Das hat wenig mit einer freien und erwachsenen Liebe zu tun. In deinem beruflichen Stress war sicher nur wenig Paarzeit übrig. Deine Kinder werden doch noch einen leiblichen Vater haben, da musst du doch nicht deinen Partner so hochstilisieren. Er ist nicht ihr Vater. Nun scheint er diesem Konstrukt entwachsen zu sein. Er liebt dich nicht mehr.

Der leibliche Vater hat den Kontakt auf eigenen Wunsch abgebrochen. Das war hart für meine Tochter, aber sie ist mittlerweile drüber weg. Etwaiger Kontakt läuft nur noch über das Jugendamt.

17.10.2019 08:01 • #11


W
Zitat von Scheol:
Was hatte der ExEx den für Probleme.


Es fing an sich nach den Geburten der Kinder zu zeigen.
Manische Depressionen und eine dissoziative Persönlichkeitsstörung - die Folge waren emotionale und körperliche Gewaltausbrüche

17.10.2019 08:06 • #12


A


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