Kein Plan, wo ich stehe

S
Hallo erstmal, ich habe schon seit einigen Wochen hier mitgelesen und möchte nun meine Geschichte darstellen. Ich fange direkt an.
Sie (26) hat sich von mir (25) vor ungefähr zwei Monaten getrennt. Wir waren insgesamt 8,5 Jahre zusammen, bei beiden jeweils die erste Beziehung. Grund für die Trennung war, dass ich mich wohl nicht genug um sie gekümmert habe und die Liebesbeweise einfach fehlten (Blumen etc.). Ich war einfach zu sehr damit beschäftigt, uns ein Nest aufzubauen (Studium etc.). Für die Zukunft hatten wir im Großen und Ganzen die gleichen Vorstellungen.
Ich denke, dass das Ganze damit begonnen hat, dass sie Anfang diesen Jahres eine kleine Lebenskrise durchgemacht hat. Sie war sich einfach unsicher, wie es mit ihr in der Zukunft hinsichtlich Weiter- bzw. Ausbildung weitergehen soll. Dieses Jahr hätte sie endlich nach langem Warten einen Studienplatz in ihrem Wunschfach bekommen, wusste aber nicht, ob sie das noch will. Ich konnte und wollte ihr die Entscheidung nicht abnehmen, aus Angst, dass sie mir in einigen Jahren vorwirft, dass der andere Weg für Sie besser gewesen wäre. Sie wusste von mir, dass ich jede Entscheidung, sowohl mental als auch finanziell, unterstützen würde. Dann gab es noch Probleme mit ihrem Selbstwertgefühl, welche ich einfach nicht verstehen konnte (Ich mag mich selbst, sie sich nicht. Ich konnte mich da einfach nicht reinversetzen.). Ich war zu diesem Zeitpunkt auch sehr unzufrieden damit, dass sie nichts aktiv unternahm, um aus diesem Tief rauszukommen.
Nunja. Ich weiß nicht, ob das etwas mit der Trennung zu tun hat, sie meint, das wäre nicht der springende Punkt gewesen.
Anfang Mai hatte ich einen schweren Weg zu gehen. Ich brauchte nicht oft Unterstützung von ihr, aber da hätte ich sie gebraucht. Sie hat sich in dieser Zeit jedoch sehr egoistisch verhalten und ich wurde dadurch sehr sauer.
In einem Gespräch habe ich ihr gesagt, dass es so nicht weiter geht. Ich war in diesem Jahr der Einzige, der etwas für die Beziehung getan hat (wenn auch nicht viel) und jetzt erwartete ich, dass auch etwas von ihr kommt. Nach diesem Gespräch ist, wie sie mir nachher gesagt hat, der Beschluss des Schlussmachens in ihr gereift. 3 Wochen später war es dann so weit.
Danach habe ich natürlich alle Fehler gemacht, die man machen kann. Nach einem Monat habe ich dann beschlossen, dass es für mich nicht so weiter gehen kann und ich habe über die Kontaktsperre nachgedacht. Mir ging es sehr schlecht, nach jedem Treffen war der nächste Tag für mich gelaufen. Also habe ich einen Brief geschrieben, in dem ich ihr klar gemacht habe, dass ich so nicht weitermachen kann, dass Freundschaft für mich keine Option ist und ich nur durch das komplette Abbrechen des Kontaktes das Ende der Beziehung verarbeiten könne. Sie wusste schon bei dem Treffen zuvor, dass ich den Kontakt nicht mehr wollte (Von wollen kann natürlich keine Rede sein. Ich wollte den Kontakt natürlich, aber ich wusste, dass es mir nicht gut tut.). Beim letzten Treffen war es dann soweit. Bei beiden Treffen sind ihrerseits heftig Tränen geflossen, aber sie meinte, dass sie so Sachen wie Heirat etc. nicht mehr in ihrem inneren Auge sehen würde. Vielleicht würden wir uns wiederfinden, wenn etwas Gras über die Sache gewachsen wäre.
Wir hatten eine Woche Kontaktsperre, da ist ein enges Familienmitglied von ihr gestorben. Sie hat mir geschrieben und ich bin nachmittags zu ihr gefahren (Sie wohnt noch im Elternhaus). Nicht, um sie zu sehen, sondern weil es nach 8 Jahren ja irgendwie auch ein Familienmitglied von mir war. Die Kontaktsperre konnte also von neuem beginnen. Genau eine Woche danach hatte sie Geburtstag. Sie schrieb mir (ohne dass ich ihr geschrieben hatte), dass falls ich vorhatte, ihr persönlich zu gratulieren, ich das bitte sein lassen sollte. Sie sei immer so aufgewühlt, nachdem sie mich sah und schließlich sei heut ihr Prinzessinentag. Ich antwortete, dass ich ihr ersteinmal alles Gute wünsche, sie sich aber keine Sorgen machen muss, da ich dies eh nicht vorhatte.
So, nun endlich zu meiner Frage: Was sollte diese SMS? Ich versuche wirklich, wieder zu mir zu finden, aber das kann ich nicht, wenn mir dazwischen gefunkt wird. Zur Zeit bin ich in der Phase, in der ich zwar die Beziehung, wie sie war, nicht mehr möchte. Dennoch möchte ich sie.

06.08.2015 00:05 • #1


E
Hallo, eine rührende Geschichte, die echt nachdenklich macht. Meine Trennung lief zwar aus völlig anderen Gründen ab, aber ich kann nur eins sagen: Lass ihr die Zeit, die Sie benötigt. Ich glaube es gibt keinen größeren Fehler, als einem Menschen hinterher zu laufen. Du wirst sehen, mit der Zeit wird sie eventuell verstehen, was passiert ist.
Ich bin kein Freund davon, große geistreiche Tipps zu geben...Das Leben ist jeden Tag eine neue Herausforderung, Partnerschaften auch...darum muss man jeden Tag kämpfen. Und genau das, habe ich leider auch nicht geschafft, war mir vermutlich zu sicher. Dabei sind mir die kleinen Hinweise nicht aufgefallen und irgendwann war es zu spät. Man versteht dann nichts und fragt sich ständig nach dem WARUM?

06.08.2015 00:24 • #2


A


Kein Plan, wo ich stehe

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V
Hey Speedy,

wie du schon geschrieben hast, befindet sie sich wohl gerade in einer Phase, in der sie ihr Leben hinterfragt und in sich geht, um sich bewusst zu werden, wie ihre Zukunft aussehen soll..

Leider scheint es dabei wohl so weit gekommen zu sein, dass sie an einer gemeinsame Zukunft mit dir zweifelt, obwohl ihr schon eine Menge Lebenszeit gemeinsam verbracht habt.

Ich befürchte, dagegen kannst du nichts tun.
Sie muss sich bewusst werden, was sie will..
Warte, ob sie sich meldet und sei dir bewusst, dass es sein könnte, dass sie eben nichts mehr von dir möchte...
Und wenn sie es nochmal versuchen möchte, dann erinnere dich daran, was du hier geschrieben hast - nämlich, dass du die Beziehung so nicht weiterführen möchtest.
Es läge also an euch beiden, dann gemeinsam eure Partnerschft neu zu erarbeiten, so dass ihr euch beide in ihr wohlfühlen könnt.

Aber jetzt im Moment heißt es nur warten und wenn möglich, nicht zu viele Hoffnungen machen.

Das mit der SMS, dass du ihr nicht persönlich gratulieren sollst, find ich einfach nur ehrlich. Sie denkt da natürlich zunächst einmal an sich - das sollte ihr aber auch vergönnt sein. Sie muss schließlich erstmal wieder selber klarkommen, damit sie wieder eine funktionierende Beziehung eingehen kann (s. auch Selbstzweifel und so).

Wünsche dir viel Kraft für die nächste Zeit
Liebste Grüße
Violett

06.08.2015 09:59 • #3


S
Vielen Dank für die Antworten. Im Moment fällt es mir einfach schwer, keine Hoffnungen zu haben. Ich weiß, dass ich diese los werden muss. Wahrscheinlich interpretiere ich in ihre Worte einfach zu viel hinein (...wenn Gras drüber gewachsen ist) und deute einfache Sachen nicht so, wie sie gemeint sind.

Ich werde nun weiter den Abstand suchen. Dazu habe ich allerdings noch eine Frage:

In den nächsten Wochen werden hier in unserer Umgebung sehr viele Weinfeste gefeiert und es kann natürlich passieren, dass wir uns dort sehen. Wie soll ich reagieren? Soll ich auf sie zugehen und Smalltalk beginnen, nur kurz grüßen oder sie komplett in Ruhe lassen? Ich möchte keine Spielchen spielen, nur um sie zurückzubekommen, weiß aber nicht, was in ihrer Situation angemessen ist.

06.08.2015 18:06 • #4


V
Mhhh.. sowas würde ich einfach auf mich zukommen lassen und dann nach Gefühl handeln...

Wenn du aber einen Plan brauchst, damit du dich sicherer fühlst, fände ich nettes Grüßen aus der Ferne am Besten... wenn sie Bedarf hat, sich mit dir zu unterhalten, kann sie ja dann auf dich zukommen. Wenn sie dich nichtmal zurück grüßt, kann sie dir trotzdem keine Vorwürfe machen, da es ja einfach höflich ist, jemanden zu grüßen....

06.08.2015 21:37 • #5


S
ein kleines update meinerseits:
Sie hat sich heute bei mir gemeldet und gefragt, wie es mir geht. Ich habe wahrheitsgemäß geantwortet und gesagt, wo ich die Probleme in unserer Beziehung sehe und dass manche Sachen schnell gelöst werden könnten und andere Geduld und Hingabe von beiden Seiten erfordern würden. Es ging dann ein paar mal hin und her und sie schrieb, dass sie am liebsten sagen würde, dass alles wieder gut sei, es aber nicht sagen könnte. Für sie sei es aber auch schwer, nichts von mir zu hören und zu sehen. Sie habe während der Beziehung so viel Energie darein gesteckt, damit ich es verstehe. Ich habe darauf geantwortet, dass es wahrscheinlich auch noch zu früh ist, wieder aufeinander zuzugehen, ich aber generell dazu bereit wäre und ihr die Zeit gebe, die sie braucht.
Ich denke, dass ich so weitermachen werde und ihr den Freiraum weiter lasse.

Des Weiteren habe ich mit ihrer besten Freundin geschrieben, welche mich nicht wirklich mag. Ich habe sie darum gebeten, meiner Ex nicht zu sagen, dass ich sie kontaktiert habe, sondern dass ich einfach Antworten auf Fragen brauche, warum sie mich nicht mag (ich bin ein sehr introvertierter Typ, sehr still und reserviert. Keine Ahnung, wo das herkommt.). Diese Freundin ist erst nach mir in das Leben meiner Ex gestoßen. Sie meinte, dass sie in mir eher so den treuliebenden Familienvater sieht und dass sie denkt, dass ich zur Zeit einfach nicht der richtige Mann für meine Ex wäre.
Ich gehe fest davon aus, dass beide Sachen nichts miteinander zu tun haben.

Nun geht es für mich um das weitere Vorgehen. Ich denke, dass ich sie weiterhin in Ruhe lassen werde, damit sie sich bewusst wird, was sie wirklich will und ob sie mir noch eine Chance geben möchte. Ich weiß nun zumindest, dass ich ihr nicht vollkommen egal bin und dass sie auch daran denkt, wie es mir bei der ganzen Sache geht.

13.08.2015 00:05 • #6


H
Hey speedy345,

was ich dir jetzt rate, fällt mir echt schwer, weil ich mir selbst Hoffnungen mache, aber:
Warte ab und lass ihr zeit über ihre Gefühle klar zu werden.
es ist furchtbar schwer, weil man dauernd dran denken muss, aber versuch dich so gut es geht abzulenken...
ich denk an dich und wünsch dir ganz viel kraft

13.08.2015 00:48 • #7


evengeline04
Hallo Speedy,

das was Du hier beschreibst habe ich in ähnlicher Form Anfang des Jahres erlebt und ich kann heute sagen das es mich wirklich unheimlich viel Kraft gekostet hat. Was aber daran lag das ich Anfangs wirklich die falschen Wege gegangen bin und mein Kopf mir oft streiche gespielt hat.
Am Ende kannst Du nur den Weg der Geduld und Abstand gehen und versuchen den Fokus auf Dich selbst zu legen.
Ich habe in dieser Zeit viel auch über mich selbst und meine Fehler nach gedacht und wie ich diese versuchen kann nie wieder geschehen zu lassen und ich denke ich habe einen guten Weg gefunden, jedoch war es auch ein langer Weg dahin.
Nimm auch Du Dir die Zeit für Dich, das klingt zwar immer komisch aber in solch einer Situation sieht man meist nicht das man auch selbst Zeit benötigt um zu schauen was man weiterhin möchte und wie man weiter gehen kann, vorerst geh ohne Sie und leite für Dich eine komplette stille Kontaktsperre ein, sollte sie wiedererwartend schreiben antworte nicht, ausser es tritt ein Härtefall ein, aber davon geh nicht aus. Sie hat sich Zeit erbeten soll sie diese nun nutzen und dir diese ebenso einräumen, nimm dir fest vor nicht mehr zu antworten und lenk Dich gut ab.
Ich wünsche Dir viel Kraft und drück die Daumen. Bei mir hat es ganze 10 Wochen gedauert und es war nie leicht, doch irgendwann lebt man damit und es ist nicht mehr ganz so schwer.

13.08.2015 08:45 • #8


S
Hallo Leute,
Nach langer Zeit nochmal ein update von mir:
Ich habe mich seit Ende Juli nicht mehr bei ihr gemeldet, allerdings meldet sie sich in regelmäßigen Abständen alle zwei Wochen. Vor ein paar Wochen stand sie auf einer Feier plötzlich bei meinen Freunden, als ich vom B. holen zurück kam. Wir haben uns gegrüßt und sie hat versucht, ein Gespräch aufzubauen. Dazu war ich jedoch nicht in der Lage. Es hat bei mir einfach ein Adrenalin-Schub eingesetzt, als ich sie sah.

In den letzten zwei Monaten habe ich mir sehr viele Gedanken über die Beziehung gemacht und festgestellt, dass auch mir sehr viel gefehlt hat. Ich denke, dass ich nicht die Frau an der anderen Seite vermisse, sondern die Frau, die sie mal war. Sie hat sich doch sehr stark verändert und wenn ich so überlege, dann kamen ihre Veränderungen jeweils mit den neuen besten Freundinnen vom lebenslustigen, fröhlich in die Zukunft blickenden Menschen über den etwas egoistischen, aber dennoch liebevollen Typ zum absoluten, wissentlich verletzenden Egoisten, dem man es einfach nicht recht machen kann.

Mein Problem ist nur, dass wir gemeinsam erwachsen geworden sind und ich immer noch die Hoffnung habe, dass sich dieser alte Mensch irgendwo in ihr versteckt.
Ich habe in der Zwischenzeit auch ein anderes nettes Mädchen kennen gelernt. Wir sehen uns unregelmäßig und auch nie zu zweit. Aber ich merke auch, dass ich noch an meiner alten Freundin hänge, was so kurz nach der Trennung nach jahrelanger Beziehung wohl normal sein dürfte. So lange ich nach dem Aufwachen noch das Gesicht meiner Ex im Kopf habe, werde ich niemand anderen um ein Date fragen. Das wäre ungerecht, sowohl mir als auch dem Mädchen, welches ich fragen würde, gegenüber. Ich bin einfach noch nicht frei, weil ich weiß, dass es dann kein Zurück mehr gibt.
So, das war es nun zu meiner Gefühlswelt. Nun komme ich zu meiner Frage:

Meine Ex-Freundin hat sich heute wieder gemeldet und gefragt, wie es mir denn so geht. Ich habe bisher nicht geantwortet, da ich weiß, dass mich das ganze wieder um eine Woche zurückwerfen könnte. Ich weiß einfach nicht, was ich machen soll, weil meine Gefühle doch recht stark sind. Sie weiß, dass ich an einer Freundschaft kein Interesse habe, das habe ich ihr klipp und klar gesagt.

Es gibt nun für mich drei Möglichkeiten:
1. Ich reagiere einfach gar nicht
2. Ich frage sie, warum sie mich immer wieder kontaktiert und bitte sie, ihre Sachen abzuholen. Sie macht bisher keine Anstalten, diese zurückzuwollen. Sie sind alle Im Dachboden verstaut, sodass ich sie nicht sehen muss.
3. Ich reagiere, wie sonst auch immer. Schreibe, dass es mir gut geht, es geht ein paar SMS hin und her und dann beende ich das Schreiben mit einer SMS, welche das Geschreibe beendet.

29.09.2015 15:45 • #9


R
Hallo speedy,

ich finde es prima, dass Du (so wie es sich liest) mit Dir und Deinen Gefühlen aufmerksam umgehst

Konkret zu Deiner Situation: Ich habe so etwas ähnliches vor Jahren mit einer ebenfalls achtjährigen Beziehung erlebt. Wie Du und sie sind wir miteinander erwachsen geworden. Als wir uns getrennt haben, hatte er den Wunsch den Kontakt freundschaftlich aufrecht zu erhalten. Das haben wir auch ein paar Monate probiert und habe denn aber gemerkt, dass es mir nicht gut tut. Das ist nur manchmal für den Moment schön gewesen. Aber es hat mir auch Probleme bereitet mich zu lösen und ein Ende als Paar wirklich zu akzeptieren.

Schließlich habe ich beschlossen, den Kontakt ganz aufzuheben. Das hat damals schon sehr weh getan, aber trotzdem hatte ich das Gefühl, dass es der beste Weg für mich ist. Wir haben uns denn fast zwei Jahre nicht mehr gesehen und jeder hat für sich eigenständig und allein sein Leben gelebt. Als wir dann wieder den Kontakt aufgenommen haben, hatte ich das Gefühl wirklich offen für eine Freundschaft zu sein und die alte Liebesbeziehung losgelassen zu haben.

Jeder tickt anders – für mich war es genau das richtige den Kontakt ganz abzubrechen. Anders konnte ich die Trennung nicht voll und ganz akzeptieren (auch wenn ich mir zuvor anderes vorgemacht habe). Es gibt ein Sprichwort, das ungefähr so lautet, daß man etwas erstmal ganz verloren haben muss um es neu zu gewinnen.

Egal was aus Euch beiden wird, ob Ihr irgendwann Freunde werdet oder nochmal als Liebespaar zusammen kommt, ich glaube, dass es ein guter Weg ist sich erstmal total voneinander zu distanzieren.

Wünsche Dir alles Gute!
LG Ruby

29.09.2015 16:44 • #10


S
Vielen Dank für deine Antwort, Ruby.
Ich habe heute nicht mehr geantwortet, da ich mich nicht in der Lage dazu gefühlt habe. Vor 30 Minuten kam eine weitere SMS von ihr, ob sie mich dies nicht mehr fragen sollte.
Ich denke, dass ich ihr morgen Abend schreiben werde, dass man nach vier Monaten endlich einen Schlussstrich ziehen sollte und ich ihre Sachen bereit gelegt habe. Am Donnerstag bin ich dann wieder zuhause. Mal schauen, ob sie mich noch einmal sehen möchte oder ob sie jemanden vorbeischickt. Über weitere Meinungen würde ich mich selbstverständlich freuen.

29.09.2015 23:10 • #11


Rüde
Zitat von speedy345:
Es gibt nun für mich drei Möglichkeiten:
1. Ich reagiere einfach gar nicht
2. Ich frage sie, warum sie mich immer wieder kontaktiert und bitte sie, ihre Sachen abzuholen. Sie macht bisher keine Anstalten, diese zurückzuwollen. Sie sind alle Im Dachboden verstaut, sodass ich sie nicht sehen muss.
3. Ich reagiere, wie sonst auch immer. Schreibe, dass es mir gut geht, es geht ein paar SMS hin und her und dann beende ich das Schreiben mit einer SMS, welche das Geschreibe beendet.


Eindeutig 1.

Sie muss sich um ihre Sachen selber kümmern, ansonsten verrotten sie eben auf dem Dachboden.
Lass das hin- und herschreiben, bringt dir nichts. Vermute mal, sie will dich warmhalten oder ihr Gewissen beruhigen.

30.09.2015 07:03 • #12


S
Hallo Rüde.
Ich möchte ihr die Sachen ja nicht vorbeibringen, sondern sie nur in den Flur stellen, damit sie diese abholt. Sie hat mich nicht betrogen oder belogen, daher fände ich es nicht gerecht, ihr gar nicht mehr zu antworten, ohne dass sie weiß, was los ist.
Ich bin hin und her gerissen. Wenn ich jetzt schreibe, dass ich keinen Kontakt mehr möchte, weil mich das immer wieder zurück wirft, wirke ich wie ein kleiner abhängiger Junge, wenn ich ganz normal antworte, wird es wieder zwei Wochen dauern, bis ich den nächsten Rückschlag erleide. Ich denke aber auch, dass sie mich gar nicht wirklich vermissen kann, weil wir ja immer wieder Kontakt haben.

Egal wie ich es mache, ich mache es falsch. Fakt ist aber auch, dass sich irgendetwas ändern muss. So kann es nicht weiter gehen.

Wie ihr merkt, habe ich es heute auch wieder nicht geschafft, ihr zu schreiben. Ich denke, dass ich das etwas verschieben muss, weil in mir alles wieder hochkommt. Vor ein paar Tagen habe ich mich viel weiter gesehen. Aber was soll es? Rückschläge gibt es immer wieder.

30.09.2015 18:58 • #13


Rüde
Trotzdem bleibt es bei 1. Ich versuche solche Situationen mittlerweile so zu sehen:

Du verschwindest einfach aus ihrem Leben.
Nicht aus Trotz oder weil du sie bestrafen willst.
Einfach weil sich euer gemeinsamer Weg getrennt hat.
Eure Vergangenheit war schön und soll auch in Erinnerung bleiben.
Aber du lebst in der Gegenwart und schaust nicht zurück, solange dein Herz blutet.
Es gibt in der Gegenwart keine Belanglosigkeiten mit ihr auszutauschen, solange dein Herz blutet.
Bis du wieder stark bist, sie anlächeln kannst ohne Bedauern und dich für ihr Glück freust.

30.09.2015 19:52 • #14


S
Vor etwas mehr als 3 Wochen war es dann soweit. Sie wollte eine DVD des Bruders abholen und ich habe dann gefragt, ob sie ihre Sachen dann nicht auch mitnehmen könne. Das hat sie etwas überrascht, aber sie hat dann eingewilligt.

Samstags wollte sie die Sachen abholen, sagte dann aber kurzfristig ab, weil noch so viel auf der Arbeit zu tun wäre. Ich habe ihr dann vorgeschlagen, dass ich die Sachen rauslege und sie diese Sonntags dann mitnehmen könnte, ich wüsste allerdings nicht, ob ich dann da wäre. Urplötzlich konnte sie dann doch und kam eine halbe Stunde später als vereinbart.
Wir haben die Sachen zusammengesucht, kurz über unsere (ehemals gemeinsamen) Freunde geredet und das war es dann. Ich habe ihr gesagt, dass ich die Trennung akzeptiere, aber sie immer noch vermisse und es deshalb für besser halte, wenn wir keinen Kontakt mehr haben.

Sie war zunächst etwas verwirrt und schrieb mir abends, dass ich alles Glück auf der Welt verdient hätte, sie es nicht vorstellen könne, nicht fragen zu können, wie es mir geht, aber sie diesen Schritt akzeptieren müsse. Am nächsten Morgen kam noch eine verzweifelte SMS, wie sie denn jetzt so tun solle, als würde ich nicht mehr existieren. Ich habe darauf nicht mehr geantwortet.

So. Das Ganze ist jetzt also knapp 3 Wochen her. Unsere Wege haben sich nun also getrennt. Ich hätte so gern mit ihr gemeinsam um die Beziehung gekämpft, aber es hat keinen Sinn. Ich bin da einfach allein. Gefühle kann man nicht herbeizaubern. Und Überzeugen bringt auch nichts für das Leben.
Ich werde mich nun weiter meinem Hobby widmen (was im Moment sehr erfolgreich läuft), mit meinen Kumpels treffen und mich auf mein Studium konzentrieren. Wie sagt man so schön? Allein, aber nicht einsam.

Und ich werde an mir arbeiten. Es gibt genug Sachen, welche mich an mir selbst nerven. Ein bisschen Geiz, diese schreckliche Introvertiertheit und manchmal auch die Verbissenheit nach Perfektion im Studium (welche aber in einem Scheitern eines vorherigen Studiums liegt). Aber ich tue es jetzt für mich und für niemand anderen.

Der Geiz und die Introvertiertheit werde ich morgen mal wieder angreifen. 11.11. . Ein Freund hat mich nach Köln eingeladen, den Rest der Leute kenne ich nicht. Eigentlich gar keinen Bock drauf, weil ich Angst habe, schlecht bei den neuen Leuten anzukommen. Aber um etwas zu verändern, muss man halt auch mal durch die Kacke gehen und machen, was man nicht mag. Wer weiß, vielleicht ist es ja gar nicht so schlimm und ich lerne nette neue Menschen kennen

10.11.2015 22:10 • #15


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