Kinder einer Narz-Partnerschaft?

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Aphrodite
Hallo,

seit einem Jahr hat die Hölle ein Ende. Es geht mir besser, aber ich bin noch nicht ganz wieder hergestellt. Weder in meiner Energie noch in meiner Fähigkeit einem neuen Mann wieder vertrauen zu können, was ich im Moment noch gar nicht wichtig finde.

Was mich interessieren würde ist, wie geht es euren Kindern?

Meine Töchter sind nun 17 und 15 Jahre alt, haben 7 Jahre meine Beziehung mit einem Narz miterleben müssen. Sie wurden klein gehalten, gedemütigt, beleidigt und auf die Seite gestellt. Ich habe es wohl realisiert und versucht, sie aus der Schusslinie zu bringen und danach sie wieder aufzubauen (und ihm den Marsch zu *beep*) Aber ich habe nie direkt eingegriffen und meine Kinder in Schutz genommen. Stand vielmehr gelähmt daneben und hab gehofft, dass sie den Angriffen standhalten (kenn ich aus meiner eigenen Kindheit)

Jetzt habe ich ein sehr schlechtes Gewissen deswegen und hätte meinen Töchtern diese Zeit gerne erspart. Es sind liebe Kinder, aber der Narz hat bestimmt Spuren bei ihnen hinterlassen, die nicht gesund sind.

Wer kennt das noch? Wie habt ihr eure Kinder beschützt? Wie konntet ihr euren Kindern das Lachen, die Freude und das Vertrauen wieder geben? Wie habt ihr es selbst wieder gefunden?

Danke für die Antworten
Aphrodite
03.01.2015 03:26 •

M
sprich doch einfach offen mit beiden darüber..
sie sind schon groß und können sir sagen, was sie fühlen.
sag ihnen du fühlst dich nicht gut deswegen....
sprechen in einer familie hilft oft....
03.01.2015 13:30 •
A
Kinder einer Narz-Partnerschaft?
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Du hast auch Spuren bei Ihnen hinterlassen, denn sie haben dich als Mutter erlebt, die so mit sich umspringen lässt

An Familientherapie gedacht?

Haben die Töchter denn Probleme? Schulischer oder anderer Natur? Die 15jhr halte ich noch etwas z jung für ein aufklärendes Gespräch deinerseits (so mitten in der Pubertät)

Ist der Narz denn der leibliche Vater?
03.01.2015 13:53 •

Ich hatte eine nicht sehr angenehme Kindheit. Die Frage ist, wie umfangreich der Schaden war. Vertrauen sie dir, hat Einsamkeit ihre Spuren hinterlassen?
Sie lernen aus ihren Erfahrungen und geben sich so selber ein Bild, wie ihre Liebe auszusehen hat. Wichtig ist, dass sie merken und wissen das du für sie da bist. Offen reden und unternehmt etwas. Ab und zu einen Tag nur für euch, an dem ihr Spass habt und euer Selbstvertrauen und euer Vertrauen in euere Gemeinschaft wieder wächst. Ein kleines Abenteuer, Ppicknick, ein Zoobesuch sehr kindisch gehalten, egal gebt euch lustige, ehrliche positive Erfahrungen. Sollten Verhaltensauffälligkeiten wie zu ex- oder introvertiertes Verhalten erkennbar sein, würde ich zu einer ambulanten Therapie raten bevor sie den gleichen Weg nehmen oder die Erfahrungen verschleppen.
03.01.2015 14:23 •
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Aphrodite
Vielen Dank für eure Antworten.

Das Verhältnis mit meinen Töchtern ist sehr gut. Wir reden eigentlich über alles und sie machen mir auch sonst keine Probleme oder größere Sorgen. Sie sind ganz normale und wunderbare Töchter.
Aber ein schlechtes Gewissen habe ich trotzdem... und eben auch Angst, dass die beiden da nicht schadlos heraus gekommen sind.

Ich selbst bin im Moment auch noch nicht die, die ich vor ihm einmal war. Mein Selbstbewußtsein hat noch große Lücken und am liebsten bin ich unsichbar...
seufz

Liebe Grüße
Aphrodite
03.01.2015 16:55 •

A
Zitat von Aphrodite:Meine Töchter sind nun 17 und 15 Jahre alt, haben 7 Jahre meine Beziehung mit einem Narz miterleben müssen.

Sie wurden klein gehalten, gedemütigt, beleidigt und auf die Seite gestellt. Ich habe es wohl realisiert und versucht, sie aus der Schusslinie zu bringen und danach sie wieder aufzubauen (und ihm den Marsch zu *beep*)

Aber ich habe nie direkt eingegriffen und meine Kinder in Schutz genommen.

Stand vielmehr gelähmt daneben und hab gehofft, dass sie den Angriffen standhalten (kenn ich aus meiner eigenen Kindheit)

Jetzt habe ich ein sehr schlechtes Gewissen deswegen und hätte meinen Töchtern diese Zeit gerne erspart. Es sind liebe Kinder, aber der Narz hat bestimmt Spuren bei ihnen hinterlassen, die nicht gesund sind.
hallo Aphrodite

deine kids haben auch 7 jahre eine sich hilflos und ohnmächtig fühlende , angstvolle mutter erleben müssen. deine kids haben ab dem 8. und 10. lebensjahr keinen schutz von dir bekommen in einer zeit, in denen sie sehr abhängig und auf schutz angewiesen waren.
so wie es sich liest hatten sie keinen vater und der stiefvater hat sie gedemütigt und erniedrigt und seine macht demonstriert und du hast ohnmächtig zugeschaut - glaubst du wirklich das deine kids das schadlos überstanden haben ? sie hatten ja nichtmal einen vater an der seite, der sie zu schützen versteht!
da nützt es auch nicht viel wenn du erst zuschaust wie mit ihnen umgegangen wird und ihnen dann hinterher zu verstehen gibst, dass sie OK sind !

meistens zeigen sich die auswirkungen erst, wenn sie selbst als heranwachsende/erwachsene beziehungen und zwischenmenschliche nähe suchen und dann in die eigenverantwortung kommen. woher sollen sie diese nehmen wenn es ihnen nicht beigebracht wurde wie man sich angemessen vor demütigungen, beleidigungen und erniedrigungen und lieblosen und würdelosen verhalten schützen kann und wenn ihnen keiner ihren wert bestätigt - wo ist da die liebe zu deinen kindern geblieben? denn diese wüsste sie zu schützen ! du bist in angst und erstarrung gefallen.

du selbst fühltes dich als erwachsene nicht in der lage deine kinder zu schützen und dich auch nicht. ich würde euch allen eine familientherapie empfehlen um damit so gut wie möglich schadensbegrenzung zu machen und damit deine kinder sich von deinen prägungen lösen und das respekt - und würdelose verhalten deines ex nicht für sich persönlich übernehmen.

alles gute!
03.01.2015 22:34 •
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Hallo Apfrodite ,

deine Sorgen kann ich sehr gut nachvollziehen dein schlechtes Gewissen deinen Kindern gegenüber ist berechtigt. Ich selbst habe eine 5 jährige Tochter der Narz verlies uns als sie knapp 4 Jahre alt war. Ich bin sicher, dass sie von den Nebenkriegsschauplätzen zwischen ihm mir etwas mitbekommen hat, aber vor IHR durfte er sich nicht aufbauen. Da stand ich wie eine Löwin davor. Sie sieht eine selbstbewusste Mutter, die sich NICHT von dem Hampelmann demütigen lässt. Was ich (noch) nicht verhindern kann, sind sein Verhalten während der Umgänge, wenn ich nicht dabei bin. Da bekomme ich durch mein Kind hin wieder Fragen gestellt, wo ich merke, dass sie so etwas nicht kennt er dient immer mehr als Beispiel, wie man es nicht machen sollte
Z.B. sagte sie mir, dass der Papa the Next, wenn sie sich bückt, auf den Po haut mein Baby sagt. Er schaute dabei aber meine Tochter an! sie meinte, er hatte ein verzogenes ernstes Gesicht - DAS machte ihr angst solche Dinge kann ich für sie klären. Nun stell ich mir vor, dies tät der bei mir machen, also Papa macht das bei Mama - sie kann das nicht einordnen so habe ich aufgrund der Trennung der glücklichen Scheidung eine unabhängigere Meinung dazu. Ich denke, da kommt noch viel Arbeit auf mich zu doch glaube ich, dass ich mein Kind schützen kann. Eine Partnerwahl meinerseits wird ganz sicher nur vorliegen, wenn er auch für mein Kind gesellschaftsfähig ist - lieber bleibe ich mit meinem Kind allein

Ich denke auch, wenn wir als Erwachsene NICHT in der Lage waren, sein perfides Spiel zu durchschauen, matschig im Kopf gemacht wurden, wie soll ein Kind DAS unterscheiden können - meine Tochter lernt gerade (spielerisch in ganz anderen Bereichen) das Verhalten von Menschen die tun als ob kennen wie sie damit klar kommt. Ich finde es wichtig, dass sie weiß, dass Menschen durchaus durch täuschen tarnen sich Vorteile zu ihren Gunsten verschaffen wollen DAS soll sie wissen (selbst natürlich nicht anwenden) - mir wurde dies erst als Erwachsene bewusst wenn der EX-Partner so handelt, war das Unverständnis für mich umso größer.
Meiner Tochter sage ich oft, dass sie in Ordnung ist, dass man andere Menschen nicht verändern soll, dass man IMMER die Wahl hat - solche Dinge sind mir wichtig im Alltag, beim Spiel fließen diese Werte ein...
03.01.2015 23:02 •
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hallo nochmal

Falls du dich gerade anstrengst dich nicht selber zu schwach und schuldig zu präsentieren, würde ich aus dem was zwischen den Zeilen zu lesen ist dir auch noch einmal zu einer ambulanten Therapie raten. Verschleppen bringt rein gar nichts dafür bin ich wahrscheinlich der Experte schlecht hin.
Es hört sich anfangs nach Arbeit an, scheint aufwühlend und peinlich zu werden aber mit einfühlsamer Hilfe werden dir und deinen Töchtern schnell und gut die Zusammenhänge klar.
Man befreit sich durch das was man sich sonst nie sagen traut von mancher Last und findet irgendwann in der Akzeptanz dass es so war und nun vorbei ist neue Hoffnung und Wege in eine Zukunft mit Selbstvertrauen.
Und vergesse dich selber nicht wieder, auch deine Wunden müssen heilen.
Ich hoffe du hast ein paar liebe Freunde bei denen du dich nicht unsichtbar fühlen willst.
Grüßle
03.01.2015 23:40 •
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J
Ganz sicher war das für Deine Töchter eine tief prägende Erfahrung.
Ohne professionelle Hilfe droht dieser Gewaltkreis sich weiter zu drehen in die nächste Generation.
Da es wohl das ist, was Du deinem Mädels ersparen willst, wäre äußerste Offenheit, Nähe und Mut zur Wahrheit nötig. Von euch Allen.
Falls Du das willst, heißt das noch nicht dass Deine Mädels da so einfach mitmachen. Da wirst Du ggf. drum kämpfen müssen.

Liebe und Gewalt, Vertrauen und Betrug...das Alles gehört nicht zusammen.
Leider haben sie bei Dir etwas anderes gelernt.
04.01.2015 13:37 •
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C
Hallo,

ich bin selbst Kind einer solchen Partnerschaft. Heute, mit über 30, leide ich immer noch darunter und mache eine Therapie. Mein Selbstwert, meine Bindungsfähigkeit und mein Vertrauen haben sehr gelitten. Mit viel Mühe muss ich mir das erkämpfen, was man als Kind selbstverständlich lernen sollte. Für mich ist rückblickend am schlimmsten, dass meine Mutter mich nicht geschützt hat.
Sprich mit den Kindern, evtl. macht ihr eine Familientherapie oder jeder für sich.
29.01.2015 13:49 •
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A
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