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Kompletter Kontaktabbruch zur Ex / zur Tochter

S
Hallo, liebe Gemeinde!

Ich brauch wirklich ganz dringend Euren Rat, Eure Hilfe, Eure Tips, was auch immer, bevor ich wirklich endgültig vor die Hunde gehe! Ich bin wirklich absolut am Ende!

Meine (Ex-)Freundin und ich haben vor uns vor einer Woche getrennt. Wir waren 3 Jahre zusammen (mit einer kleinen Trennungspause von sechs Wochen) und haben auch im Grunde seit Beginn der Beziehung zusammen gewohnt (aufgrund besonderer Umstände).

Kurz nach unserem Neuanfang (nach den sechs Wochen Trennung) haben wir beschlossen, nun auch das volle Programm durchzuziehe, wir wollten ein Kind, später auch heiraten, weil wir uns absolut sicher miteinander waren. Und seit der Schwangerschaft ging unsere Beziehung von Zeit zu Zeit immer mehr in die Brüche...Fehlende Zweisamkeit, krankhafte Eifersucht (was auch schon Grund der ersten Trennung war), permanente Streitereien, es wurde immer weniger geredet, etc...Aber keiner von uns wollte dennoch den endgültigen Schlussstrich ziehen.

Aber es ist dann einfach zu viel geworden, es war zu viel kaputt und wir haben uns dann schließlich getrennt. Meine Ex bändelt mittlerweile schon wieder mit einem Neuen an, nach ein paar Tagen Trennung. Alleine DAS hat mir schon absolut den Boden unter den Füßen weggerissen, so schnell ausgetauscht zu werden, ob dahinter nun Ernsthaftigkeit steckt oder nicht.

Klar, ich habe es drei Jahre ausgehalten, ich habe diese Frau dennoch abgöttisch geliebt. Und das große Problem ist, ich tue es immer noch. Und ich weiß, dass ich unfassbar lange dafür brauchen werde, bis meine Gefühle auch nur ansatzweise für sie zurückgehen werden. Ich kann das sicher sagen, weil ich schon ein paar Trennungen hinter mir hatte.

Das große Problem ist jetzt, dass wir nun unsere gemeinsame Tochter (6 Monate) haben, und ich müsste ja notgedrungen Kontakt zu ihr haben, wenn es darum geht, die Kleine übers Wochenende zu mir zu holen. Nun, wo ich aber weiß, dass sie jemand Neuen hat, weiß ich GANZ KLAR, dass ich daran zerbrechen würde, sie regelmäßig zu sehen. Ich packe das niemals, und würde jedes Mal daran neu zerbrechen und ich möchte dann auch meiner Tochter keinen völlig am Boden zerstörten Vater zumuten, so gesehen ist es ja auch zu ihrem Wohl.

Natürlich gehe ich damit das Risiko ein, dass ich meine Tochter vielleicht nie wieder sehe, und mir das Sorgerecht entzogen werde, da ich den Kontakt zu ihr meide. Ich weiß natürlich auch, dass meine Tochter rein gar nichts für die Situation kann. Aber was ist denn besser?! Meine Ex, obwohl es nicht um sie geht (das weiß ich), regelmäßig zu sehen, und jedes Mal aufs Neue daran zu zerbrechen, und meiner Tochter einen zerstörten Vater zuzumuten, oder so ihr gegenüber so zu tun, als ob nichts wäre...Ich kann das einfach nicht...

Vermutlich werden jetzt viele aufschreien und schimpfen: Jammer nicht rum, und kümmere Dich wie ein verantwortungsvoller Vater um Dein Kind! Aber man kommt gegen diese Gefühle einfach nicht an, sie zerfressen einen. Die Wunder geht über die Tage ein KLEIN WENIG zu, und bei einem erneuten Kontakt zu ihr, würden sie SOFORT wieder alle komplett aufreißen, und das über Wochen, Monate, Jahre...Ich habe ja so gar nicht die Möglichkeit, mit ihr abzuschließen..

Meine Fragen hierzu wäre nun:

1. Gibt es über das Jugendamt evtl. die Möglichkeit, dass mir die Kleine über eine dritte Person
übergeben werden könnte (ich habe das JA bisher noch nicht dazu kontaktiert, habe es aber
morgen vor), oder wäre das persönliche Treffen mit meiner Ex absolut unvermeidlich?

2. Gibt es hier irgendjemanden, der in einer ähnlichen Situation war und mögen diese Menschen
mir beschreiben, wie ihr damit umgegangen seid?

3. Gibt es überhaupt jemanden, der verstehen könnte, wenn man aufgrund der starken Gefühle, der
damit verbundenen psychischen Extrembelastungen den Kontakt zur Mutter und zum Kind
abbricht?

Ich würde mich über Reaktionen von Euch sehr freuen!

Stefan (30)

01.05.2017 16:52 • #1


G
Hallo.
Nein, ich kann es nicht verstehen wie man auf sein Kind verzichten will, nur weil man getrennt ist. Das passiert täglich Millionen von Menschen und die schaffen es auch.

Warum JA? Es gibt sicher Großeltern, Freunde, die das holen und bringen anfangs übernehmen können.

Mit der Zeit wirst du runter kommen und von Paar- auf Elternebene wechseln, dann wirst du die Übernahme allein machen.

Lass deine Tochter nicht für etwas bluten, wofür sie nichts kann!

01.05.2017 16:59 • #2


A


Kompletter Kontaktabbruch zur Ex / zur Tochter

x 3


VictoriaSiempre
Zu 1.
Gibt es keine Leute, die die Übergabe des Kindes vornehmen können? Großeltern, Freunde? Klar kann das Jugendamt auch da mit eingeschaltet werden, aber es wäre bestimmt gut, wenn Du bereits einen machbaren Vorschlag dazu in der Tasche hättest. Das Kind über Dritte zu übernehmen ist vielfach geübte Praxis.

Zu 2.
Gibt bzw, gab es hier; vielleicht meldet sich jemand

Zu 3.
Ich gehöre zu denen, die es nicht nachvollziehen können, warum man sein eigen Fleisch und Blut, ein Wunschkind noch dazu, nicht sehen möchte. Unabhängig davon, dass ich trotzdem verstehen kann, dass Du die Ex nicht sehen möchtest (lösbar s. Pkt. 1). Ich bin der Ansicht, dass mit der bewussten Zeugung eines Kindes Verantwortung übernommen wird, die man nicht einfach fallen lassen kann, wenn es das eigene Befinden stört.

Du solltest Dich dringend stabilisieren. Wenn Du es nicht alleine schaffst, dann wäre psychologische Hilfe gut.

Ich wünsche Dir alles Gute.

01.05.2017 17:05 • #3


S
Hallo Sadeness84,

es gibt Unterstützung vom Jugendamt, auch wenn es Menschen gibt, die sagen das JA ist nur was für ein bestimmtes Klientel entspricht das in keiner Weise der Realität... das JA kann für jede Familie, die in einer schwierigen Situation steckt Unterstützung sein und diese Hilfe anzunehmen ist das Recht eines Jeden... Du solltest auf jeden Fall Kontakt zu deiner Tochter haben und das regelmäßig und wenn du deiner Ex derzeit aus emotionalen und nachvollziehbaren Gründen nicht begegnen möchtest, dann nimm diese Hilfe in Snspruch, sofern ihr kein Umfeld habt, dass euch unterstützt... beim JA sitzen in der Regel geschulte Leute, die genau wissen, wie man in selber Lage behutsam vermittelt und wenn du bereit bist Hilfe anzunehmen, dann bin ich sicher, dass ihr langfristig ein Chance haben könnt Eltern zu sein, auch ohne ein paar zu sein... ihr müsst einfach nur das wohl eures Kindes im Auge haben... gib dein Kind bitte nicht auf, sondern nimm jede Hilfe in Anspruch, die du bekommen kannst...

01.05.2017 17:10 • #4


E
Hallo Stefan,


auch ich muss meinen EX sehen, nachdem er sich von mir getrennt hat. Er zog nach kurzer Zeit mit seiner neuen zusammen. Auch ich habe keine Lust auf diese 5 min der Übergabe. Aber ich zwinge mich es für mein Kind zutun. Ich packe den Koffer, alles steht schon bereit. So dass es alles schnell geht. Absprachen tätige ich vorher per WA. So muss ich nicht persönlich mit ihm reden. Nur das nötigste. Es ist alle 14 Tage und es wird einfacher werden. Aber deine kleine ist 6 Monate alt, du musst jetzt für sie da sein. Später erinnert sie sich nicht mehr an dich, möchtest du das wirklich? Möchtest du das wirklich ein anderer die Position einnimmt?
Wenn sie irgendwann in eine Einrichtung geht, kannst du sie auch dort abholen. Mein NM holt den Zwerg auch aus dem Hort, so sehen wir uns nur am Abend, wenn es mal in der Woche ist.
Mich hat es auch zerfressen, habe die neue Partnerin als Konkurrenz gesehen, nach einigen Kopfnüssen aus diesem Forum, war mir einfach bewusst, dass ich die Mutter bin. Der Vater und ich sind nicht mehr zusammen, aber ich bin immer noch die Mutter. Und ich will diesem Kind den Vater nicht vorenthalten, auch wenn dieser Wunsch zwischendurch sehr stark war.
Und mein NM würde sich auch die Rolle des Vaters nicht nehmen lassen(hoffe ich) Ihr habt als Paar nicht funktioniert, aber Eltern seid ihr nun euer Leben lang. Du hast auch die Verantwortung für dieses kleine Leben.

Frage dich mal einfach, was du dir für ein Verhalten deines Schwiegersohnes wünschst, sollte deine Tochter jemals in solche Situation kommen? Sollte er sich um deine Enkelin kümmern? Das würdest du sicher wollen. Ertrage die Übergabe und genieße die gemeinsame Zeit mit deiner Tochter. Du musst nicht immer so tun, als würde alles gut sein. Auch ich habe vor meinem Kind geweint.

01.05.2017 17:16 • x 1 #5


K
Manchmal habe ich das Gefühl, dass die nachfolgenden Generationen so ein bisschen die Generation Drama sind. Sorry, aber das kann ich mir nicht verkneifen bei allem, was ich hier so lese und auch real wahrnehme. Da wird gestorben vor Liebeskummer und sich Dingen gewachsen gefühlt usw. usw. Es gehört aber zum Erwachsensein, sich auch unangenehmen Situationen auszusetzen, wenn es sein muss.

Dein Schmerz ist offensichtlich und ich wünsche Dir, dass Du diesen überwinden kannst. Auch wünsche ich Dir, dass Du eine Lösung für die Kindsübergabe findest, die Dich psychisch nicht allzu sehr aufwühlt.

Aber erlaube mir bitte die Frage, wie man auf die Idee kommen kann, ein Kind in die Welt zu setzen, wenn man derart labil ist, dass man in Erwägung zieht, sogar auf das Kind und die Wahrnehmung der Elternrolle zu verzichten, um sein eigenes Seelchen zu schonen?

Wenn ich ein Kind in die Welt setze, mache ich das optimalerweise unter guten Rahmenbedingungen und in dem Glauben, dass die Familie funktioniert. Aber ich muss doch auch davon ausgehen, dass das nicht der Fall sein könnte - insbesondere bei einer Vorgeschichte wie der Deinen.

Wie schon vorgeschlagen: such Dir professionelle Hilfe, wenn Du Dich allein einem erwachsenen Vorgehen nicht gewachsen fühlst - nicht nur für die Übergabe des Kindes sondern auch für die eigene Psyche. Das ist ein verantwortungsvolles Vorgehen. Dann kriegst Du das alles irgendwann auch mit Souveränität hin. Viel Glück!

01.05.2017 17:17 • x 1 #6




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