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Kopf frei bekommen, wo sich eigentlich nichts verändert

O
Hallihallo Gleichgesonnene.

da es vorbei ist und ich keinen Zweitversuch möchte, möchte ich mich möglichst kurz fassen und auf die verletzenden Details in meiner letzten Beziehung verzichten. Daher möglichst Fakten.

Wir waren knapp ein Jahr zusammen. Wir wohnen leider eine knappe Autostunde entfernt. Für mich wurde allerdings schnell klar, dass das nicht das Problem ist. Vielmehr war sie für meinen heutigen Geschmack ein wenig lange Solo, als dass sie einfach zu feste Lebensstrukturen hatte. Sie hatte feste Einteilungen: Arbeit, Hobby, Freunde, Party und irgendwann kam ich - nur wenn Zeit war.

Ich glaube ihr, dass sie Gefühle für mich hatte, sie war anfangs sehr zugeneigt, merkte aber dass es eben mit Entbehrung zu tun hat, eine Beziehung zu führen und dass diese Entbehrungen für sie nicht drinnen waren, also was tut man: Man packt alles oben drauf und das wird Stress. Den hat man ihr angemerkt. Und das übertrug sich auf mich, ich war genervt, weil ich merkte, dass sie mich irgendwie als Belastung zu sehen scheint, auch wenn ich wo ich nur konnte, versucht habe sie zu entlasten.

Mir war das dann irgendwann zu blöd und ich merkte, ich sehe darin keinerlei Zukunft. Es ging immer mehr aus einander statt zusammen.

Wir redeten darüber bzw. ich sprach das Thema an, nicht einmal, sondern etwa 3/4 unserer gemeinsamen Beziehung war ich am jammern darüber, dass wir uns zu selten sehen. Das ganze endete mit vielen Vorwürfen, faktisch hatte sie aber an jedem Wochenende schon fest etwas vor, war verplant bis in die weite Zukunft. Also keine Chance für mich.

Darauf trennten wir uns. Ich stellte fest, es veränderte sich - garnichts. Ja, wirklich garnichts, denn ich saß die Wochen und Monate davor allein daheim - musste meine Wochenenden selbst planen, natürlich mit Rücksicht auf Sie, sie im Gegenzug nahm überhaupt keine auf mich. Weggehen mit Frauen? Niemals, aber sie fuhr mit Männern (Freunde, die ich nicht kennen gelernt habe) in den Urlaub.

Planung mit mir? Kam nicht vor, Planung mit Freunden? Selbstverständlich.

Der Leser denkt jetzt: Sei froh diese Frau los zu sein. Doch irgendwie bin ich es nicht, es verändert sich bei mir faktisch rein garnichts, ich sehe sie eben garnicht mehr, vorher hab ich immer den Wartemodus gehabt und nun bin ich frei. Komisches Gefühl, aber ich bin frei wie ich vorher auch frei war, nur mit dem Unterschied, dass ich nun tatsächlich alles tun uns lassen darf.

Wie lege ich diesen Schalter im Hirn um, dass sich faktisch nichts verändert. Vermisse ich sie Samstag Abend, so habe ich sie die letzten sechs Monate Samstag Abend vermisst, also keinerlei Veränderung.....


Ich verstehe nur die Gedanken nicht. Normalerweise müsste ich nun frei durch die Welt laufen dürfen, habe Freunde, die mich auch am Wochenende gern fragen, mit nehmen auf Tour. Meistens sitze ich doch seit Wochen zu hause und denke über sie nach, wie es wohl gewesen wäre, wenn wir diesen oder den nächten oder den letzten Samstag Abend gemeinsam den Tag oder Abend verbracht hätten. Das haben wir nie, dazu kam es ja nie.

Wie kann ich wieder genießen, nicht ständig wenn ich unterwegs bin aufs Handy sehen, ab und an schreiben wir auch noch. Ich bin eher sparsam geworden, früher war ich der Vielschreiber.

Ich will nicht nur tatsächlich, sondern vor allem gedanklich frei sein und ich habe das Gefühl, sie ist mir da voraus, sie scheint es zu sein.

17.10.2014 14:02 • #1


H
Ok, das alles kommt mir sehr bekannt vor, abgesehen davon, dass wir nicht zusammen waren, sondern, so dachte ich, Freunde....
Aber dieses Warten, immer die Hoffnung, nächstes mal sehen wir uns, und dann... doch nichts...ausgebucht war oft das Wort in letzter Zeit.

Mir geht es genauso, dass sich faktisch nicht wirklich etwas verändert hat.
Und trotzdem sind da diese Gedanken, die Traurigkeit, das Vermissen.

Vielleicht liegt das daran, dass man früher zumindest theoretisch jemanden hatte, mit dem man reden und mehr konnte.
Ich weiß nicht wie es bei euch war, bei uns hieß es immer, dieses oder jenes müssen/ werden wir mal machen... da hatte man was zum drauf freuen...das ist jetzt plötzlich weg.
Sicher war da auch immer die Hoffnung, dass es besser wird...
Und das ist jetzt rausgerissen...das schmerzt logischerweise.

Wenn ich wüsste wo dieser Schalter im Hirn ist, ich würd ihn sofort nutzen (und es dir natürlich auch verraten )

17.10.2014 17:39 • x 1 #2


L
Zitat von Haltlos:
Ok, das alles kommt mir sehr bekannt vor, abgesehen davon, dass wir nicht zusammen waren, sondern, so dachte ich, Freunde....
Aber dieses Warten, immer die Hoffnung, nächstes mal sehen wir uns, und dann... doch nichts...ausgebucht war oft das Wort in letzter Zeit.

Mir geht es genauso, dass sich faktisch nicht wirklich etwas verändert hat.
Und trotzdem sind da diese Gedanken, die Traurigkeit, das Vermissen.

Vielleicht liegt das daran, dass man früher zumindest theoretisch jemanden hatte, mit dem man reden und mehr konnte.
Ich weiß nicht wie es bei euch war, bei uns hieß es immer, dieses oder jenes müssen/ werden wir mal machen... da hatte man was zum drauf freuen...das ist jetzt plötzlich weg.
Sicher war da auch immer die Hoffnung, dass es besser wird...
Und das ist jetzt rausgerissen...das schmerzt logischerweise.

Wenn ich wüsste wo dieser Schalter im Hirn ist, ich würd ihn sofort nutzen (und es dir natürlich auch verraten )



Tja, der Schalter im Hirn. Bei mir ist das so. Ich bin an den Wochenenden eigentlich permanent nur per Whatsapp in Kontakt gewesen, saß meistens zu hause, Partner unterwegs, Party und sonst wo. Ich war immer in Wartestellung, hab immer gedacht, Hey, vielleicht machen wir mal Party, Hey, vielleicht gehen wir mal da und dort hin.

Das baut teilweise auf, aber wenn dann die Wurst vor Augen wie an der Schnur doch immer nur weg gezogen wird, dann sieht es irgendwann eng aus und es frustriert. Ich war am Ende immer nur noch mehr frustriert nach jedem Mal, weil klar war - es ist eine Illusion. Ich dachte, wenn ich mir diese Illusion nehme, geht es mir besser. Aber mir ging es so, dass es nach der Trennung, trotzdem ich ja wusste, dass diese Illusion eine Illusion ist und bleibt und sie rein garnichts verändert / hätte, viel viel leerer und schlechter ging.

Denn der Mensch lebt ja doch von Hoffnung und die stirbt zuletzt. Die Hoffnung ist mit der Trennung weg und genommen, ich denke das macht einen traurig, denn man klammert sich an irgend eine Illusion, die zwar nie eintritt, aber die theoretische Möglichkeit besteht ja immer noch irgendwie. Klar - ich hab mit meinem Ex nie was unternommen, er immer nur allein. Ich irgendwann auch allein und es war für mich nie erfüllend, weil ich ja mit IHM das unternehmen wollte, was ich mit anderen getan hatte.

Und so war es eben, dass ich ständig dachte, es ändert sich etwas. ich denke man muss zum Eigenschutz irgendwann diese Illusion zerbrechen, die Seifenblase muss platzen, sonst rennt man ja sein ganzes Leben einer Illusion nach und wer bitte will das wirklich ?!?!?!?

Ich glaube es gibt Menschen, denen reicht diese theoretische Option, meinem Ex zum Beispiel. Der fand das toll, wenn er auf Party war und wusste, ich bin daheim, schaue TV und er schreibt ab und an mal wie gut es unterwegs doch sei. Und vielleicht - wenn er nichts Besseres vor hat und nüchtern ist - fährt er Sonntag dann mal zu mir, um einen gemütlichen ruhigen Ausnüchterungsabend zu erleben. Tolle Aktion.

Ich denke man muss wissen, ob man damit glücklich ist und vor allem, ob - wenn man damit glücklich ist - es der Richtige ist, denn wenn ich nur glücklich bin, wenn der andere weg ist und ich per SMS oder Whatsapp Kontakt habe, dann stimmt da doch menschlich was nicht. Und dann sollte man das ganze hinterfragen

17.10.2014 19:46 • #3




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