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Krankhafter Verlustangst

D
Hallo liebe Leser,

Ich melde mich wieder mal.

War mal hier nachdem meinen ex-Mann ohne Vorwarnung nach 22 Jahre plötzlich die Scheidung wollte. War über Monate fix und fertig aber jetzt, fast 1,5 Jahre später ist dies für mich kein Problem mehr. Wir kommen ganz normal aus miteinander und arbeiten gemeinsam an der Scheidung.

März dieses Jahres habe ich online einen Mann kennengelernt, denn ich aber erst Mai coronabedingt getroffen habe. Seitdem sind wir zusammen. Wir beiden lieben uns wahnsinnig und möchten zusammen eine Zukunft aufbauen. Alles bestens, wenn ich diese Verlustangst nicht 24 Stunden am Tag hätte. .
Mein neuer freund hat zum Glück sehr viel Geduld und Verständnis aber ich habe (natürlich ) diese andauernde Angst ihm auch zu verlieren und durch diese Angst wieder die Angst dass er irgendwann keine Geduld mehr hat. Er sagt schon mal, meine Angst ist anstrengend. Aber bleibt geduldig.
Was ich also mache:
Wenn er mich nur einmal küsst, bin ich verunsichert warum nicht 2 mal.
Wenn er mich 2 mal küsst, bin ich verunsichert warum nicht 3 mal. Usw.
Hinter jedes Wort und Zuneigung suche ich doch wieder etwas womit ich glaube, er liebt mich nicht mehr.
Zb., er kuschelt sehr gerne, aber wenn er schlafen will, dreht er seinen Rücken zu mir. Ganz einfach da er so besser schläft. Bei mir aber läuten gleich die alarmglocken, da mein ex am Ende unserer Ehe mich auch immer seine kalte Rücken gezeigt hat.
Oder er vergisst beim weggehen einen abschiedskuss. .dann liege ich Stunde wach da ich glaube er will nicht mehr. .
Ich weiss sehr gut dass dies sehr krankhaft ist. Versuche jeden Morgen die Sache positiv zu ändern aber es ist unmöglich. Mein Kopf sagt gleich, höre auf mit klammern, dies ist nicht gesund mehr, werde locker usw. Ich bin normal eine sehr starke und selbstbewusste Frau. Weiss dass das Leben nicht zu kontrollieren ist. Das nie etwas sicher ist und auch die schlimmste trauer irgendwann vorbei ist und das schöne Leben weiter geht. Aber diese Unsicherheit macht mir fertig und ich habe Angst. meinen Freund irgendwann dadurch zu verlieren.

Wie komm ich weg von dieser Unsicherheit?

Lg

09.09.2020 09:27 • #1


K
Hallo,

schön das Du wieder Jemanden gefunden hast, und ihr glücklich miteinander seit
Klingt als hättest Du, was am Ende Deiner letzten Beziehung passiert ist, noch nicht aufgearbeitet. Das Du hinter jeder Geste das Negative suchst zeigt das. Schön das Dein neuer Partner so geduldig ist, aber es wird ja auch auf Dauer anstrengend für Dich, alles ständig zu hinterfragen und diese Gedanken nicht los zu werden. Ich würde Dir empfehlen Dir professionelle Hilfe zu suchen, es gibt ja Methoden um ein Trauma aufzuarbeiten, weil so wie Du es beschreibst, klingt es nicht als wenn Du Dich alleine oder mit Hilfe Deines sehr verständnisvollen Partners aus der Situation befreien kannst.
Ich komme gerade frisch aus einer Beziehung mit einem Narzissten und habe auch gemerkt das es anders ist als bei anderen Trennungen und ich es nicht schaffe mich alleine aus dem Gedankenkarussell zu befreien, und habe mir auch Hilfe bei einem Psychologen gesucht um die letzten Jahre aufzuarbeiten und es hilft mir sehr......
Und natürlich Dich hier auszutauschen hilft sehr, weil Du nicht die klassischen Antworten bekommst, die typischen Floskeln eben, die man von Freunden und Familie hört, sondern auch andere Ansichten und Denkanstöße zum Thema....

Du schaffst das sicher auch!

LG

09.09.2020 09:36 • x 5 #2


A


Krankhafter Verlustangst

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C
Zitat von derefelix:
Hallo liebe Leser, Ich melde mich wieder mal. War mal hier nachdem meinen ex-Mann ohne Vorwarnung nach 22 Jahre plötzlich die Scheidung wollte. War über Monate fix und fertig aber jetzt, fast 1,5 Jahre später ist dies für mich kein Problem mehr. Wir kommen ganz normal aus miteinander und arbeiten gemeinsam an der Scheidung. März dieses Jahres habe ich online einen Mann kennengelernt, denn ich aber erst Mai coronabedingt getroffen habe. Seitdem sind wir zusammen. Wir beiden lieben uns wahnsinnig und möchten zusammen eine Zukunft aufbauen. Alles bestens, wenn ich diese Verlustangst nicht 24 Stunden ...


Ich kenn das und sage dir: Ja , wenn du ihn damit unter druck setzt KANN es sein, dass ee irgendwann genug hat.

Ich bin wegen meiner extremen Verlustängste in Therapie. Da wird an deinem Selbstbild gearbeitet und es wird dir damit besser gehen.
Alleine bekommt man sowas nicht hin.

09.09.2020 09:36 • x 4 #3


Heffalump
Zitat von derefelix:
Wie komm ich weg von dieser Unsicherheit?

Mit Fachpersonal
Zitat von derefelix:
Er sagt schon mal, meine Angst ist anstrengend. Aber bleibt geduldig.

Du hast bestimmt, bedingt durch die Erfahrung deiner Trennung von deinem Ehemann Schaden genommen. Miss nicht mit diesem Maß an deinem Freund
Zitat von derefelix:
Ich weiss sehr gut dass dies sehr krankhaft ist.

Ja dann, such dir einen Therapeuten, der dieses mit dir zusammen aufschlüsselt, dir Tipps gibt, wie das in Zukunft zu vermeiden ist

09.09.2020 09:38 • x 2 #4


scallisia
Oh, ich kenne das auch gut. Hatte ich nach der Trennung meines Mannes auch extrem. Ich denke, dass ist normal. Man hinterfragt sich. Mein Exmann hat mich nach 21 gemeinsamen Jahren verlassen. Oberflächlich ist das auch für mich kein Thema mehr, aber durch diese Verlustängste dann, die ich vorher nie hatte, merke ich doch, dass die Trennung noch nicht ganz aufgearbeitet ist. Daher finde ich - bei extremer Verlustangst - den Gedanken einer Therapie ganz gut.

09.09.2020 09:43 • x 2 #5


D
Gleich vorweg:
Ich will dir nichts Böses
Zitat von derefelix:
Ich bin normal eine sehr starke und selbstbewusste Frau.

Eben das bist du in meinen Augen nicht, denn sonst würdest du die neue Zweisamkeit entspannt genießen können.
Zitat von derefelix:
Bei mir aber läuten gleich die alarmglocken, da mein ex am Ende unserer Ehe mich auch immer seine kalte Rücken gezeigt hat.

Meiner Meinung nach weht daher der Wind.
Auch wenn die Trennung von deinem Ex schon länger zurückliegt, so bist du unbewußt noch nicht durch mit dem Thema.
Zitat von derefelix:
Wie komm ich weg von dieser Unsicherheit?

Zitat von T4U:
Mit Fachpersonal

So sehe ich das auch. Von alleine wird es womöglich nichts.
Die Gefahr das es für deinen neuen Partner zu viel wird ist meines Erachtens nach nicht gerade unerheblich.
Aber du hast dein Problem erkannt, jetzt heißt es dieses zu lösen.

09.09.2020 09:50 • x 2 #6


scallisia
So eine Trennung, gerade nach so langer gemeinsamer Zeit, wischt man ja nicht einfach weg. Und ehrlich gesagt, finde ich 1,5 Jahre jetzt nicht wirklich viel. M.E. kann man da noch nicht alles ver- und aufgearbeitet haben.

09.09.2020 09:58 • x 3 #7


D
Zitat von Dediziert:
Gleich vorweg:
Ich will dir nichts Böses

Nein natürlich nicht, Danke für deine Antwort.
Eben das bist du in meinen Augen nicht, denn sonst würdest du die neue Zweisamkeit entspannt genießen können.

Doch bin ich sehr sehr stark, mein Kopf ist ganz klar und ich weiss warum ich so reagiere. Aber leider will mein Kopf da doch anders....

Meiner Meinung nach weht daher der Wind.
Auch wenn die Trennung von deinem Ex schon länger zurückliegt, so bist du unbewußt noch nicht durch mit dem Thema.

Das denke ich auch, dass ich noch lange an die Trennung zu knabbern habe...

So sehe ich das auch. Von alleine wird es womöglich nichts.
Die Gefahr das es für deinen neuen Partner zu viel wird ist meines Erachtens nach nicht gerade unerheblich.
Aber du hast dein Problem erkannt, jetzt heißt es dieses zu lösen.


Werde heute nach Hilfe suchen, denn mein neuer freund soll nicht mit meinen Probleme zu kämpfen haben....

Lg

09.09.2020 10:03 • x 3 #8


D
Zitat von derefelix:
denn mein neuer freund soll nicht mit meinen Probleme zu kämpfen haben....

Du solltest diesen Satz umändern in
Zitat von derefelix:
ich sollte nicht mit meinen Problemen zu kämpfen haben....

Denn in erster Linie sollte es doch dir gut gehen, oder?
Alles Gute!

09.09.2020 10:07 • x 4 #9


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