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Krankheit, Trennung und der Schmerz

B
Hallo,


ich habe mich nach langer Überlegung endlich mal zusammengerauft und mir einen Account zugelegt, in der Hoffnung, mir etwas von der Seele zu schreiben und vielleicht Tipps und Anregungen für die Zukunft zu bekommen. Etwas zu mir: ich bin 34 und wohne alleine, meine freundin noch bei sich zuhause.

Wie fange ich am besten an.....

Ich lernte vor ziemlich genau 4 Jahren eine wunderschöne junge Frau kennen und war vom ersten kennenlernen her, direkt Feuer und Flamme. Wir gingen beide zusammen in den gleichen Sportverein, also sahen wir uns regelmäßig und unternahmen auch in der Freizeit relativ viel miteinander. Irgendwann gegen Weihnachten, wurde es dann ernster zwischen und und Anfang Januar waren wir offiziell ein Paar. Ich konnte mein Glück kaum glauben und schwebte (wie wahrscheinlich jeder) auf Wolke 7.

In der zwischenzeit hatte ich unendlichen Stress mit meiner Ex freundin, die versuchte mich wieder zubekommen und zu Stalken. Zeitgleich fing ich eine neue Arbeitsstelle an, welche mich von anfang an total überforderte. Ich merkte garnicht, wie mich all das mitnahm... Doch dazu später mehr...

Mir kamen einige Handlungen und Denkweisen meiner neuen Freundin relativ komisch vor und wir hatten des öfteren diskussionen über das Thema Ex und Kontakt zum Ex... Sie hatte vor mir ein relativ lockeres Leben geführt und ihr Handy war voll von Verehrern und alten Bekannten und Bettgeschichten. Immer wieder meldeten sich, für mich, wildfremde Männer bei ihr und probierten sie in gewisse Gespräche zu verwickeln... Ich wurde stink sauer und verlangte von ihr, sie solle den Kontakt zu solchen Männern gefälligst abbrechen... Sie tat es mir zuliebe... allerdings fing sie dann an, zu jedem anderen mann eine geschichte zu erfinden. Die Welt ist ein Dorf und so erfuhr ich früher oder später eh, ob die beiden etwas hatten oder nicht. Mich bedrückte die Situation immer mehr, aber für sie waren es halt einfach nur gute Freunde mit denen sie halt gerne schreibt.
Ich durfte dann sogar ein befreundetes Pärchen kennenlernen, welche mir beim allerersten Treffen direkt ins Gesicht drückten, dass sie zu dritt im Bett waren etc.... Auf dem Heimweg bin ich ausgerastet, war wütend, traurig und verletzt.

Die Wochen vergingen und solangsam verließ mich die Kraft. Die Arbeit machte mir zu schaffen, die ständigen Gedanken um ihre Freunde und meine stalkende Ex brachten das Fass dann zum überlaufen..... Ich brach zusammen und bekam Panikattacken und schwere Depressionen. Ich habe tagelang geweint und das Haus nicht verlassen. Ich wurde von meinen Ärzten ruhig gestellt mit Medikamenten. Sie halfen mir gut und ich konnte wenigstens mal wieder etwas schlafen. Allerdings nicht ohne Nebenwirkungen. Mein Gewicht lag immer so bei 90 kg auf 1,85m, jetzt bin ich bei 110 kg und bekomme es nicht mehr runter. Die Gewichtszunahme machte sich auch körperlich Bemerkbar. Ich bekam an beiden Füßen entzündete Fersensporne und konnte kaum noch laufen. Durch die schonhaltung und meine komische Gangart, verzoge sich meine Halswirbelsäule und ich bekam Migräne... Ich wachte morgens auf und hatte Schmerzen um Kopf, ich stand auf und hatte Schmerzen in den Füßen. Ich quälte mich zur Arbeit und wieder nach Hause. Ich bekam starke Schmerzmittel, die mich träge und müde machten. Die Panikattacken nahmen immer weiter zu. Ich verließ das Haus nicht mehr und habe nur unter Schmerz und Beruhigungsmitteln das Haus verlassen können.

Ich versuchte mit meiner Freundin darüber zu reden, aber sie lebte ihr Leben einfach weiter. Wenn ich nicht wollte bzw konnte, ging sie eben alleine. Ich habe mir die Schuld daran gegeben und ihr den Freiraum gelassen den sie brauchte. Ich versank in Depressionen und begann eine Psychotherapie, welche mir zwar langsam, aber stetig etwas half. Meine Freundin interessierte sich dafür recht wenig und machte lieber Sport, oder kümmerte sich um ihre Tiere, während ich einsam und allein zuhause saß. Mein Freundeskreis hatte sich auch schon von mir abgewand, weil mit mir ja eh nichts mehr los ist.

Die monate vergingen und es ging mir immer ein stückchen besser. Die Schmerzen verschwanden irgendwann und ich konnte mich wieder etwas freier Bewegen. Das tat mir und meinem Kopf sehr gut. Ich wollte diese neue Freiheit mit meiner Freundin genießen, aber dazu kam es nicht. Sie musste viel arbeiten und angeblich hatte sie soviel Stress, dass sie kaum noch Zeit für mich hatte. Ich akzeptierte es und versuchte trozdem wieder etwas an ihrem Leben teilzuhaben. Ich besuchte sie des öfteren, nur um dann ignoriert zu werden....

Eines Abends schrieben wir per Whatsapp und sie meinte, sie müsse Ihr handy mal weglegen, da sie ihre Tiere sauber machen müsse. Ich habe mir nichts dabei gedacht und meinen alten Laptop rausgekramt und wieder flott gemacht. Was ich nicht wusste war, dass sie vor monaten mal dran war und sich per facebook einloggte. Ich öffnete facebook und sah 5 Nachrichten aufploppen... ich dachte es wäre mein account gewesen und öffnete sie.... vor mir lag ein tagelanger s.chat mit einem guten freund... ich fiel aus allen wolken und mir krampfte einfach alles... ich bin ins auto und zu ihr gefahren. habe sie zur rede gestellt und sie stritt es ab... sie löschte den chat und gab mir ihr handy, es war ja nichts zu sehen.... ich bin fast ausgerasstet und nach 10 min gab sie zu, dass es nur spaß war, was die beiden da geschrieben haben....
seit der aktion war ein starker knicks in unserer beziehung. ich konnte ihr nicht mehr vertrauen und lies es sie jedesmal aufs neue wissen. sie versprach mir, soetwas nie wieder zu tun, und dass sie mich liebt und nur mich will etc.

am liebsten hätte ich sie in die wüste geschickt, aber ich habe diese frau über alles geliebt
sie war alles, was mir in meinem leben noch geblieben ist...

die depressionen wurden schlimmer und schlimmer und meine ärzte prügelten mich zu einer reha....

ich habe mich sehr auf die reha gefreut und mit meiner freundin vorher noch urlaub gebucht... 2 wochen fuerte ventura sollten es werden.
mein plan war es, die reha gut hinter mich zu bringen, dann mit ihr den urlaub meines lebens zu haben und alles was passierte hinter uns zu lassen. es war ein guter plan, an dem wir beide fest hielten. er gab mir mut und kraft, die restliche zeit zu überleben.

die reha kam immer näher und umso ängstlicher wurde ich... ich hatte offen mit ihr geredet, dass all sie s. themen und alten freunde immernoch tiefe wunden hinterlassen haben und ich angst habe sie zu verlieren. sie versprach mir hoch und heilig immer für mich da zu sein und mir den rücken zu stärken, komme was wolle....

eine woche vor der reha habe ich sie gebeten, mich jedes wochenende zu besuchen, weil ich angst hatte und mich alleine fühlte. ausserdem war sie mein bezugspunkt und ich wollte sie einfach bei mir haben.
das erste wochenende kann ich nicht, da muss ich arbeiten
das zweite kann ich kommen, aber nur kurz, weil ich abends noch joggen gehen wollte
das dritte und vierte wochenende kann ich nicht, ich habe mich entschieden mit meinem vater spontan in den urlaub zu fahren
das fünfte wochenende geht auch nicht, ich habe mir eine freundin eingeladen

ich brach ich tränen aus, als ich diesen plan von ihr hörte... ich wollte doch einfach nur, dass sie für mich da ist... und dann das!
ihre antwort war ich bin doch da... wenn was ist, kann du mit eine sms schreiben

mittlerweile war ich in der reha angekommen und fühlte mich wie ein häuffchen elend. ich wusste einfach nicht, was ich davon halten soll und wie damit umgehen soll.... eine psychologin meinte dann, dass es auch für sie belastend ist mit einem depressivem partner und ich versuchen soll ihr, den freiraum zu geben. ich versuchte es zu akzeptieren, aber innerlich starb ich tausend tode.

in der woche, als sie mit ihrem vater in de urlaub fuhr, hatte sie tagelang kein netz und meldete sich auch nicht auf sms etc...
irgendwann nachts um 1 klingelte plötzlich mein handy und sie war dran... sie erzählte mir voller freude, was sie alles erlebt hat und wie toll in norwegen ist etc. ich fragte sie dann, wieso sie sich nicht meldet und das ich mir sorgen gemacht habe etc. sie wurde dann sehr pampig zu mir und meinte, die zeit hier wollte ich dazu nutzen um mir im klaren zu werden wie es mit uns weiter geht
ich konnte kaum ein wort rausbringen und fragte sie entsetzt, was dass jetzt soll... sie legte einfach auf...ich versuchte die ganze nacht anzurufen und habe ihr ganze textmauern per whatsapp geschrieben, nur um dann morgens um 7 eine nachricht zu bekommen ich glaube es ist besser, wenn wir uns trennen.

ich steckte in der halbzeit meiner Reha und wusste nicht mehr weiter... sie ignorierte meine nachrichten und blockierte meine anrufe. wie aus dem nichts, war sie plötzlich verschwunden....
sie holte ihre sachen aus meiner wohnung und gab meinen eltern, den schlüssel zu meiner wohnung.... dann war ruhe....

ich versuchte das ganze zu verarbeiten, aber konnte es nicht.... mein kopf war voll... ich habe jeden tag geweint wie ein schloßhund.
als ich dann wieder zuhause war, ging das ganze wieder von vorne los... überall hingen noch bilder aus schönen zeiten und geschenke die wir uns machten. ich war am boden zerstört und meine depressionen und panikattacken nahmen wieder rapide zu.

alles was ich in der reha erreicht habe, war für die katz. und nun saß ich mutterseelen alleine zuhause und versank in meiner trauer.

nach 3 wochen musste ich wieder arbeiten und gleich am ersten tag, kam ein arbeitskollege vorbei und quetschte mich aus nach meiner freundin. so erfuhr ich, dass sie jetzt mit ihrem arbeitskollegen zusammen ist.... und das nicht erst seit heute...
ihr erinnert euch an die erste rehawoche, wo sie mich nicht besuchen konnte, weil sie arbeiten musste?... es wurde nicht gearbeitet..
die beiden hatten eine fahrgemeinschaft über monate ohne mein wissen, kamen zusammen zur arbeit, turtelten seit monaten dort rum und fuhren gemeinsam wieder nach hause....
ich bekam immer zu hören, wieviel arbeit doch zu tun wäre und sie so selten pünktlich rauskäme... jetzt hatte ich meine antwort...

mittlerweile sind schon fast 3 monate seit der trennung vergangen, aber ich komme einfach nicht darüber hinweg...
ich muss jeden tag an sie denken und wie sehr ich sie vermisse...
dann wiederum hasse ich mich selbst dafür,dass ich sie liebe, nach all dem was sie mir angetan hat. und dass sie mich anscheinend über monate hinwegmit einem anderen kerl betrogen hat.

mein tagesablauf besteht im moment aus
aufstehen - zur arbeit quälen - nach hause kommen - aufs sofa - warten dass der tag vorbei ist

ich habe keinerlei lebensqualität mehr und meine depressionen und ständigen angstattacken werfen mich jedesmal wieder zu boden, sollte ich auch nur daran denken, irgendetwas zu ändern.
ich habe mich von allem zurück gezogen und trauere täglich leise in mich hinein.
jeder gedanke schmerzt und wird in meinem kopf zu einem film verarbeitet, der mich den ganzen tag lang begleitet.

ich bin einfach am ende meiner kräfte und weiß nicht mehr wie es weitergehen soll....



tut mir leid, wenn es soviel text ist und vielleicht verwirrend oder zeitlich nich passt, aber in meinem kopf ist einfach die hölle los und das chaos lässt sich nicht ordnen...

mehr fällt mir im moment einfach nicht ein

euer Butzelmann

29.10.2016 18:23 • x 1 #1


Hey
Zitat:

Ich lernte vor ziemlich genau 4 Jahren eine wunderschöne junge Frau kennen und war vom ersten kennenlernen her, direkt Feuer und Flamme. Wir gingen beide zusammen in den gleichen Sportverein, also sahen wir uns regelmäßig und unternahmen auch in der Freizeit relativ viel miteinander. Irgendwann gegen Weihnachten, wurde es dann ernster zwischen und und Anfang Januar waren wir offiziell ein Paar. Ich konnte mein Glück kaum glauben und schwebte (wie wahrscheinlich jeder) auf Wolke 7.

Tja, der Schlüssel zu deinem Abstieg wird genau hier gewesen sein: Für dieses sog. unfassbare Glück hast du deine Selbstachtung eingetauscht, und so lange die dir fehlt, bleiben dir Depressionen und Panikattacken erhalten. Das weiß man bei solchen Deals bloß vorher nicht (wunderschöne junge Frau, endlich das verdiente 'große Glück', Wolke 7, blabla - jeder kennt sowas...).

Löse dich aus dem Netz aus Selbstlügen, Selbstmitleid und Erlösungswünschen durch Glücksfälle oder andere Menschen, löse den ungeschriebenen (unsichtbaren) Vertrag mit deinem Unterbewusstsein (mit therapeutischer Hilfe oder Rosskur-artige Selbstkonfrontation), der dich systematisch davon abhält, deine Verantwortlichkeit zu erkennen.

Ändere dich, erinnere dich an deine Talente und Stärken und setze dir neue (realistische) Ziele. Ohne Erfolge gibt es keine Selbstachtung. Und das können ganz profane Kleinigkeiten sein. Oder Erkenntnisse, etc.

Alles Gute!

29.10.2016 23:10 • x 6 #2


A


Krankheit, Trennung und der Schmerz

x 3


Urmel_
Zitat:
Immer wieder meldeten sich, für mich, wildfremde Männer bei ihr und probierten sie in gewisse Gespräche zu verwickeln


Woher weißt Du das?

Hast Du ihr Handy überwacht oder hat sie es Dir jeses Mal brühwarm erzählt?

29.10.2016 23:25 • #3


B
Zitat von Urmel_:
Zitat:
Immer wieder meldeten sich, für mich, wildfremde Männer bei ihr und probierten sie in gewisse Gespräche zu verwickeln


Woher weißt Du das?

Hast Du ihr Handy überwacht oder hat sie es Dir jeses Mal brühwarm erzählt?


ich saß mit ihr auf dem sofa, wenn das handy klingelte.... sie öffnete nur ganz kurz oben die leiste um zu schauen wer es ist, da standen dann immer mir fremde namen und begrüßungen wie hey baby oder hey meine süße.... erst auf nachfragen, erzählte sie mir immer die gleichen geschichten, dass es kunden sind. (sie arbeitete zu der zeit im handel)

irgendwann habe ich sie vor die wahl gestellt, mir ihr handy zu geben, oder zu gehen.... sie gab es mir und es war nur noch eine unterhaltung drin, wo die beiden über alte erinnerungen nachts im auto auf dem parkplatz geschwelgt sind.
sie erzählte, dass es halt einfach nur eine alte geschichte war und nichts zu bedeuten hatte...

wir hatten darauf hin mehrere riesen streits und sie erzählte mir, dass einige ihrer alten freunde sich nur melden, wenn sie ge il waren.... mehr habe ich nicht von ihr erfahren, ausser natürlich, dass sie es bereute und sie es nie wieder tun wird etc. pp

29.10.2016 23:38 • #4


Urmel_
Naja, die meisten Mädels (die Frauen im Forum hier natürlich alle durch die Bank nicht) haben mehrere Wasserträger auf Facebook Co., dass ist bei den Mädels heutzutage Normalität. Hatten Mädels früher auch schon, aber da war das Angebot nicht so leicht abrufbar. Führt leider zu Dynamiken, die in längeren Beziehungen ziemlich tödlich sind, weil kein Mann auf Dauer da Bock drauf hat und/oder es seelisch mitmacht.

Eine zweiete Variante ist, dass Konkurrenz der älteste Shittest der Welt ist. Tests bringt jede Frau. Die einen aber spielerisch und mit harmlosen Dingen, die anderen mit fieser Konkurrenz - je nach Selbstwertgefühl und Erziehung der Dame.

Lange rede kurzer Sinn: Such Dir ne andere Frau. Das Verhalten bekommst Du nicht raus und die psychischen Wunden hast Du ja bereits.

Egal was Du denkst, dass Du ändern kannst. Du kannst nix ändern. Du kannst Dich nur immer tiefer reinreiten und am ENde ist der Aufstieg aus dem dunklen Loch der Seele um so schwerer und die Wunden in Deiner Seele nur noch tiefer.

Ich weiß, man ist froh, ne tolle Frau gefunden zu haben. Aber zu toll zählt auch der Charakter. Und die Frau hat einen miesen Charakter und ist damit sicherlich nicht allein auf der Welt.

29.10.2016 23:46 • x 2 #5


Bukatcho
Es ist mit Sicherheit sehr schlimm, was Dir da passiert ist, aber ich sage Dir: schreib sie ab, nimm Dir eine Auszeit und kümmere Dich. Du bist der einzige Mensch, der Dich Glücklich machen kann! Kein anderer ist für Dein Glück verantwortlich!

30.10.2016 00:19 • x 2 #6


K
Zitat:
begrüßungen wie hey baby oder hey meine süße....

Jedenfalls dürfte klar sein, das sich die Herrschaften mit derartigen Begrüßungen bestimmt nicht bei der Falschen gemeldet haben.

Ich verstehe nur nicht, nach allem was vorgefallen ist, warum du dich mit diesem schädlichen Menschen noch auseinandersetzt. Sei froh das du sie los bist.

Depression, Übergewicht, langweiliger Alltag, uvm... ich denke du solltest dich in nächster Zeit nur mit dir selber auseinandersetzen.

30.10.2016 00:26 • x 2 #7


Y
Sorry Butzelmann, ich habe Deinen Beitrag gar nicht gelesen.

@Hey
Zitat:
Löse dich aus dem Netz aus Selbstlügen, Selbstmitleid und Erlösungswünschen durch Glücksfälle oder andere Menschen, löse den ungeschriebenen (unsichtbaren) Vertrag mit deinem Unterbewusstsein (mit therapeutischer Hilfe oder Rosskur-artige Selbstkonfrontation), der dich systematisch davon abhält, deine Verantwortlichkeit zu erkennen.

Ändere dich, erinnere dich an deine Talente und Stärken und setze dir neue (realistische) Ziele. Ohne Erfolge gibt es keine Selbstachtung. Und das können ganz profane Kleinigkeiten sein. Oder Erkenntnisse, etc.


Mitten in mein Herz. Dieser Beitrag hat mich echt aus dem Stuhl geschleudert. Das waren wohl die Irrtümer der jungen ysabell. Und es tut weh und gut, das noch einmal so deutlich zu lesen.
Aua, gehe nun ernüchtert ins Bett. Würde gerne die Zeit zurück drehen.

30.10.2016 00:45 • x 4 #8


L
Hallo Butzelmann,

Zuerst einmal, du bist nicht alleine, es geht oder ging vielen so oder ähnlich wie dir! Es ist sehr schlimm, was du erlebt hast und es macht mich traurig deine Geschichte zu lesen. Dennoch möchte ich versuchen, dir ein paar Zeilen zu schreiben.

Du warst von Anfang an sehr verliebt in sie und die Gefühle wurden zumindest von deiner Seite aus, immer stärker im Laufe der Zeit. Sie hingegen, hat die gute Zeit mit dir genossen aber die ganze Zeit über, ihre Kontakte mit den anderen Männern (heimlich) aufrecht gehalten. Das Vertrauen von deiner Seite aus war bereits relativ zu Beginn der Beziehung angeknackst und wurde auch nicht besser, im Gegenteil. Je mehr du heraus gefunden hast, desto weniger Vertrauen konntest du letztlich zu ihr haben. Da hättest du bereits die Reißleine ziehen müssen!
Aber das Gegenteil ist passiert, du hast dich aufgrund deiner gesundheitlichen und psychischen Situation von ihr abhängig gemacht. Von ihr kam kaum, bis gar kein Verständnis, Unterstützung, Beistand, sie hat ihr Leben munter weiter gelebt. Spätestens hier hättest du merken müssen, dass es sich nicht um wahre Liebe handelt.

Du hast es schon einmal geschafft, dich wieder auf die Beine zu stellen und du schaffst es wieder! Dafür brauchst du sie nicht, alles was du brauchst, steckt in dir drin, du musst es nur wieder entdecken. Zugegeben es geht nicht von heute auf morgen aber der erste Schritt ist m.M. nach, eine Verhaltenstherapie, damit du erstmal wieder deine Lebensqualität zurückerlangst, auf dieser du dann aufbauen und von neu beginnen kannst. Du musst deine Panikattacken in den Griff bekommen, dann wird es dir auch psychisch besser gehen.

Halte dir bitte immer nicht nur die schönen Zeiten mit ihr vor Augen, sondern denke vor allem an die negativen Erfahrungen, das verlorene Vertrauen, die Lügen, die Heimlichkeiten, den fehlenden Beistand bzw Verständnis ihrerseits, usw.
Hol sie von deinem Sockel runter, diese Position hat sie nicht verdient. Du musst unbedingt zu dir finden, deine Selbstliebe wieder aktivieren, damit es nie wieder soweit kommen kann, dass du dich so abhängig machst von einer Partnerin, sie ist nicht für dein Wohlbefinden zuständig, das bist du selbst.

Ich wünsche dir ganz viel Kraft und Erfolg auf deinem Weg.

30.10.2016 16:25 • x 2 #9


B
Danke für Eure Antworten....


Ich weiß selber nicht, wieso ich das ganze so lange mitgemacht habe...

Es gibt Tage, an denen geht es mir relativ gut, da denke ich dann sehr reflektiert und objektiv über unsere Beziehung nach. Ich erkenne, dass sie mir von Anfang an nicht gut getan hat und mich zu dem machte, was ich heute bin.
Dann gibt es Tage an denen ich morgens schon heulen könnte.... ich vermisse ihre Nähe, ihre Berührungen.... Dann kommt die ganze Sache mit der Affäre dazu und es tut am Tagesende nur noch weh...

Mittlerweile weiß ich nicht mehr, ob ich SIE vermisse, oder ich einfach nur jemanden vermisse...
Ich habe keinerlei Freunde und niemand fragt mich, wie es mir geht... niemand drückt mich, oder nimmt mich in den Arm, wenn ich bräuchte.... das tut mir im Moment wohl am meisten weh.

Ich bin in psychologischer Behandlung und auch sie meinte, ich solle in Ruhe trauern und auch wütend sein um alles zu verarbeiten, aber im Hinterkopf mir vor Augen halten, dass ICH jetzt an der Reihe bin und niemand sonst. Ich solle versuchen wieder Kontakte zu Menschen zu bekommen und Hobbies und Interessen nachgehen....

Es wird ein langer und schmerzhafter Prozess werden, das habe ich im Gefühl... doch was am meisten schmerzt, ist die Tatsache, alles alleine durchstehen zu müssen....

30.10.2016 21:00 • #10


L
Ich verstehe dich sehr gut, habe das alles auch schon durch und ebenfalls bei null wieder angefangen. Es ist kein einfacher Weg, dennoch ist er nötig.
Ich glaube, du vermisst nicht wirklich Sie sondern wirklich einfach jemanden, der für dich da ist. Bedenke aber auch, dass Sie auch nicht wirklich für dich da war...

Deine Psychologin hat absolut recht, du stehst jetzt im Mittelpunkt, schau was dir gut tut und handel dementsprechend.
Um mit anderen Menschen in Kontakt zu kommen, helfen Hobbys, Sport, Vereine, Anzeigen zwecks Freizeitaktivitäten, Stammtische,etc.
Überleg dir, was dir Spaß machen würde und versuche dir in dieser Richtung etwas aufzubauen. Hab keine Angst fremde Leute zu treffen, es ist immer eine Bereicherung und manchmal ergeben sich daraus ganz tolle neue Freundschaften. Du musst nur den ersten Schritt in diese Richtung machen!

Es ist ebenfalls gut, dass du bereits eine Therapie machst, insofern du das Gefühl hast, das sie dir auch hilft und deine Therapeutin dich versteht und dich auf deinem Weg sinnvoll begleitet.

Schreib hier und lese ganz viel, es ist eine gute Möglichkeit Unterstützung zu erfahren, sich und sein Verhalten zu reflektieren und zu spüren, dass man nicht allein ist.

Und zu guter letzt, steck den Kopf nicht in den Sand, sei geduldig und sorgsam mit dir aber bemitleide dich nicht zu viel, sondern petz die A.backen zusammen und komm wieder auf die Beine

30.10.2016 21:21 • x 1 #11


B
Danke für deine direkten und ehrlichen Worte.

gerade dein vorletzter Post, hat eigentlich die gesamte Beziehung sehr gut beschrieben. Beim lesen verdrückte ich die eine oder andere Träne, weil du es ziemlich auf den Punkt gebracht hast.

Auf fremde zugehen und ansprechen, war immer eine riesen Hürde für mich. Ich bin eher der ruhige Typ und bin sehr zurückhaltend, was fremde angeht. Wenn ich Leute erstmal kenne, kann ich mich öffnen und man kann mit mir auch viel Spaß haben.

Ich wünschte ich könnte die Zeit zurückdrehen und alles verändern, aber das kann ich nicht. Mir bleibt nichts anderes übrig, als die Scherben aufzusammeln und das beste draus zu machen.

Jetzt wo die dunkle und gemütliche Jahreszeit beginnt, wird es wahrscheinlich noch schwerer werden für mich.
Ich habe vor der ganzen Geschichte sehr gerne Fotografiert und war gerne in der Natur unterwegs. Ich werde versuchen (solange es das wetter zulässt) wieder in Angriff zu nehmen.
Ich bin immernoch als Mitglied im Sportverein, habe dort aber zu sehr Angst, ihr dort zu begegnen...

Die letzten paar Tage ging es mir relativ gut und ich hoffe, es hält auch an.

lg Butzelmann

31.10.2016 15:58 • #12


L
Danke Butzelmann,
Wie du schon sagst, man kann die Zeit nicht zurückdrehen...
Man kann nur versuchen aus den Steinen, die einem im Weg liegen, etwas positives zu machen.
Mit dem Fotografieren und der Natur, hast du doch schon einen kleinen und guten Ansatz, jetzt versuche vielleicht noch ein paar nette Menschen darin zu integrieren. Evtl wäre es eine Idee, jemanden zum wandern zu suchen, im Kollegenkreis oder auch per regionaler Anzeige.

Ich ticke da ganz ähnlich wie du, bin auch eher schüchtern und kann auch nicht einfach irgendwen anquatschen...
Ich habe mich damals dazu durchgerungen, nette Menschen zum Sport, Kaffee trinken, ausgehen, auch zum fotografieren, per Anzeige zu suchen und die Resonanz war durchweg positiv. Natürlich war ich vorsichtig und ich habe gut gefiltert, auf diesem Wege habe ich mir im Laufe der Zeit aber einen neuen Freundeskreis aufgebaut. Es hat also wirklich funktioniert! Deshalb kann ich es dir ruhigen Gewissens auch ans Herz legen.

Ich wünsche dir auf deinem Weg alles Gute und schau nach vorne und nicht zurück

31.10.2016 22:03 • x 1 #13


B
hallo,

wollte mal ein kleines zwischen update einwerfen...
die letzten wochen waren eine reine berg und tal fahrt.

es gab gute tage, an denen ich spaß an der arbeit hatte und gut schlafen konnte. wo mein kopf relativ frei war und ich meine freiheit genießen konnte. ich habe viel und laut musik gehört, lecker gekocht und filme geschaut, zu denen ich nie zeit hatte.
dann gab es wochen wo jeder tag wie die hölle auf erden war. ich kam morgens nur schwer aus dem bett, schleppte mich zur arbeit, quälte mich durch die 8 std schicht nur um dann wieder auf dem sofa zu liegen und mich voll zu dröhnen...

vor ungefähr 2 wochen hatte ich dann den absoluten tiefpunkt erreicht...
ich hatte akute suizidgedanken.. ich erschreckte mich selber dabei und bekam plötzlich höllische angst vor mir selbst...

ich muss mir im moment auch selber eingestehen, dass ich medikamenten abhängig geworden bin... durch die schmerzen nehme ich seit fast 2 jahren täglich opioide und durch die angststörung benzodiazepine... die dosierungen steigerten sich über die monate und während der reha konnte ich mich zum glück recht gut runter dosieren.
nach der reha und meinem zusammenbruch stiegen die dosierungen wieder ins extreme...

jetzt habe ich urlaub und ein fester bestandteil des tages (die arbeit) ist weggefallen. ich sitze den ganzen tag alleine zuhause und habe gedanken karussell. jetzt so kurz vor weihnachten macht mir die sache noch viel mehr angst... angst dass es eskalieren könnte... ich habe viel erfahrungen mit Dro. gemacht und weiß, wo ich was bekomme... ich habe die angst, dass es mir aus den händen rutscht...

ich hoffe die nächsten tage werden wieder etwas positiver.....

03.12.2016 03:18 • #14


Sunshine1234
@butzelmann, boah, dein letzter Post erschreckt mich.

ich glaube Du kommst da nur mit professioneller Hilfe weg von dem Zeugs. Denn genau das kann auch Deine Hoch und Tiefs ausmachen.

Und bitte keine Dro..

03.12.2016 23:02 • x 1 #15


A


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