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Krise nach 20 Jahren durch Suizid vom Schwiegervater

M
Mein Schwiegervater hat sich das Leben genommen. Er war war schwer depressiv. Es begann im letzten Jahr. Er war für mehrere Monate in der Klinik. Nach dem Aufenthalt fand er nicht mehr ins Leben zurück. Mein Partner kümmerte sich permanent um ihn. Nach dem Tod fiel ihre Mutter in ein tiefes Loch. Ich habe versucht alles zu kompensieren. Kind Haushalt Alltag. In den letzten Wochen gab es nur noch Streit zwischen uns. Ich habe kein Zugang mehr zu ihr gefunden. Unsere Ehe steht kurz vor dem Aus. Wir hatten ein langes Gespräch unter Tränen. Wir haben uns verloren. Ich weiß nicht mehr weiter. Wir haben ein Kind zusammen und sind seit über 20 Jahren zusammen. Wir haben viel erreicht in unserem Leben und jetzt ist alles kaputt.

28.04.2019 17:15 • #1


lavenderhaze
das tut mir leid. solche krisen sind nicht einfach...und noch dazu, wenn es emotional wird.
wenn ihr beide die ehe retten wollt, habt ihr aber sicherliche eine chance. vielleicht könnt ihr darüber nachdenken, ob ihr eine paartherapie machen wollt? dabei könntet ihr auch wieder zueinander finden...

28.04.2019 17:20 • x 1 #2


A


Krise nach 20 Jahren durch Suizid vom Schwiegervater

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M
Ich weiß nicht ob die Therapie helfen wird. Mein Partner liebt mich nicht mehr. Wir haben uns im Alltag verloren. Ringsum nur Baustellen. Ich weiß nicht mehr weiter.
Ich will es für unser Kind.

28.04.2019 17:24 • #3


lavenderhaze
liebst du deinen partner denn noch? und bist du ganz sicher, dass von seiner seite keine liebe mehr da ist? manchmal liegt soviel schutt über etwas, dass man das darunter eben gar nicht mehr sieht...

28.04.2019 17:28 • x 1 #4


M
Ich liebe noch aber er kann im Moment keine Liebe fühlen. Es ist soviel bei uns passiert. Wir haben nur noch funktioniert und nun stehen wir vor einem großen Scherbenhaufen.

28.04.2019 17:30 • #5


B
Dein Partner befindet sich auch in einer absoluten Ausnahmesituation. Wie lange ist seit dem Suizid vergangen? Stell ich mir für deinen Mann auch traumatisierend vor,dazu die Sorge um die Mutter.Lief es vorher schon nicht gut ?Was ist den der Inhalt eurer Auseinandersetzung?

28.04.2019 17:33 • #6


U
Liebe Miapaca2,
mein aufrichtiges Beileid zu deinem/eurem Verlust. Das ist ein äußerst tragischer Verlauf einer depressiven Krankheit. Kein Wunder, dass deine Schwiegermutter, dein Mann und letztlich auch du und euer Kind noch völlig unter dem schockierenden Ereignis steht und durch den Wind seid.
Jedoch: Dein Mann ist erwachsen. Er hat in erster Linie auf seine eigene Familie, also dich und euer Kind zu sehen. Für seinen Vater hat er augenscheinlich sein Möglichstes getan, da er sich permanent wie du schriebst, um ihn gekümmert hat.... Frage: Was war mit der Mutter deines Mannes? Warum hat sich dein Mann so sehr in die Pflicht genommen gefühlt? Ein depressiver Mensch, noch dazu in Therapie (hier Klinik entlassen) ist ja nicht von Grund auf gefährdet und/oder pflegebedürftig, außerdem mit seiner Frau zu Hause dürfte er doch in seinen gewohnten Alltag wieder eingegliedert worden sein (auch durch die therapeutische Unterstützung und Medikation). Dass dann ein Selbstmord folgt, konnte sicherlich niemand erahnen und ist auch keine Schuld von irgendjemandem.
Vielleicht ist das der springende Punkt: Die Schuldfrage...
Haben dein Mann und seine Mutter schon mit dem Therapeuten deines Schwiegervaters gesprochen?
Vielleicht wäre auch eine Trauerbegleitung sinnvoll?
Zumindest wäre wichtig, dass ihr alle die Trauer zulasst, sie aber nicht zum festen Bestandteil eures Alltags mit Kind macht. Wie gesagt, ihr seid erwachsen und solltet eurem Kind eine gewisse mentale Stabilität schon zeigen. Natürlich darf und muss dein Mann trauern und auch weinen, aber nicht in dem Maße, dass eure Ehe vor dem Aus steht. Meinst du das mit kein Zugang? Ist er jetzt permanent um die verwitwete Mutter herum? Wie gesagt, auch hierfür gibt es Trauergruppen, die wohl die besseren Ansprechpartner sind als der Sohn, der eigene Familie hat und auch mal zur Arbeit muss...

Mein Rat: Wenn eure Ehe vor dem Hintergrund des tragischen Unglücks vor dem Aus steht, sollte dein Mann dringend seine Prioritäten ordnen und erwachsen werden, seine Verantwortung euch gegenüber wahrnehmen.

Falls dies nur eventuell ein Vorwand ist und die Schieflage schon länger unterschwellig zwischen dir und deinem Mann vorhanden ist, könnte der Selbstmord als eine Art Weckruf von deinem Mann gesehen werden, dass das Leben endlich ist und er es in dieser Form (also mit dir) nicht mehr will.
Dann ist es Ernst...
In solch einem Fall müsst ihr sehen, was von eurem einstigen Dreamteam vielleicht wieder reaktiviert werden kann. Was habt ihr euch von eurer Beziehung erhofft, was könnt ihr davon versuchen, neu zu beleben? Du schreibst, ihr habt viel erreicht in eurer gemeinsamen Zeit: Darauf solltet ihr stolz sein. Und versuchen, daran anzuknüpfen. An einem Strang zu ziehen. Haltet euch die gemeinsamen Erfolge immer wieder vor Augen! Zettel schreiben (Erinnerst du dich noch daran, als wir....dies/das gemacht haben? Das war toll. Danke dir)... REDEN über schöne Dinge, die ihr hattet. Und auch mal DANKE sagen.

In jedem Fall kommt ihr ums Reden - und wenn von beiden gewünscht - ums Handeln nicht herum. Vielleicht wäre eine beratende Unterstützung eines Profis hilfreich. Caritas und Pro Familia bieten das z. B. an.

Schmeiß die Flinte nicht ins Korn. Aber du musst jetzt die wahren Gründe erforschen. Und nicht die Augen verschließen. Sonst ist alles, was ihr erreicht habt, irgendwann Geschichte...

Viel Glück!

28.04.2019 17:44 • x 1 #7




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