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Kummer-Tagebuch Wie geht es mir?

La_joie
Ich habe beschlossen, ein kleines, persönliches Tagebuch zu erstellen, wie schon viele vor mir. Ich habe gemerkt, dass mir das Aufschreiben meiner Gedanken ein wenig hilft. Ziel ist es, irgendwann zurückzublicken und zu merken, wie weit entfernt diese schmerzhafte Zeit liegt und wie gut es mir mittlerweile geht. Davon bin ich aber noch weit entfernt.
Fühlt euch auch gerne frei, zu kommentieren, wenn ihr das mögt. Vielleicht hat der ein oder andere ja ähnliche Gedanken und fühlt sich ein wenig verstanden (:

22.08.2020 09:18 • x 2 #1


C
So was ähnliches habe ich auch gemacht, müsste das wiede mal machen, lange nicht mehr gemacht fällt mir gerade ein.

Hab das ganze als Audio-Tagebuch gemacht.

22.08.2020 09:24 • x 1 #2


A


Kummer-Tagebuch Wie geht es mir?

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La_joie
Samstag

Morgens ist es immer am schlimmsten. Ich liebe es, zu schlafen, denn es ist oft die einzige Möglichkeit, meiner Gedanken zu entfliehen und ein wenig runterzukommen, wenn ich nicht gerade von ihm träume, was Gott sei Dank sehr selten passiert. Es wundert mich, ich denke ja pausenlos an ihn.

Das Aufwachen ist aber immer wie ein knallharter Fall auf den steinharten Boden der Realität. Das ist der Moment, in dem ich oft am schwächsten bin, in dem es mir schwerfällt, meine Gedanken umzuleiten. In solchen Momenten höre ich gerne Podcasts: bloß nicht mit den Gedanken alleine sein. Eine Tortur, zu wissen, dass sie gerade gemeinsam aufwachen, Zärtlichkeiten austauschen, während ich alleine im Bett liege, diese Zeilen schreibe und nicht weiß, wie ich den Tag richtig beginnen soll.

Stimmt es eigentlich, dass Paare, die sich ähnlich sehen, am glücklichsten sind? Wenn das so ist, dürften sie noch sehr lange auf Wolke 7 schweben. Ich war ja das komplette Gegenteil von ihm. Vielleicht hat er ja unbewusst nach etwas Vertrauterem gesucht, jemanden, in dem er sich wiederfindet.
Wenn ich mir sie so anschaue, war es wirklich ein utopischer Gedanke von mir, dass wir zusammenpassen. Die zwei sehen aus wie aus dem Bilderbuch. Ich hatte niemals eine Chance, das weiß ich jetzt.

Abstruse Gedanken, die mir kein Stück helfen oder mich weiterbringen, von denen es mir aber schwerfällt, mich zu lösen.
Zum Glück habe ich mir für später etwas vorgenommen. Gesellschaft würde mir jetzt bestimmt guttun.

22.08.2020 09:32 • x 1 #3


La_joie
Zitat von Cathlyn:
Hab das ganze als Audio-Tagebuch gemacht

Das habe ich auch mal gemacht, die Audios gingen teilweise über eine Stunde. Habe nur gemerkt, dass das Schreiben irgendwie noch etwas befreienderes für mich hat. Hat das Tagebuch dir denn geholfen?

22.08.2020 09:34 • #4


C
Zitat von La_joie:
Das habe ich auch mal gemacht, die Audios gingen teilweise über eine Stunde. Habe nur gemerkt, dass das Schreiben irgendwie noch etwas befreienderes für mich hat. Hat das Tagebuch dir denn geholfen?


Wie gesagt, müsste es wieder mal machen. helfen tut es auf jeden Fall

22.08.2020 09:35 • x 1 #5


Gwenwhyfar
Ich bin ein Mensch, der visuell begabter ist als in anderen Bereichen. Wenn ich jetzt also ständig aufschreiben würde, wie sehr mir der Partner fehlt usw., würde sich das sehr in meinem Hirn manifestieren. Deshalb mache ich sowas schon lange nicht mehr.

Sinn macht dieses Geschreibe meiner Ansicht nach nur, wenn man sagen kann, ich bin erleichtert, nun steht es da und ist erstmal weg. Das wird aber in vielen Fällen nicht so sein.

22.08.2020 09:38 • x 1 #6


La_joie
Zitat von Gwenwhyfar:
Ich bin ein Mensch, der visuell begabter ist als in anderen Bereichen. Wenn ich jetzt also ständig aufschreiben würde, wie sehr mir der Partner fehlt usw., würde sich das sehr in meinem Hirn manifestieren. Deshalb mache ich sowas schon lange nicht mehr.

Sinn macht dieses Geschreibe meiner Ansicht nach nur, wenn man sagen kann, ich bin erleichtert, nun steht es da und ist erstmal weg. Das wird aber in vielen Fällen nicht so sein.

Bevor ich mich in meinen Gedanken verliere und mir weiß ich nicht was zusammenspinne, schreibe ich es mir lieber auf und bringe es auf einen Punkt. Und beim Schreiben merke ich manchmal selbst, dass es nicht so schlimm oder gar ein wenig lächerlich ist, was ich denke. Aber da ist ja jeder zum Glück anders gestrickt (:

22.08.2020 09:50 • x 3 #7


Matroschka
Hallo ,

Ich finde es gut , einfach aufzuschreiben , was in einem gerade so vor sich geht . Es hilft ja ungemein beim verarbeiten der Situation und man kann gut analysieren , wann , welche Hilfsmaßnahmen am besten geeignet sind . Du kennst Dich ja am besten und weisst am ehesten was Du brauchst .

Wenn Du zb morgens alleine aufwachst , denk nicht daran was die wohl machen ...du malst das ja so romantisch aus , als wäre es die Liebesschnulze höchst persönlich ...in wirklich wird er warten , bis sie aus dem Zimmer ist , damit er kräftig winden kann und sich die Eier kratzen kann ich habe mir sagen lassen , die meisten Pärchen schauen morgens immer gleich in ihr Smartphone ...jeder für sich .

Statt zu Grübeln, freue ich mich auf meine Morgenroutine und Frühstück und das ganz in Ruhe , keiner der mich nervt und genau dann auf Klo muss wo ich mitten an einer empfindlichen Stelle den Rasierer ansetze ...ich trage immernoch Narben , wo andere denken ich hätte mit einem echten Tiger gekämpft ...autsch ...und das immer und immer wieder . Keiner da , der rummotzt ...

Und überhaupt , Du solltest weniger Klatschblätter lesen ...natürlich suchen wir nicht unseren genetischen Zwilling aus , weil wir uns optisch darin wieder erkennen , dass ist a. Egoistisch , dafür gibt es Spiegel. B. Wer würde so primitiv denken ? C. Hätte ich ja ständig das Gefühl , mein Bruder wäre vor mir ! Schlimmsten Fall , mein Vater ....ich mochte schon immer Kontraste !

Wir haben hier auch einen Sammelthread Zustandsbericht , der hat mir vor Jahren schon sehr gut geholfen , deswegen kam ich auch wieder und durch das Lesen hier im Forum , hat sich diese scheinbar ewig lange Quälerei wieder endgültig in Luft aufgelöst .

22.08.2020 11:09 • x 1 #8


S
Zitat von Gwenwhyfar:
Ich bin ein Mensch, der visuell begabter ist als in anderen Bereichen. Wenn ich jetzt also ständig aufschreiben würde, wie sehr mir der Partner fehlt usw., würde sich das sehr in meinem Hirn manifestieren. Deshalb mache ich sowas schon lange nicht mehr.

Sinn macht dieses Geschreibe meiner Ansicht nach nur, wenn man sagen kann, ich bin erleichtert, nun steht es da und ist erstmal weg. Das wird aber in vielen Fällen nicht so sein.


Ja ... denn einerseits tut es gut, sich die Gefühle von der Seele zu schreiben, aber andererseits muss man immer schauen, welche Gefühle sich da verfestigen, die man mantraartig in seinem Inneren manifestiert.

22.08.2020 20:08 • x 1 #9


La_joie
Zitat von Matroschka:
Hallo , Ich finde es gut , einfach aufzuschreiben , was in einem gerade so vor sich geht . Es hilft ja ungemein beim verarbeiten der Situation und man kann gut analysieren , wann , welche Hilfsmaßnahmen am besten geeignet sind . Du kennst Dich ja am besten und weisst am ehesten was Du brauchst . Wenn Du zb morgens alleine aufwachst , denk nicht daran was die wohl machen ...du malst das ja so romantisch aus , als wäre es die Liebesschnulze höchst persönlich ...in wirklich wird er warten , bis sie aus dem Zimmer ist , damit er kräftig winden kann und ...

Musste echt ein wenig schmunzeln, vielen Dank dafür. Du hast recht, ist so ne blöde Angewohnheit von mir, deren Beziehung zu romantisieren und zu idealisieren. Und selbst wenn es so wäre, wie ich es mir vorstelle, ist es ihre Sache und sollte meine Gedanken nicht so einnehmen und beeinflussen. Deshalb ist es gut für mich, diese in irgendeiner Form rauszulassen. Nicht immer, aber wenn es Überhand nicht. Erst dann fällt es mir leichter, meinen eigenen Dingen nachzugehen.

22.08.2020 22:29 • x 1 #10


La_joie
Zitat von Sacred_Life:
Ja ... denn einerseits tut es gut, sich die Gefühle von der Seele zu schreiben, aber andererseits muss man immer schauen, welche Gefühle sich da verfestigen, die man mantraartig in seinem Inneren manifestiert.

Ich mache das mit dem Aufschreiben noch nicht so lange. Habe es sehr oft empfohlen bekommen, und bis jetzt hilft es mir echt. Sollte ich aber merken, dass es mich ans andere Ende katapultiert, nämlich in Richtung Manifestation statt Loslösung, werde ich versuchen, einen anderen Weg zu finden, meine Gedanken zu ordnen. Vielleicht gibt es ja den ein oder anderen Tipp, den ihr mit mir teilen wollt (:

22.08.2020 22:32 • #11


B
Zitat von Gwenwhyfar:
Ich bin ein Mensch, der visuell begabter ist als in anderen Bereichen. Wenn ich jetzt also ständig aufschreiben würde, wie sehr mir der Partner fehlt usw., würde sich das sehr in meinem Hirn manifestieren. Deshalb mache ich sowas schon lange nicht mehr.

Sinn macht dieses Geschreibe meiner Ansicht nach nur, wenn man sagen kann, ich bin erleichtert, nun steht es da und ist erstmal weg. Das wird aber in vielen Fällen nicht so sein.



Verdrängung ist auch ne Technik. Aber keine gute. Es ist ja so: Dem Verstand kommen Gedenken, wie dem Baum die Blätter.
Das ist seine Natur. Bäume werfen regelmäßig ihre Blätter ab. Aus gutem Grund.

Meine persönliche Erfahrung:
Die Gedanken müssen raus und ausgedrückt werden. In irgendeiner Art und Weise zum Ausdruck gebracht werden. Sonst werden sie schal und vergiften uns.Fließende Gedanken sind wie Nektar. Stagnierende Gedanken sind wie Gift.

Es gibt viele Techniken um damit gesund umzugehen. Gesund im Sinne von- förderlich für die eigene Emtwicklung.

Bei meinem letzten Liebeskummer habe ich ein kleines Ritual gemacht und oft widerholt.
Alles in meinem Kopf auf ein Blatt Papier geschrieben.
Alles was da kam. Ein ellenlangen Brief ist es beim ersten mal geworden. Habe meinen Gefühlen komplett freien Lauf gelassen. Das kann schon ein Paar Tage in Anspruch nehmen. Dann 7 x falten und ihn verbrennen. Zusehen, wie die Flammen all das Leid, die negativen Gefühle und Gedanken verzehren und in Rauch auflösen. Vor dem Geistigen Auge visualisieren- das alle die aufgeschriebenen Gedanken mit dem Rauch an das Universum freigegeben werden.

Der Sinn liegt darin, dass du all die aufgestauten Gefühle raus lassen kannst. Denn durch das ständige Schlucken und Unterdrücken dieser Emotionen schadest du nur dir selbst. Und du schlägst die Tür zu, durch die diese Gefühle verschwinden wollen, wenn sie hochkommen.Es geht dabei nur darum, dass du die Dinge, die du aufgeschrieben hast auch los wirst. Der Akt, es abzugeben und loszulassen ist entscheidend.

Oder du schmeißt den Bierf in ein Gewässer und lässt ihn davon treiben und übergibst ihn der Natur. Oder du steckst ihn in einen Umschlag, schreibst nur den Vornamen von ihm drauf. Sonst nichts. Kein Absender, Keine Adresse. Dann schmeißt du ihn in einen Briefkasten. Die Post vernichtet alle Briefe ohne Adressaten. Oder vergraben oder zerreißen und dem Wind übergeben. Da kann man ruhig kreativ sein. Es kommt allein auf den Akt an.

Es gibt auch noch die Technik des Reframing. Eine Technik aus dem NLP. Neurolinguisisches Programmieren. So gibt man sich die Möglichkeit, unter anderen Aspekten auf die geschehenen Dinge zu blicken und sie daher anders zu verarbeiten.

Mir fällt noch spontan die Spiegeltechnik, die Stopp-Technik, die Lichtkugel und die Kreiseltechnik ein. Aber gibt bestimmt noch viel viel mehr. All die Techniken wirken, weil es nicht auf die Technik ankommt, sondern auf den der sie anwendet.

P.S. Den Brief im Klo ruterspülen ist keine gute Idee. Hat bei mir das Rohr verstopft.

In diesem Sinne......

22.08.2020 22:58 • x 4 #12


La_joie
Zitat von Bumich:


Verdrängung ist auch ne Technik. Aber keine gute. Es ist ja so: Dem Verstand kommen Gedenken, wie dem Baum die Blätter.
Das ist seine Natur. Bäume werfen regelmäßig ihre Blätter ab. Aus gutem Grund.

Meine persönliche Erfahrung:
Die Gedanken müssen raus und ausgedrückt werden. In irgendeiner Art und Weise zum Ausdruck gebracht werden. Sonst werden sie schal und vergiften uns.Fließende Gedanken sind wie Nektar. Stagnierende Gedanken sind wie Gift.

Es gibt viele Techniken um damit gesund umzugehen. Gesund im Sinne von- förderlich für die eigene Emtwicklung.

Bei meinem letzten Liebeskummer habe ich ein kleines Ritual gemacht und oft widerholt.
Alles in meinem Kopf auf ein Blatt Papier geschrieben.
Alles was da kam. Ein ellenlangen Brief ist es beim ersten mal geworden. Habe meinen Gefühlen komplett freien Lauf gelassen. Das kann schon ein Paar Tage in Anspruch nehmen. Dann 7 x falten und ihn verbrennen. Zusehen, wie die Flammen all das Leid, die negativen Gefühle und Gedanken verzehren und in Rauch auflösen. Vor dem Geistigen Auge visualisieren- das alle die aufgeschriebenen Gedanken mit dem Rauch an das Universum freigegeben werden.

Der Sinn liegt darin, dass du all die aufgestauten Gefühle raus lassen kannst. Denn durch das ständige Schlucken und Unterdrücken dieser Emotionen schadest du nur dir selbst. Und du schlägst die Tür zu, durch die diese Gefühle verschwinden wollen, wenn sie hochkommen.Es geht dabei nur darum, dass du die Dinge, die du aufgeschrieben hast auch los wirst. Der Akt, es abzugeben und loszulassen ist entscheidend.

Oder du schmeißt den Bierf in ein Gewässer und lässt ihn davon treiben und übergibst ihn der Natur. Oder du steckst ihn in einen Umschlag, schreibst nur den Vornamen von ihm drauf. Sonst nichts. Kein Absender, Keine Adresse. Dann schmeißt du ihn in einen Briefkasten. Die Post vernichtet alle Briefe ohne Adressaten. Oder vergraben oder zerreißen und dem Wind übergeben. Da kann man ruhig kreativ sein. Es kommt allein auf den Akt an.

Es gibt auch noch die Technik des Reframing. Eine Technik aus dem NLP. Neurolinguisisches Programmieren. So gibt man sich die Möglichkeit, unter anderen Aspekten auf die geschehenen Dinge zu blicken und sie daher anders zu verarbeiten.

Mir fällt noch spontan die Spiegeltechnik, die Stopp-Technik, die Lichtkugel und die Kreiseltechnik ein. Aber gibt bestimmt noch viel viel mehr. All die Techniken wirken, weil es nicht auf die Technik ankommt, sondern auf den der sie anwendet.

P.S. Den Brief im Klo ruterspülen ist keine gute Idee. Hat bei mir das Rohr verstopft.

In diesem Sinne......

Oh, lieben Dank! Ich werde mich bald mal ausführlich mit diesen Techniken auseinandersetzen und mal schauen, ob auch etwas davon für mich funktioniert (:

23.08.2020 12:04 • #13


La_joie
Sonntag

Heute bin ich leichter aus dem Bett gekommen als gestern. Liegt wohl daran, dass ich noch ein wirklich witzigen Abend hatte und mich auch jetzt darauf freue, gleich meine Schwester wiederzusehen. Nur wohnt sie leider genau in seiner Richtung. Die Wahrscheinlichkeit, dass ich ihn sehe, ist mehr als unwahrscheinlich. Das ist auch gut so. Trotzdem gibt es noch diesen Teil von mir, der sich wünscht, ihm zu begegnen. Aber dieser Teil hat auch Angst, dass seine Freundin dann dabei ist. Ich bin noch nicht soweit, ihm, geschweige denn beiden zu begegnen.
Aber ich merke, dass es immer besser wird, solange ich meine Tage irgendwie vollpacke. Ich denke immer noch viel, aber es ist weniger präsent. Habe jetzt schon Angst vor dem nächsten freien Tag zu Hause.

23.08.2020 12:10 • #14


B
Zitat von La_joie:
Habe jetzt schon Angst vor dem nächsten freien Tag zu Hause.


Was passiert denn dann schlimmes, wovor du Angst haben müsstest?
Hälst du es mit dir selbst nicht aus?
Bist du so schrecklich das du nicht mit dir allein sein kannst?

23.08.2020 13:43 • #15


A


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