Langzeitaffären - Retrospektive

Zitat von Plentysweet:

Dann lieber kein Schnittchen .

Es ist ja nicht so als hätten nur Adonisse oder Schnittchen eine Affäre.

Zitat von Trust_him:

Oder du hast es nur nie erfahren

Ne. Da war nichts.
Außer so Mehrgleisigkeit in Jugendjahren, wo man mal den oder die gleichzeitig hatte. So im Partyalter . Das war dann aber auch ich, höhö .
Ich denke ich wähle intuitiv eher Männer, wo ich nichts zu befürchten hab.

Zitat von Trust_him:

Es ist ja nicht so als hätten nur Adonisse oder Schnittchen eine Affäre.

Hm . Ja klar. Und dennoch.

Zitat von Plentysweet:

Ich denke ich wähle intuitiv eher Männer, wo ich nichts zu befürchten hab.

Ohjee, weiss man das immer so genau? Ich war auch eine treue Seele

Zitat von Felica:

Ohjee, weiss man das immer so genau?

Also, wie gesagt, bisher ist alles gut gegangen .

Zitat von Trust_him:

Es ist ja nicht so als hätten nur Adonisse oder Schnittchen eine Affäre.

Natürlich nicht, aber wenn ich mir die nur mal rein optisch (also das Gesicht) anschaue, dann spielen die meisten (sicher nicht alle) schon so ziemlich in derselben Liga ...

Zitat von Ortrere:

der Mann ist ein Münchhausen! Das macht zwar die Gespräche sehr amüsant

Du findest notorische Lügner amüsant? Noch dazu, wenn die Lügen auf Deine Kosten gehen?

Ich finde es schrecklich, wie sehr Du Dir alles schönredest, und ja, ich habe auch den ersten Thread gelesen und verstehe es wirklich nicht, wie Du auch nur ansatzweise einen Menschen in Deinem Leben lässt, der Dich abgrundtief verarscht hat.

Zitat von paulaner:

Also für mich ist das Ganze sonnenklar mit fehlendem Selbstwert auf der einen Seite, und großem Egoismus auf der anderen Seite zu erklären.

Bei großem Egoismus stimme ich Dir zu, ich ergänze sogar: Skrupellosigkeit. Mindestens mir gegenüber, die eventuellen Vereinbarungen mit der EF kenne ich ja nicht. Meine Fragen diesbezüglich werden abgewehrt a la ...versuche, das Thema zu umgehen..
Beim Selbstwert möchte ich verweilen, denn da kommen wir auf eine Wertediskussion, die hier toll formuliert ist:

Zitat von Trust_him:

Und er hat recht. Ich sammle zwar Meinungen und Informationen, aber letztlich treffe ich meine eigenen Entscheidungen. Wenn diese dann nicht dem entsprechen, was andere erwarten, dann ist das eben so.

Zitat von Trust_him:

Ist es nicht das, was Selbstwertgefühl ausmacht? Zufriedenheit die eigenen Entscheidungen betreffend?

Das unterschreibe ich so für mein ganzes Leben - außer für Paar-Beziehungen. Im allgemeinen bin ich kopfgesteuert, pragmatisch. Treffe dann mit meinen gesammelten Infos aber durchaus emotionale Entscheidungen, die auch mal wie eine Dampframme kommen. Da kann ich auch unabsichtlich verletzen. Im Job hilft mir dieses Selbstbewusstsein, durch die Erfahrungen der letzten Jahre - Betrug, Trennung, Affäre, Kinderprobleme hoch 10 - bin ich aber beziehungstechnisch völlig unsicher mit mir. Darum stimme ich hier zu:

Zitat von Yoda563:

Menschen hängen einfach auch sehr an Gewohnheiten. Hat es sich erst mal eingependelt, kostet Veränderung viel Kraft und das Ungewisse macht Angst.

Stimmt genau. Es ist bequem, ich habe alle Freiheiten, kann machen was ich will, aber eben auch rufen, wann ich einen Abend zu zweit, eine Aufmunterung, Spaß, Hilfe usw. brauche - mein AM ist da. Danke auch für diese Zusammenfassung:

Zitat von Notperfect:

Ich finde auch, dass das die Antwort auf die Ausgangsfrage ist. Es scheint ja bequem zu sein und so lange niemand einen wirklichen Druck ausübt, können die Langzeit-Betrüger*innen einfach in ihrer Komfortzone bleiben. Sie haben ja was sie wollen, wozu sollten sie das aufgeben. Das hat ja in dem Stadium irgendwie nichts mehr mit Egozentrik oder Selbstwertgefühl zu tun, sondern ist reine Bequemlichkeit.

Ich knabbere da noch etwas dran, bequem klingt direkt banal und banal will ich ja eigentlich nicht sein. Bin es hier wohl aber.

Zitat von Sascha123:

Die lange Zeit, welche ihr schon zusammen verbringt, hat Dir möglicherweise das Gefühl von einer Pseudo-Sicherheit gegeben

Ja. Siehe oben. Bequem. Und Pseudo. Hm.....

Zitat von Nachtlicht:

Das könnte man mit deiner Traumabindung an diesen Mann erklären, und die wiederum hat natürlich Ursachen in seinem Verhalten -

Meinst Du damit, dass sein Verhalten meine Traumabindung verursacht hat? Damit trüge ja nur er die Verantwortung? Ist mein Zulassen meiner/unserer Bindung dann auch schon Trauma? Oder kam vorher das:

Zitat von Sascha123:

Diese Dynamik sorgte sicherlich dafür, dass nicht nur er, sondern Du Dich selbst massiv manipuliert hast,

Ja. Aber. Das ist in den meisten Beziehungen der Fall. Manipulation findet immer und überall statt, wenn Menschen sich begegnen. Erstmal nichts Verwerfliches. Die Methode (ich bin Single und suche was Ernsthaftes, bald ziehen wir zusammen, es dauert noch, Du bist immer so kompliziert...usw) und das Ziel (eine Frau fürs Sozialleben, eine zweite für den Spaß) auf seiner Seite und das gegen die eigenen Werte und erlittenen Erfahrungen leben und immer weiter Grenzen verschieben auf meiner Seite machen das Massive hier aus.
Und ich bin fast ganz überzeugt, auch aufgrund der hier gelesenen Threads, dass in allen LZA massiv auf beiden Seiten manipuliert wird. Und gelogen. Und dummes Zeug geglaubt. Oder kennt jemand eine LZA, in der der gebundene Part mit offenem Visier spielt? In der der ungebundene Part nicht irgendwo im stillen Kämmerlein Kompromisse mit sich selbst schließt? Ob nun aus Bequemlichkeit, Bedürftigkeit, kompletter Chancenlosigkeit auf dem Partnermarkt oder finanziellen Interessen heraus. Psychische Krankheiten mal außen vorgelassen.
Ist dann jede oder die meisten LZA eine Traumabindung?

@Ortrere

Was ist für DICH Liebe?

Zitat von MissLilly:

Natürlich nicht, aber wenn ich mir die nur mal rein optisch (also das Gesicht) anschaue, dann spielen die meisten (sicher nicht alle) schon so ziemlich in derselben Liga ...

Ok, wie sehen die denn aus? Also an welchen optischen Eigenschaften machst einen männlichen Fremdgeher fest?

@MissLilly Liebe ist für mich eine Paarbeziehung, die ich nicht erklären muss. Wenn ich mein Zuhause dort habe, wo der andere ist. Immer, auch ohne exakt die gleiche Meinung zu haben. Freude auf- und aneinander. Der Blick in die gleiche Richtung.

Zitat von Ortrere:

Meinst Du damit, dass sein Verhalten meine Traumabindung verursacht hat? Damit trüge ja nur er die Verantwortung?

Nee. Bei einer Traumabindung passen oft zwei zusammen wie Nut und Feder.
Außer, du hast es mit einem waschechten und intelligenten Psychopathen zu tun. Der kann eine gewisse Disposition auch gezielt und ganz bewusst ausnutzen.

Zitat von Ortrere:

Ist mein Zulassen meiner/unserer Bindung dann auch schon Trauma?

Trauma? Je nachdem, wie man den Begriff definiert.
Aber spätestens nachdem du erfahren hast, dass er dich in der Kennenlernphase gezielt und ziemlich kaltblütig belogen hat, indem er sich als Single ausgab, der etwas Festes sucht, hätte eine Frau, die auch nur halbwegs auf sich achtet, den Kontakt abgebrochen.
Was soll aus einer Beziehung werden, die so beginnt? Wo soll da noch Vertrauen herkommen?
Und im Folgenden hast du dann eine Grenze nach der anderen bei dir niedertrampeln lassen. Und inzwischen bist du so daran gewöhnt, dass du ganz zufrieden bist.

Zitat von Trust_him:

Also an welchen optischen Eigenschaften machst einen männlichen Fremdgeher fest?

Na, so wie massio...bisschen zu dick, bisschen zu klein, dicker BMW und im Lilalichtmilieu schwer im Geschäft!

Zitat von Ortrere:

Es ist bequem, ich habe alle Freiheiten, kann machen was ich will, aber eben auch rufen, wann ich einen Abend zu zweit, eine Aufmunterung, Spaß, Hilfe usw. brauche - mein AM ist da.

Diese Aussage spricht jetzt wieder dafür, daß Du das Ganze doch nicht aus so einer großen inneren Not und Selbstwertmangel o.ä.heraus praktizierst. Sondern daß die Sache im Grunde Deinen Bindungsunwillen und Freiheitsdrang bedient- Komfortzone.
Oder belügst Du Dich dabei doch selber und REDEST es Dir nur schön? Weil die andere Seite (er hat Dich belogen damals, er hat während Eurer Zeit geheiratet, etc.) zu sehr weh tut?

Ich glaube, dass die Rechnung:
sich besch*ssen lassen = schlechter Selbstwert
zu kurz gedacht ist.

Wenn es nur auf das Verarschen reduziert wird, dann ja. Aber da spielen ja noch viel mehr Faktoren rein.

Meiner Auffassung nach KANN es ein Zeichen eines schlechten Selbstwertes sein.
Abgesehen von den biochemischen Prozessen und den psychologischen Prozessen die z.B. eine Traumabindung auslöst und aufrechterhält, halte ich vieles für möglich.

Man könnte sich fragen, was der Gewinn bei der Aufrechterhaltung der Beziehung ist:
- lenkt mich das Drama der Beziehung von anderen Sachen ab, die ich nicht anschauen will?
- ist die Form der Beziehung für mich bekannt und vertraut? - wiederhole ich unbewusst meine Erfahrungen und Beziehungsmodelle?
- und/ oder will ich durch eine Re- Inszenierung alte Wunden heilen?!
- gibt mir das Drama an anderer Stelle einen Gewinn? z.B. Aufmerksamkeit bei Freunden.
- komme ich in der Beziehung mit Themen, die bearbeitet werden wollen in Berührung ? Ist es der quasi unbewusste Versuch alte Dinge zu heilen?
- Werden durch die Beziehung Bedürfnisse erfüllt, die viel älter und viel tiefer sitzen als das Bedürfnis nach Stolz und auch Integrität ?
- kann ich mir (wie hier vermutlich) den Partner weit genug weg halten?

Und, und, und