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Langzeitaffären - Retrospektive

Ortrere
Zitat von Ortrere:
Die Frage in dem Thread von drehte sich darum, dass LZA (Langzeitaffären) nicht einfach mit Selbstwertproblemen oder Egozentrik zu erklären sind. Das würde ich gern vertiefen.

Um diese Frage zu beantworten, @Tisiphone , habe ich das Thema rübergeholt. Momentan habe ich keinerlei Veränderungswünsche in meinem Leben. Dennoch beschäftigt mich, gerade wenn ich ab und an hier lese, was die Ursachen für LZA sind. Die der gebundenen Affährenführer und die, die im meistens (?) ungebundenen Gegenpart liegen. Es ist ein Stück Weg zu mir selbst, wenn das verständlich ist?

28.08.2021 21:07 • #46


F
Zitat von Ortrere:
Es ist ein Stück Weg zu mir selbst, wenn das verständlich ist?

Sehr verständlich sogar. Kannst du mir bitte noch meine Frage beantworten, da dies eine ist, welche mich sehr beschäftigt in diesen Konstrukten

28.08.2021 21:11 • x 1 #47


A


Langzeitaffären - Retrospektive

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Ortrere
@frechdachs1 Du meinst, die EF und ich?
Sie ist komplett anders als ich, mir war sie dennoch sympathisch, als wir damals Kontakt hatten. Es gibt kaum gemeinsame Eigenschaften, außer, dass wir wohl beide sehr strukturiert sind und gern kochen. Optisch ähnlicher Typ. Sie ist jünger als ich.

28.08.2021 21:25 • #48


Ema
Zitat von Ortrere:
Du warst schon früher Gast in meinem Strang und hast mein früheres Dilemma miterlebt

Ja, Ortrere. Wir kennen uns schon recht lang. Und ich habe damals nicht nur dein Dilemma miterlebt, wie du es jetzt etwas beschönigend nennst, ich habe dein Leid miterlebt, deine Verzweiflung, dein Ringen um eine Lösung und ich habe deine Verletzung gesehen.

Und weißt du was? Ich habe daran geglaubt, dass du es schaffen wirst. Und je länger ich nichts mehr von dir gehört habe (obwohl ich ja wusste, dass du noch gelegentlich hier im Forum liest), desto sicherer war ich, dass du es geschafft hast, dich aus dem ungesunden Kram zu lösen.
Als ich vorhin deinen Thread und Eingangspost sah, war ich regelrecht entsetzt. Das ist keine Übertreibung.

Zitat von Ortrere:
Siehe weiter vorn: ich bin zufrieden.


Ja, siehst du. Dir mag das vorkommen wie ein guter Schritt nach vorn und in die richtige Richtung.
Mir kommt es vor wie ein ganz gewaltiger Schritt zurück. Mir kommt es vor wie eine gigantische Selbsttäuschung. Fast schon Selbstaufgabe.
Dein hübsches Arrangement mit der unsichtbaren Ehefrau, die irgendwo in der Schweiz lebt, das hätte noch angehen können, wenn das von vornherein der offene und ehrliche Deal gewesen wäre, von dem du wusstest und mit dem du dich einverstanden erklärt hast.
Aber nach dem, was du durchgemacht hast, tut mir leid, kann ich das nicht so sehen wie du. Dass du jetzt zufrieden bist, wie du sagst, heißt für mich, dass du resigniert hast. Dass du dich und deine Werte und Wünsche und Bedürfnisse komplett in die Tonne getreten hast.

Und noch etwas:
Es liegt mir nicht daran, dich hier zu bashen oder zusätzlich noch auf dir herumzutrampeln (das machst du ja auch selbst schon in mehr als ausreichendem Maß).
Ich nehme durchaus auch zur Kenntnis, dass dir die Beiträge hier viel lieber sind, in denen Leute es ganz ok finden, wie gut du dich mit dieser Situation arrangiert hast und dich vielleicht noch ganz cool finden.
Das respektiere ich und wenn du es willst, dann ziehe ich mich aus deinem Thread vollständig zurück. Bestätigung wirst du von mir nicht bekommen, soviel ist ja inzwischen schon klar. Anlügen werde ich dich aber auch nicht.

Alles Gute.

28.08.2021 21:38 • x 10 #49


F
Zitat von Ortrere:
Es gibt kaum gemeinsame Eigenschaften

Das wollte ich wissen

Ich glaube, dass wenn ihr in eueren Grundzügen doch verschieden seid, dann ist es das was den Reiz für ihn ausmacht. Meine Affäre war ebenfalls das Gegenteil meines Mannes. Mein Mann eher kühl, versstandesbetont mit seichtem Humor. Mein AM feurig, leidenschaftlich und unheimlich witzig. Beide Menschen in einem vereint wäre das perfekte Match. Es gab hier noch eine Dame die ebenfalls eine Affäre schon über x Jahre pflegte, wo eben auch diese Gegensätze zum tragen kamen. Eine Trennung kam für sie ebenfalls gar nicht in die Tüte, da sie ja zufrieden mit ihrem Mann war und die Affäre dann noch das i Pünktchen im Leben darstellte.

Es kann also sein, dass er Euch beide Frauen eben beide sehr mag und diese Unterschiede für ihn auch einen Reiz ausmachen. Wenn ich ehrlich bin, hätte ich auch gern beide in meinem Leben. Mal intellektuell kommunizieren und mal totalen Blödsinn quatschen. Und das hat jetzt nichts mit der 6ualität zu tun. Wobei auch da die Unterschiede lagen und ebenfalls unheimlich spannend und abwechslungsreich waren. Beide zusammen machen das Leben einfach komplett.

Er hat mit Euch vllt. die Möglichkeit gefunden, diese Art zu leben. Ob ihr deswegen naiv seid, oder gar psychisch nen Schaden habt? Ich glalub nicht... ihr findet euch damit ja ab, bzw. lebt eben nur nicht nach den typisch moralischen Vorstellungen. In den 70er Jahren gab es solche Kommunen sehr oft und auch Polyamorie ist auf dem Vormarsch.

Minderes Selbstwert würde ich dir in dem Moment bescheinigen, wenn du in diesem Konstrukt bleibst, obwohl du dich nicht wohl damit fühlst. Wenn du es tust, in der Hoffnung, dass er sich doch irgendwann für dich entscheidet und du dich wie damals noch immer selbst betrügst, indem du da ausharrst und innerlich unglücklich bist. Dann wärest du dir zu wenig wert und diese Antwort kannst du nur dir selbst geben.

Was deine evtl. Bindungsangst betrifft, frage dich, was passieren würde, wenn er sagen würde er trennt sich von seiner Frau und will nun nur noch dich. Würde dir das Angst machen? Wenn er es Fest machen wollen würde? Wobei sich ja scheinbar dann nicht viel zum Ist Zustand ändern würde, oder?

Ein Manko sehe ich aber. Das er scheinbar nicht das Vertrauen in dich hat, dir den Grund der Hochzeit zu nennen. Da würde ich schon eine Antwort haben wollen. Oder vllt. auch inzwischen nicht mehr.

28.08.2021 21:43 • x 1 #50


Nachtlicht
Zitat von Ortrere:
Sie hat das ungeprüft geglaubt und ich habe keine Ahnung, ob sie wirklich ahnungslos ist.


Offiziell glaubt sie also, sie sei (nun doch/wieder) die einzige Frau in seinem Leben?

Zitat von Ortrere:
Oder warum er sie nie besucht oder sie ihn


Die einzige Frau in seinem Leben, mit der er aber keine realen Kontakte pflegt.

Auf welcher Grundlage sollte diese Frau Exklusivität von ihrem Mann erwarten?

Oder treffen die sich immer auf halben Weg und führen dort eine liebevolle, leidenschaftliche Teilzeitehe?

Irgendwie liest sich in deiner Beschreibung deren Konstrukt noch schräger, als eures. Woraus ich vielleicht schließen könnte, dass du manches gar nicht weißt, oder deine Wahrnehmung seiner Ehesituation verzerrt sein könnte.

Wenn er chronisch lügt, gilt das auch für dich, egal wie es sich gerade anfühlt. Eine der übelsten Fallen in Affären ist ja zu glauben, es würde nur die offizielle Partnerschaftspartei belogen.

Zitat von Ortrere:
Von gegenseitiger Akzeptanz sind wir Lichtjahre entfernt!


Euer Verhältnis zueinander ist also eher sowas wie einseitige Akzeptanz von deiner Seite und Ausblenden/Nichtwissen von ihrer Seite.

Zitat von Ortrere:
Erfüllen wir als LZA vielleicht nur gegenseitig Bedürfnisse, die jeden normalen Partnerkandidaten überfordern würden?


Das würde ich definitiv und pauschal so erstmal mit Ja beantworten. So wie du offensichtlich auch

Man könnte aber auch hingehen und sagen: du fühlst dich von den Bedürfnissen eines normalen Partnerkandidaten überfordert und suchst dir daher die Erfüllung in einem Spielfeld, in dem du dich besser auskennst (kompliziert, leidvoll und ohne echtes vertrauensvolles Einlassen). Wird so herum vielleicht für dich auch ein Schuh daraus?

Zitat von Ortrere:
Die der gebundenen Affährenführer und die, die im meistens (?) ungebundenen Gegenpart liegen.


Nun, es stellt sich die Frage, ob der ungebunden genannte Part nicht in Wahrheit innerlich viel mehr gebunden ist/wird in so einer Konstellation, als der gebunden genannte Part. Deine von dir so empfundene bzw. benannte Zufriedenheit bringe ich nicht in Einklang mit meiner Vorstellung einer selbstgewählten, emotional freien Partnerschaft und Liebe.

28.08.2021 21:46 • x 5 #51


C
Ich denke, er wird seine Gründe haben, dass er keinen Kontakt seiner Frauen wünscht. Er belügt sicher beide. Für ihn komfortabel. Ansonsten stimme ich @Ema in vollem Umfang zu.

28.08.2021 21:49 • x 6 #52


Y
Gründe für Langzeitaffären... Ich denke, Menschen hängen einfach auch sehr an Gewohnheiten. Hat es sich erst mal eingependelt, kostet Veränderung viel Kraft und das Ungewisse macht Angst.

28.08.2021 22:05 • x 2 #53


C
Zitat von Yoda563:
Gründe für Langzeitaffären... Ich denke, Menschen hängen einfach auch sehr an Gewohnheiten. Hat es sich erst mal eingependelt, kostet ...

Und das eigene Gewissen macht keine Angst? Zusätzlich sind solche LAZ tickende Zeitbomben auf unterschiedlichen Ebenen.

28.08.2021 22:28 • x 1 #54


T
Mal so aus Neugier...wann ist eine Affäre eine Langzeitaffäre?

28.08.2021 22:40 • x 1 #55


Ortrere
@Cicero kannst du das bitte etwas näher erklären?
Ich sehe EINE, allerdings fürchterliche Zeitbombe...

28.08.2021 22:40 • #56


C
Zitat von Ortrere:
@Cicero kannst du das bitte etwas näher erklären? Ich sehe EINE, allerdings fürchterliche Zeitbombe...

Du bist doch nicht wirklich glücklich und völlig freiwillig in diesem Konstrukt.
Du lebst somit gegen dich. Das führt zu Depression, erhöhtem Stress und allen damit verbundenen körperlichen Krankheiten, etc.
Er. Was ist wenn, sein Konstrukt zerbricht? Ein Gewissen oder Anstand spreche ich ihm ab. Die Ehefrau oder du, ihr rastet aus, bringt euch um, landet in der Psychiatrie?
Die Ehefrau. Siehe oben.
Ideal wäre, wenn beide Frauen sich lösen könnten und ihren eigenen Themen nachgingen.
PS. Schau dir dein eigenes Statement an.
Offensichtlich hast du eine sehr ungesunde Grenze für dich. Du hast vergessen, was du ihm schon alles vergeben hast. Warum?

28.08.2021 23:15 • x 7 #57


C
Zitat von Trust_him:
Mal so aus Neugier...wann ist eine Affäre eine Langzeitaffäre?

Ab dem zweiten Mal?
Länger als ein Jahr?

28.08.2021 23:17 • #58


Gorch_Fock
Also, liebe Männer: Wir müssen nur genug handwerkliche Fähigkeiten entwickeln (sieht man in zahlreichen Affairenbeiträgen), um insb. Küchen, IKEA-Großschränke und Lampe nach Trennungsumzügen aufzuhängen, dann klappt es auch mit den Frauen. Und das ganze aber bitte mit gutem Werkzeug, von einem Markenhersteller (der musste einfach sein, ,falls Familiendaddy hier mitliest . Dann sollte der AM noch Selbständig sein, damit die Kohle richtig sprudelt. Dann kann man noch die Kinder des OdB einstellen und schon läuft es noch besser. Genau aus diesem Grund haben es insb. Chefs und Vorgesetzte auch immer recht einfach in den Affairensituationen. Da sie die notwendigen Versorgerqualitäten mitbringen, die dann gerne auch in Anspruch genommen werden.
Also, liebe zukünftige AMs: Klotzt erstmal richtig ran. Geld ist Macht. Über den Lug und Trug in Affairen kann aber leider auch das schöne Geld nicht hinwegtäuschen.

28.08.2021 23:28 • x 4 #59


T
Zitat von Gorch_Fock:
Genau aus diesem Grund haben es insb. Chefs und Vorgesetzte auch immer recht einfach in den Affairensituationen. Da sie die notwendigen Versorgerqualitäten mitbringen, die dann gerne auch in Anspruch genommen werden

Stimmt, genau dieses Argument habe ich bei Martin von Bergen gelesen, als ein Grund, warum sich Frauen auf einen verheirateten Mann einlassen und keinen ungebundenen suchen. Weil der verheiratete Mann - meist in langjähriger Ehe - bewiesen hat, dass er diese Versorgerqualitäten besitzt. Und wenn er dazu noch gut verdient, kann er der AF ja auch was bieten. Dummerweise nur kommt bei den meisten AF dann der Punkt, wo sie den AM nicht mehr mit der EF teilen wollen, sondern ganz für sich haben wollen. Und dann beginnt das Drama.

28.08.2021 23:50 • x 2 #60


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