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Langzeitaffären - Retrospektive

S
Zitat von Tisiphone:
Stimmt, genau dieses Argument habe ich bei Martin von Bergen gelesen, als ein Grund, warum sich Frauen auf einen verheirateten Mann einlassen und keinen ungebundenen suchen. Weil der verheiratete Mann - meist in langjähriger Ehe - bewiesen hat, dass er diese Versorgerqualitäten besitzt. Und wenn er dazu noch gut ...

Sind wir Frauen denn so arm dran, dass wir einen Mann brauchen, der uns versorgt? Also ich brauche keinen solchen Typen, ich kann für mich sorgen und verdiene auch mein eigenes Geld.
Wie schon vorher gesagt, ich kann es nicht fassen, dass es im Jahre 2021 immer noch solche Frauen gibt, die einen Beschützer in Form eines verheirateten oder gebundenen Mannes suchen. Ich habe viele sympathische und gutaussehende gebundene Männer in meinem Leben kennengelernt, die etwas von mir wollten. Habe ich alles sofort unterbunden und werde auch nie verstehen, wie man als Frau hier nachgeben kann.

29.08.2021 01:33 • x 4 #61


T
Zitat von Cicero:
Ab dem zweiten Mal? Länger als ein Jahr?

Soll das eine Antwort sein? Also 2mal mit der selben Person fremdgehen ist somit eine LZA.
Hm, ok...interessante Sicht.

29.08.2021 07:35 • x 2 #62


A


Langzeitaffären - Retrospektive

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C
Es ist offensichtlich eine Frage. Eine genaue Definition wird es nicht geben bzw. Ich kenne sie nicht. Wann ist es denn für dich eine? Insgesamt schreibst du trotz glücklicher Aufarbeitung, super Kommunikation, tiefer Liebe und problemlosen Verzeihen recht viel. Was treibt dich um? Hast du einen eigenen Thread?

29.08.2021 07:44 • x 1 #63


C
Zitat von Tisiphone:
Stimmt, genau dieses Argument habe ich bei Martin von Bergen gelesen, als ein Grund, warum sich Frauen auf einen verheirateten Mann einlassen und ...

Diese These ist mir auch bekannt und trifft vielleicht eher auf Frauen, die sich in einer jüngeren Lebenphase befinden. Der Klassiker vielleicht Chef und Ausbildene oder so was.
Frauen, in einer späteren Lebensphase, gerade solche die auch den Mut und das Geld hatten sich scheiden zu lassen, wohl eher nicht deswegen. Diese Frauen brauchen keine Versorger oder Väter, hier sind es eher tiefe emotionale Affären. Der Klassiker hier Mann in Langzeitehe mit Mlc intensive Affäre zur Kollegin oder Vereinsfreundin.
Desweiteren würde diese These voraussetzen, dass die Frauen sich gezielt gebundene Männer aussuchen und auch aktiv werden. Meines Beobachtung nach werden aber gerade diese Männer aktiv. Sie melden sich sogar auf Singlebörsen an und geben an, sie seien frei.
Sinnvoll wird diese These genutzt, wenn Männer oder Frauen verstehen wollen, warum sie sich nicht verlieben können oder Langheitsingle mit Partnerwunsch sind.

29.08.2021 07:57 • x 3 #64


T
Zitat von Cicero:
Es ist offensichtlich eine Frage. Eine genaue Definition wird es nicht geben bzw. Ich kenne sie nicht. Wann ist es denn für dich eine? Insgesamt ...

Mich treibt nichts um.
Problemlos verziehen habe ich nicht.
Die Verarbeitung läuft noch.
Ich bin dennoch glücklich.

Ich bin hier, weil ich dank der Wechseljahre nicht so gut schlafe wie mein Mann neben mir.
Und ich finde die Themen hier interessant.
Ich schreibe, wenn ich auch im realen Leben einen Kommentar abgeben würde. Da ich ein kommunikativer Mensch bin, passiert das oft.
Ich habe keinen Thread, weil ich keine Hilfe suche. Nicht mehr.

Wenn du nicht willst, dass ich in einem fremden Thread antworte, dann frage mich nichts in einem fremden Thread. Dafür gibt es PNs.

Übrigens....nach der Definition fragte ich, weil ich sie wissen wollte. In meiner Definition hatte mein Mann eine.

29.08.2021 08:44 • x 5 #65


C
Wegen meiner kannst du tun oder lassen, was immer du möchtest. Wenn du glücklich bist und keine Hilfe brauchst, bin ich erfreut.

29.08.2021 08:49 • #66


Nachtlicht
Liebe Ortrere,

ich habe nun doch nochmal deinen alten Thread überflogen (ich schlafe auch oft schlecht, bin eben ein Nachtlicht...) und möchte meiner Antwort etwas hinterherschicken.

Du fragtest ja eingangs nach dem Gestalten eines Langzeitdreiecks. Wie gesagt, aus polyamorer/OB-Sicht hätte ich da einiges beisteuern können. Aber, ich denke, das geht an deiner eigentlichen Fragestellung vorbei, weil das Dreieck gar nicht euer Hauptproblem zu sein scheint.

Ich sehe es jetzt eher wie @Ema mit Trauer und Schrecken, dass du es nicht geschafft hast, dich von einem Mann zu lösen, den du als psychopathisch (inklusive Vorstrafen) beschrieben und dessen Beziehung zu ihm du wie folgt erkannt hast:

Zitat von Ortrere:
Ich habe nicht einfach als Äffäre zur Verfügung gestanden, wie bis gestern gedacht, emotionale Abhängigkeit hin oder her, sondern ich wurde benutzt wie eine H*r*e, belogen selbst bis in kleinste Details, hinters Licht geführt und bei Laune gehalten. Das ist alles typisch für Affären, ich weiß, aber dieses komplett heimliche parallele Leben, die Planung einer Hochzeit - eines Bekenntnisses zum Partner! - während mir die LG als Kumpel, beste Freundin usw. verkauft wurde und die Hoffnung und Leidenschaft bei mir künstlich immer wieder angefacht wurde (gibt halt den allerbesten Säggs) das ist ein Niveau, was ich mir niemals hätte vorstellen können.


Somit brauche ich ja gar nicht behutsam mutmaßen, dass auch du weiterhin permanent und massiv von diesem Mann belogen wirst, du weißt es ja längst.

Nun könnte man sich fragen, wie du in so einer Geschichte Zufriedenheit erlangen konntest. Aus meiner Sicht kann das eigentlich nur erfolgt sein, indem du deine Wünsche, Bedürfnisse, Erwartungen radikal reduziert hast. Dich also - analog zu deinem alten Threadtitel - letztlich doch zerbrochen und nicht nur verbogen hast. Das könnte man mit deiner Traumabindung an diesen Mann erklären, und die wiederum hat natürlich Ursachen in seinem Verhalten - aber eben auch in deiner Disposition, dafür anfällig zu sein.

Dein Kernthema könnte also weniger die Fragestellung nach der Affärenbeziehung sein, sondern eher die nach der nicht aufgelösten toxischen Bindung.

Denn selbst wenn dein Freund unverheirateter Single und ohne je eine einzige weitere Frau angeguckt zu haben mit dir zusammen wäre, blieben ja immer noch die grundlegenden Probleme seiner psychopathologischen Persönlichkeitsanteile bestehen. Und die Frage, warum du diese in Kauf nimmst. Akzeptierst, in einer giftigen Bindung mit jemandem, der dich nicht lieben kann, für anscheinend immer stecken zu bleiben und dir die Genesung nicht gönnst.

Vielleicht ist das auch ein Stück weit Sunk Cost Fallacy. Man ist eher bereit, noch mehr in das Falsche zu investieren, weil man ja schon so irre viel dareingesteckt hat und sich das doch jetzt endlich rentieren muss, als zu erkennen, dass es Falsch war und die Investition zu stoppen.

29.08.2021 09:32 • x 9 #67


T
Zitat von Nachtlicht:
Vielleicht ist das auch ein Stück weit Sunk Cost Fallacy. Man ist eher bereit, noch mehr in das Falsche zu investieren, weil man ja schon so irre viel dareingesteckt hat und sich das doch jetzt endlich rentieren muss, als zu erkennen, dass es Falsch war und die Investition zu stoppen.

Oder auch eine extreme emotionale Abhängigkeit. 6,5 Jahre sind eine lange Zeit. Und die Aussicht, in ein sehr tiefes Loch zu fallen, würde Ortrere den endgültigen Cut machen.
Gesund liest sich das irgendwie nicht. Vor allem die Frage, warum er die Lebensgefährtin geheiratet hat und nicht sie (Obwohl die ja erst 2 Jahre zusammen waren), und darauf keine schlüssige Antwort zu bekommen, würde mich weiter umtreiben und mich letztlich wie 2. Wahl vorkommen lassen. Nach dem Motto: ich bin gut genug für Säggs, aber nicht gut genug, offiziell die Frau an seiner Seite zu sein.

29.08.2021 09:45 • x 1 #68


Ema
Zitat von Tisiphone:
Motto: ich bin gut genug für Säggs, aber nicht gut genug, offiziell die Frau an seiner Seite zu sein.


Nicht nur gut genug für S., aber eben nicht für eine Partnerschaft. Wenn das alles wäre.
Weit schlimmer ist doch noch, dass sie in dieser sehr seltsamen Beziehung auch gut genug für alle möglichen Formen des wiederholten emotionalen Missbrauchs ist und auch da keinen Riegel vorschiebt

29.08.2021 09:58 • x 2 #69


Hola15
Zitat von Tisiphone:
Vor allem die Frage, warum er die Lebensgefährtin geheiratet hat und nicht sie (Obwohl die ja erst 2 Jahre zusammen waren), und darauf keine schlüssige Antwort zu bekommen, würde mich weiter umtreiben und mich letztlich wie 2. Wahl vorkommen lassen.

Ist diese Frage wirklich so wichtig?! Sollte die Frage nicht eher lauten: "Möchte ich so jemanden in meinem Leben?" Unabhängig ob ich 1. Wahl oder nicht bin.

Liebe Ortere, ich habe von deinem 1. Threat nur den Anfang und das Ende gelesen. Und ich möchte @Ema und @Nachtlicht voll zustimmen.

Ehrlich gesagt hatte ich einen vollkommen anderen Eindruck von deinem (Traum)Mann und der Situation, die du in deinem Anfangsbeitrag beschrieben hast.

Es ist deine Wahl und dein Leben. Ob du es für gut und gesund hältst, dir dein Gefängnis in allen Farben bunt anzumalen, ist vermutlich deine Entscheidung.
Die Frage ist jedoch, ob du alle Möglichkeiten ausgeschöpft hast, alle Hilfe in Anspruch genommen um dieser (Trauma-) Bindung zu entkommen?
Willst du das noch? Was könnte dir helfen?

29.08.2021 10:27 • x 3 #70


T
Zitat von Hola15:
Ist diese Frage wirklich so wichtig?! Sollte die Frage nicht eher lauten: Möchte ich so jemanden in meinem Leben? Unabhängig ob ich 1. Wahl oder nicht bin.

Nun, das eine schließt das andere ja nicht aus, im Gegenteil.

29.08.2021 10:33 • x 1 #71


Hola15
Zitat von Tisiphone:
Nun, das eine schließt das andere ja nicht aus, im Gegenteil.

Ja da hast du Recht. Und es gehört auch nicht wirklich zu dem Thema, aber es kommt so oft vor, dass Frauen nur 1.Wahl sein wollen und nicht mal einen Schritt zurückgehen und sich fragen möchte ich so einen Mann. Ja, mir ist es wichtig, dass da hingeschaut wird anstatt sich in Konkurrenzkämpfen aufzureiben.

29.08.2021 10:40 • x 3 #72


R
@Hola15 ich kann nur einmal Danke drücken.
Mir kommt es oft so vor, als ob Affären einerseits und Aufrechterhaltung der Ehe andererseits nicht vielmehr ein Konkurrenzkampf zwischen den Frauen ist, weil die Wahrheit, nämlich dass der geliebte Mann einen verschaukelt hat, so schmerzhaft ist, dass man sie lange nicht ertragen kann.

29.08.2021 10:44 • x 2 #73


F
Zitat von Nachtlicht:
Nun könnte man sich fragen, wie du in so einer Geschichte Zufriedenheit erlangen konntest. Aus meiner Sicht kann das eigentlich nur erfolgt sein, indem du deine Wünsche, Bedürfnisse, Erwartungen radikal reduziert hast.

Das sehe ich auch so. Und mit viel Verdrängung und Ignoranz hat sie es geschafft, diesen Zustand zu erreichen und sich mit ihm zufrieden zu geben. Eine persönliche Kapitulation- in unseren Augen.
In ihren Augen hat sie sich, ihre Gefühle akzeptiert und den Kampf mit sich beendet. Das ist ihr Weg.

Ich kann mir vorstellen, dass ein großer Druck abfällt und diese Zufriedenheit bedingt, glaube aber, dass Deine Wunschvorstellung eine ganz andere war und ist.

Es ist wie eine chronische Krankheit. Man kämpft nicht mehr gegen an, sondern akzeptiert, dass sie für einen dazugehört.

29.08.2021 10:50 • x 1 #74


Ortrere
Guten Morgen allerseits!
Ganz viele Eurer Beiträge machen mich sehr nachdenklich und das ist letztlich oder sogar vordergründig der Sinn dieses Themas: in den letzten Tagen hatte ich mir eingebildet, durch verschiedene Sichtweisen ähnlich Erfahrener neue Ansätze zu finden, auf mein ganz eigenes Thema, auf den Knoten, der ja eindeutig besteht.

Ganz besonders danke ich schon jetzt denjenigen, die sich die Mühe gemacht haben, in meinem alten Thema zu lesen und Aspekte daraus hier wieder hervor zu holen!
Dadurch verstärkt sich mein Unverständnis. Ich habe so viel zugelassen und lasse den Mann wieder und weiter in mein Leben. Was ist das?
Genau darum lese ich immer wieder im Affärenbereich und schau mir an, was andere Menschen in LZA hält oder gehalten hat. So viele Parallelen.

Da ich mich jetzt gleich mit Freundinnen treffe (Golf-Alternativprogramm wegen Regen=KaffeeKuchenQuatschen) werde ich heute Abend auf die Beiträge eingehen - habt einen entspannten Sonntag!

29.08.2021 11:04 • x 1 #75


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