Hey zusammen - sorry für die lange Story!
kurz vorweg: ich bin Anfang 20 und gleichgeschlechtlich. Im Januar lernte ich einen Typen (18) übers Internet kennen, wir schrieben einige Tage und verloren uns dann aus den Augen. Ende Juli war er zufällig einige Wochen in meiner Stadt und wir trafen uns. Beim ersten Treffen ging's schon drum, dass er momentan nichts Festes sucht und eher nach Freunden Ausschau hält. Wir trafen uns dann noch drei weitere Male und er gab mir durch Kleinigkeiten immer wieder das Gefühl, dass ich irgendwie besonders für ihn wäre und irgendwann küsste ich ihn, was er auch erwiderte. Anfang September war ich in seiner Nähe, und er wollte mich sehen. Wir gingen zusammen ins Kino, er nahm meine Hand, kuschelte sich an mich. Auf dem Heimweg merkte ich dann, dass ich Gefühle für ihn entwickle.
Wenige Tage später schrieb mir ein gemeinsamer Bekannter, ob es mir gut gehe, was ich mit einem Nein beantwortete. Er meinte, ob ich unglücklich verliebt sei, was ich bestätigte. Er wusste sofort, um wen es ging und wir sprachen kurz darüber. Tags drauf meldete er sich mit: Sorry, ich hab's ihm gesagt.. Er meinte, er sei völlig perplex gewesen, da er dachte, ihr hättet eine schöne Freundschaft(+) und hätte nicht gedacht, dass ich mich irgendwie in ihn verliebe. Abends drauf wollte er mit mir telefonieren, und ich hatte mich schon darauf eingestellt, dass er mir sagt, dass er nichts von mir will. Allerdings lief das Telefonat wie folgt:
Zitat:Weißt du, eine Beziehung hat in meinem Leben momentan keinen Platz. Ich will erstmal auf mein Leben klar kommen, den Umzug schaffen und das Studium anfangen. Du hast ja schon gemerkt, dass ich mich nicht oft bei dir melde, das ist normal, du kannst dich aber gerne melden. Aber weißt du? Irgendwas fühlt sich mit dir schon. komisch an, aber das kann ich nicht genauer definieren.
Jedenfalls konnte ich mich dann einige Tage ganz gut ablenken und dachte, dass das alles schon irgendwie wird. Zehn Tage später schrieb er mir dann aber plötzlich, wann ich wieder in der Nähe sei und dass ich ihm schon irgendwie fehle. Wir schrieben daraufhin fast jeden Tag, was nicht nur von mir, sondern auch von ihm aus ging, telefonierten auch ein paar Mal, wo er mir öfter sagte, wie sehr er mich vermisse und dass sich das ganze ohne mich nicht richtig anfühlen würde momentan.
Mitte Oktober hatte ich Urlaub und da ich eh in seine Nähe fuhr, holte er mich am Bahnhof ab. Er strahlte mich an, küsste mich. Wir gingen Essen, wobei er mich wieder anstrahlte, meine Hand nahm, mich küsste. Abends drauf waren wir bei einem gemeinsamen Freund, und als wir zu Abend aßen, nahm er eine Scheibe Brot, biss mir ein Herz aus, grinste mich an, küsste mich und sagte: Das ist meins, das ist für dich! - das war der Moment, an dem es gefühlsmäßig bei mir endgültig vorbei war und ich mir dachte: Oh, er verliebt sich jetzt doch irgendwie in mich.
Ich schrieb einem guten Freund unter Tränen, dass ich das ganze irgendwie nicht mehr packe und es ihm sagen muss, aber es kam irgendwie keine passende Gelegenheit. Er schrieb ihn an und meinte: Du solltest mal mit xj4yp2 reden, der sieht mehr in dir als du wahrscheinlich in ihm. Der geht grade gefühlsmäßig etwas an dir kaputt, aber es findet sich keine passende Gelegenheit, dass er mit dir drüber redet. - Seine Antwort war in Richtung: Das merke ich schon, ich weiß nur selbst noch nicht so recht, was das wird.
Abends trafen wir uns dann, ich umarmte ihn, schaute ihm in die Augen und fragte ihn: Großer, was ist das zwischen uns? Er antwortete: Ich weiß es doch selber nicht. und bekam feuchte Augen. Wir gingen spazieren, und er meinte, es fühle sich mit mir alles irgendwie anders an und ich sei mehr als eine Freundschaft+ für ihn. Ich sprach ihn drauf an, dass ich ja weiß, dass er momentan keine Beziehung will, woraufhin er erwiderte: Das ist momentan, das ist doch alles nicht in Stein gemeißelt. Nach dem Gespräch gingen wir zu meinem besten Freund, wo wir dann noch ein paar Stunden kuschelten und uns unterhielten. Wie ich neulich von einem gemeinsamen Freund erfahren habe, hatte er nach dem Abend wohl noch sehr intensiv geheult, weil ich wohl mehr von ihm will und er nicht.
Abends drauf wollte er mich treffen, ich stimmte zu. Er war eiskalt zu mir, abweisend, ablenkbar und wollte ständig vor mir abhauen. Wir saßen uns auf eine Bank, und er meinte: Ich will jetzt nicht, dass du sauer oder so bist oder abhaust, aber ich musste die ganze Nacht über rational darüber nachdenken und ich kann mir nichts festes mit dir vorstellen. Ich wollte mit ihm drüber reden, aber es kamen keine wirklichen Antworten. Ich hatte ihm ein kleines Geschenk, einen Stoff-Hund, gekauft, den ich ihm dann in die Hand drückte. Er meinte: Was ist das? und ich erwiderte: Ein Andenken, damit du mich nicht vergisst. Und wenn ich dich schon nicht beschützen kann, soll er das machen., woraufhin er sich in diesen Hund vergrub, anfing zu zittern und ihn gar nicht mehr los ließ.
Zwei Tage später fuhr ich heim, zwischenzeitlich hatten wir keinen Kontakt mehr. Ich hatte ihm ein Shirt geliehen und schrieb ihm, ob er es mir zum Bahnhof bringt oder ob er es behalten will. Er kam dann auch zum Bahnhof und beschäftigte sich 25 Minuten mit meinen Freunden, die mich begleitet hatten. Als der Zug kam, verabschiedete ich mich von meinen Freunden und warf ihm nur einen traurigen Blick zu, woraufhin er zu mir kam, mich umarmte, mir in die Augen schaute und mich küsste.
Wir hatten daraufhin kaum Kontakt, außer 2 Wochen später (Ende Oktober) ein Telefonat, weil ich diesen 'Zustand' zwischen uns klären wollte. Ich sprach ihn drauf an, dass er ja sagte, ich sei mehr als eine Freundschaft+, woraufhin er meinte: Das habe ich nur gesagt, weil ich selbst so verwirrt war. Und wenn du mein Verhalten dir gegenüber fehlinterpretiert hast, tut's mir leid, aber so bin ich halt zu Menschen, die ich gerne mag. Von dir kam auch genug, und da bin ich drauf eingegangen.
Ich schrieb ihm dann eine Woche später einen trockenen Text mit meinem Empfindungen, Gefühlen und Auffassungen seines Verhaltens mir gegenüber, woraufhin aber keine richtige Antwort kam.
Zwischenzeitlich hatte ich gefühlsmäßig immer wieder Auf- und Abs und mir natürlich irgendwie immer noch Hoffnungen gemacht. Vor zwei Wochen bekam ich dann plötzlich ein Selfie von ihm, worauf ich kurz antwortete. Dann schickte er mir letzte Woche wieder ein Selfie, was mich natürlich irgendwie traf.
Vor ein paar Tagen schrieb ich mit einem gemeinsamen Freund, der fragte, wie es mir geht, woraufhin ich antwortete: Immer noch nicht so gut, mir fehlen immer noch Antworten. Am selben Tag schrieb mir mein bester Freund dann, dass er ihn gefragt habe, ob er mich zu seinem Geburtstag einladen solle, da ich eh in der Stadt sei, woraufhin er antwortete: Naja, wenn du ne Beziehung oder irgendwas festes willst, ja, sonst: lass es bleiben.
Freitag Abend meldete er sich plötzlich, dass er das ganze endlich mal klären möchte. Er entschuldigte sich, dass er mich so eiskalt habe abblitzen lassen und möchte jetzt eine normale, platonische Freundschaft mit mir haben. Ich antwortete, dass von beiden Seiten aus zu viel war, als dass das momentan klappen könnte, woraufhin wir dann anderthalb Stunden telefonierten.
Ich sagte ihm, dass ich jetzt kein Ich weiß es selber nicht oder Ich glaube hören möchte, sondern nur, was mit ihm die letzten Wochen über los war. Er erwiderte: Weißt du, ich war ja schon in dich verknallt. Aber ich bin gefühlsmäßig anders, das haben schon meine Eltern gemerkt. Ich hab das auch erst im Nachhinein gemerkt, als ich drüber nachgedacht habe. Ich hab das irgendwie weggedrückt. Und jetzt sind die Gefühle halt weg. Ich sprach ihn darauf an, wieso ich ihm dann von einen Tag auf den anderen dermaßen egal geworden bin, woraufhin er meinte: Naja, das ist halt jetzt so.
Ich erzählte ihm meine Sicht der Dinge, was ich für ihn empfunden habe, wie ich seine Gesten mir gegenüber aufgefasst habe und fing dann irgendwann das heulen an, was ihn eiskalt gelassen hatte. Ich sprach ihn auf manche Sachen an, wie den Kuss am Bahnsteig, woraufhin er nur meinte: Ich weiß nicht warum ich das gemacht habe. Die Frage: Was bin ich für dich? erwiderte er nur mit einem Was willst du denn hören?!. Ich sprach ihn auch darauf an, was wäre, wenn wir uns wieder sehen und er wieder merke, dass sich was mit mir anders anfühlt, seine Antwort war: Das wird nicht wieder vorkommen. Ich fragte ihn, warum er denn jetzt nur eine platonische Freundschaft haben möchte und er meinte: Wir können uns nicht ewig aus dem Weg gehen und ich glaube, das ist für uns beide das beste.
Ich dachte bis zu diesem Gespräch, ich könnte langsam aber sicher abschließen mit dem Kerl, aber allein, dass er angeblich Gefühle für mich hatte, und die nicht zugelassen hat, verunsichert mich schon wieder richtig. Ich weiß nicht, ob er eine Bindungsangst hat oder selber gar nicht weiß, was er will und fühlen soll.
Das Schlimme für mich ist, dass ich selber noch nie so heftige Gefühle für einen Menschen hatte und es sich irgendwann wirklich für mich so angefühlt hat, als hätte er sich in mich verliebt.
Ende des Monats werden wir uns wohl oder übel über den Weg laufen, und ich habe echt Angst vor meiner Reaktion.