Zitat von lololottchen:@Hola15 du sagst du hast auch schon einiges verloren… wie geht es dir jetzt? Kann man über diese Verluste überwinden? was hat dir geholfen? ...
Ich bin noch mittendrin. Leider kann ich dir momentan (noch) nicht rückblickend sagen, dass alles gut wird und dir lauter Rezepte an die Hand geben. Es ist alles ein Prozess, der tief geht und seine Zeit braucht.
Ich glaube die Akzeptanz, dass es so ist wie es ist, du gerade einfach nicht mehr kannst, inkl. der Abbau der Blockaden die diese Akzeptanz verhindern, ist erstmal viel wert. Zumindest bei mir gab es sehr viel (inneren) Widerstand dagegen.
Die inneren Widerstände arbeite ich auch mit therapeutischer Begleitung auf.
So weit, dass ich nichts mehr fühlte war ich noch nicht. Ich habe mehr somatisiert und die Erschöpfung stand im Vordergrund. Jahrelang weitergemacht und zum Schluss empfand ich dann auch keine Freude mehr an irgendwas. „Negative“ Gefühle waren aber noch da.
Seit ich krankgeschrieben bin (Frühsommer) legt sich langsam die Erschöpfung und die Schmerzen und es gibt auch zunehmend Momente der Freude. Es geht bergauf, zwar langsam aber immerhin. Rückblickend sehe ich auch in welch krassem Hamsterrad ich eigentlich steckte. Drin sah ich das nicht.
Antidepressiva nahm und nehme ich nicht. Ich halte sie aber für gewisse Phasen durchaus hilfreich. Z.B. zur ersten Stabilisierung. Was ich hilfreich fand waren freiverkäufliche Safran- Präparate. Weiß aber nicht, ob ich das hier so sagen darf.
Vor kurzem war ich tatsächlich auch in einer Klinik. Ich wollte die Zeit vor allem nutzen, um einen Raum zum Trauern zu haben und auch zum Abstand gewinnen.
Ich glaube dir täte dies evtl. auch gut um festzustellen, dass du nicht alleine bist mit „unsichtbaren“ Krankheiten und ein Gefühl dafür bekommst, dass es wirklich eine Krankheit ist und du dir die Zeit nehmen darfst und sollst zu heilen. Das Treffen auf Gleichgesinnte (übrigens fast durchgehend gebildete Menschen die fest im Leben standen) tut auch einfach gut. Insbesondere in dieser Phase in der dir jetzt auch noch der Partner wegbricht wäre es zur Stabilisierung vllt. wirklich nicht schlecht. Aber ich will dir das natürlich nicht einreden.
Aber jetzt begib dich erstmal in fachliche Hände. Die können es beurteilen und dir deinen Weg zeigen.
01.11.2022 13:20 •
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