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Loslösen ohne zuverdrängen - Wie und wie lange?

W
Hallo Zusammen,

ich bin schon etwas aktiv hier im Forum und an einem Punkt in der Trennung, bei der es mir eigentlich nur noch darum geht, weg zu kommen.

Es ist so, dass ich immer noch mal so Gedanken von Hoffnung bekomme, die ich aber dann ganz schnell weg schiebe. Da sie unreralistisch sind. So Tagträume oder Kopfkino...

Meine Gefühle sehen so aus:
Ich empfinde immer noch liebe. Hatte schon Hass und Wut empfunden, die ist aber wieder neutralisiert. mhmm... Nun was ich besser? In welchen Gefühlszustand soll ich mich bewegen?

Ich möchte keine Lebenszeit verschwenden für einen Menschen, der nicht der richtige Mensch für mich ist. Damit ich mich bald wieder in ein geregeltes Leben bewegen kann, wäre es schön zu wissen, wie ich die Liebe vergesse.

Wie löse ich mich?

Wie vergesse ich die Liebe?

Wie lange dauert es in der regel?


Eckdaten:
wir waren 1 Jahr zusammen. Haben 5/7 Nächte miteinander vertracht. Ich hatte mich nach 1 Jahr Beziehung in der ich sie liebte, nochmal am Ende in sie verliebt. (Das war sehr überraschend) Wollten eigentlich für immer zusammen sein und hatten einen gemeinsamen Lebensweg.
Das Ende der Beziehung kam von Ihr aus und adhoc, für mich vollkommend überraschend.
Bei mir änderte sich alles zu dem Zeitpunkt. Job, Umgebung, Wohnung, Freundeskreis, Aktivitäten, Urlaub, Lebensweg gelöscht...
Boden unter den Füssen weggezogen

Den Job habe ich wieder geregelt. Das alles ist 4,5 Wochen her und wir hatten fast 0 Kontakt, da Sie sich daran hält mich nicht mehr zu sehen und ich mich auch daran halte.

Wie werde ich das schnell wieder los? Wahrscheinlich will das jeder wissen. Aber was gibt es für Methoden? Wie sehen eure Erfahrungen aus?

Danke für jede Hilfe!

27.02.2015 23:12 • #1


T
hi...

ich denke, dass man deine berechtigten fragen, aus denen verzweiflung und angst vor der zukunft sprechen, nicht pauschal beantworten kann. es gibt menschen, die die vermeintliche gabe haben, ihren kopf über die dinge stellen zu können und sind dementsprechend mit dem entlieben durchaus weit vorne.

ich schrieb vermeintliche gabe, weil ich dies eben für keine halte, aber jeder wird das anders sehen. liebes-kummer ist nun mal kummer, der nicht von heute auf morgen geht, aber vielleicht erinnerst du dich dran, dass er schon mal da war, und du auch darüber hinweg gekommen bist.
ich weiß, dass das nicht bei deinen fragen hilft, aber wenn es DEN tipp gebe, dann bräuchten wir diese seite nicht.
ich rate dir zu folgendem und das ganz allein aus meiner erfahrung:
für mich war es wichtig, aus diesem leid etwas für mein leben mitzunehmen. mich zu hinterfragen, was ich hätte besser machen können, ohne an schuldgefühlen zugrunde zu gehen. wenn ich eine antwort gefunden habe, habe ich versucht, dies als aufgabe für mein zukünftiges leben zu sehen.
den spieß sozusagen umgedreht betrachtend, also nicht: was fehlt mir, sondern was hab ich gewonnen? hat mich bisher immer weiter gebracht, auch wenn ich das in den ersten tagen und wochen nach einer trennung nicht konnte, aber glaube mir, das was und wie du fühlst, ist vollkommen NORMAL.

in den ersten phasen der trennung habe ich auf mich selber gehört: wenn ich mich melden wollte, um etwas loszuwerden, habe ich dies getan. ohne rücksicht auf sie zu nehmen, weil ich mir selber wichtiger war. das mag mir hoffnungen auf eine rückkehr genommen haben, aber dieses: ich mach jetzt das und das nicht, weil das und das dies sagen soll und ich damit das und das zeige, wenn ich es nicht tue... ich finds einfach albern.
meld dich, wenn dir danach ist. werde das los, was du loswerden musst. zu planen macht in diesen fällen wenig sinn, weil du nicht für DICH planst, sondern für SIE.
und damit verschiebst du letztlich nur das, was für dich notwendig ist.

dabei muss man nicht aufhören, an die kraft der liebe zu glauben.

ich wünsch dir dabei viel glück
daher:

28.02.2015 01:40 • x 1 #2


A


Loslösen ohne zuverdrängen - Wie und wie lange?

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W
Danke für Deine Worte. Ich habe sie mir ein paar Mal durchgelesen.

Wie gerne hätte ich auch genau diese Gabe mich über den Verstand zu entlieben. Normalerweise bin ich eine Kopfmensch - Beginne mit dem Gedanken und handel nach dem. Nur dieses eine Mal habe ich eine Entscheidung getroffen die ich aus Vertrauen und Liebe traf. Und jetzt nicht mehr revidieren kann.

Also mein erstes Mal, so heftigen Liebeskummer.

Diese Fragen habe ich mir alle gestellt. Und ich bekomme immer die selbe Antwort, dass ich eigentlich alles richtig gemacht habe, Sie nur der falsche Mensch war.
Ich habe mich nicht gemeldet, weil es für mich keinen Sinn gab, sondern immer wieder einen neuen Ansatzpunkt, mich weiterhin verletzt zu fühlen, weil ich nicht das gewünschte oder kein Feedback bekam.

Ich werde mich aber auch nicht äussern können. Sie hat mich ohne Grund gleich nachdem ich meine letzten Sachen geholt habe, aus allen Verknüpfungen gelöscht. Diverse Nachrichten-Dienste habe ich nicht ausprobiert.

Ja und Du hast recht. Ich habe unheimliche Angst das Gefühl nie los zu werden. Und ich wünsche mir ein Leben, dass ich fast hatte. Es jetzt weg ist, aber ich es alleine nie haben kann. Anders herum, habe ich ein anderes Leben alleine - aber es ist nur meine zweite Wahl.

Und wenn ich mich manipuliere, diese ganze Situation blocke, habe ich Angst davor wieder in eine Gefühlslage zu gelangen in der ich dann Jahrzehnte nichts empfinde oder mich nicht öffnen kann. Oder blockiert bin, weil ich Sie nicht los werde...

mhmm...

Aber es ist super, dass es dieses Forum gibt. Ich wüsste sonst wirklich nicht wohin mit mir! Danke!

01.03.2015 22:29 • x 1 #3


F
Werbinich...ich habe die gleichen Befürchtungen und Fragen, die du dir auch stellst. Ich bin dir zeitlich nur etwas voraus... die Qualität der Verletzung ist zwar bei mir eine andere geworden, die Verletzung aber bleibt (noch).

Wenn man tief empfunden hat, ist das wohl so.

01.03.2015 23:22 • x 1 #4


W
Hi Fink,

wie lange ist es denn bei dir her?

01.03.2015 23:38 • #5


I
ich kann Dir leider keinen Rat geben - nur von meinen Erfahrungen erzaehlen und diese sind nicht vergleichbar mit Deinen...

Von meinem Mann habe ich mich getrennt nachdem er sich laengst emotional von mir getrennt hat. Affaeren, respektloser Umgang mit mir dass sich von fahrlaessigkeit zu bewusstem Verletzen steigerte. Zu gehen war die einzige Alternative weiterzuleben. Er hat nicht eine Sekunde gekaempft als ich Ihm meine Entscheidung mitteilte. Das tat weh aber bestaetigte meine Entscheidung. Koffer gepackt und weg. Ich hab alles da gelassen und Kontakte blockiert da die Entscheidung fuer mich nicht mehr rueckgaengig zu machen war. Ich hatte Sorge umzukippen sollte er merken dass es doch viel Arbeit ist allein und durch seine manipulative Art versuchen mich zurueckzuholen. Er dachte wohl ich meine es nicht ernst und komme nach ein paar Wochen wieder. Nach 2 Monaten wurde er nervoes und versuchte den Kontakt herzustellen. Dank meiner Familie und Freunde kam er nicht durch. Sie haben die Telefonate abgeblockt und Ihm gesagt dass er mich in Ruhe lassen soll.
Fuer die Schmerzphase habe ich mir tatsaechlich einen Plan gemacht und mir 2 Monate zugestanden mich zu erholen. Danach war Deadline fuer ein neues Leben. Da ich das Land/Kontinent wechselte und aus dem gemeinsamen Geschaeft ausgestiegen bin (war mir wirklich egal was aus meinem Geld wird. Ich bin gesund, hab keine Kinder, kann fuer mich selbst sorgen) musste ich mir wieder einen Job suchen. Ich hatte grosses Glueck und wirklich einen guten gefunden. Im Laufe der Zeit realisierte ich wie sehr ich mich selbst aufgegeben hatte. Wie schoen und frei das Leben ist. Ich habe viel gearbeitet - wie auch in unserem Geschaeft nur bekam ich ploetzlich Anerkennung und nicht noch nen Tritt in den Hintern und nen bloeden Spruch und obendrein Entwicklungsmoeglichkeiten und ein sehr gutes Gehalt.
Irgendwann war ich soweit den Kontakt mit Ihm zuzulassen, es mussten Dinge geregelt werden. Es dauerte 2 Jahre bis ich soweit war. Ich wollte nie zurueck. Keine Sekunde. Er will mich seitdem er merkte dass ich nicht mehr komme zurueck. Bis heute... Es dauerte weitere 2 Jahre bis mich die Erinnerungen nicht mehr verletzten und nochmal 2 Jahre bis ich mich wieder verliebt habe und vertraut habe. Das hat nicht geklappt aber nur weil es einfach nicht passte... Hier brauchte ich auch genauso lange wie die Bindung dauerte aber das war nicht so schlimm ich konnte nur die Gedanken nicht gut abschalten. War ein wenig wie damals mit 17 oder so )

Ich hoffe bei Dir geht es schneller vorbei es wird stetig besser man merkt das leider immer erst im Rueckblick...

Ich schick Dir positive Energie und Kraft!

PS: Das Leben allein kann wirklich toll sein! Keiner meckert rum, Tagesplan wie Du es willst, essen was Du willst und wann Du willst... Deine Musik, Deine Filme... Ich wollte damals auch Kinder mit meinem Mann... heute ist es zu spaet. Einmal akzeptiert ist das Leben ploetzlich wieder voller Moeglichkeiten )

01.03.2015 23:41 • x 1 #6


F
Werbinich, meine Trennung war Ende 2012, aber es gab noch ein hin und her bis Ende 2013...

01.03.2015 23:46 • #7


I
achso... wollte ich noch dazu schreiben:

mir war es immer wichtig dass ich mich von negativen Gefuehlen und Gedanken befreie. Eine Zeit lang erfuellen sie ihren Zweck und sind ein Werkzeug sich zu distanzieren und Trauer zuzulassen. Zu sehen was einen verletzt hat und festzustellen dass die Trauer und der Schmerz gerechtfertigt ist. Aber irgendwann muss man es gut sein lassen und weitergehen und sich nur auf sich selbst konzentrieren.

Also wenn Du meinst Wut tut Dir gut und hilft Dir dann sei wuetend. Aber lass das Gefuehl nicht die Kontrolle ueber Dich bekommen

01.03.2015 23:51 • #8


W
Hallo ichbinich13,

das ist eine tolle positive Geschichte und sie zeigt mir einen anderen Blick auf so eine Situation. Eine Beziehung in der ich negative Dinge und Kritiken erleben musste, hatte ich auch schon hinter mir. Kurz, negativ und dann entschloss ich mich damals zu gehen! Es war so einfach, im direkten Vergleich.

Das einzige was ich damals empfand, war Wut, dass ich mich so behandeln ließ und Zeit verwendet habe.

Jetzt ist empfinde ich das auch, aber auch den Menschen. Und ich habe nie zuvor einen Menschen so vermisst.

Die Vorstellung eine Familie zu haben und das gemeinsame Lebenskonzept hat mich innerlich mit wärme gefüllt und wenn ich die Zeit mit ihr verbrachte fühlte ich auch so viel Wärme. Habe mich jeden Tag gefreut, wenn ich Sie sah. (es gab auch Zeiten, da wa ich glücklich meine Ruhe zu haben... Aber das war ja das tolle, dass ich zum ersten Mal, genau das konnte und durfte ohne Kritik mir meine Zeit für alles nehmen)

Es war perfekt für mich, bis auf Dinge, die mir nicht gefielen:
- sie nahm sich keine Zeit für unseren Urlaub
- sie achtete nicht auf Romantik
- wir machten nur die Dinge, die sie wollte
- sie wollte entscheiden und der Leader sein
------------
Naja, ich denke mir dann immer - gut - mach einfach, wenn es dich dann glücklich macht. Hab ihr den Willen einfach gelassen.

Wenn man einmal etwas wunderbares hatte, ist es sehr schwer das zu vergessen.

01.03.2015 23:58 • #9


W
Zitat von ichbinich13:
Also wenn Du meinst Wut tut Dir gut und hilft Dir dann sei wuetend. Aber lass das Gefuehl nicht die Kontrolle ueber Dich bekommen


Ich hatte eine Zeit lang richtig Wut! Das war ganz gut, weil ich nicht Liebe und Wut gleichzeitig empfinden kann. Und dann verschwand die Wut wieder.

Kann einfach nicht lange nachtragend sein.

Und zack ist wieder das Gefühl von Liebe da!

Dann nehme ich mir einen Zettel und schreibe alles negative auf um mir die schlechten Dinge vor Augen zu führen. Jedes Detail. Alles was mir zeigt, dass es richtig war sich zu trennen, weil es nur besser werden kann. Und dann sind diese Punkte wieder vergessen und meine glorizifierten Gedanken strömen meinen Kopf!

02.03.2015 00:02 • #10


I
glaub mir ich weiss wie Du Dich fuehlst.

wenn jemand so dominant ist wie deine freundin bleibt dem Partner wenn es harmonisch sein soll kaum etwas anderes uebrig als sich unter zu ordnen. so hab ich damals gedacht und das gern getan, aus liebe... aber ueber die Jahre bin ich verschwunden... ich haette es wohl nicht gemerkt wenn mir familie und freunde nicht immer wieder einen verbalen spiegel vorgehalten haetten... die dominanz nimmt zu und der respekt ab....

dennoch, wenn du sie nicht vermissen wuerdest waere es nicht normal. Du hast geliebt, Geborgenheit gefuehlt und wurdest weggestossen. Da ist man *beep*, verletzt, verloren... Gib Dir Zeit.

02.03.2015 00:12 • #11


F
Das Glorifizieren der Exbeziehung und das Wechselbad der Gefühle im Stundentakt ist allzu verständlich. All das, was häufig im Vorfeld einer Trennung passierte, die Dynamik, unter Umständen die Beziehungsschieflage seit geraumer Zeit, der Verlust von Augenhöhe, führt paradoxerweise dazu, dass man womöglich noch mehr an demjenigen hängt, der geht und einen wegstößt. Und das Gehen des Partners dann noch mit den noch vorhandenen, beständigen Liebesgefühlen in Einklang zu bringen, ist einfach nur Kräftezehrend.

Ich bin den Weg auch nach über einem Jahr noch am gehen...

02.03.2015 00:25 • #12


W
Guten Morgen,

eine lange Zeit und ein schwieriger Weg. Die paradoxe Verhaltensweise viel mir auch auf. Mir war aber nicht klar, dass es an der Beziehung lag - ich dachte (und so wurde es mir auch von ihr erzählt) es liebt am beruflichen Stress und der zuvorstehenden Belastung.

Also habe ich alles gemacht damit es ihr gut geht.

Und mich einfach zu tief fallen lassen.

Wenn ich jetzt darüber nachdenke, dann klingt es einfach nach falschen manipulativen Worten von ihr - aber keinen Handlungen, die die Worte je unterstrichen haben.

Ich war so blind nur den leeren Worten zu folgen. Jetzt auch noch der komplette Kontaktabbruch und ich würde gerne noch ein paar fehlende Sachen bekommen, damit ich dann auch den letzten Gedanken los werde.

Entsetzlich schlimm so ein Mensch!

02.03.2015 09:37 • #13


A


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