Luft ist raus nach Trennung, trotzdem vergebe ich Körbe

S
Moinmoin,
2012 habe ich eine Frau kennengelernt über Freunde. Sie zog weg, bevor wir zusammen kamen und es entwickelte ich eine Facebook-Beziehung. Wir trafen uns und kamen dann richtig zusammen. Leider war und blieb es eben eine Fernbeziehung. Wobei ich den Eindruck hatte, dass ich mich stets viel viel mehr bemühte um sie als das umgekehrt der Fall war. Ich fuhr zu ihr, ich richtete mich nach ihr etc. Das ganze ging auseinander und ich litt sehr darunter. Ich war (und vielleicht bin ich es noch immer) sehr verliebt in diese Frau, obwohl ich und jeder meiner Freunde sagte, dass das dauerhaft niemals auf einen Nenner kommt, weil wir nie Alltag hätten leben können, total unterschiedliche Lebensvorstellungen hatten, die durch die Fernbeziehung nie relevant wurden. Und trotzdem trauere ich diese Frau immer noch nach, obwohl wir nun seit knapp einem drei Viertel Jahr getrennt sind.

Während dessen haben sie Frauen um mich bemüht, die ich allesamt habe wieder ziehen lassen, weil sie optisch nicht an meine Ex Freundin (die Fernbeziehungsfreundin) heran kamen, oder weil ich mich versperrte. Dabei habe ich auch meine Ex Freundin erst lieben gelernt über die Zeit, sogar nur über Telefonate. Wir hatten sehr wenig gemeinsam und uns auch so gut wie nie gemeinsam im realen Leben gesehen.

Jage ich hier dem Unerreichbaren nach, weil es eben virtuell war bzw. nie real? Ich sehne mich nach einer Partnerin, die in meiner Nähe ist, also alles andere als eine Fernbeziehung und trotzdem erwische ich mich, wieso ich immer wieder vergleiche, mich auf nichts einlasse, obwohl die Luft nach der Trennung mit meiner Ex Freundin absolut raus war, durch die vielen Streitereien ums zusammen ziehen und die fehlenden Treffen, die fehlende Nähe. Zum Schluss hin war ich derjenige, der das ganze beendet hat und trotzdem erlebe ich eine enorme Rückfallgefahr. Ich verstehe mich da selber nicht mehr.

Und während ich in meinem Kram ertrinke, zieht das Leben und viele Gelegenheiten, echte Frauen aus meiner Umgebung hier kennen zu lernen, an mir vorbei. Ich glaube ich mache gerade einen großen Fehler, unrealistischen Dingen, die ohnehin nie funktioniert hätten, nach zu trauern.

28.06.2014 15:45 • #1


A
Zitat von Schacki:
Und trotzdem trauere ich diese Frau immer noch nach, obwohl wir nun seit knapp einem drei Viertel Jahr getrennt sind.

Und während ich in meinem Kram ertrinke, zieht das Leben und viele Gelegenheiten, echte Frauen aus meiner Umgebung hier kennen zu lernen, an mir vorbei.

Ich glaube ich mache gerade einen großen Fehler, unrealistischen Dingen, die ohnehin nie funktioniert hätten, nach zu trauern.
hallo schacki

die erkenntnis ist schon mal da, du weisst, dass du dich selbst blockierst. solange du noch trauerst bist du nicht frei für eine neue liebe in deiner nähe.

was ist denn jetzt für dich real ? was würde funktionieren können ?

28.06.2014 17:51 • #2


A


Luft ist raus nach Trennung, trotzdem vergebe ich Körbe

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S
Hallo!
Meine letzte Beziehung hat nicht funktioniert, das lag meines Erachtens nach wirklich an der Distanz, die sie nie bereit war, vernünftig zu überwinden. Damit meine ich nicht das zu mir ziehen, sondern das sich gegenseitig besuchen, ja Kompromisse oder Prioritäten zu setzen. Konnte sie nicht.

Somit war das ganze eine virtuelle Beziehung übers Netz und die sind bekanntlich so, dass man sich was zurecht träumt, was in der Realität nie so eintreten würde. Ob es also mit ihr geklappt hätte in der wirklichen Welt, keine Ahnung.

Real ist, dass sich aktuell zwei Frauen um mich bemühen, von denen ich eine optisch nicht so ansprechend finde wie meine Ex, doch ihr Charakter, der Humor und die Art sprechen mich sehr an, was für mich wichtiger ist als die Optik. Ich merke, dass ich diese Chance ziehen lasse, weil ich immernoch dem theoretischen Ideal Optik + Charakter (meiner Ex...) hinter her jage. Obwohl ich ja nicht einmal beurteilen kann, ob das tatsächlich so toll gewesen wäre, weil wir nie ein echtes Alltagsleben haben konnten. Am Ende jage ich einer Illusion nach, bekomme meine Ex auf alltagstaugliche Schiene und stelle fest, dass das überhaupt nicht geht.

Ich habe immer den Eindruck an 2 Typen von Frauen zu geraten. Einmal welche, die mir total gefallen, die ich begehre und die mit mir spielen, mir nicht gut tun, weil sie total andere Lebensvorstellungen haben als ich. Und dann Typ 2 der bodenständig ist, der mir gut tut, bei dem ich mich geborgen fühle. Der mir Action anderer Art bietet, mehr beziehungsinterne Action, wo man sich aber nicht fragt was macht sie wohl jetzt wieder.

Stellenweise frage ich mich, ob ich der Typ Mann bin, der verletzt werden will...klingt perv., doch irgendwann möchte ich mich natürlich auch fest binden mit einer Frau, die auch Zukunftsperspektiven bietet und ich nicht übermorgen wieder kämpfen muss, weil man nie weiß woran man ist.

29.06.2014 08:46 • #3


S
Ein kleiner Denanstoss



Je mehr wir unseren Schatten, unsere angeblich „schlechten Eigenschaften, den Schuft“ in uns verdrängen, beiseite schieben und verleugnen, desto eindringlicher meldet sich dieser Teil von uns, denn wie alles, was zu uns gehört, möchte auch dieser Teil von uns gesehen, angenommen, respektiert und geliebt werden.

Diese „dunklen“ Anteile von uns sind wie Kinder: werden sie gesehen, beachtet, ernst genommen, geliebt, umsorgt, danken sie es uns mit ihrer Liebe. Kinder, die beiseite geschoben werden, nicht beachtet, nicht geliebt, ausgelacht, weggesperrt werden, entwickeln sich zu aufsässigen Kindern, die alles mögliche anstellen nur um endlich gesehen und beachtet zu werden, selbst wenn die Beachtung in diesem Fall mit Strafe einhergeht.

Unsere Seele, unser Hohes Selbst, unsere geistigen Lehrer und unser Schutzengel sind ständig bemüht uns dabei zu helfen, wieder heil und ganz zu werden, also alles in Liebe anzunehmen, was zu uns gehört, auch unseren Schatten.

Oftmals werden wir im Außen mit Menschen konfrontiert, die Eigenschaften haben, die wir ablehnen, die uns ärgern, nerven, einfach unangenehm auffallen. Solche Menschen werden uns ganz bewusst geschickt, damit wir sie als Spiegel für uns selbst nützen können. Das heißt dass alles, was dich an einem anderen Menschen stört oder aufregt, eine Beziehung zu dir hat.

Wäre diese Eigenschaft mit dir nicht in Resonanz, würdest du sie zwar bemerken, aber sie würde dich in keiner Weise ärgern oder aufregen, du könntest diesen Menschen akzeptieren, so wie oder sie ist.

Wie funktioniert nun dieser Spiegel: entweder du hast die gleiche Eigenschaft wie dein „Spiegelmensch“ und merkst es gar nicht, dass du dich genau so benimmst, genau so kritisierst, wertest, tratscht usw. oder, was noch viel häufiger ist: so wie sich dein „Spiegel“ dir gegenüber benimmt, so behandelst du dich selbst, oder so behandelst du deinen Körper, deine Gesundheit.
Beklagst du dich darüber, dass dich dein Partner / deine Partnerin, dein Chef, deine Mitarbeiter geringschätzig behandeln, ausnützen oder nicht beachten, dann gehst du mit Sicherheit genau so mit dir um![/quote]

29.06.2014 12:48 • #4


S
Schon oft hast Du davon gehört und ganz sicher sogar einige Erfahrungen damit gesammelt. Jeder Mensch hat einen „Schatten“, sozusagen eine (oft verdrängte) „dunkle“ Seite an sich. Vielleicht sind es auch ein „gutes“ und ein „böses’“ Gesicht, der Teufel, ein innerer Dämon. Viele Namen gibt es für diese Seite, die ein jeder von uns in sich trägt: unseren Schatten. Ich möchte Dir heute erzählen, dass es keineswegs gut ist, diesen Schatten von Dir zu weisen, gegen ihn zu kämpfen, ihn womöglich zu ignorieren oder noch schlimmer: so zu tun, als sei er gar nicht da. Gerade in spirituellen, bzw. insbesondere esoterischen Kreisen neigen die Menschen dazu, ihre dunkle Seite abzulehnen bis vollständig zu leugnen, um der Konfrontation mit ihrem „dunklen“ Selbst aus dem Weg zu gehen. Dabei ist doch unsere Schattenseite genauso wichtig, wie die helle Seite an uns. Sie macht uns zum Menschen. Und auch wenn jeder von uns diese Schattenseite besitzt, so gibt es doch eine wirkungsvolle Methode, sein Selbst nicht vom Schatten bestimmen zu lassen und sich mitsamt dem Schatten wohlzufühlen: bedingungslose Akzeptanz. Und das setzt eines voraus: keine Angst mehr vor dem eigenen Schatten zu haben.

„Denn an sich ist nichts weder gut noch böse; das Denken macht es erst dazu.“

-William Shakespeare

Ein Schatten hat viele Nuancen. Sie bestehen im Grunde aus all dem, was uns am zufrieden-, glücklich- und frei sein hindert. Das kann alles Mögliche sein: Versagensängste, Minderwertigkeit, Wut oder sogar Hass, Krankheiten, Eifersucht, Stress, Konflikte, Trauer und Melancholie, Angst vor dem alleine sein, Süchte und Abhängigkeiten, Neid, Schmerzen oder Sorgen. Es gibt eine riesige Masse an Dingen, die Dich daran hindern können, Dein Leben zu genießen.
Vielleicht bist Du nun einer der Menschen, die ihren Schatten versuchen zu bekämpfen. Es ist Dir zuwider, gestresst zu sein, also rennst Du jeden zweiten Tag ins Fitnessstudio und am Wochenende dann ins Wellnesscenter, quetschst Dich zwischen schwitzende Leute und in überfüllte Planschbecken und gibst Dich danach damit zufrieden, etwas zu Deiner „Entstressung“ beigetragen zu haben. Natürlich ist es nur eine Frage der Zeit bis Du wieder vollends gestresst bist, meist schon nach wenigen Stunden. Vielleicht gehörst Du zu denen, die ihren Schatten sogar ignorieren, erzählst Deinen Freunden nägelkauend am Telefon, welch großartige Fortschritte Du in Deiner Gutartigkeit erreicht hast und das Du sicher bist, einen großen Beitrag zum Weltfrieden zu leisten. Danach bist du vom Telefonat irgendwie seltsam ausgelaugt, machst dir ne Zig. an und kommst zu dem Schluss, dass Du und Dein Gesprächspartner wohl einfach nicht dieselbe Wellenlänge habt, aber das ist okay, Du bist schließlich nicht nur super gut, sondern auch enorm tolerant. Lass mich Dir an dieser Stelle sagen: das macht krank! Bekämpfst Du Deinen Schatten, ignorierst Du ihn, wird er größer.

„Eines der wirksamsten Verführungsmittel des Bösen ist die Aufforderung zum Kampf.“

-Franz Kafka

Vielleicht kennst Du aber auch schon Deine Schatten und hast Dir vorgenommen, mit ihnen in Kontakt zu treten. Dann ist Dir vielleicht auch „Schattenintegration“ ein Begriff. Denn genau darum geht es, wenn man sich eine gesunde Lösung für sich und seine Dämonen wünscht.
Es ist also wirklich wichtig, dass Du weißt, dass ein Schatten keineswegs bekämpft oder ignoriert (was mehr oder weniger auf dasselbe hinausläuft) werden sollte. Ein Schatten ist nicht etwas, was zu Deinem persönlichen Feindbild werden sollte. Doch bei den allermeisten von uns ist genau das der Fall. Du kennst sicherlich auch den Spruch: „Das, was man in Wirklichkeit an sich selbst nicht leiden kann, kritisiert man an anderen“. Warum ist das so? Weil alles, was unser Schatten umfasst, auf unbewusster Ebene zu unserem Feindbild geworden ist. Ein Feindbild zu haben ist bei vielen Menschen völlig normal – schon in unserer Kindheit werden wir in Märchen, Comics, Erzählungen und Filmen geradezu überschüttet mit Feindbildern. Und das Wahnwitzige ist, dass wir lernen, dass immer die Anderen die Bösen sind. Dass das „Böse“ außerhalb zu suchen ist. Es gibt nur Dualismus, gut oder böse, schwarz oder weiß. Wir lernen unseren Schatten – das Böse, Dunkle – abzulehnen, zu bekämpfen, ihm jegliche Daseinsberechtigung zu entziehen und bestenfalls zu ignorieren indem wir in anderen noch viel böseres wittern. Doch wie Du es an allen Ecken unserer Weltgeschichte sehen kannst: gibt es einen Feind, ist der Krieg nicht weit. Und mal ganz ehrlich – was ist dämlicher als einen Krieg gegen sich selbst zu führen?

„Wer in seiner Seele von gleicher Gesinnung zu Freund und Feind, zum Neutralen und Gleichgültigen und ebenso zum Sünder und zum Heiligen ist, ragt hervor.“

-aus der Bhagavadgita

Wir alle wissen auch seit dem Kindergarten, dass man sich nicht an die Gurgel springen, sondern miteinander reden sollte, um einen Konflikt zu lösen. Und genauso verhält es sich mit Deinem Schatten. Wenn Du mit ihm in Kontakt trittst, ihn kennenlernst, verlierst Du allmählich auch die Angst und Deine Scheu davor. Denn Dein Schatten ist keinesfalls etwas, was die Kontrolle über Dich erlangen will, um damit Dich selbst zu zerstören. Er will einfach nur eine Daseinsberechtigung haben! Das klingt plump und einfach und genauso ist es auch. Nehmen wir mal an, Deine größte Angst sei es, Deinen Partner zu verlieren. Also ist als Konsequenz Deine größte Hoffnung, mit deinem Partner immer glücklich zusammenzubleiben. Aber wie Menschen es so oft tun, wenn sie Angst vor etwas haben, richten sie ihren Fokus auf genau das, wovor sie Angst haben. In diesem Fall: den Partner zu verlieren. Es passiert offen aber auch subtil, dass Du anfängst, aus Angst vor einer möglichen Trennung, krampfhaft Situationen zu erzeugen, die deinen Partner an Dich binden. Du verkrampfst Dich, du verkrampfst die Beziehung und kreierst eine künstliche Situation, die allein auf Deiner persönlichen Angst basiert. Da Dein Partner da selbstverständlich keinen Bock drauf hat, passiert – Du weißt es schon – genau das, wovor Du die ganze Zeit die größte Angst hattest.

„Worauf wir unsere Aufmerksamkeit richten, wird mehr.“

29.06.2014 12:57 • #5


S
Hallo.

Die Geschichte koennte meine sein. Ich habe gleiches erlebt - jedoch mit Happy End. Auch ich dachte, ich jage etwas hinterher, was es so gar nicht gibt und doch gab es das. Wir waren sehr verschieden. Ich trennte mich weil ich so nicht mehr weitermachen konnte und sie lies mich gehen. Das gab mir die Moeglichkeit nachzudenken. Ich liebte sie doch... also suchte ich das Gespraech. Wir redeten lange und viel und die Trennung tat ihr sehr weh. So kam es dazu, dass sie mir erzaehlte warum ihr Dinge so schwer fielen und warum sie waehrend der Beziehung so wenig von sich gab.

Heute sind wir ein glueckliches Paar und das schon seid 12 Jahren.

Liebst Du sie? Dann suche ein ernsthaftes Gespraech. Wenn Sie dazu nicht bereit ist, dann lass sie ziehen. Trennungen bringen Menschen automatisch zum Nachdenken und manchmal lohnt es sich darueber zu reden.

29.06.2014 13:11 • #6


S
Ihr seid verschieden, habt verschiedene Ansichten schreibst Du. Natürlich könnte man jetzt einfach sagen vergess Sie und widme Dich den Frauen, die sich für Dich interessieren. Was ich aber heraus lese ist, dass Du über Deine Ex nicht hinweg bist und ihr noch ganz schön nachtrauerst.

Eine Fernbeziehung ist immer schwierig, ich habe selbst schon eine geführt und besonders das Kennlernen erfolgt meistens übers Telefon oder Internet. So vergeht dann schon einmal ein Weilchen - aber wer weiß, was Sie dazu bewogen hat, nicht so oft zu Dir zu fahren. Vielleicht fehlte auch das nötige Kleingeld dazu und sie hat sich dafür geschämt. Gründe kann es viele dafür geben, doch wenn man sich liebt, dann sollte man versuchen das Beste daraus zu machen.

Ich denke auch, dass Du noch einmal das Gespräch suchen solltest (damit meine ich kein Hinterherlaufen) und sei es nur, um für Dich noch mal Klarheit zu bekommen das Sie vielleicht tatsächlich nicht die Richtige ist.

Ich selbst bin vor Monaten verlassen worden und mich hat die Trennung sehr mitgenommen. Nach ein paar Wochen habe ich dann angefangen nachzudenken und habe meine eigenen Fehler gesehen. Meine Ex hat mir am Anfang soviel Liebe geschenkt, dass ich mich daran gewöhnt hatte. Letztendlich habe ich hinterher gesehen, dass von Anfang an ein Ungleichgewicht in der Beziehung war, denn von Ihr bekam ich soviel, dass ich mich schnell daran gewöhnte und irgendwann einfach entgleist bin und nicht mehr soviel zurückgeben konnte.

Heute wünschte ich mir, sie hätte noch einmal Kontakt zu mir aufgenommen, weil ich erst durch die Trennung einiges verstanden habe.

Genau wie mein Vorredner würde ich auch das Gespräch suchen, denn heutzutage werden Beziehungen einfach zu schnell aufgegeben. Wenn Sie bereit ist mit Dir an einem Strang zu ziehen und Dich vielleicht genauso vermisst wie Du sie, dann gibt es noch ne Chance.

29.06.2014 15:35 • #7




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