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Mail, die du nie bekommen wirst

Philomena
Warum?
Warum hast du mich angelogen? Warum hast du die ganze Zeit versucht, mit deiner Ex in Kontakt zu treten, obwohl ich deinen Worten nach deine absolute Traumfrau war? Warum hast du nicht versucht, deine Zwänge in den Griff zu bekommen, damit wir ein einfacheres Leben führen können? Warum hast du all meine Vorschläge immer abgewiesen und nur das tun wollen, was dir selbst behagte? Warum hast du mir nie eine Freude bereitet, auch wenn du mal über deinen Schatten hättest springen müssen? Warum musst du mit 40 noch bei deinen Eltern wohnen? Warum hast du Angst sie zu verlassen, selbst wenn du einen dich liebende Frau an deiner Seite hast, mit der du leben könntest? Warum bist du so egoistisch? Warum hast du nichts getan, um uns zu retten? Warum hast du dich nie für das Böse, das du mir angetan, gebührend entschuldigt? Warum hast du mir so weh getan? Warum hast du mir nicht geholfen umzuziehen? Warum hast du mir nicht zugehört, wenn es um mich ging?
Mit wem soll ich nun verreisen? Mit wem soll ich nun abends im Wohnzimmer sitzen und lachen? Mit wem soll ich nun reden? Mit wem soll ich nun spazieren gehen? An wen soll ich mich nun lehnen?

Aber... wenn ich das alles so lese frage ich mich: Warum habe ich dich eigentlich geliebt?

Es war vieles gar nicht schön und trotzdem geht es mir nicht gut. Ich bin es, die gegangen ist und trotzdem geht es mir nicht gut.

06.11.2016 12:32 • x 2 #1


N
Es tut mir leid.
Kann ich was tun
Wohnt der echt noch bei Mama. Oder pflegt er sie

07.11.2016 01:59 • #2


A


Mail, die du nie bekommen wirst

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Philomena
Hallo Neuanfang... Nein, er wohnt bei ihnen, in seinem Kinderzimmer. Teilt das Bad und alles andere mit ihnen. Wie ein Teenager lebt er. Nur dass er einen gut bezahlten Job hat...
Ja, traurig. Auf der Arbeit kommt er ab und zu zu mir, versucht, mich zum Lachen zu bringen (ich gehe nicht darauf ein)... Ich finde ihn so bescheuert, aber die Leere, die er privat hinterlässt, ist trotzdem riesig.

07.11.2016 16:12 • #3


N
Das tut mir leid.
Mit was hat er denn dein Leben bereichert.

Fg

07.11.2016 17:02 • #4


Philomena
Wir konnten uns auf intellektueller Ebene gut austauschen - nie über den Alltag, wahrscheinlich weil der eben komplett von seinen Eltern für ihn organisiert wird, das interessiert ihn also nicht. Viel verreist sind wird und zusammen lachen konnten wir auch gut, der Humor war ähnlich.
Ich merke gerade, dass es ganz schön weh tut, die schönen Sachen hier aufzuschreiben . Lieber ist es mir, an die doofen Sachen zu denken. Denn wenn ich die positiven Dinge hier aufschreibe, in dem Wissen, dass es die nie mehr geben wird, wird es schlimmer...
Frage mich, ob ich jemanden mal kennen lernen kann, der ein bisschen ähnlich ist wie er, nur... erwachsen und selbstständig. Er wollte und will es nie werden. Kritisiert diese individualistische Gesellschaft, wo jeder für sich lebt. Aber ist er nicht genauso, wenn er lieber bei seinen Eltern als bei einer ihn liebenden Frau lebt? In 10 Jahren will er ausziehen. Ja, wenn seine Eltern pflegebedürftig werden wahrscheinlich... Aber die Gesellschaft ist individualistisch...
Ganz schön schwer, das alles.

07.11.2016 17:11 • #5


N
Das verstehe ich.
Ist schon lustig wenn er darüber schimpft. Und eher nach dem Prinzip. Sun go home. Du bist doch ein Mensch der auf andere zugehen kann.

Dann wird sich bestimmt jemand finden. Mit dem du auch den Alltag leben kannst.
Fg

07.11.2016 17:28 • #6


N
Jetzt fiel mir grade ein, meine Exfrau , war ist ja auch so ein Früchtchen.
Individualismus beanspruchen und sich dann bei den verachteten Konformisten 'durchfüttern lassen' ist ein Zeichen von Inkonsequenz, Verlogenheit und schein-intellektuell verpacktes Schmarotzertum.

vielleicht heitert dich das bissel auf.
ich habe früher mit meinen Kindern auf einem Campingplatz gelebt.
Mir ging die Gesellschaft und ihre Zwänge sowas von auf den Keks. Das hatte seinen Grund Ein Kind mit Wahrnehmungsstörungen z.B. hat es schwer nach seinen Bedürfnissen in dieser Gesellschaft groß zu werden. Also zog ich gegen den Protest der Lehrer, zum trotz auf den Campingplatz mit ihnen. Sammelten Nachts Glühwürmchen und meine Tochter stellte sich zum duschen unter eine Regenrinne des Nachbarn. Sie genossen das und erzählen noch heute davon. Es hat uns soviel gebracht die 2 Jahre dort. Und ich möchte diese Erfahrung nicht missen.

Wenn ich das auf deinen Kandidaten da oben beziehe. Lebt er nur das was er vorgegeben beklommt. Und es wird ihn nicht reicher machen. Entweder schluckt die Gesellschaft mit ihren Rechten und Zwängen die Kohle /oder auch seine Fähigkeit zu selbständig zu leben.

In meinem Falle lach,
holte mich der Zwang Kohle zum essen zu verdienen irgendwann ein und schwups, war man wieder in dieser Welt.
Aber ! mit viel mehr Wahrnehmung als andere Kinder leben konnten.

07.11.2016 18:34 • #7


Philomena
Interessant, was du getan hast. Finde die Richtung gut, auch wenn ich das sicher nicht so extrem machen könnte...

Ich habe, um meiner Wut freien Lauf zu lassen, etwas Unfaires getan: Habe jemandem auf der Arbeit erzählt, dass der Kerl bei seinen Eltern wohnt und sich durchfüttern, versorgen und bedienen lässt. Die Kollegin ist aus allen Wolken gefallen - er hütet das Geheimnis wie es nur geht, lügt rum, damit es nicht rauskommt... Das konnte sie kaum glauben, weil er, wie du sagtest, eben als Intellektueller rüberkommt, geschniegelt und gestriegelt mit teuren Klamotten herumläuft (alles von Mama gebügelt natürlich!) und den Managertyp heraushängen lässt... Irgendwie tut es mir gut zu wissen, dass auf der Arbeit sein Lügengebilde bröckelt. Damit jeder weiß, dass sein Herumjammern nicht gerechtfertigt ist, wenn er mal eine Zusatzaufgabe bekommt - wenn man nie putzen, kochen, einkaufen, waschen usw. muss, dann kann man ja auch die entlasten, die Kinder haben und ihr Leben irgendwie stemmen müssen. Ihm ist nämlich oft langweilig - deswegen ist er mir lange hinterhergekrochen...
Ja, Individualist darf er gegenüber den anderen sein. Aber die anderen bitte nicht ihm gegenüber.

07.11.2016 19:00 • #8


N
Mir blieb nichts anderes übrig als so zu leben. Aber wie gesagt möchte ich nicht missen. Obwohl die Wintermonate mit einer kaoutten Camping Heizung man kaum als schön sehen kann. Aber... Not macht erfinderisch und wir hatten einen Grill und viel Kohle . Lagerfeuer. Usw. Dicke Decken heisser Kakao usw

Du hast ein schlechtes Gewissen. Aber du hast ja nicht gelogen. Du hast ihn nur gespiegelt wie er wirklich ist. Geh nicht so hart mit dir um. Es ist sein Part. Wenn er gelogen hat. Sein B. sozusagen.
Klar hättest du nichts den Kollegen erzählen können. Aber dann hättest du auch sein Lügenleben mitleben müssen. kann man das aushalten.

Es ist ja nicht so das du Lügen verbreitest .

Also sei nicht so hart zu dir.

07.11.2016 19:33 • x 1 #9


A


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