Mal wieder völlig entwürdigt

B
4 Wochen bin ich(30) nun getrennt von meiner Verlobten(33). Ich wußte ja, daß sie jemand anderen(33) kennengelernt hatte, aber nachdem ich gehört habe wer derjenige ist, musste ich schon schwer schlucken. Eine Freundin hat mir ihn als Durchschnittstypen, der eher langweilig ist und der ihr nicht gefallen würde. Sie könnte sich auch nicht vorstellen, was meine Ex an diesem Typ finden könnte. Vielleicht das er Zahnarzt ist? Absolut kein Alk. trinkt? Was nicht heissen soll das ich Alk. bin, ich habe eben nur wenige Partys ausgelassen. Vielleicht auch, daß sie nun jemanden gefunden hat, der ihre Liebe besser erwidern kann, nach ihren Wünschen und Vorstellungen. Ich bin mir auch klar darüber, daß auch wenn sie diesen Typ nicht getroffen hätte, es wohl, nachdem was sie mir so erzählt hat, sowieso nicht mehr lange gedauert hätte, bis diese Beziehung zerbrochen wäre.
Das Gefühl, verlassen worden zu sein, da sie einen 'Besseren' gefunden hat, ist dennoch schwer zu verdauen. Auch Eifersucht, darüber was diese Beiden nun für schöne Zeiten zusammen erleben (was dabei halt eben alles so eine Rolle spielt). Habe mich dann 1 Woche lang nach der Trennung noch schön zum Affen gemacht, d.h. Briefe schreiben, anrufen etc. Aber dann eingesehen, daß das alles sinnlos ist. Und vielleicht merkt sie ja von sich aus, daß ich der Richtige für sie bin(irres lachen HAHAHAAHAHHA). Doch siehe da, sie meldet sich vorgestern. Meinte sie hätte meine Nummer auf dem Display gesehen, ob noch was wichtiges wäre. Dann der erste Höhepunkt. Sie fragt mich ob ich schon jemanden kennengelernt hätte. Eine leichte Aggression baut sich in mir auf, die sich aber schnell nochmal legt. Nach etwa 20 Minuten nettem BLABLABLA, frag ich sie dann was sie heute abend noch so macht (dumme Frage). Sie bekomme Besuch. Ich sprach sie darauf an, daß ich wüßte wer der glückliche sei. Sie fragt woher. 2 Stunden Gespräch. Etwas gestritten, etwas Tränen(aber nur von meiner Seite aus). Viele Vorwürfe von ihrer Seite aus. Was ich so schrecklich daran finde, ist daß ich mich nicht beherrschen konnte. Das sie auch nicht einsieht in was für einer Situation ich mich befinde und statt verständnisvoll zu sein wirft sie mir all meine Fehler aus der Vergangenheit wieder vor. War in dem Gespräch teilweise auch nicht ganz nett zu ihr. Habe ihr aber auch versucht zu erklären, daß dies jetzt nur meine überschwappenden Gefühle seien. Absolut kein Verständnis von ihrer Seite. Jetzt hat sie wieder was, was sie mir vorwerfen kann und ich ihr vielleicht auch. Dabei kann ich die Trennung doch schon fast akzeptiern und möchte gerne in Zukunft im Guten an diese Zeit zurückdenken können. Aber ihr scheint das völlig egal zu sein.  Weiss ja auch nicht, jedenfalls hab ich mich vor ihr mal wieder schön zum Depp gemacht.  :-[

05.09.2004 12:18 • #1


E
Hallo bolamba,

sei nicht so hart zu Dir... Du hängst halt noch daran, da ist es normal, daß man versucht, zu kämpfen.
Nur leider ist das die Methode, wo Du Dir erstens selber wehtust und zweitens sie auch noch weiter wegtreibst, sie vielleicht den letzten Funken Achtung für Dich noch verliert.

Daher ist es sinnvoll, viele Verlasser in Ruhe zu lassen. Er/Sie hat sich meist entschieden - es bleibt nur durch den Schmerz zu gehen.
Ich habe mein altes Handy noch - dort sind die SMS abgespeichert... so als Andenken - ich seh sie heute mehr als Mahnmal. Man was hab ich gebettelt... peinlich.

Aber - ich vergebe mir, denn ich wußte damals nicht, was ich heute weiß... nur mit dem Blick nach vorne geht man weiter.

Sei nicht zu hart zu Dir. Mag es albern oder peinlich sein... es ist irgendwann einfach egal. Es geht nur um Dich, was die Anderen denken, ist erst einmal nicht wichtig. Gruß, Gerd

05.09.2004 22:06 • #2


A


Mal wieder völlig entwürdigt

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E
Wenn ich hier nochmal so pauschal den Verlasser lese kotze ich!

05.09.2004 22:36 • #3


E
Hallo böse,

sorry, das war zu pauschal, ich hab´s korrigiert. Natürlich sind nicht alle Menschen gleich. Gruß, Gerd

05.09.2004 22:39 • #4


B
Danke Gerds,
deine Ratschläge sind richtig, aber sie zu befolgen, ist zur Zeit eine Herausforderung. Aber ich merke, daß ich dieser Herausforderung gewachsen bin.
Ständig trage ich den Gedanken in mir, sie doch nochmal anzurufen, einen Brief zu schreiben. Keine Bettelbriefe, sondern einen Brief, um ihr zu zeigen, daß ich damit zurechtkomme und es mir wieder besser geht und auch hoffentlich bald wieder richtig gut geht.
Aber ich weiss auch wie sinnlos das wäre. Eigentlich wäre es ja doch wieder nur ein Versuch um mit ihr in Kontakt zu kommen, um zu hören ob sie vielleicht doch nicht so glücklich mit ihrem Neuen ist, ob sie vielleicht auch an ihrer Entscheidung zweifelt.
Also lasse ich es, bleibe stark. Und an jedem Tag an dem ich stark bleibe, bin ich stolz auf mich.
Jede Minute, die ich nicht an sie denke, fühle ich mich besser.
Der Gedanke an sie tut weh und ich möchte diesen Schmerz nicht mehr spüren. Also muss ich etwas dagegen tun. In der ersten Zeit habe ich viel Wein getrunken um den Schmerz wegzuspülen, jetzt ist die Zeit gekommen, den Schmerz als ein Teil von mir zu akzeptieren und all die Energie mit der ich Trauere, (und das ist einiges an Energie) in etwas Positives, wie Lebensfreude umzuwandeln. Doch Worte sind schnell gesagt und Gefühle brauchen etwas länger um nachzukommen. Also sage ich mir diese Worte so oft, bis mein Gefühl ihnen folgen kann.
Es ist schon eine sehr seltsame Phase meines Lebens, die ich hier durchlebe. Ich habe mich noch nie gespürt und nie soviel gelernt, wie seit dieser Trennung.
Ich weiss noch nicht wie mein Leben jetzt weitergeht, aber eines ist sicher,
es geht weiter.

09.09.2004 20:58 • #5


B
hallo bolamba,
ich habe mir eben deine geschichte durchgelesen und finde meine wieder.
auch ich bin vor 3 wochen aus heiterem himmel verlassen worden. hatte nicht damit gerechnet.
er hat im urlaub jemand kennengelernt sich verliebt aber noch nichts entschieden. Sagt er.
später nach einem streit mit ihm, wurde er immer komischer und 1 woche später schrieb er mir eine mail, wie recht ich hatte es gibt eine andere. er hat es bis dahin geleugnet.
einpaar tage später holte er heulend seine sachen und meinte wie schwer es ihm falle aber er kann nicht anders.
???
hab ich bis heute nicht verstanden
egal
ich habe auch gebittet und gefleht um eine letzte chance. aber sie hat meine chance bekommen und ich ihn wohl für immer verloren.
ich habe ihn tagelang mit mails und sms bombadiert bis ich zu mir kam und aufgehört habe. 2 tage hab ich dann geschafft mich überhaupt nicht zu melden. dann heute morgen sms von ihm wie es mir denn so geht.
alles im eimer. mein ganzes mäuerchen was ich mir gebaut habe kaputt. den ganzen tag wieder sms vorwürfe gejammere usw.
ich möchte mich nur mit ihm aussprechen. es sind so viele dinge die ich nicht verstehe und ich möchte in sein gesicht sehen können wenn er mir was erzählt. das hat er nämlich bis dato nicht. Erst wenn ich meine innere ruhe gefunden habe und die vielen fragen und gedanken klar sind kann ich es akzeptieren was geschehen ist.
auch ich habe eines gelernt. Man ist machtlos und muss durch den schmerz. Die zeit wird helfen. bei dem einen mehr oder weniger schnell.
ich wünsche dir weiterhin viel kraft!!!!

09.09.2004 23:20 • #6


F
hallo bolamba,

nachdem ich nun schon seit 7 wochen getrennt von meiner ex wohne, (blödes wort, ich liebe sie anscheinend immer noch) :'( möchte ich auch mal meinen senf dazugeben. meine hat sich am 19. 06. entschlossen die beziehung zu beenden. - 4 wochen später bin ich ausgezogen, weil ichs nicht mehr ausgehalten habe mit ihr in einer wohnung. erst wollte ich das natürlich nicht wahrhaben, dachte einfach, es wird schon wieder, doch nichts wurde wieder, sie war eissssskalt und ich hab mich wirklich zum affen gemacht, hab seitenweise briefe geschrieben (sixpack weggeschluckt, geflennt und drauflosgeschrieben) nix hats gebracht, musste mir z.b. anhören, ich solle es einer parkuhr erzählen rums - das sas.
also zusammengerissen und nix mehr geschrieben. keinen kontakt mehr - eine woche nach meinem auszug kam dann eine belanglose email, worauf ich nur antwortete LM. promt die rückantwort keine bedarf, werde schon gele***. ich denke mir, es ist wirklich besser nichts von sich hören zu lassen, eventuell bereut der expartner seinen entschluss sich zu getrennt zu haben und steht eines tages vor der tür und....
(ich bin mir aber wirklich nicht sicher was ich machen würde wenn sie vor der tür stehen würde. mein bauch würde sie vermutlich gerne umarmen, der kopf jedoch würde sie zum teufel jagen- oder doch nicht??????)

LG
Falkenauge

10.09.2004 00:36 • #7


B
ich hab mich heute auch zum Narren gemacht und mich mit meinem EX getroffen um zu reden was in meinem Kopf noch so als ungeklärt rumschwirrt.

Was ist? Er gibt mir keine Antworten ich heulte rum und er sitzt daneben und kann nicht über seinen Schatten springen.

Er ist weg. Das ist mir immerhin heute abend klargeworden und ich muss nun ein neues Leben ohne ihn anfangen.

Einerseits war der Narr gut. Ich sehe klarer. viel klarer....

10.09.2004 23:43 • #8


B
Hallo biene,
Schön wenn du jetzt klarer siehst, hoffentlich ist das auch von Bestand. Ich sehe eigentlich auch alles klar vor mir, dennoch suchen mich die Einsamkeits-, Trauer-, und Eifersuchtsgefühle, immernoch sehr häufig heim. Es wird besser, aber dennoch bin ich noch lange nicht über den Berg.
Was mir aufgefallen ist, daß die Zeit für mich in den letzten Wochen, sehr viel langsamer verlaufen ist. Wenn ich nun an den Tag der Trennung zurückdenke, kommt es mir vor, als wäre das schon Monate her. Ich habe noch nie so intensiv gelebt wie in den letzten Wochen. Frage mich, ob meine EX sich in der letzten Zeit, mit sich auseinandergesetzt hat, ob sie das jemals getan hat. Kann mir ja eigentlich auch egal sein.

(Gruß an Dark Soul)

13.09.2004 17:53 • #9


E
Hallo Falkenauge,

die Trennung ist ein zeitlich begrenzter psychischer Ausnahmezustand. Und da ist es normal, daß man alles versucht, um den Ur-Zustand (was ja nicht stimmt) wieder herzustellen.
Das mit der Parkuhr finde ich dann nicht so fein. Sie hat sowieso den Vorsprung, da kann sie auch behutsamer vorgehen. Daß Du danach sauer warst, ist ja auch ok. Aber wie Du schon sagst - laß Dich nicht mehr verletzen, halte Abstand und trauere.

Hallo bolamba,

die Frage nach dem: denkt Sie noch an mich, muß sie auch verarbeiten?, die habe ich mir oft gestellt. Ich ertappe mich heute auch tw. noch dabei. Aber es ist nicht mehr wirklich wichtig. Wenn dann der Abstand größer wird, hofft man, daß sie den Weg weitergeht, den sie eingeschlagen hat - da man oft zugeben muß, daß es nicht gepasst hat/hätte.
Das mit der Einsamkeit, das dauert leider. Wie ein zäher Kaugummi zieht sich die Zeit - aber die Lichtblicke werden immer länger, man sieht immer länger klar. Gruß, Gerd

13.09.2004 19:23 • #10


B
hallo Bolamba,
klar denke ich auch mit wehmut zurück und sehe manche Dinge wie ein Film vor mir herlaufen. Vor allem aus der Anfangszeit, der Zeit mit den Schmetterlingen im Bauch. Das tut immer besonders weh.
Auch habe ich immer noch nicht die innere Ruhe und ich warte förmlich drauf das er auf die Nase fällt.
Ich denke das ist normal. Warum soll ich ihm Gutes wünschen wo er mich so verletzt hat.

Aber ich weiss das er nicht zurückwill. Und das rufe ich mir immer wieder ab. Diese Worte die er zu mir gesagt hat. Ich stell mir die negativen Dinge vor, die mich schon immer genervt oder mir wehgetan haben, das hilft mir ungemein.

Es wird sicher noch eine lange Zeit brauchen, bis ich wieder eine Beziehung aufbauen kann. Zur Zeit sehe ich in jedem in Frage kommenden Mann IHN. In diesem Moment ist der andere chancenlos. Aber auch das wird vergehen.

Viel Kraft

Liebe Grüße
biene

14.09.2004 12:47 • #11


B
Nach dem letzten Telefonat, habe ich eigentlich damit abgeschlossen, das sie sich je wieder melden würde. Hab auch schon eine andere Verabredung gehabt.
Aber heute morgen, hat sie mir eine SMS geschrieben. Aufgrund eines schlimmen Vorfalls. Am Montag verstarb eine Bekannte von mir. Sie war 23 Jahre alt, man hat sie in der Badewanne gefunden. Eine Leselampe ist wohl hineingefallen, als sie darin lag. Ihre Angehörigen sagen, es sei ein Unfall gewesen. Einige ihrer Freunde und Bekannten, denken etwas anders darüber, da sie in letzter Zeit viel Ärger mit ihrem Freund hatte. Er wollte sie verlassen und es schien so als hätte sie dies akzeptiert, aber in einem der letzten Gespräche die ich mit ihr geführt habe, erwähnte sie, daß sie sich von ihrem Freund nicht trennen könne, solange sie noch zusammen arbeiten würden und so versuchten sie es nocheinmal. Mit einem anderen Freund von mir wollte sie am Montag noch reden, aber er hatte keine Zeit für sie, da er noch zu seiner Freundin fahren wollte. Eine Stunde später war sie tot.
Meine Ex hatte sich deswegen heute morgen gemeldet, weil sie unseren Nachruf in der Zeitung gelesen hatte und wissen wollte, was da passiert ist. Weil sie die Betroffene ja auch etwas kennt. Ich hab sie dann nach einiger Überlegung zurückgerufen. Und es war seit langem ein Gespräch, in dem es nicht um uns ging, in dem keiner dem anderen Vorwürfe machte oder rumjammerte. Ein kurzes Gespräch, in dem wenig geredet, aber viel gesagt wurde. Sie bedankte sich am Ende dafür, daß ich sie angerufen hatte und es viel uns beiden etwas schwer, uns zu verabschieden. Sie schob noch ein kurzes Ich melde mich dann irgendwann wieder vor den Abschiedsgruß und dann war es vorbei. Keine zittrigen Hände, keine schlechten Gedanken.
Es gibt wohl doch im Leben einige Dinge die wichtiger sind und in unserem Dasein, nichts wichtigeres als zu leben. Leben mit all seinen schönen und wunderbaren, aber auch mit seinen schrecklichen und traurigen Seiten.

17.09.2004 20:15 • #12


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