Mein Mann trennt sich nach nach 20 Jahren Beziehung

Hallo ich bin Mini25 und mein Mann hat sich im Oktober 2022 nach 20 Jahren Beziehung von mir getrennt mit der Begründung das er mich nicht mehr liebt. Erst später habe ich dann erfahren, dass er schon lange eine neue Frau in seinem Leben hatte.
Mehrere Jahre, irgendwann hat er sich dann verliebt, hat sich von mir getrennt und ist nur wenige Tage nach der Trennung mit Ihr zusammengezogen, was mich damals ziemlich aus der Bahn geworfen. Den Kontakt zu ihm hab ich dann irgendwann ganz abgebrochen, ich bin auch nach all den Monaten noch nicht über die Trennung weg, Gespräche mit ihm wühlen mich immer sehr auf.

Vor einiger Zeit habe ich einen Brief an ihn geschrieben, diesen aber nicht verschickt. Ich hab ihn eher für mich geschrieben, um meine Gedanken rauszulassen und alles zu verarbeiten.



A.
Du hast mich wie ein altes Spielzeug behandelt, das du zwar magst, noch ab und zu zum spielen nimmst, das aber nicht mehr ganz so wichtig ist und mich dann gegen ein anderes ausgetauscht das du nach einiger Zeit heimlichem parallelem spielen dann besser fandest. Das ist passiert.

Du hast mir trotzdem lange Zeit Hoffnungen gemacht, viele Versprechungen, mich immer beruhigt und mich trotzdem hintergangen, belogen und mich um deine Zuneigung betteln lassen - und das ganz bewusst. Du hast mir gesagt ich brauche mir keine Sorgen machen, alles ist gut und ich habe Dir das geglaubt, weil ich dich nicht verlieren wollte. Ich war halt verliebt.

Was hast Du ihr eigentlich in der ganzen Zeit gesagt? Auch alles ist gut? Keine Sorge? Meine Ehe ist vorbei, da ist nichts mehr! Wir haben uns auseinandergelebt…. nur noch Freunde…. bla, bla, bald ist Schluss. Hast Du ihr gesagt „Sie will mit mir nochmal in Urlaub fahren, rein freundschaftlich, ich muss es tun, aber eigentlich ist ja Schluss“.

Wie war das für Dich das wir im Urlaub ja in einem Zimmer geschlafen haben? Das wir uns auch sonst, zuhause, immer noch geküsst haben, was unternommen oder zuhause im Bett gekuschelt haben? Du mich immer umarmt und angelächelt hast. Wie geht das eigentlich? Wie kann man so lange jemandem zeigen es ist alles gut und dann hinter dessen Rücken mit jemand anderem zusammensein. Wie gefühllos kann man gegenüber jemandem sein, mit dem man fast 20 Jahre verbracht hat? Wie kalt und berechnend und das über so eine lange Zeit, lügen ohne schlechtes Gewissen?

Was hab ich Dir getan, dass du so mit mir umgegangen bist? War ich zu häuslich, zu familiär, zu wenig Party, zu wenig Freiraum? Nach eurer ersten Affäre vor Jahren (die ja damals laut Dir noch ein „Ausrutscher“ war) zu misstrauisch, zu fordernd, zu launisch, hab ich dir nicht genug vergeben, nicht genug toleriert? Und wenn ja, warum hast Du nicht gesagt wie es Dir wirklich geht? Was wirklich in Dir vorgeht? Warum hast Du entschieden das es dann erstmal so weitergeht und mir vorgemacht es wäre alles ok? Und dich dann von mir getrennt, weil Liebe ins andere Spiel kam?

Warum wir jetzt, Monate nach der Trennung, gar nicht mehr klarkommen? Warum ich so abweisend reagiere? Ich hab realisiert, dass ich jahrelang in einer Lüge lebte und du mich am Ende dann austauschen wolltest, es sollte bei Dir alles bleiben wie es war, nur eben ohne mich, die Last halt loswerden. „Du hast mal gesagt wenn du umziehen müsstest würdest du gerne nach Xy ziehen“, den Spruch von Dir hab ich noch im Ohr, am Abend der Trennung, genau wie „Ich möchte das du dir mehr eigene Freunde suchst“. Ich war Dir letztendlich nur im Weg. Gefühle weg, woanders hin, ok - jetzt mach mal Platz. Ich möchte jetzt lieber Patchworkfamily.

Ich musste mein, nein unser Zuhause, unser Familienhaus, aufgeben, denn Du hast sie dort reingelassen. Du hast sie einfach in unser Leben reingelassen. In unsere Ehe, unsere Familie, unser Haus. Dort waren auch meine Sachen, meine Möbel, unsere Möbel, unsere Sachen. Unsere Familienfotos, Urlaubs- und Hochzeitsfotos, hingen als Bilder an der Wand, nicht mal das hat Dich abgehalten. Genau so wenig wie der Ehering den Du immer getragen hast, auch der hat Dich nicht davon abgehalten. Das Foto von mir und deinem Sohn auf deinem Handy, mein Foto in deinem Portemonnaie, hat Dich nicht abgehalten.

Und wie kannst Du jetzt erwarten dass ich mich mit Dir sachlich darüber unterhalte was mit irgendwelchen „Tellern“ passiert oder das es doch kein Problem ist das Haus halt schnell mal so zu verkaufen.

Mir hat das alles sehr viel bedeutet, DU hast mir viel bedeutet. Damit klar zu kommen das alles nur Schein und Lüge war, ist auch nach all den Monaten seit der Trennung schwer. Das alles hat einen Schaden in mir angerichtet den Du Dir in keiner Weise vorstellen kannst. Liebe ist wunderschön, kann aber eben auch sehr, sehr weh tun. Das hab ich gemerkt - du nicht.

Und nun richte ich mich wieder auf, so wie ich es möchte und kann, wie es mir guttut, aber ich will Dich nicht mit auf meinen Weg nehmen.

Du bekommst was du willst - ich bin weg, du bist frei. Die Scheidung kommt. Das Haus wird verkauft.

Werdet glücklich. In ein paar Jahren könnt ihr euch zusammen daran erinnern wie ihr damals eure Ehepartner verarscht habt, haha.

Ruf mich nicht mehr an. Schreib mir nicht mehr. Ich will nie wieder in meinem Leben etwas mit Dir zu tun haben und bin froh wenn alles vorbei ist, ich alles was grad noch mit Dir zu tun hat los bin und am Ende auch Deinen Namen nicht mehr tragen muss.

Super! Schreib alles auf, was Du loswerden willst, werd dabei sauer, traurig, verbittert, wehmütig, beschimpfe ihn, beschimpfe sie - und schick es niemals an ihn ab, sondern stell das hier rein.

Dampf ablassen hilft; erreichen wirst Du ihn vermutlich momentan eh nicht.

Liebe Mini,

dem ist nichts hinzuzufügen, bis auf 1. Punkt:

Zitat von Mini25:

Ruf mich nicht mehr an. Schreib mir nicht mehr. Ich will nie wieder in meinem Leben etwas mit Dir zu tun haben und bin froh wenn alles vorbei ist, ich alles was grad noch mit Dir zu tun hat los bin und am Ende auch Deinen Namen nicht mehr tragen muss.

Nicht es ihm überlassen ... DU! musst in verbannen. Keinen Kontakt, alles sperren....

Es hat mich wirklich sehr berührt was du geschrieben hast.

Es tut mir sehr Leid, was Dir passiert ist bzw wie Du behandelt wurdest. Ehrlich gesagt hat mich das sogar sehr gerührt. Fühl Dich gedrückt.