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Mein persönliches Happy End

Julchen91
Hallo ihr Lieben,

ich bin mir gerade unsicher, ob das hier überhaupt rein passt, oder ob ich dafür überhaupt ein neues Thema erstellen darf.

Ich weiß noch, wie ich am Ende war, habe ich nach solchen Threads gesucht. Daher dachte ich mal, ich platziere das genau hier rein.

Aber jetzt kommt nicht das Happy End, was ihr lesen wollt. ich kann leider nicht eure Träume und Wünsche bestärken, zumindest wären es damals meine Wünsche gewesen. Und zwar das Happy End mit dem/der Ex.
Aber für mich ist es nun eine Art Happy End geworden. Zumindest bin ich auf dem allerbesten Weg dahin.

Meine Trennung war am 31.10.2017. Er hat sich nach 5,5 Jahren von mir getrennt und ich war am Ende.
Ich habe geheult, gebettelt, gefleht, habe mir Monate lang Hoffnung gemacht. Habe den Kontakt abgebrochen, wieder hergestellt, mir auf alles was eingebildet, alles analysiert und und und.
Ich glaube, ich war wirklich eine von den ganz schlimmen Kandidatinnen mit ganz ganz schlimmen Kopfkinos. Furchtbar. Ich bin halt auch sehr sehr sensibel und mache mir extrem viele Gedanken.

Inzwischen kann ich sagen, dass ich absolut endgültig über die Trennung hinweg bin. Und das sicher schon 2-3 Monate. Ich glaube ausschlaggebend war der Moment, als ich mich in jemanden verguckt hatte. Da ist zwar nix draus geworden (siehe mein Thema ON/OFF Beziehung. Chaos. ), aber irgendwie war D. danach von meiner Bildfläche verschwunden. Gänzlich.
Ich denke manchmal mehrere Tage gar nicht an ihn und ich habe nur noch positive Gefühle in mir, was ihn betrifft. Also ich mag ihn einfach als Freund richtig gerne. Und finde es amüsant, dass ich ihn mal attraktiv fand. Denn das ist jetzt eher zum Gegenteil umgeschlagen. Er ist gar nicht mein Typ!

Ein großes Dilema war damals, dass wir den gleichen Freundeskreis haben. Das wurde hier in meinem Thema auch ständig diskutiert und viele haben mir immer wieder geraten, die totale, absolute und konsequente Kontaktsperre einzuhalten. Ich bin soweit gegangen, dass ich aus allen gemeinsamen Gruppen ausgetreten bin und mich z. T. auch von Veranstaltungen fern gehalten habe. Wenn ich mich daran zurück erinnere, war das aber FÜR MICH totaler Käse. Ich habe mich damit noch schlechter gefühlt, weil ER mich dadurch einschränkte.
Also habe ich das einfach so gehalten, wie ich es für richtig hielt. Es war nicht leicht und die Verarbeitung hat sicher länger gedauert, aber war in meinen Augen auch ehrlicher. Der totale Kontaktabbruch hätte mir nämlich nix gebracht, weil wir uns sowieso irgendwann ständig begegnet wären. Ich wollte mich lieber mit Kontakt von ihm entwöhnen.
Hat in meinem Fall auch super funktioniert. Irgendwann hatte ich Interesse an anderen Männern. So im März/Ende März fing das an. Also 6 Monate nach der Trennung (!).

Inzwischen sind D. und ich super locker im Umgang miteinander. Wir haben ja nachwievor die gleiche Clique, sehen uns regelmäßig und haben uns auch schon in unserer Mittagspause zum Gassi gehen verabredet, wenn ich meinen (unseren. ) Hund mit zur Arbeit hatte. Kurz: wir sind einfach gute Freunde, die gut miteinander schnacken können. Und ich glaube wir sind uns beide wichtig. Als Menschen. Aufrichtige Freunde. Ich bin wirklich glücklich und auch stolz, dass es so ist. Denn ich glaube, das ist wirklich eine Ausnahme. So ist es auch einfacher wegen der Clique und es tut niemandem weh. Und niemand muss auf uns Rücksicht nehmen.
D. hat auch inzwischen eine neue Freundin. Ich glaube, so seit April / Mai, so um den Dreh. Zuerst war das ein Stich. Ich habe sogar 2-3 Tränen verdrückt, aber das war dann auch ok. Ich habe sie auch schon kennen gelernt und wir haben uns vorgestellt.
Ich habe immer gedacht, es würde mir die Luft zum Atmen rauben und ich würde damit niemals klar kommen, aber es ist mir tatsächlich eigentlich egal Ich freue mich sogar aufrichtig für ihn, weil ich glaube, dass es eine Beziehung ist, die er nun braucht. Anders als unsere.
Ich denke auch, dass sie in der blöderen Situation ist als ich.
Sie kommt aus Simbabwe (schreibt man das so?) - also aus Afrika und macht ein Au Pair hier in Deutschland. Sie spricht schlecht deutsch, wird aber besser. Sie feiert nie, trinkt nicht und ist schüchtern. Leider hat sie es so nicht ganz so leicht bei uns in der Clique. Und ich muss ehrlich sagen, ich habe mich auch schon gefragt, wie das zusammen passt. (Ja auch optisch. Sie ist halt auch echt dunkel und ich .Käse. .Zudem ist sie von der Figur her ein Model und ich ein Mops ) D. legt halt echt mega viel Wert aufs Feiern und vor allem, ist er auch immer der letzte auf jeder Feier. Seine ganze Familie ist so.
Und so ist es nachwievor so, dass wir oft zu viert bis zum Schluss sind (Seine schwester, ihr Mann, er und ich) während seine Freundin am Rand sitzt und entweder schläft oder eine Fluntsch zieht. Aber wahrscheinlich macht sie ihn anderweitig glücklich

Ich finde das Ganze tatsächlich echt ein bisschen zum Schmunzeln. Er hat seit Jahren von Afrika geschwärmt, hört oft so Bongo Bongo Musik und nun hat er eine schwarze Freundin. Ein bisschen wie im Film
Na ja und ich bin halt sehr selbstständig, selbstbewusst und eher dominant (hätte mir aber immer gewünscht, dass mein Partner stärker wäre als ich, damit ich es nicht sein muss) und nun hat er eine, die etwas hilfsbedürftig ist. also ich glaube, diese Beziehung ist genau das, was er braucht.
Ob das Zukunft hat, wird sich zeigen. Er spricht schon davon mit Ihrer Schwester in Afrika ein Geschäft aufzuziehen, also scheint es ihm ernst zu sein. Andererseits ist er 31 (aber eindeutig in der midlife-crizes) und sie scheint sehr jung zu sein. Wie alt, weiß ich tatsächlich nciht. Aber sie macht gerade ihr Au Pair, will dann noch FSJ machen, eine Ausbildung zur Erzieherin und dann noch studieren. .

Wie auch immer. Für mich ist es eine Art Happy End, weil ich einfach komplett drüber weg bin und das nie für möglich gehalten hatte.

Das heißt aber noch lange nicht, dass ich alleine glückich bin. Ich bin aber auf dem Weg dahin und in den letzten Wochen ein Stück näher gekommen. Seitdem ich nämlich über D. hinweg bin, habe ich durchgehend Kontakt zu irgendeinem Typen gehabt. Wenn der eine Kontakt weg war, kam direkt der nächste.
2 waren dabei, die mich echt auch schon in der Seele berührt haben, aber wo nichts draus wurde. Das eine Drama begann im März (mein erster Kontakt nach der Trennung), pausierte dann von Ende Mai bis August und hat dann nochmal angefangen. Über diesen Typen komme ich nicht hinweg. Aber das hat einfach keine Zukunft. Nur leider kann er mir das nicht einfach klar ins Gesicht sagen, sondern er hält mich warm.
Aber inzwischen bin ich soweit, dass ich das erkannt habe und damit abschließen will. (Hoffnung bleibt. Meine Follower hier, kennen mich und meine Hoffnung )

Langsam komme ich auch an den Punkt, wo es mich nicht mehr stört, wenn ich gerade niemandem zum Schreiben habe.
Irgendwie beruhige ich mich innerlich und komme bei mir selbst an. Ich lerne gerade auch alleine klar zu kommen.

Vielleicht konnte ich ja dem einen oder der anderen ein bisschen helfen oder Trost spenden.
Für mich war die Trennung das schlimmste in meinem Leben. Wirklich. Aber auch darüber kommt man hinweg. Die Zeit ist unser Freund.
Ich bin inzwischen dankbar für diesen Neuanfang. Sehr sehr sehr sogar!
Ich habe so Lust auf Schmetterlinge im Bauch. Die gab es in der alten Beziehung gar nicht mehr. Kein Stück. Und ich will meinen Ex unter gar keinen Umständen mehr als Partner zurück !

24.09.2018 21:40 • x 6 #1


Lebensfreude
@Julchen danke dass Du hier so offen schreibst.

Für mich war das Schlimmste in meinem Leben als um 6:00 Uhr morgens das Telefon schellte und ich erfuhr ,dass mein Bruder gestorben ist.
Dass mein Ex sich trennte, war nur das 2.Schlimmste.
Aber wer weiß, was noch im Leben passiert....

24.09.2018 21:50 • x 2 #2


A


Mein persönliches Happy End

x 3


Julchen91
@Lebensfreude

Ich habe noch keinen Tod so nah erleben müssen. Das tut mir sehr Leid für dich.

Aber daher kann ich sagen, dass die Trennung von meiner ersten großen Liebe das schlimmste war.
Einfach auch deshalb, weil ich meinen Wert und mein Glück komplett von ihm abhängig gemacht habe und nach der Trennung dachte, ich sei ein Nichts.

26.09.2018 17:29 • x 4 #3


M
@hahawi siehste, es gibt doch Happy Ends hier im Forum

26.09.2018 17:43 • x 2 #4


Marv9
Freut mich wirklich für dich das sich das ganze so zum positiven gewendet hat. Zeigt auf jeden Fall das es auch anders gehen kann.
Wünsche dir weiterhin viel Erfolg!

Hoffe insgeheim das ich auch bald drüber weg bin ... (momentan 2,5 Monate)


Lieben Gruß

26.09.2018 17:50 • x 1 #5


hahawi
Zitat von Mira_:
@hahawi siehste, es gibt doch Happy Ends hier im Forum

Ich lese und zweifle. Leider.

26.09.2018 18:03 • x 4 #6


M
Zitat von hahawi:
Ich lese und zweifle. Leider.

Das Happy End hier, ist die Heilung von Kummer. Ein echtes Happy End, für mich, ist die Wiederaufnahme von Ehe oder Beziehung des Forumsgrundes, aber in Version 2.0

Das wäre ein Häppiend

26.09.2018 18:06 • x 2 #7


M
Zitat von mcteapot:
Das Happy End hier, ist die Heilung von Kummer. Ein echtes Happy End, für mich, ist die Wiederaufnahme von Ehe oder Beziehung des Forumsgrundes, aber in Version 2.0

Das wäre ein Häppiend

das ist deine Sicht. Eine sehr einseitige wie ich finde. Aber es gehört dir.
Mein happy-End ist dass es mir wieder gut geht. Wozu benötige ich einen Partner für ein Happy-End?

Zitat:
Ich lese und zweifle. Leider.

Ja, ich verstehe das auch. Ich hab einfach meine Art von Happy-End umgeschrieben. Happy is Happy wer Happy is . Happy für ein Ende was gut ausging. Also Happy-End

26.09.2018 18:11 • x 5 #8


Fidschicat
Zitat von mcteapot:
Das Happy End hier, ist die Heilung von Kummer. Ein echtes Happy End, für mich, ist die Wiederaufnahme von Ehe oder Beziehung des Forumsgrundes, aber in Version 2.0

Das wäre ein Häppiend

Stimme dem uneingeschränkt zu

26.09.2018 18:14 • #9


M
Zitat von Mira_:
Wozu benötige ich einen Partner für ein Happy-End?

ich brauche keinen, aber das klassische Häppiend alá Hollywood ist nun mal nicht Single

26.09.2018 18:15 • x 3 #10


M
Zitat von mcteapot:
ich brauche keinen, aber das klassische Häppiend alá Hollywood ist nun mal nicht Single

Ja, verstehe ich. Aber finde ich doof. uuuhh was isn mit einem Häppyend, wenn man sich selbst glüggelisch is? Dann hat man ja quasi n Häppyend zu Zweit

26.09.2018 18:20 • x 2 #11


M
hehe sich doppelt süppeln, dann auch su sweit isch

26.09.2018 18:22 • x 2 #12


Julchen91
Für mich ist es ein happy end, weil ich einfach endlich wieder happy bin.
Was 6 Monate lang nicht in Sicht war.

Für mich persönlich gehört zu einem happy life nicht, dass man einen Partner hat. Klar, ist das auf lange Sicht auch mein Wunsch. Aber in erster Linie möchte ich auch alleine happy sein.

Mein Happy End ist, dass ich am Ende der Verarbeitung happy bin egal ob mit Ex, mit neuem Partner oder alleine.

Es wäre doch irgendwie tragisch, wenn man sein Glück nur von jemand anderem abhängig macht?

Aber ich verstehe es. Ich glaube, ich hatte auch eine andere Vorstellung oder Hoffnung von meinem persönlichen Happy End.

26.09.2018 20:02 • x 6 #13


Hallatar
Ich find's gut. Viele Geschichten hier im Forum werden keine Fortsetzung finden. Aber deswegen unhappy sein? Nö.

Danke für Deine Geschichte, @Julchen91
Mir macht sie Mut, dass es doch möglich ist, sich eine Freundschaft zu erhalten.

26.09.2018 20:49 • x 1 #14


fe16
@Julchen91

Ja das les ich mal gerne

Ich gratuliere dir dan mal

26.09.2018 20:53 • x 2 #15


A


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