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Mein Sorgenkind!

P
So, nun wieder... Dass geht um Minuten Takt!

Ich bin verletzt und heule vor Wut wegen meiner eigenen Mutter. Und das in meinem Alter!

Sie sagte eben, dass ich sie sehen soll als sei sie mein Partner! Ich war geschockt, sagte dass ich es garantiert nicht tue. Dass ist krank! Sorry! Aber sie ist die Oma, nicht mein Partner. Meinen Partner habe... Dass ist nicht sie.

Dann... Unfassbar... Sagt sie, ich rede nicht mit ihr über alles. Ich so, dass muss ich nicht. Ich bin erwachsen. Ich rede mit meinem Freund über alles. Was erwartest du? Sie so, ja und dass hast du in deiner Ehe nicht getan. Daran liegts!
Ich fiel aus allen Wolken und hab sie richtig angeschimpft dafür...

Sie sitzt im Glashaus. Und wirft mit Steinen um sich, die sie kaum Halten kann.

Hat selbst einen Psychopathen als unseren Vater ausgewählt. Setzte und einem kranken Menschen zum Frass aus und dann wagt sie es mir zu sagen, dass meine Ehe daran litt ich hätte nicht geredet?

Doch habe ich, der Penner ist nur einfach fremd gegangen. Dass war das Tüpfelchen... Und keine einseitigen Monologe.
Unfassbar!

Ich bin sprachlos. Wäre ich nicht von ihr abhängig aktuell um meine Fortbildung zu beenden, ich würde unsere Sachen nehmen und Weg gehen.

Ich bin wütend und unfassbar verletzt!

15.05.2020 12:22 • #61


B
Zitat von PuMa:
Ich bin wütend und unfassbar verletzt!

Das Verhalten deiner Mutter ist extrem verletzend und übergriffig, völlig normal deine Reaktion darauf. Wie kommt sie darauf, sie könne in die Rolle deines Partners schlüpfen, woher kommt der Anspruch, über alles informiert sein zu wollen? Das kann wahrscheinlich nur durch Abstand und eine glasklare Abgrenzung geheilt werden. Wohnt Ihr zusammen?

Kannst du deiner Mutter ganz sachlich erklären, wo ihr Platz als deine Mutter und die Großmutter deiner Kinder ist? Zur Not auch aushalten, dass deine Mama ein paar Wochen trotzt und nicht mit dir redet? Du wirst früher oder später dieses Gespräch führen müssen oder akzeptieren, dass deine Mutter in deinen ureigenen Themen ohne Rücksicht und Verluste herum spaziert ohne deine Stoppschilder zu respektieren. Kannst du zur Not, die Kinderbetreuung für einige Zeit auch anders organisieren, über Babysitting oder befreundete Eltern. Du bist doch im Elternbeirat, da sind vielleicht auch gute Netzwerke, die dich temporär unterstützen können.

Ich würde jetzt einen vorübergehenden Abstand versuchen, um in ein paar Wochen ein wieder ein gesundes Verhältnis leben zu können. Das wird nur über eine deutliche Abgrenzung gehen. Und das heißt nicht, dass du deine Mama nicht liebst, so wie sie dich auch liebt. Heute ist sie aber -wohl zum wiederholten Mal- deutlich zu weit gegangen. Das muss sie sehen.

15.05.2020 12:45 • #62


A


Mein Sorgenkind!

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Mensch @puma, ich habe einen riesigen Respekt vor Dir! Alles, was Du schon für Deine Tochter getan hast, klingt wirklich beeindruckend und erst mal einfach ein 'Bravo, tolle Mama' von mir. Meine Tochter zeigte von klein auf ähnliche Symptome wie Deine, allerings so schwach ausgeprägt, dass Regel-Kindergarten - und Schulbesuch möglich war. Dennoch merkte ich früh, dass da emotional etwas nicht stimmt - sie war unberuhigbar, von Anfang an, hatte furchtbare Wutanfälle, überforderte sich ständig' 'leierte' sich in Wutzustände rein, die nicht nachfühlbar waren, und wo ich einfach als Mutter keine Mittel hatte. Leider ist mein Exmann nicht so früh verschwunden wie Deiner. Meiner ist leider Narzist und hat sämtliche Diagnostik und Therapie abgelehnt mit der Begründung, das sei alles nur, weil ich eine unfähige und schlechte Mutter sei. Ich blieb einfach zu lang bei ihm und könnte mich dafür heute noch Ohrfeigen. Leider ging die Geschichte meiner Tochter nicht gut weiter und ich möchte Dich da nicht mit zusätzlichen Angstbildern aufladen - aber jedes Kind ist anders und Du hast Deiner Tochter bis jetzt alle Möglichkeiten gegeben, ein stabiles Leben führen zu können. Das ist es ja, was man sich als Mama wünscht. Fühl Dich mal gedrückt von einer die weiß, wie aufreibend ein Alltag mit einem 'herausfordernden' Kind ist - und wie sehr man diese schwierigen Kinder liebt und wie sie einen auch hin und wieder positiv überraschen und rühren können!

15.05.2020 13:31 • x 1 #63


N
Zitat von PuMa:
Sie sagte dann, gut wenn mich dass nichts angeht, dann benötigst du auch nicht meine Hilfe wenn du abends zur Fortbildung bist. Dann muss ich nicht mehr aufpassen.


Sry Wenn mein geschriebenes zu schroff rüber kommt, aber wie deine eigene Mutter erpresst dich?

Ich habe schon viele Familien wegen Enkelerziehung sich streiten sehen, aber ich lerne wohl immernoch was neues dazu.

Auch wenn es dir schwer fällt und es im Moment nicht einfach ist, aber such dir ne Nanny bitte.
Die muss ja auch nicht für lange Zeit da sein, nur halt solang bis deine Mom begriffen hat, wer die Zügel in der Hand hat.

Großeltern müssen deine Erziehungsmethoden akzeptieren, es ist deine Familie.
Wenn sie das nicht können gibt's Enkelentzug.
Ich weiß, ich weiß das ist nicht fair den Enkeln gegenüber aber nur so lernen Oma, Opa und alle anderen wo sie hingehören.

Oma, Opa usw. dürfen die kurzen verwöhnen, sie dürfen und müssen Grenzen setzen und das wars dann auch schon.

Und der Spruch mit deiner Ehe usw. sollte dich ein lächeln kosten mehr nicht.
Du weißt doch am besten was warum gelaufen ist, also lass dich da nicht auf Streitereien ein, daß bringt nichts.
Besonnen bleiben ist die Devise.

Sry, wenn sich das alles etwas straff anhört, aber bei manchen Menschen hilft nur die radikale Art damit sie es lernen.

15.05.2020 15:47 • x 3 #64


P
Zitat von NeM:
Sry, wenn sich das alles etwas straff anhört, aber bei manchen Menschen hilft nur die radikale Art damit sie es lernen.


Nein, alles gut. Kein sorry.

Genau das ist es worüber ich seid einiger Zeit nachdenke. Schon so oft, jedoch ruderte ich zurück, um ihr nicht weh zu tun.
Denn es muss beschämend für sie sein, wenn eine Nanny käme uns sie ist anwesend. Mir wäre es unangenehm, an ihrer Stelle.

Dass ist es eben, ich rede nur mit Freunden darüber, die selbst Kinder haben.
Du verstehst was ich meine. Wenn man Kinder hat, versteht man es besser.

Zitat von Emma75:
Leider ging die Geschichte meiner Tochter nicht gut weiter und ich möchte Dich da nicht mit zusätzlichen Angstbildern aufladen


Danke, tausend Dank.
Dann Verstehst du mich. Meinen Zweifel, an mir selbst als Mutter. Dass ist es, dass einzige was mich schwach macht und stark zugleich. Ich fühle mich da wie Dr. Jekyll und Mr. Hyde.

Meine Töchter, insbesondere meine große Tochter. Sie machen mich schwach und stark zu gleich. Ich weiß nicht wie ich es anders beschreiben soll.

Bitte erzähl mir, was du meinst. Wie ging die Geschichte deiner Tochter weiter. Es interessiert mich sehr.
Natürlich nur, wenn ich dir damit nicht zu nahe trete.

15.05.2020 20:40 • x 1 #65


E
Zitat von PuMa:
Bitte erzähl mir, was du meinst. Wie ging die Geschichte deiner Tochter weiter. Es interessiert mich sehr.
Natürlich nur, wenn ich dir damit nicht zu nahe trete.

Mit 11 Jahren zeigte sie erste Symptome von Magersucht. Zunächst dachte ich, dass wir das ambulant in den Griff bekommen, aber dann ging es rasant voran und sie musste mit 12 das erste Mal stationär und künstlich ernährt werden. In der Klinik fiel sofort auf, dass sie eine Impulskontroll-Störung hat, da sie dort regelmäßig völlig ausgerastet ist und auch mit Selbstverletzungen anfing.
Nach der Klinik war es eine Weile vom Essen her ok, aber das Zusammenleben mit ihr wurde immer mehr zum Albtraum. Sie flippte immer völlig aus, wenn was nicht nach ihrem Kopf ging, wurde gewalttätig gegen mich und ihre kleine Schwester und verlor nach und nach total die Kontrolle. Dann nahm sie auch wieder ab und ging wieder ein halbes Jahr in die Klinik. Sie wurde 'rausgeworfen', obwohl sie noch an der Ernährungssonde hing und ich musste nach einem neuen Platz in einer Klinik suchen.
Das war eine furchtbare Zeit - sie verletzte sich massiv selbst, unternahm einen Suizidversuch und hatte dissoziative Zustände, aber alle Kliniken lehnten ab. Mein Exmann beschimpfte mich täglich, beschuldigte mich bei Therapeuten und Kliniken, sie misshandelt zu haben.
Endlich fand ich einen Klinkplatz weit weg von zu Hause, brachte sie hin und brach am selben Tag noch völlig zusammen. Voller Job, die kleine Schwester, die Verleumdungen des Ex und der Umgang mit ihr waren zu viel. Ich war dann ein halbes Jahr krank geschrieben und sie erholte sich gut in der Klinik.
Nach einem halben Jahr flog sie auch dort wegen Regelverstößen raus und war wieder zu hause. Gott sei Dank fand ich für sie dann einen Platz in einer betreuten Wohngruppe (da war sie dann 15).
Im Januar diesen Jahres hatte ich eine größere OP in Vollnarkose und als ich gerade aufgewacht war, klingelte das Handy und man teilte mir mit, dass sie nach einem Suizidversuch in der geschlossenen Psychiatrie ist. Sie kam dort stationär und flog auch dort raus - wegen Regelverstößen und Dro.. Das war im Februar und seit dem ist sie bei mir, weil dann Corona kam und die Wohngruppe nicht mehr aufnahm. Sie kann aber Ende Mai zurück und wird auch im Juni wieder in der Klinik aufgenommen. Im Moment ist sie relativ stabil, kann aber keinen Moment alleine sein und ich spüre schon wieder erste Anzeichen von Erschöpfung. So lieb ich sie habe und so schön es hier teilweise mit ihr ist, bin ich froh, wenn sie wieder in die Wohngruppe zieht. Inzwischen ist sie 16, ihre 13jährige Schwester ist sehr lieb zu ihr, aber auch erschöpft. weil bei der ganzen Situation wenig Kraft für sie übrig bleibt.
Zu meinem Geburtstag vorgestern haben die beiden mir 'brennende Brücken' von Judith Holofernes aufgenommen - zweistimmig und wunderschön gesungen. Sicher kannst Du Dir vorstellen, wie ich Rotz und Wasser geheult habe.
Wir können immer nur ein paar Wochen im Voraus planen - man weiß nie was passiert, aber trotzdem würde ich unser Verhältnis als sehr innig und schön beschreiben.

15.05.2020 21:54 • x 2 #66


E
Ihr wunderbaren Frauen und Mütter. Ich ziehe meinen Hut und verbeuge mich vor euch.

20.05.2020 13:19 • x 1 #67


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Zitat von Mira_:
Ihr wunderbaren Frauen und Mütter. Ich ziehe meinen Hut und verbeuge mich vor euch.


Awwwww du versüßt mir den Tag heute. Dankeschön.

21.05.2020 10:27 • x 2 #68


P
Update!

Mir wurde eine Adresse zugesteckt von einem Professor auf München. Er ist spezialisiert auf ESE.

1x im Jahr, hält er eine internationale Konferenz zu ESE mit weiteren Fachkräften des Sektors.

Nun habe ich Kontakt zu ihm aufgenommen und ihm eine ( gefühlt) 100 Seitige E-Mail geschickt. Drückt mir die Daumen dass er sich meldet.
Ich würde dann selbstverständlich runter fahren und all meine Hoffnung da rein setzen.

Die Tage war es ganz hart ( für uns beide). Wir hatten wohl beide einen furchtbaren Tag und ich weiß nicht mehr was der Auslöser war. Jedoch ist sie an dem Tag, mehrfach Weg gelaufen. 5-6 Mal obwohl ich Sekunden vorher zu ihr sagte, dass sie zu Hause bleiben muss.

Sie war auf Krawall aus bei ihrer Schwester und provozierte an einem Stück.

Ich war fix und fertig mit den Nerven. Ich wollte schreien und weinen zu gleich. Gegen halb 5 kam meine Mutter und nahm sie mir ab, da ich zur Schule musste und eine Prüfung hatte an dem Abend. Ich wollte schon absagen, fuhr aber dennoch hin...

Ich habe ihr 100 mal erklärt warum sie nicht abhauen darf, ich redete mir den Mund fusselig. Nun ja... Meine Batterie war leer durch den Stress. Es war ein Schlimmer Tag und ich konnte nicht verstehen warum sie nicht hören wollte.

Heute, ist alles okay. Sie liegt gerade in meinen Arm und schläft ( ja das geht auch mit 7 Jahren ). Heute ist sie Dr. Jekyll. Hoffentlich bleibt es so über Pfingsten. Wir backen gleich Dontus.

Es geht hoffentlich voran, mit dem Professor.
Nächste Woche haben wir einen Termin bei der Therapeutin, vielleicht hat sie Tipps was ich tun kann gegen ihr abhauen. Ich glaub's nicht. Und ins SPZ müssen wir auch, Termin wird mir kommende Woche zugesandt....*seufz*

30.05.2020 13:38 • x 3 #69


Heffalump
Zitat von PuMa:
ich redete mir den Mund fusselig

da steckt der Fehler, es war einmal zuviel. Versuche doch via WE doch einen Wald zu besuchen, dann kann man wenigstens die bäume anschreien

30.05.2020 13:54 • x 1 #70


ma777
Liebe PuMa,
das klingt ganz schlimm und stressig, und du hast mein vollstes Mitgefühl!
ESE kenne ich gar nicht, aber mein 9jähriger Sohn bekam Anfang des Jahres die Diagnose ADHS, nach einer jahrelangen Diagnostik-Odyssee, mitsamt empfohlener Medikation. Zum ersten Mal hatte ich das Gefühl, das wir auf einem richtig guten Weg sind, das Medikament schlug gut an, aber hat ihn nicht im Wesen verändert o.ä. Er wurde ausgeglichener, ist fast gar nicht mehr plötzlich übergekocht, seine Lehrerin war begeistert, ich war entspannt... und dann kam der Corona Lockdown. Die ersten 2-3 Wochen liefen auch noch gut, dann begann er, mit der veränderten Situation überhaupt nicht mehr klarzukommen und bekam immer schlechtere Laune und immer heftigere Stimmungsschwankungen.
Bei ihm ist - anders als bei deiner Tochter - nicht das Problem, dass er generell nein sagt, sondern dass er generell alles endlos ausdiskutieren will. Dinge, die einfach jeden Tag anstehen, wie Mittag essen, Home Schooling Aufgaben und abends ins Bett gehen. Alles wird endlos argumentiert, jeden Tag wieder. Und ich bin teilweise nervlich echt an meinen Grenzen.
Zu dem Problem mit deiner Mutter - auch das kommt mir bekannt vor. Meine Mutter wohnt im Haus nebenan, hat sich seit dem Tag seiner Geburt auf ihren einigen Enkel gestürzt und mir über die Jahre immer wieder gesagt, dass der Junge gar keine Probleme hätte, wenn ich nicht andauernd (fast) alles falsch machen würde. Hat ihm selber immer alles erlaubt, gelacht, wenn er frech war (um gut bei ihm dazustehen) und mich permanent kritisiert.
Allerdings nimmt er sie mittlerweile überhaupt nicht mehr ernst und behandelt sie recht abwertend. Seitdem ist ihre Kritik mir gegenüber deutlich weniger geworden. Und obwohl ich ihn ermahne, nicht frech zu seiner Oma zu sein, muss ich zugeben, dass es mir auch ein kleines bisschen guttut!
An manchen Tagen weiß ich derzeit auch nicht so recht, wie das alles weiter gehen soll. Auch mein Sohn ist ein Kind, das relativ strikte Rituale braucht und Sicherheit. Corona hat halt alles durcheinander geworfen und macht alle ziemlich kirre. Inzwischen ist seine Schule wieder geöffnet, und jede zweite Woche ist Schulwoche, die jeweils andere Home-Woche. Mit den veränderten Regeln in der Schule kommt er erstaunlich gut klar, und ich habe festgestellt, dass er in den jeweiligen Schulwochen zwar müde (einiges früher aufstehen!), aber auch sehr viel ausgeglichener ist als in den Home-Wochen, wo er eben keinen festen Stundenplan hat und die Vertrautheit seines gewohnten Lebens (vor Corona).
Es tut mir so leid, dass er offensichtlich leidet unter der derzeitigen Situation, aber an manchen Tagen würde ich ihn auch gerne an die Wand klatschen, weil mir seine ewigen Diskussionen, Schuldumkehr, Streitprovokation so dermaßen aus den Zeiger gehen!

Liebe PuMa, ich kann dir gar keinen guten Ratschlag geben, außer dass es hilft, wenn du selbst so ruhig und ausgeglichen wie möglich bist, auch wenn es manchmal sehr schwer fällt. Aber ich wünsche dir und deinen beiden Mädels, dass ihr diese ganze blöde Situation unbeschadet übersteht und euren Weg findet!

30.05.2020 18:35 • x 3 #71


bifi07
Guten Morgen PuMa und ma777!

Ich weiß nicht, ob es bei euch hilft, helfen würde, aber ich habe damals bei meinem Sohn (ADHS) gesagt bekommen, dass ich ihn dabei berühren soll, wenn ich etwas bestimmtes von ihm wollte. Das würde meine Aussage unterstreichen und ihm helfen, es auch ernst zu nehmen, da er die Wichtigkeit dann nicht nur mit dem Gehör aufnimmt. Und ich kann sagen, dass es überwiegend funktioniert hat, denn wenn ich dabei, z.B. meine Hand auf seinen Arm oder Schulter gelegt habe, hat er anders reagiert, als hätte ich es ihm mit Abstand erklärt, bzw. gesagt.

Ich wünsche euch schöne und erholsame Pfingsten!

Liebs Grüßle,
bifi

31.05.2020 07:57 • x 2 #72


N
Zitat von ma777:
Liebe PuMa, ich kann dir gar keinen guten Ratschlag geben, außer dass es hilft, wenn du selbst so ruhig und ausgeglichen wie möglich bist, auch wenn es manchmal sehr schwer fällt. Aber ich wünsche dir und deinen beiden Mädels, dass ihr diese ganze blöde Situation unbeschadet übersteht und euren Weg findet!


Mein Junge ist zur Zeit auch sehr sehr schwierig, also ich kann mir bedingt vorstellen wie bei dir gerade läuft.

Allerdings ist das mit dem ausgeglichen und ruhig sein nicht so einfach.
Die Kids merken wann du wirklich innerlich ruhig bist, oder wenn du es nur vorgaukelst.

Also ist es enorm wichtig, sich selbst mal zu betrachten und zu fragen wie man sich fühlt, ist alles so wie es sein soll, oder stresst mich gerade irgendwas.

Die Lieblingsfrage von meinem kurzen ist momentan Warum...
Wenn es wichtig ist ihm was zu erklären dann mach ich das, aber wenn ich merke das es nur Trotz warum fragen lass ich ihn einfach stehen, klingt etwas komisch, aber es hilft mir ruhig zu bleiben und er merkt schnell das es keinen Sinn hat weiter zu fragen.

Allerdings liegt zur Zeit noch mehr im Argen, aber das ist nicht das Thema hier.

Du packst das schon,hast schon so viel geschafft, das bekommst du auch noch hin.

31.05.2020 08:14 • x 4 #73


P
Zitat von ma777:
außer dass es hilft, wenn du selbst so ruhig und ausgeglichen wie möglich bist, auch wenn es manchmal sehr schwer fällt. Aber ich wünsche dir und deinen beiden Mädels, dass ihr diese ganze blöde Situation unbeschadet übersteht und euren Weg findet


Dankeschön.
Ich verstehe dich gut, meine Freundin hat einen Sohn mit ADHS. Sie wurde lange dafür angefeindet dass sie ihn medikamentös einstellen ließ. Dass war hart.
Jedoch, ist seitdem Frieden im ihrer Familie. Es war vorher eine Odyssee.

Ich habe auf jede Art versucht ihr etwas zu verinnerlichen.
Ein Arzt gab mir mal den Tipp, bei ihren Wutausbrüchen in den Arm zu nehmen, damit sie ihren Körper spürt. Ich sollte nichts sagen, sondern sie nur fest in den Arm nehmen und auf die Knie gehen.
Hab ich, es half, ein paar mal. Dann nicht mehr, vermutlich weil sie sich daran gewöhnt hat. Nun ja, es kostete allerdings Überwindung. Muss ich zugeben. Denn wenn man angeschrien wird, möchte man nicht auf Kuschelmodus gehen... Nun ja...

Zitat von bifi07:
dass ich ihn dabei berühren soll


Ja, dass habe ich. Sie hört dann noch weniger zu. Weil ich in ihrer persönliche, imaginäre Schutzblase eintrete. Sie geht dann noch mehr auf Abwehr. Nicht immer, aber sehr oft.

Zitat von NeM:
Allerdings ist das mit dem ausgeglichen und ruhig sein nicht so einfach.
Die Kids merken wann du wirklich innerlich ruhig bist, oder wenn du es nur vorgaukelst.


Ja, sehe ich auch so.
Dass bringt nichts.

Zitat von NeM:
klingt etwas komisch,


Nein, dass ist nicht komisch. Ich mache es auch so.
Ich schenke nicht jedem Nein Beachtung. Anfangs ja, da habe ich es noch ausdiskutiert. Heute weiß, dass führt zu nichts.

Ich hoffe auf eine Lösung aus München, denn ich komme nicht drauf.

31.05.2020 13:46 • x 1 #74


E
Zitat von PuMa:
Allerdings ist das mit dem ausgeglichen und ruhig sein nicht so einfach.
Die Kids merken wann du wirklich innerlich ruhig bist, oder wenn du es nur vorgaukelst.

Das ist echt ein heftiger Punkt. Man ist ja auch nur ein Mensch - gerade diese sensiblen Kinder sind wie Seismographen. Gerade an Tagen, an denen es mir auch nicht gut geht, ich gestresst oder auch wirklich krank bin, fordert sie mich um so mehr heraus und hört erst auf, wenn ich völlig am Boden bin.
Das war schon als Kleinkind so und wenn dann einer daher kam mit einem altklugen 'entspannte Eltern, entspannte Kinder', nachdem ich 5 Nächte nicht geschlafen und den ganzen Tag erfolglos versuchte, das Kind irgendwie zur Ruhe zu bringen, hätte ich denjenigen am Liebsten verprügelt - auch wenn es sicher gut gemeint war.
Gerade als Mutter muss man sich mit einem schwierigen oder psychisch kranken Kind viel anhören. Als meine Tochter mit 13 am schlimmsten Punkt ihrer Magersucht angelangt war, schlug mir doch tatsächlich eine entfernte Verwandte vor, sie könne ja mal eine Weile zu ihr kommen - sie koche nämlich gut. Oder als sie in der Klinik war, sagte mir eine Bekannte ungefragt 'gel, jetzt bereust Du die Scheidung.'
Ich weiß, dass ich manchmal zu ängstlich und zu gluckend bin. Immerhin ist sie 16, aber wenn man nächtelang um das Überleben bangen musste, zwei Suizidversuche und viele viele krasse Ausraster mit schweren Selbstverletzungen miterlebt hat, kann man einfach nicht mehr entspannt sein.
Sie lebt jetzt wieder in ihrer Wohngruppe und es läuft ganz gut (soweit man das nach einer Woche sagen kann). Bis jetzt ist sie überall rausgeflogen, weil auch die Profis an ihre Grenzen kamen. Sie wirkt aber ganz stabil im Moment und ich warte ab. In ein paar Wochen darf sie auch wieder in die Psychiatrie. Sie freut sich drauf und wir erhoffen uns auch viel davon. Es gibt Tage, da frage ich mich, was nur aus ihr werden soll und bin verzweifelt. An anderen Tagen bin ich zuversichtlich und denke es bessert sich ein wenig, wenn wenigstens die Pubertät vorbei ist. Sie ist eigentlich so eine Gute und Kluge - und dann kommt es wieder über sie und sie boykottiert sich im Grunde selbst.
Das Schlimme ist, dass man als Mutter dem ganzen so hilflos ausgeliefert ist. Außer da zu sein, zu trösten und ihr immer wieder zu sagen, dass ich sie liebe, so wie sie ist, kann ich nicht wirklich etwas für sie tun...

31.05.2020 14:13 • x 3 #75


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