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Meine Geschichte Ende nach 10 Jahren

V
Hallo,

Mir ist es einfach ein Bedürfnis, meine Geschichte zu erzählen.
Vor 2 Wochen hat mein Partner mich nach 10 Jahren Beziehung verlassen.
Es gab schon einige Vorzeichen und gegen Ende hin war es irgendwie auch gar keine richtige Beziehung mehr. Jegliche Nähe hat gefehlt, aber keiner hat es direkt angesprochen. Dafür mache ich mich sehr verantwortlich, da ich immerzu mit anderen Sachen (zB. Arbeit) beschäftigt war und diese Themen auch mit nach Hause genommen habe und nie abschalten konnte. Dadurch habe ich die Beziehung vernachlässigt.
Mein Partner hat immer wieder Nähe zu mir gesucht, die aber von mir nicht erwidert wurde. Nach einiger Zeit ist auch seine Nähe ausgeblieben und vor etwa einem Monat haben wir dann darüber gesprochen. Das Gespräch war eher ein Zufallsgespräch, in dem er mir gesagt hat, dass er nicht mehr kann und sich sehr abgeschottet hat und nicht glaubt, dass sich dies noch ändern wird. Er findet, dass es eher eine Freundschaft ist.
Ich habe dann um eine Chance gebeten, an der Beziehung zu arbeiten. In dem Moment ist mir bewusst geworden, wie viel er mir noch bedeutet und wie nachlässig ich war.
Er hat eingewilligt, meinte aber, dass jeder Ausgang akzeptiert werden muss. Er meinte dann, dass er einfach möchte, dass wir nicht in den Alltag zurückfallen.
Die kommende Zeit war dann sehr von Druck geprägt. Mir gings sehr schlecht und er hat wohl eine gewisse Erwartungshaltung von mir gemerkt. Vor 2 Wochen hat er mir dann gesagt, dass es so für ihn keinen Sinn mehr macht. Er würde mein Bemühen spüren, aber bei ihm ändert sich nichts und er hält die Situation so nicht mehr aus.
Ich habe dies dann so akzeptiert. Er hat dann auch geweint und meinte, dass er mich sehr mögen würde, aber es sei eben keine Beziehung mehr.
Ich werde nun aus der Wohnung ausziehen, da ich die Entscheidung akzeptiere und dieses sich eine Chance geben wirklich sehr viel Druck aufgebaut hat. Dieser Druck ist somit weg. Meine Gefühle für ihn jedoch nicht.

In darauffolgenden Gesprächen hat er mir gesagt, dass er nicht wissen kann, ob das jetzt die richtige Entscheidung ist. Wir wären aber einfach in einer Sackgasse.
Wir können nur sehen, wie es wird, wenn wir getrennt wohnen.

Ich mache mir nun große Vorwürfe,dass ich sehr lange nicht auf seine Bedürfnisse eingegangen bin und sehr auf meine Probleme fixiert war. Ebenso haben wir verpasst, klar darüber zu reden. Es gab zwar immer wieder kurze Gespräche, aber mir war nie klar, dass er abgeschlossen hat.
Es ist auch so, dass wir bereits Pläne für die kommende Zeit hatten, die teils auch von ihm ausgingen, so dass ich vermute, dass er sich selber lange nicht sicher war. Das Gespräch kam ja auch eher durch Zufall zustande.

Was ich definitiv ausschließen kann: dass er eine Neue hat. Er meinte auch,dass er nicht deshalb geht und auch nicht vor hat, sich gleich in eine neue Beziehung zu stürzen.

Ich versuche nun zu akzeptieren, dass es so ist, merke aber, dass ich große Schuldgefühle habe und auch aus seiner Sicht den Rückzug aus der Beziehung verstehen kann.
Hat jemand Tipps, wie ich mit solchen Schuldgefühlen umgehen kann?


Gleichzeitig versuche ich mich damit auseinanderzusetzen, dass ich nun alleine bin. Immer wieder frage ich mich, ob es das nun war. Wir verstehen uns noch sehr gut und es ist absolut kein Hass oder Wut zwischen uns.

Hat jemand Tipps für die kommende Zeit? Wie komme ich von der Idee los, dass es noch etwas werden könnte? Kann die getrennte Wohnung wirklich etwas ändern oder soll ich mich von der Vorstellung verabschieden?

Danke an alle.

18.07.2018 22:49 • x 1 #1


Scheol
das einzigste was du machen kannst ist auf abstand gehen.

Wenn man etwas vermisst wird man es suchen

18.07.2018 22:53 • x 1 #2


A


Meine Geschichte Ende nach 10 Jahren

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E
@Verlassene2018

Danke für Deinen Beitrag und erstmal herzlich willkommen.

Zitat von Verlassene2018:
Hat jemand Tipps für die kommende Zeit? Wie komme ich von der Idee los, dass es noch etwas werden könnte? Kann die getrennte Wohnung wirklich etwas ändern oder soll ich mich von der Vorstellung verabschieden?


Hier kann ich Dir nur raten, dass Du realisierst, keinen Einfluss nehmen zu können. Niemand wird Dir diese Fragen beantworten können. Du hast Schuldgefühle, weil Du Fehler gemacht hast, als Du noch hättest Einfluss nehmen können. Jetzt ist die Trennung da, und oftmals erkennen wir erst dann, dass unser Weg der falsche war.

Mein Rat an Dich ist, dass Du annimmst, derzeit keinen Einfluss nehmen zu können. Nutze die neue Wohnung und die Zeit um Dich zu fragen, warum Du die Arbeit hast zwischen Dich und Deinen Partner kommen lassen. Warum Du sein Nähebedürfniss erkannt, es aber ignoriert hast. Dies hat tiefere Gründe, als Dir vielleicht jetzt gerade bewusst ist.

Wenn Du diese Fragen für Dich geklärt hast, wirst Du für Dich neu bestimmen können, ob und in welcher Form DU in dieser Beziehung noch zu Hause sein möchtest.

Ich wünsche Dir viel Kraft
Ex-Mitglied

18.07.2018 23:13 • x 1 #3


V
Vielen Dank für eure Antworten.

Das mit dem Abstand klingt sehr einleuchtend, wird mir aber schwerfallen. Derzeit sind wir beide nicht in der (noch) gemeinsamen Wohnung und er hat sich 2 Mal bei mir gemeldet. Es waren jeweils sehr kurze Whats App Gespräche, aber ich merke, dass ich mich darüber sehr freue.


Gerade die Tatsache, dass ich keinen Einfluss nehmen kanm, beschäftigt mich sehr. Es fällt mir sehr schwer loszulassen und es auf mich zukommen zu lassen.
Wie geschrieben, ich akzeptiere seinen Wunsch vollkommen, aber ich frage mich einfach ständig, ob es das nun war.
Ich kann mir ein Leben ohne ihn einfach nicht vorstellen, weil ich auch damit meinen engsten Vertrauten verloren habe.

19.07.2018 11:28 • x 1 #4


G
@Verlassene2018 Deine Geschichte rührt mich sehr, denn genau so ist es mir vor 1 Woche auch ergangen. Ich mache mir auch grauenhafte Vorwürfe. Was hätte ich anders machen können. Hätte die Beziehung dadurch weiterleben können? Das einzige was du jetzt machen kannst ist reflektieren, akzeptieren und versuchen abzuschließen. Das braucht Zeit, sehr viel Zeit habe ich mir sagen lassen. Du kannst Vergangenes nicht ändern, die Vorwürfe bringen auch nichts mehr. Ich reflektiere mich zur Zeit viel selbst. Durch die Trennung weiß ich woran ich arbeiten will und was ich nie wieder so machen möchte.
Wir sind auch nicht in Hass auseinander gegangen, das macht das ganze nur noch schlimmer in meinen Augen. Wir haben beide noch Gefühle für einander, für eine Beziehung wird es aber nie wieder reichen. Dieses Wissen ist sehr schmerzhaft für mich. Dazu noch die Angst vor dem alleine sein. Als Beziehungsmensch verstehe ich dich sehr gut. Im Moment plagen mich diese Ängste vor der Zukunft, aber was willst du machen? Es geht weiter immer weiter.
Meine Pläne bzw. mein Rat ist es abzuschließen, Zeit mit Freunden verbringen, zu reflektieren und sich wieder auf sich selbst zu konzentrieren. Ich würde mich nur allzugerne direkt in eine neue Beziehung stürzen, aber das wäre kontraproduktiv. So eine lange Beziehung zu verarbeiten braucht Zeit und viel Kraft!

19.07.2018 11:35 • x 3 #5


V
@Gast999

Das tut mir Leid, dass auch du dich in so einer Situation befindest.

Bei mir ist es so, dass ich mir absolut nicht vorstellen könnte, mich in eine neue Beziehung zu stürzen, da ich meinen Expartner noch liebe und sehr starke Gefühle für ihn habe. Zu wissen, dass diese nun nicht mehr erwidert werden und ich die Chance verpasst habe, tut sehr weh.

So wie du versuche ich aber nun, an mir zu arbeiten und hoffe, dass dieser Schmerz irgendwann vergehen wird.

Woher weißt du, dass es bei euch nie wieder für eine Beziehung reichen wird? Ist das ein Gefühl von dir?

19.07.2018 14:33 • x 1 #6


G
Ich habe im Moment auch noch starke Gefühle für Sie, aber sie war in ihrer Wortwahl eindeutig, dass von ihrer Seite keine Beziehung mehr zu Stande kommt. Ich habe viel nachgedacht und ich denke sie hat recht. Es steht einfach zu viel zwischen uns. Vielleicht treffen wir uns in einigen Jahren wieder, nachdem wir uns selbst weiterentwickelt haben? Aber das ist wohl nur wunschdenken von mir.
Ja die verpasste Chance sucht mich auch ständig heim. Ich bin auch wütend, dass meine Ex uns diese nach 10 Jahren nicht einräumen wollte.
Dass sich das eigene Leben ab jetzt schlagartig ändert ist sehr hart. Ich wünsche Dir viel Kraft!

19.07.2018 15:07 • #7


V
@Gast999

Dir wünsche ich auch viel Kraft.



Insgesamt geht es mir heute leider sehr schlecht. Ich hoffe, dass das Leben irgendwann weitergehen wird und ich wieder Freude daran habe und mir auch für meine Fehler verzeihen kann.

19.07.2018 20:21 • x 1 #8


V
Hier ein Update zu meiner Geschichte:
Nach dem Ende haben wir uns 2 Wochen gar nicht gesehen, da wir uns beide nicht in der gemeinsamen Wohnung aufgehalten haben. In der Zeit hat er mir immer wieder mal geschrieben (ich habe mich zu Beginn noch gemeldet, bin dann aber auf Abstand gegangen), worüber ich mich sehr gefreut habe. Die Gespräche waren jeweils eher kurz.

Nun sind wir wieder beide hier. Da die Wohnung groß genug ist, schlafen wir natürlich getrennt und sehen uns auch sonst kaum. Ich habe das Gefühl, dass er es sehr genießt, nun in seiner Freizeitgestaltung frei zu sein. Ein Grund, der zur Trennung beigetragen hat, war nämlich der, dass er sich in der Hinsicht eingeschränkt gefühlt hat.
Zwei Mal haben wir noch gemeinsam etwas unternommen (einmal ging es von ihm aus, einmal von mir). Mir ist trotzdem klar, dass es so ist wie es ist und ich mache mir da keine Hoffnung. So wie es aussieht werde ich in Kürze ausziehen können. Hier wäre es mein Vorhaben, mich dann nicht mehr zu melden und mich auf mich zu konzentrieren. Zu dem Zeitpunkt kann ich mir eine Freundschaft nicht vorstellen, da ich noch Gefühle habe.
Ich freue mich auf diesen Schritt, da ich mir davon erwarte, besser loslassen zu können. Gleichzeitig habe ich aber auch Angst davor, da ich ihn dann nicht mehr sehe.

Ich frage mich, ob ich dann irgendwann wieder Kontakt aufnehmen soll? In der Hoffnung, dass die Gefühle eben nicht ganz weg waren, sondern nur verschüttet?
In einem Gespräch nach der Trennung habe ich nämlich geäußert, dass ich gespannt bin, was die getrennten Wohnungen auslösen werden, da ja gerade durch die gemeinsame Wohnung der Alltag uns so sehr einnehmen konnte und meine Arbeit so viel Raum einnehmen konnte (er hat mir nochmal bestätigt, dass dieses Thema dazu beigetragen hat bzw. der Hauptgrund war, warum es für ihn in diese Richtung ging). Jedenfalls habe ich gesagt, ich könnte mir vorstellen, dass sich da etwas ändern könnte durch die getrennten Wohnungen und er sagte dazu: Ja das kann sein!
Und dass wir nun nur sehen können, wie es wird, wenn ich eben ausziehe.

Lohnt sich also eine Kontaktaufnahme nach einiger Zeit (vorausgesetzt ich will das dann selber noch)? Können Gefühle nur verschüttet sein?

06.08.2018 15:34 • #9


V
Ich bin nun seit einiger Zeit in meiner eigenen Wohnung. Der Abschied war sehr emotional und mein Exfreund hat mehr geweint als ich. Nun hat er sich seit dem Auszug zwei Mal gemeldet (einmal hat er sich für einen Brief bedankt, den ich ihm zum Abschied gegeben habe und auch sonst noch ein wenig mit mir geschrieben und einmal hat mir einfach so geschrieben).
Ich habe so einen unglaublichen Wunsch in mir, ihn zu treffen oder ihm auch von mir aus zu schreiben.
Wäre das kontraproduktiv?

30.09.2018 14:21 • #10


H
Kontraproduktiv im Sinn von loslassen, ja. Andererseits habe ich aber das Gefühl das er dich vermisst. Ich würde wahrscheinlich weiter auf Abstand bleiben und schauen was noch so von ihm kommt.

30.09.2018 23:56 • #11


L
Hallo
Ich würde an deiner Stelle auch auf Abstand gehen. Wenn er dir schreibt, dann schreibe freundlich und normal zurück. Sollte er dir regelmäßig schreiben und du willst ihn wirklich zurück dann kannst auch du ihm mal Schreiben. Zb sollte er dir am Vortag schreiben was bei dir läuft und du würdest demnächst ins Kino gehen... dann würde ich Belanglos schreiben wie der Film war.
Wichtig ist es am Anfang ein lockerer Umgang. Sollte er länger mit dir schreiben zb einen Monat ohne nach einem Treffen zu fragen, dann würde ich es wirklich lassen. ER muss fragen nicht Du.

Aber ganz ehrlich du hast dir jetzt eine Wohnung gesucht alles eingerichtet vieles neu gekauft wahrscheinlich. Wie stellst du dir dann die Beziehung vor? Ihr wohnt getrennt ein paar Tage verbringt jeder bei sich dann wieder gemeinsam? Wie soll das funktionieren? Ihr habt schon zusammen gelebt in 2 Jahren probiert ihr es noch mal mit dem zusammen ziehen dann trennt ihr euch vll wieder und dann geht das wieder vorne los?
Mein Ex hat auch 3x schluss gemacht ich bin wieder zu meinen Eltern zurück Eltern zurück... das ist nicht einfach man fühlt sich in der Beziehung nicht mehr so wohl wie am Anfang das Vertrauen leidet massiv.
Er hatte jetzt genug Zeit um dich zu vermissen heraus zu finden was er will. Es mag sein das er leidet aber du bist nicht Schuld.
Mein Ex hat bei der letzten Trennung damals auch gelitten fast 1 1/2 Jahre trotzdem gab er uns keine Chance mehr. Sich immer wieder gemeldet usw.

In einer Beziehung muss man miteinander reden. Ihr habt es beide nicht getan. Was gelernt für die Zukunft. Thema ablegen und auf die Zukunft konzentrieren.

01.10.2018 00:24 • #12


V
Ja ich entscheide mich derzeit auch für den Abstand. Es fällt mir nur so schwer, da ich merke, dass einige Aussagen in mir Hoffnung geweckt haben. Immer wieder hat er gesagt, wir werden nun sehen, was passiert, wenn wir getrennt wohnen usw. und dass er auch noch nicht weiß,ob er das nun gut findet oder nicht. Das würde er erst sehen.

Ich sehe es aber irgendwie auch so, dass er fragen muss, wenn es um ein Treffen geht. Ich weiß auch gar nicht genau, was ich mir davon erhoffe.
Um ehrlich zu sein, hoffe ich oft darauf, dass es wieder wird. Ich kann mir eine Beziehung mit getrennten Wohnungen sehr gut vorstellen.
Andererseits möchte ich nicht meine gesamte Energie ins Hoffen stecken, da ich ja auch damit rechnen muss, dass es nie wieder wird.

01.10.2018 11:06 • #13


A


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