Das Ende einer guten Geschichte

. Hallo miteinander. Seit einigen Monaten lese ich schon fleissig eure Beiträge und ich glaube, ich muss mich hier auch einmal öffnen und eure Schelte oder gutgemeinten Worte entgegennehmen.

Im Jahr 2010 traf ich auf der Arbeit eine Frau, in die ich mich sofort verliebt habe. Es dauerte 3 Jahre bis sie Single war und ich nutzte die Gunst der Stunde und sprach sie an. mit Erfolg. Und auch wenn ich nie ein Kind von Traurigkeit war, übertraf sie in allen Dingen meine Vorstellungen. Ich hatte für mich meine Seelenpartnerin gefunden und ich tat ihr und ihren Kindern ebenfalls sichtlich gut - emotional, aber auch in der Lebensorganisation bzw. sogar beruflich. Auch wenn man nie die vollkommene Harmonie erreichen kann (wäre ja auch langweilig) war sie mein absolutes Lebensglück. Unsere Unterschiede mochte ich, und unsere Gemeinsamkeiten hoben uns von unserem Umfeld stark ab und vereinten uns umso mehr. Unsere Beziehung war intensiv, wir hatten viele Gespräche, gemeinsame Aktivitäten aber auch Freiräume voneinander.

Im April vergangenen Jahres war es dann so weit, dass ich ihr einen Antrag machte. Sie zögerte keine Sekunde und ihre Kinder waren überglücklich. Stolz erzählte sie jedem von diesem Moment. Und ich. tja ich war im siebten Himmel und konnte mir nichts anderes vorstellen.

Am Tag als wir aus dem gemeinsamen Urlaub kamen (der etwas suboptimal lief, denn meine Schwester und deren Freund flogen mit, und zwischen ihr und meiner Verlobten flogen zwischenzeitlich die Fetzen) wollte sie zu einer Freundin. .Sie kam am nächsten Tag gegen Abend wieder, nachdem sie auch die ganze Zeit nicht an das Handy ging. Als Sie dann vor mir stand mit einem Hallo, ich geh jetzt duschen platzte aus mir nur die Frage heraus, ob sie mir grade fremdgegangen sei. Sie zögerte kurz und sagte dann dazu nur ja.

Meine Welt brach völlig zusammen. Sie bat mich, da die Kinder zum Essen hochkommen wollten, denen jedoch nichts zu sagen. Ich war völlig überfordert mit der Situation, hielt meine Tränen den Kindern gegenüber zurück (die ersten waren da schon getrocknet) und verschwand zu einem Freund. Ich sagte ihr ich könne das grade nicht. als ich nach 3 Stunden zurückkehrte war sie nicht da. Sie war wieder bei ihm.

Ich rief sie an und wir stritten uns am Telefon. Danach lag ich alleine mit klopfendem Herzen in unserem Bett. Stunden vergingen und ich fragte mich, was passiert war. Und auf was es im Leben ankommt. Sie hatte S. mit jemandem gehabt. Nun, das hatte sie auch vor mir. Und ich hab da ja auch meine Erfahrungen. Ich kam zum Schluss, ihr vergeben zu wollen. Es gemeinsam zu versuchen. Und ich wollte auch verstehen, wie es zu dem Betrug kommen konnte. Bis dahin dachte ich, war unser Intimleben mehr als intakt und alles andere als festgefahren trotz der längeren Beziehung. Ich schrieb ihr eine lange Nachricht. und am nächsten Tag kam sie zurück. Ich hatte die Kinder zum Vater gebracht, damit wir ein bisschen Zeit für uns haben, denn ich hatte noch Resturlaub. Wir sprachen uns aus, liebten uns und gestalteten die Tage gemeinsam. Wenige Tage später meinte sie, sie hätte sich für mich entschieden. Sie bereue was sie tat und sie möchte das mit uns. Mein Herz leuchtete und ich merkte auch die Tage zuvor, dass mein Vertrauen in sie nicht weg war. Ich war bereit es gemeinsam mit ihr anzupacken. Eine Beziehung sollte nie ein Gefängnis sein, aber wir mussten einen Weg finden, dass wir beide zusammen glücklich werden. Ich bat sie nur, mir so etwas nie wieder anzutun. Und wenn Sie Bedürfnisse habe, sie mir mitzuteilen damit wir gemeinsam schauen können, wie wir damit umgehen. Am Sonntag darauf, 3 weitere Tage später, gab sie mir einen gute Nacht Kuss (ich musste am folgenden Tag arbeiten)und sagte mir, sie liebe mich. Sie wäre glücklich mit mir. Sie wolle noch ein bisschen aufbleiben.

Als ich um 4 Uhr wach wurde war das Bett und das Haus außer mir leer.

Die folgenden zwei Wochen blieb sie bei ihrer Affäre, bis ich sie in die Reha fahren durfte. Ich versuchte in der Zeit stark zu sein. Ich versuchte meine Stärken herauszustellen. Sie sollte sehen was sie aufgibt. Ich bat sie die 5 wöchige Reha zu nutzen für sich, den Abstand von mir und ihm und zu sich zu kommen. Zudem gab es dort psychologische Unterstützung. Ich flehte sie an, diese wahr zu nehmen. Später erzählte sie mir, sie habe die Psychologen dort belogen und niemandem gesagt was vorgefallen war. Sie hatte nur ein bisschen aus unserer Beziehung erzählt und das sie mich verlassen hätte. Die Psychologen konnten kaum Rückschlüsse ziehen und ihr auch nicht helfen. Statt der Ruhe telefonierte sie jeden Tag mit ihm mehrere Stunden. Am Tag nach ihrer Entlassung zog sie bei mir aus (ich hatte zwischenzeitlich in ihrem Auftrag eine Wohnung gesucht und für sie gebürgt). Die Kinder nahm sie dann mit (waren während der Reha bei mir). Ich glaube ich brauche nicht jedes Detail ausführen, aber auch während der Reha ging es zwischen uns auf und ab. Zumeist einseitig, mal wollte sie die Polizei schicken mir die Kinder wegzunehmen, ein andermal war sie wieder lieb und bedankte sich bei mir, dass ich sie nicht aufgegeben habe.

Nachdem sie nun ausgezogen war und die Kinder weggenommen hatte gestattete ich mir endlich ins Loch zu fallen. Es war unendlich schwer für die Kids da zu sein im Wissen, dass ihr Herz bei Ihrem Lover ist. Der Kampf gegen mich selbst begann. Wo stand ich? Wer bin ich? Was will ich? Kämpfe ich?

Ich entschied mich für einen Zwischenweg. Ich setzte darauf, sie zurückzuerobern. Ich konnte (und kann;)) mir nicht vorstellen, dass er sie auf Dauer glücklich macht (er ist 20 Jahre jünger, Aushilfsfrisör (so lernten sie sich kennen) und sehr aggressiv (zB bedrohte öfter ihre Kinder, befahl ihr im Parkverbot zu parken, zwang sie zum essen etc). Gleichzeitig wollte ich mich dazu zwingen sie zu vergessen und mich an das ohne~sie~sein gewöhnen.

Das klappte wie erwartet mal so gar nicht;). An einigen Tagen erbat sie meine Hilfe, an anderen beleidigte sie mich. An einigen durfte ich was mit den Kindern machen, an anderen erteilte sie mir komplettes Kontaktverbot. Ich hielt die Stimmungsschwankungen durch und litt zu Hause vor mich hin, verdammt vom Freundes-und Familienkreis für meine unterwürfige Art ihr gegenüber. Doch nach uns nach fruchtete es. ca. 3 Wochen nach dem Auszug verbesserte sich unser Verhältnis und kam näher an unsere Beziehung heran. Die Ausraster ihrerseits wurden weniger und ich fasste mir ein Herz und gestand ihr meine Liebe. Nun waren wir es, die eine Affäre miteinander eingingen. Es war ein verzweifeltes Hin und Her zwischen Lust, Liebe, Schmerz und Trauer. Und immer wenn ich mich kurz vorm Ziel sah sie von ihm zu lösen und für mich zu gewinnen kam der nächste Rückschlag. In meiner Verzweiflung schlug ich einen Urlaub zu zweit vor und sie nahm an.

. der Urlaub war schön, doch es kam immer wieder zu Irritationen durch ihn (er ist ein Kontrollfanatiker, und wenn sie mehr als eine Minute braucht seine Nachrichten zu erwidern rastet er aus. Es ging so weit, dass er sie anrief so bald sie WLAN hatte und sie musste sowohl unser Zimmer als auch beim Essen sich selbst filmen, damit er sicher sein konnte, dass da kein anderer Mann war). Neben den trotzdem schönen Ausflügen und gemeinsamen Momenten hatten wir auch viel S., doch einen Tag vor dem Rückflug änderte er seine Kontrollmasche in unendliche Liebesbekenntnisse um und ich verlor sie abermals. Am Flughafen trennten wir uns dann. und ich sagte ihr, dass ich auch nicht mehr kämpfen könne.

Eine Woche später war er im Urlaub und meldete sich nicht bei ihr. Sie war bei mir, ein Häufchen Elend, und klagte ihr Leid und sagte sie hätte Schluss gemacht. Sie müsse ihn nur noch einmal sehen um ihn vom Flughafen abzuholen. Sie könne ihn nicht da alleine lassen. Als er dann kam war es direkt wieder damit vorbei, dass sie sich bei mir meldete. Nur einmal Tage später auf dem Weg vom Auto zur Wohnung wo sie grad Zeit hatte. Ich sagte ihr ich will das nicht mehr so. Auch wenn die Beziehung geendet ist, bin ich bereit den Kontakt zu ihr zu halten - aber wenn dann nur auf Augenhöhe. Nun tickte sie wieder aus und ließ mich prompt am gleichen Abend von ihm per Whatsapp bedrohen (ich solle sie, eine Südländerin - ja nicht belästigen, ich wüsste ja sonst was passiert weil er genug Freunde hätte). Ich lachte ihn aus.

Sie flog noch einmal in ihr Heimatland und sagte ihren Kindern, sie dürfen keinen Kontakt mehr zu mir haben. Die beiden weigerten sich. Als sie wiederkam war ihre erste Frage an die Kinder, ob sie mich endlich blockiert und gelöscht hätten. Als diese nein sagten beließ sie es zum Glück dabei. Sie holte noch paar Sachen bei mir und sagte, ich würde ihr Depressionen bescheren und soll mich aus ihrem Leben heraushalten. Ich war baff, hatte bis dahin ja nichts mehr unternommen oder gesagt. Im Gegenteil, die Drohung ihres Lovers gegen mich war das letzte was an Kommunikation da war.

Ich ließ sie in Ruhe und Wochen später sind wir nun auf einem Niveau, dass wir ab und an mal miteinander schreiben (wenn sie sich meldet). Ich melde mich gar nicht mehr bei ihr und reagiere nur noch - wenn auch so höflich wie möglich.

Unseren Arbeitskollegen (ja wir arbeiten zusammen) erzählt sie wie glücklich sie mit dem neuen ist, den sie natürlich erst seit November kenne.

Tja und ich sitze hier, im Februar, 6 Monate nach der Trennung und empfinde immer noch Schmerz, Unverständnis und Trauer ob dem was passiert ist. Es ist alles für mich unbegreiflich, und auch wenn ich mein Verhalten ganz gut reflektieren kann, kann ich ihres immer noch nicht verstehen. Der Betrug ist für mich das eine. doch das kann ich irgendwo noch verstehen - da ich sie eigentlich kenne. Ich hätte es schöner gefunden, hätte sie mich zuerst verlassen oder irgendwann mal gesagt, was sie unglücklich macht (was angeblich leider nichts ist. Sie meinte es waren die perfekten 7 Jahre und ich sei der beste Partner den man haben kann), aber wo Gelegenheit ist und jemand der es drauf anlegt, ist es immer schwer zu widerstehen wenn ich hier so ins Forum gucke. Andere Wiesen scheinen wohl immer grüner und man muss ausgesprochen stark sein. was sie nie war.

Aber ich verstehe nicht, wie sie all die Aktionen mir gegenüber so bringen konnte wie sie es tat. Sie weiß wie ich denke, durch unsere offene Kommunikation all die Jahre. Sie schätzt meine Ehrlichkeit und meinen Gerechtigkeitssinn - sagt sie zumindest - und warf mir in den vergangenen Monaten dennoch ständig Sachen vor, die offensichtlich falsch waren.

Und ich wache nachts und morgens auf und spüre immer noch den Verlust. Ein Teil von mir liebt sie immer noch grenzenlos, während mein Gehirn mich anschreit und verzweifelt versucht, mir in Erinnerung zu rufen, was sie mir alles angetan hat. Ich bin nicht völlig verzweifelt - an vielen Tagen gelingt es mir für mich glücklich zu sein oder mit Freunden Zeit zu verbringen. Auch mit den Kindern verbringe ich ab und an Zeit ohne vorwurfsvoll oder traurig an sie zu denken. Aber insgesamt bin ich glaube ich nicht glücklich. Nicht wie nach früheren Beziehungen.

. und warum schreibe ich euch? Ganz einfach. Egal wie sehr man selbst reflektiert, ich habe festgestellt, dass eigene Umfeld ist dafür auch nicht besonders geeignet. Die Geduld der Einzelnen ist schnell erschöpft (was willst du schon wieder mir der *beep*?) und die Psychologin die ich in meiner zwischenzeitlichen Verzweiflung aufgesucht hatte (damals mit Gedanken bis hin zum Selbstmord) meinte nur sie wirken insgesamt sehr aufgeräumt und reflektieren das Ganze gut. Eine Therapie ist hier nicht angebracht. Hören sie auf sich selbst, was sie glücklich macht. Melden sie sich nur, wenn es wieder in extreme Gedanken geht. Nun, das geht es bei mir nicht, aber wem soll man sich denn sonst mitteilen?

Also haut raus. Ich lese gerne eure Meinungen zu einzelnen Aspekten meiner Geschichte oder rechtfertige/diskutiere auch gerne über einzelne Verhaltensweisen von mir. Ich danke euch in jedem Fall für eure Aufmerksamkeit.

Am Ende ist es wohl nur die Leidenschaft die Leiden schafft.

Diese Frau hat Dich , nachdem sie den Aushilfsfrisör gefunden hatte, nur noch absolut mies behandelt und Du hast es mitgemacht.
Sie hat Dich ausgenutzt ( z.B. Kinderhüten), Dich aufgesucht, wenn es mit dem anderen nicht lief, war respektlos etc pp.

Auch was sie ihren Kindern zumutet( Hin- und Her), Kontaktverbot zu Dir, ist nicht gerade rühmenswert.
So schön Eure erste Zeit gewesen sein mag.
Es scheint gut, dass es jetzt vorbei ist.

Du schriebst, es dauerte 3 Jahre bis sie frei war.
Gab es das Spiel, das sie mit Dir spielte, beim Mann davor vielleicht auch?

Am Anfang war Honeymoon, junge Liebe, da trägt man leicht eine rosarote Brille, die den Partner im goldenen Licht da stehen lässt.
Schau auf das realistische Bild von ihr.
Vielleicht macht Dir das den Abschied leichter.
Die, die Du anfangs in ihr gesehen hast, die gibt es so nicht.
Die Person, die sich Dir jetzt gezeigt hat, hättest Du Dich in die verliebt?

Alles Gute Dir, dass es Dir bald besser geht.

Du bist echt hammerhart im Nehmen. Das ist leider kein Kompliment- was muss eine Frau dir eigentlich antun, damit du deine Würde und deinen Stolz mal rausholst? Da ist doch von Liebe keine Spur! Du warst ein Ersatzdaddy, ein Chauffeur, der Hausbesitzer- und wie bitte, nach deinem Antrag hat sie dich eiskalt betrogen und beim zweiten Mal zwei Wochen sitzen lassen, bis du auf ihre Kinder wochenlang aufpassen durftest, während sie in einer Reha war? Auweia. Das tut mir so leid für dich, da kannst du dir eigentlich nur gratulieren, dass du sie nicht geheiratet hast. Unglaublich, zu was manche Menschen fähig sind.

Mich irritieren immer mehr die Titel.

Ich meine , hat man früher als Überschrift beim Aufsatz auch ... Ein schöner Tag .... geschrieben und dann handelt der Aufsatz vom tot fahren des Nachbarpudels und Wasserohrbruch , und ähnlichen Katastrophen ?

Ironie ist doch damit nicht gemeint ?

Die Frau hat gemerkt, sie kann Dich (emotional) mit Füßen treten und Du hältst immer noch zu ihr.
Und wunderst Dich, nun als Fußlappen und Fußabtreter benutzt zu werden?
Kann schon sein das sie sich etwas eingeengt fühlt, jedenfalls dann wenn man berücksichtigt, sie wünscht sich eher Affären aber keine konkrete Beziehung. Und wünscht sich keinen, wie Du selbst schriebst, unterwürfigen Partner.
Reflektieren kannst Du so lange Du lustig bist, sofern Du keinen gedanklichen Schlussstrich setzt, drehst Du Dich im Kreis, was ja gegen Ende Deines Post recht ersichtlich ist.

@bina,

lieben Dank für deinen Zuspruch.

Nein, die Beziehung die sie 2010 hatte war der zweite Versuch um Ihre Ehe zu retten, er endete damit, dass er sie betrog mit ihrer besten Freundin. Daher war sie bei mir auch bis zuletzt extrem eifersüchtig, was mir aber nie was ausmachte, da ich nicht mal ne Sperre im Handy habe.

Aber ja, die Person die sich mir jetzt gezeigt hat, die hätte ich nie liebenswert gefunden. Sie ist in allen Bereichen maximal unzuverlässig, hat mehrfach gesagt sie will ihre Kinder nicht mehr haben und hat anderen Freundinnen von ihr beleidigende Briefe geschickt, sie würden ihre Kultur verraten wenn sie mit einem Deutschen zusammen sind...Sie hat in dem Zusammenhang auch sämtliche Kontakte zu allen Menschen abgebrochen, die ihr in den vergangenen Jahrzehnten etwas bedeutet haben....

Nur die Frage ist leider nicht, ob ich mich in diesen Menschen verliebt hätte oder ob ich so einen Mensch lieben könnte...ich tue es zum Teil ja....aber nicht wegen dem was sie ist sondern was sie für mich war...

@sternentaler,

du bist sicher keiner aus meinem Freundeskreis unter diesem Synonym?;). Du hast es sehr gut zusammengefasst, was ich seit Monaten höre und auch langsam für mich realisiert habe. Und ja ich bin auch froh, dass es vor einer Heirat war oder bevor eventuell noch ein Kind entstanden ist...

@isely,

naja in diesem Forum finde ich meinen Titel durchaus passend. Aber es tut mir leid, dich irritiert zu haben.

@OneDay

danke für deine Worte. Ich bin vom naturell her eher nicht der unterwürfige Partner;), aber ja, es kommt wohl so rüber und in den genannten Punkten bin ich es seit dem Ereignis wohl auch. Aber teilweise war es die Furcht, sie mit mehr Stärke nur noch mehr zu verprellen, da sie ein sehr nachtragender Mensch ist

Oh, je! Ich bin wirklich schockiert.
Es gibt hier im Forum so grausame Berichte! Und Deiner ist einer von diesen.
Das treibt einem ja Tränen in die Augen .

Ich glaube, Du bist ein sehr starker Mensch! Das hätte ich niemals durchgestanden.
Mir gefällt es, dass Du noch immer ganz respektvoll von ihr schreibst, obwohl sie so eine üble Geschichte durchzieht.
Bist Du nie wütend geworden auf sie oder den anderen Typen?

Zitat von elcid:

. Aber teilweise war es die Furcht, sie mit mehr Stärke nur noch mehr zu verprellen, da sie ein sehr nachtragender Mensch ist

Also noch mehr verprellen ist glaube gar nicht möglich. Und wenn Du von Natur aus kein unterwürfiger Mensch bist, tja dann hast Du euch beide beschissen. Dich weil Du gegen Deine Natur verstoßen hast, sie aus dem gleichen Grund.
An allererster Stelle steht nicht eine Beziehung (schon gar nicht eine selbstverleugnende) sondern man selbst. Der Grund ist relativ simpel. Opfert man für eine Beziehung sich selbst, hat man nix mehr was man in die Beziehung investieren könnte.

Elcid, ich weiß nicht, ob ich Dich bewundern oder bemitleiden soll für soviel Leidensfähigkeit. Ich denke, ich entscheide mich fürs Bewundern und sage: Hut ab vor soviel Hingabe, Aufopferung und Selbstaufgabe. Das muss man erstmal nachmachen! Daß es Dir nicht gut getan hat, hast Du selber erfahren und daß Du Grenzen setzen musst, weißt Du nun selber. Trotzdem: Du hast meinen Respekt fürs Nichtaufgeben und Nichthinschmeißen. Das schafft beileibe nicht jede(r).

@sahara_,

auch dir danke ich für deinen Zuspruch. Für mich war das Schreiben auch sehr traurig, und es gibt gefühlt unendlich viele Stellen die ich dabei weggekürzt habe, damit es auch nur annährend lesbar bleibt, z.B. das erste mal blockiert und gelöscht zu werden bei Whatsapp und sozialen Medien.

Auch meine Psychologin war entsetzt, dass ich keine wirkliche Wut empfinden kann, sondern nur Trauer...Es gibt in meinem Leben generell sehr wenig Wut. Ich nehme mich dann lieber zurück und versuche Verständnis aufzubringen. Das war immer schon eine prägende Eigenschaft von mir seit meiner Jugend.

Aber nein, ich bin kein in mich reinfresser der irgendwann dann explodiert oder so. Man kann mich durchaus reizen - auf eine impulsive Art, dafür muss man aber schon extrem viel anstellen und es ist dann auch nur eine Momentaufnahme. Bei meiner Ex hatte ich ja ständig die Zeit mit mir, meinem und Ihrem Verhalten und der Situation für mich ins Gericht zu gehen und die Wut - sofern sie mal da war - löste sich danach in Trauer auf.

@OneDay
hm ja ich denke das ist zu pauschal gesagt. Ich denke es ist eher ein großes Übel, dass ein Mensch sich immer zuerst sieht bzw. sehen sollte. Es ist - wie gesagt aus meiner Sicht - eher so, dass man Partnerschaft wörtlich nehmen sollte. Auf einer Ebene. Keiner zuerst, keiner zuletzt. Das ist nicht immer ganz praktisch, aber nur so möchte ich persönlich leben. Ich bin ein sehr selbstdefinierter Mensch, und man weiß, wer oder was ich bin. Ich habe ausgeprägte Sozialkontakte und arbeite stets an mir.

Aber ja, wenn man verletzt wird und dennoch wie die Motte zur Flamme fliegt kann es schnell wirken, als würde man sich selbst opfern wollen. Und ja, ich habe meinen Stolz und wäre bereit gewesen ihn für sie zu opfern. Bis zu einem gewissen Grad. Denn Stolz sollte nie die oberste Priorität sein, die eine Handlung bestimmt.

@plentysweet
danke für dein Verständnis. Und ich verstehe die Zweifel hierbei auch sehr gut. Als ich mich entschied den Kampf um sie aufzunehmen und nicht sie einfach zu verdammen wiederholte sich ständig ein Satz in meinem Kopf: ...wie in schlechten Zeiten. Und auch wenn dieses Gelöbnis einer Ehe nicht gegeben wurde zwischen ihr und mir, bin ich doch ein Mensch, der sehr bestrebt ist, ehrenhaft und aufrichtig zu handeln. Und wenn das keine schlechte Zeit ist/war, was dann....

Am Ende des Tages habe ich mir nichts wirklich vorzuwerfen. Hätte ich nicht alles investiert, Zeit, Geld, Gedanken, Gefühle Opferbereitschaft weiß ich nicht, ob ich mir in ein paar Jahren nicht Vorwürfe machen würde. So brauch ich mich nur noch damit beschäftigen, ihr Verhalten zu akzeptieren und damit zu leben lernen.

Zitat von Plentysweet:

Elcid, ich weiß nicht, ob ich Dich bewundern oder bemitleiden soll für soviel Leidensfähigkeit. Ich denke, ich entscheide mich fürs Bewundern und sage: Hut ab vor soviel Hingabe, Aufopferung und Selbstaufgabe. Das muss man erstmal nachmachen! Daß es Dir nicht gut getan hat, hast Du ...

Wenn sich ein Mensch so sehr für einen anderen Menschen aufopfert, dann kann man ihn wohl kaum bewundern..., oder ? Man sollte sein Glück niemals von einem anderem Menschen abhängig machen, sondern immer selber finden und selbst bestimmen ...

VG Holzer60

Zitat von elcid:

So brauch ich mich nur noch damit beschäftigen, ihr Verhalten zu akzeptieren und damit zu leben lernen.

Eben. Und ich denke, das schaffst Du. Letztendlich bleibt Dir auch nichts anderes übrig. Du kannst Deine Mitmenschen nicht ändern. Nur Dich selbst. Und das ist schon schwer genug .
@Holzer60

Zitat:

Man sollte sein Glück niemals von einem anderem Menschen abhängig machen, sondern immer selber finden und selbst bestimmen ...

Das ist ein hehres Ziel, unterschreib ich und in der Theorie wunderbar. In der Praxis sehe ich allerdings, daß es meist nicht klappt, daß sich jemand selbst genügt und das Glück aus sich selbst bezieht. Wir sind alle irgendwie abhängig, verknüpft miteinander und so schlecht ist das gar nicht .

@Holzer

auch dir danke ich für dein hartes Urteil:). Bist nicht der erste und wirst nicht der letzte sein, der zu diesem Schluss kommt.

Zitat von elcid:

Für mich war das Schreiben auch sehr traurig, und es gibt gefühlt unendlich viele Stellen die ich dabei weggekürzt habe, damit es auch nur annährend lesbar bleibt,

Ja, ist stelle mir eine tränennasse Tastatur vor .

@Sahara_

nein, das wäre dann zu viel des guten. Ein halbes Jahr gibt einem schon genug Raum und Zeit zur Verarbeitung. Das ich um uns zuletzt geweint habe ist schon ein paar Monate her...