Meine Geschichte und die großen Fragen danach

E
Ich hätte auch nicht gedacht, dass ich jemals hier sitze, solche Seiten lese und vielleicht sogar etwas dazu schreibe.
Ich hatte auch eine kurze Beziehung von 1,5 Jahren - Alles verlief super (aus meiner Sicht, wobei ich das jetzt aus Retrospektive auch nicht mehr unterschreiben würde). Ich hatte sie kennen gelernt, da war sie gerade 6 Monate von ihrem Ehemann getrennt und hatte eine Therapie hinter sich - dieser hatte sie kurz nach der Geburt des Kindes verlassen und ein Verhältnis mit ihrer besten Freundin begonnen. Gut - also ich kam ins Spiel, wir zogen zusammen, mieteten ein Haus mit Garten, holten einen Hund im Welpenalter und kauften im Dezember sogar ein Auto. Sie wollte heiraten und Kinder kriegen. In dieser Zeit hatte es den Eindruck, sie würde alles für mich tun. Im Nachhinein hätten mich einige Sachen stutzig machen sollen:
- Ihr Ehemann zog die Scheidung zurück, ich meinte nur, sie könne die Scheidung ja auch einreichen, was sie aber nie gemacht hat
- Sie wollte, dass ihr Kind immer Papa zu mir sagte, während ich immer meinte, dass ich das nicht mag, da die Kleine einen Papa hat, was aber nicht bedeuten soll, dass ich das Kind nicht lieben würde
- Die Beziehung wurde demonstrativ von ihr nach außen getragen (Ich bin so glücklich! Alles läuft super etc)
- Gleichzeitig aber immer eine Unsicherheit, die sich dadurch äußerte, dass sieu.a. immer zur Kartenlegerin lief

Ok - im November erkrankte ich an Hodenkrebs. Im Januar hieß es noch Kinder kriegen. Dann kam direkt Chemo bis April und dann eine Bauch-Op, bei der 30 Lymphknoten im hinteren Bauchraum bei mir entfernt wurden.
Kaum war ich eine Woche aus dem Krankenhaus, hieß es, dass Schluss sei. Ich zog erst einmal zu meinen Eltern - kaum 4 Tage nach meinem Auszug wurde das Auto an den Ehemann verkauft. Eine Woche nach dem Auszug, ich war zu diesem Zeitpunkt noch im Krankenschein, kam der Anruf von einem Arbeitskollegen (wir haben den selben Arbeitgeber), ob es stimmen würde, was so erzählt würde: Sie hätte sich von mir getrennt, weil ich ein Macho, ein Pascha wäre, der nur rumsitzen und nichts machen würde. Schock!
Ok - dann ging das Spiel los, auf das ich mich nicht hätte einlassen sollen, aber zu diesem Zeitpunkt war man selbst fertig mit der Welt, Selbstvertrauen voll down und die Trennung hat dies nicht gerade verbessert. Also von mir ging es los, um die Beziehung zu kämpfen - Anrufe von mir, SMS usw. Ihr Grundtenor war immer gleich: Nein, es ist aus, ich habe keine Gefühle mehr, es gibt kein zurück, alles ging zu shnell (sie hatte Dampf gemacht), wir passen nicht zusammen (wollte sie nicht heiraten?)
Zur gleichen Zeit kamen aber aus meiner Sicht widersprüchliche Signale: Bei anderen frägt sie, wie es mir gehen würde, sie mache sich Sorgen um mich; ich sei ein sehr wertvoller Mensch, sie hoffe, in 5 Wochen, wenn Gras über die Sache gewachsen sei, mit mir einen Kaffee trinken zu können. In dieser Zeit explodierte ich dann auch verbal am Telefon, drehte am Rad, fragte bei Kollegen nach, was man davon halten solle, wie man sie einschätzen kann usw.
Dann bekam ich mit, sie könne sich um den Hund nicht mehr kümmern - angeblich keine Zeit mehr. Sie würde ihn weggeben und wenn sie keinen finden würde, würde sie iihn ins Tierheim abgeben. Ich fuhr hin, holte den Hund und am selben Tag holt meine Ex mit ihrem Ehemann zusammen eine Katze - angeblich, weil die Kleine so weinen würde.
Klar gehe ich davon aus, da läuft wieder etwas mit ihrem Ehemann - sie bestreitet dies und auch 2 gute Freundinnen von ihr verneinen dies. Mir fällt dies schwer zu glauben. Es heißt, sie wolle allein sein und keine Beziehung haben. dann würde sie Sachen sagen wie: Der eine tut mir immer weh, und ich tue dem anderen immer weh.
Ok - dann weitere Telefonate. Ich fing an, mich anderen Frauen zu treffen - sie bekommt davon Wind und bei einem Telefonat ging dann das Geheule von ihr am Telefon los und die Eifersuchtsszene: Schon jemanden kennengelernt? Ach die... Läuft das was?
Am nächsten Tag hieß es wiederum: Nöööö - ich bin nicht eifersüchtig. Ich bin ja froh, wenn Du dich mit anderen triffst. Ich bin froh, wenn Du glücklich bist. Ich soll mir das Lied Symphonie von Silbermond anhören. Das würde alles beschreiben. Und Kaffee trinken gerne (sie bringt immer diesen Vorschlag - ich habe mich nie mit einer Ex jemals wieder getroffen), aber erst in ferner Zukunft, wenn ich keine Gefühle mehr für sie hätte. Sie würde sich nicht mehr melden, ich solle mich melden, wenn ich bereit dazu wäre. Ich meinte darauf hin, dass ich keinen Kontakt mehr will.
Gut - 5 Tage später kam ein Anruf von ihr auf meinem Handy und dann auf dem Festnetz (bislang hatte ich immer angerufen). Dann eine SMS, sie müsse mit mir wg der Post sprechen - ich antwortete, da gäbe es nichts zu besprechen. Sie hätte mir die ganze Zeit die Post zugeschickt, einen nachsendeantrag würde ich stellen, wenn ich eine Wohnung habe, und ferner wolle ich keinen Kontakt mehr. Es folgten direkt 3 Anrufe auf dem handy, die ich wegdrückte. Dann wieder eine SMS: Heb doch bitte mal ab. Es ist rein sachlich.
Gut - am nächsten Tag denkt man - ok, frag nach, vielleicht ist ja wirklich was wg der Post, obwohl ich glaubte, die Aktion am Vortag seien vorgeschobene Argumente. Ok - man frägt und bekommt als Antwort, sie habe seit 7 Tagen keine Post bekommen. Sie wolle nichts von mir. Und Kaffee trinken in ferner Zukunft stünde noch - Daraufhin explodierte ich, meine nur, als Partnerin sei sie eine Niete und Versagerin gewesen, im bett ein gestrandeter Pottwal, und als Freundin sei sie mir zu falsch und verlogen mit einem armseeligen Charakter voller Minderwertigkeitsgefühlen. Seitdem ist Funkstille, aber mir gehts von Tag zu Tag besser. Man erkennt, dass man das volle Programm der Selbsterniedrigung durchlaufen ist - muss man halt durch - aber es wird besser.
und klar bleiben die Fragen nach dem Sinn und was das alles bedeuten soll - bin ich krank? Ist die krank?
Was soll das Ganze verhalten? Die Kontaktsperre läuft von meiner Seite aus, habe mich versetzen lassen, sodass ich ihr nicht mehr über den Weg laufe. Dennoch kribbelt es in den Fingern, anzurufen und nachzufragen, wie es ihr geht - obwohl sie bei anderen voorgibt, ihr gehe es gut, sie käme gut klar.
Wie seht Ihr die Sache? Würde mich über Antworten freuen

20.07.2011 21:34 • #1


A
hallo grüss dich

erstmal herzlich willkommen hier. deine EX scheint sich bei allen ins rechte licht stellen zu wollen und schiebt dir jetzt alles auf den karren.

sich so zu verhalten zeigt viel von ihren schwächen und besonders wenn es gerade nach einer schweren erkrankung, von der du dich erst noch erholen musst, passiert!

kontaktsperre ist das einzig richtige - schaue nach vorn, achte gut auf dich und mache alles wonach dir ist und was dir freude macht.

und bald begegnet dir wieder jemand, der dich liebt und wertschätzt!

ich wünsche dir alles gute!

20.07.2011 22:25 • #2


A


Meine Geschichte und die großen Fragen danach

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0neWay
Hallo elwetritsche!

Tja, es hat von uns im Vorfeld wohl keiner einer geglaubt, dass man uns in *so einem* Forum wieder finden würde.....aber es ist nun mal so und es ist gut, dass Du den Weg hierher gefunden hast.

Vielleicht hast Du im Vorfeld schon andere Beiträge gelesen und somit erkannt, Du bist nicht der einzige Mensch, der gerade in so einem Wirr-Warr lebt und absolut nicht weiß wo einem der Kopf steht.

Du hast Deine Geschichte sehr gut und detailiert geschildert und es ist gut, dass Du schon mal versuchst eine Kontaktsperre einzuhalten.

Ihr Verhalten dir gegenüber ist wirklich gerade verwirrend und auch ziemlich irrational, zumindest gehe ich davon aus, weil Du schilderst, dass plötzlich...sim sala bim wieder ihr Exmann auf der Bildfläche erscheint.....wie aus dem Hut gezaubert und klar.....da liegt die Vermutung nahe, dass sie wieder einen *intensiveren* Kontakt zu ihm pflegt.

Warum auch immer....ich hatte selbst die *Anwandlung* wieder einen intensiveren Kontakt zu einem Exfreund zu suchen, jedoch wurde ich verlassen.....also: eine andere Ausgangsituation, ich wollte mir wohl nur meine *geschundene* Seele wieder etwas streicheln lassen....weiter nichts.....ABER in dem Fall von Deiner EX....hm....sowas würde mir auch arg zu denken geben!

Vielleicht liegst Du mit Deiner Vermutung richtig, darum ist die Einhaltung von einer strikten Kontaktsperre von Deiner Seite absolut richtig und doppelt zu unterstreichen!

Wenn die EX und das ist sie nun mal....mach es Dir bewusst....etwas von Dir will, wird sie sich melden und DU entscheidest ob Du darauf reagierst oder nicht.....bei Belanglosigkeiten lass es sein, Du verletzt Dich damit nur selbst.....!

Ist es wichtig, dann wirst DU es wissen und kannst entsprechen reagieren/aggieren.

Lass es laufen auch wenn es gerade schwer ist und Du Dir gerade nichts mehr wünscht als Dein altes Leben zurück zu bekommen.....

Du hast in der Vergangenheit so viel Leid erfahren müssen, warum noch zusätzlich Kummer bereiten? Es macht keinen Sinn! Wenn sie wirklich merkt, was sie an Dir verloren hat, dann wird sie sich dementsprechend äussern, wenn nicht......DANN IST ES SO!

Versuche nicht zu erforschen, wie und warum es so gekommen ist, wie nun gerade dein status quo ist.....Du wirst nie eine Antwort erhalten, die Dich befriedigen wird!

Lese hier weiter und schreibe weiter! Es wird den ersten Trennungsschmerz etwas mildern.

Wünsche Dir ganz viel Kraft

herzlichst

Tina

20.07.2011 22:33 • #3


E
Erst einmal vielen Dank für die ganzen Antworten - ich realisiere schon, dass es aus ist, aber dennoch bleiben viele Fragen, die nach einer Antwort schreien, obgleich es sinnlos ist. Man schaut zurück mit etwas Abstand - das ganze zieht sich jetzt 2 Monate hin - und es fallen einem immer mehr Sachen auf....

Von ihr ging damals alles sehr schnell aus - irgendwie das wieder haben zu wollen, was sie verloren hatte. Sie hatte damals mit ihrem Ehemann ein Haus gebaut, einen Hund gehabt, eine Katze - dann kam der Cut: Er verläßt sie, fängt ein Verhältnis mit ihrer besten Freundin an, zog zu ihr, sie war auf einmal die große Liebe seines Lebens - dann schießt sie ihn ab und seit diesem Zeitpunkt (Mai letzten Jahres) baggert er wie verrückt.
Ich komme mir vor, wie derjenige, der die Lücke füllen sollte. Ich bin damals in die Beziehung hineingegangen mit sehr viel Selbstbewußtsein - alle Beziehung zuvor waren für mich erledigt - Vergangenheit. Wenn ich damals mal was von früheren Beziehungen erzählte, flippte sie aus...
Ok - aber gleichzeitig alles von ihr aus so rasant - Zusammenziehen, Haus, Hund, Kinder kriegen, heiraten
Ich mischte mich nie in die Beziehung mit ihrem Ehemann ein - ich bin nicht derjenige, der auf Scheidung oder so drängt - ich sage meine Meinung dazu, aber am Ende muss sie entscheiden. Bsp: Sie klagte, er zahle keinen Unterhalt - Ich meinte: ok, ist schei., aber wir verdienen beide zusammen genug und ich mische mich hier nicht ein, weil es eine Sache zwischen Dir und ihm ist.

Und wenn ich dann reflektiere, was während meiner Chemo abgelaufen ist - ich habe hier nur kleine Szenen im Hirn, kleine Bruchstücke, da ich kaum noch etwas mitbekommen habe und viel zu sehr mit mir beschäftigt war - Ich zog mich hier zurück, konnte kaum Nähe ertragen etc. - der Witz: der Arzt sagte ihr damals, wie Chemo auf die Psyche wirkt

Wir hatten mitten während der Chemo einen Streit - ich kann nicht mehr sagen, aus welchem Grund. Sie machte Schluß und ich machte dicht. Ich bekam dann ein vorläufiges Ergebnis vom CT, sagte ihr es nicht direkt (sie hatte ja Schluss gemacht), sondern sagte es einer Arbeitskollegin. Die telefonierte wiederum mit meiner Ex und teilte ihr das Ergebnis mit - meine Ex war stinksauer, da sie dies nicht zuerst erfuhr. Sie sagt nun, dieser Moment sei der Bruch in ihr gewesen. Aber gleichzeitig führte sie die Beziehung weiter - toll!

Ich kann mich erinnern, dass ich mit ihrer Mutter in dieser Zeit telefonierte - diese meinte nur, ich solle mich nicht so anstellen. Ich konfronierte meine Ex damit. Diese wich aus - ach, meine Mutter, die sagt viel. Ich glaubte ihr und hinterfragte das Ganze nicht, da ich echt mit mir beschäftigt war und ihr vertraute.
Mir viel auf, dass ihr Bruder uns nicht mehr besuchte - ich fragte sie und sie meinte damals nur, er würde zu viel am PC sitzen. Ok - wieder akzeptiert

Ok - dann kam die Bauch-Op und sie kam jeden Tag ns Krankenhaus - dann der Cut kurz nach meiner Entlassung

In dieser Zeit hatte sie ebenfalls einen Hörsturz....

Ich kann einfach nicht glauben, dass sie wieder was mit ihrem Ehemann hat, obwohl alle Zeichen dafür sprechen, nach dem, was er abgezogen hat - das ist unbegreiflich!

20.07.2011 23:42 • #4




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