Meine große Liebe wandert aus

Hallo, guten Abend.
Mir geht es sehr schlecht. Mein Partner mit dem ich seit 2 Jahren zusammen bin, wandert im Oktober aus. Er geht mit seinen Eltern auf einen anderen Kontinent. Ich selber habe mir lange Zeit darüber Gedanken gemacht mitzugehen, aber ich kann es nicht. Ich würde mich selber aufgeben und würde etwas tun was ich eigentlich nicht will. Ich weiß nicht wie ich mit dem Schmerz umgehen soll. Ich dachte, er wäre der Mann für die Zukunft. Die große Liebe eben. Wie geht man mit so etwas um. Ich habe auch das Gefühl, dass es ihm garnicht so wichtig ist, ob ich nun dabei bin oder nicht. Er geht trotzdem. Und das tut so wahnsinnig weh. Es verletzt mich unglaublich stark, weil ich ihn so sehr liebe. Ich habe das Gefühl, dass er mich garnicht wirklich liebt, denn sonst würde er nicht einfach gehen. Wie würdet ihr damit umgehen? Hat jemand eine ähnliche Erfahrung durchgemacht und kann mir helfen?

Ich kenne das nicht und kann mir kaum vorstellen, wie ich damit umgehen würde. Aber will trotzdem mal versuchen dir zu antworten.

Im ersten Moment dachte ich, okay, er könnte im Grunde auch denken du liebst ihn nicht, sonst würdest du ja mit ihm mitkommen.

Aber ich weiß, so ist es ja nicht. Ihr beide scheint eben andere Pläne, Vorstellungen usw vom Leben zu haben. Ich glaube, das ist eben jetzt wie bei einem Paar, dass eben den Kinderwunsch nicht teilt und sich trennt. Oder der eine unbedingt heiraten will, aber der andere auf keinen Fall. Sicher war oder ist eure Liebe sehr groß. Man kann natürlich schon schnell denken, er hat dich halt nicht genug geliebt. Würde ich auch denken an deiner Stelle. Aber würde ihm da jetzt nichts unterstellen, das ändert sowieso nichts mehr. Ich schätze eure Prioritäten im Leben scheinen einfach zu unterschiedlich zu sein. Und wenn ein Ende dieser Zeit nicht absehbar ist - wenn er also für immer wirklich auswandert und du definitiv auch nie zu ihm ziehen willst - wird eine Trennung sicher das besten sein. Über mehrere Kontinente kann man sich ja kein gemeinsames Leben aufbauen. Und es ist ja auch gut, dass du dir treu bleibst, und nicht irgendwas nur für ihn tust...und am Ende noch unglücklich weit weg im Ausland wärst.

Ich schätze, du musst jetzt einfach den Liebeskummer und Trennungsschmerz durchmachen. Lass den Schmerz zu und beiß dich durch...so blöd es klingt. Du weißt ja selbst, dass es dagegen keine Medizin gibt. Triff dich viel mit Freunden und Familie...einfach mit den Leuten, die dir wichtig sind. Du wirst sehen Schritt für Schritt wird es besser. Auch wenns länger dauert oder bei Rückschlägen nicht aufgeben.

Tut mir Leid, wie du dich fühlst Vielleicht hilft es dir, immer mal wieder hier reinzuschreiben. Das Gute ist (was natürlich nichts am Schmerz ändert), dass ihr nicht wie viele hier im Bösen und ohne Schlammschlacht, Betrug o.ä. auseinandergeht.

Hallo,
es tut mir leid, daß Du diese Erfahrung jetzt machen musst .
Aber wenn Du dieses sagst und so fühlst:

Zitat:

aber ich kann es nicht. Ich würde mich selber aufgeben und würde etwas tun was ich eigentlich nicht will.

dann solltest Du diese innere Stimme in Dir ernst nehmen. Dein hiesiges Leben aufzugeben, die Zelte abzubrechen und Dir woanders ein neues Leben aufzubauen, ist schliesslich ein Riesenschritt. Das solltest Du aus vollem Herzen und Überzeugung wollen.
Und Dein Partner? Nun. Du sagst über ihn:

Zitat:

Ich habe auch das Gefühl, dass es ihm garnicht so wichtig ist, ob ich nun dabei bin oder nicht.

Möchtest Du für einen Mann dem Du nicht so wichtig bist, alles aufgeben?

Zitat:

Und das tut so wahnsinnig weh. Es verletzt mich unglaublich stark, weil ich ihn so sehr liebe.

Ich glaube Dir daß Dir dieser Abschieds- und Verlustschmerz sehr weh tut . Ich hatte mal mit Anfang 20 einen Freund, der ging für ein halbes Jahr in die USA. Und dieser Schmerz ihn für 6 Monate zu entbehren, hat mich schon fast zerrissen.
Ich würde so schwer es auch ist, mit ihm abschliessen. Die Gründe lieferst Du in Deinem Beitrag selbst. Ich habe sie oben zitiert.
Du möchtest es nicht. Und ihm ist es nicht wichtig genug, dass Du dabei bist. Zwei sehr starke Gründe die Sache als beendet anzusehen und abzuschließen. Versuch irgendwie in dem Schmerz eine Chance zu sehen: Du hast jetzt die Gelegenheit Dir ein Leben nach Deinen Vorstellungen aufzubauen. Und irgendwann triffst Du auch wieder auf einen Mann, der sein Leben mit Dir teilen möchte !
Alles Gute Dir und behalte den Kopf über Wasser. Nie sollten wir uns für einen anderen Menschen aufgeben oder gar unglücklich werden.
Liebe Grüße
Plentysweat

Danke euch für eure Beiträge und eure lieben Worte. Und ihr habt recht.

Es fällt mir einfach nur so unfassbar schwer jetzt nach vorne zu blicken. Diesen Menschen loszulassen bricht mir das Herz. Und ich fühle mich momentan echt alleine. Ich verstehe auch einfach nicht, wie man den Menschen den man liebt für ein anderes Land verlassen kann. Er sagt, er hat das Gefühl, dass es das richtige ist, dorthin zu gehen.

Zitat von VerlasseneSeele:

Er sagt, er hat das Gefühl, dass es das richtige ist, dorthin zu gehen.

Dann ist der Wunsch oder die Sehnsucht nach dem Land stärker als die Bindung zu Dir ? Wie alt seid Ihr denn? Ich schätze noch sehr jung?!

Er verlässt nicht den Menschen, den er liebt, für ein anderes Land.
Er tut GENAU dasselbe, was du auch tust.
DU willst nicht gehen, weil du das GEFÜHL hättest, dann etwas zu tun, was du eigentlich gar nicht willst (nur ihm zuliebe).
ER will nicht bleiben, weil er dann das GEFÜHL hätte, etwas zu tun, was er eigentlich als falsch empfindet (nur dir zuliebe).

Was du für dich selber beanspruchst, kannst du ihm schlecht vorhalten.
Durch solche Lebenstraum-Opfer geraten die meisten Beziehungen ohnehin in ein krasses Ungleichgewicht, was es anschließend schwierig macht.

Alles Gute.

Wir sind beide Mitte 20. Naja, ich habe ihm Kompromissvorschläge gemacht, damit wir eine Lösung finden, mit der wir beide zufrieden sein können, aber darauf hat er sich nicht eingelassen.

Zitat von VerlasseneSeele:

Naja, ich habe ihm Kompromissvorschläge gemacht, damit wir eine Lösung finden, mit der wir beide zufrieden sein können, aber darauf hat er sich nicht eingelassen.

Wie sahen die denn aus? Und warum geht er mit den Eltern mit?