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Meine Unzufriedenheit und sein Glücklichsein im Leben

I
Moin,
ich weiß garnicht, wo ich anfangen soll.
Irgendwie hatte ich bedingt durch Umzüge, Schulwechsel nie feste Freunde, aber war immer (und bin es auch noch heute) sehr sehr kontaktfreudig, finde also schnell flüchtige (!) neue Kontakte. Beruflich hat es mich dann aufs Land verschlagen vor knapp 2 Jahren.
Hier habe ich auch jemanden kennen gelernt. Er vom Dorf, hat hier sein ganzes Leben verbracht, kennt fast jeden und hat auch richtige (!) Freunde. Er ist hier in drei Vereinen, fast jedes Wochenende irgendwo unterwegs, aktiv, jeder hat mal irgendwann Geburtstag, Hochzeit, irgendwas ist immer.

Selbst in meiner Heimat (die es in der Form fast nicht gibt, weil ich nie irgendwo wirklich gute Freunde hatte) hatte ich sowas nicht mal ansatzweise.

Er ist häufig ohne mich unterwegs, eigentlich fast immer. Auch mal ganze Wochenenden mit Fußballern Campen oder sonst wo unterwegs, übernachtet dann bei Freunden auch in anderen Städten. Ich bin da nie dabei. Einmal fragt er mich nicht und zum anderen - irgendwie hab das Gefühl dort mehr zu stören, Party mit dem Partner ist irgendwie unlocker.

Ich war und bin auch heute noch häufig frustriert, alleine am Wochenende herum hocken. Ich habe Hobbys, einen nine to five Job, aber ich kann auch nicht den ganzen Tag am Wochenende meinen Hobbys nachgehen, das ist auch irgendwann langweilig.

Vor einem Jahr hab ich mir einen Ruck gegeben, nachdem wir eine Beziehungskrise hatten, er Die Osterfeiertage mit Freunden verbracht hat statt mit mir und ich auch nicht in die Heimat gefahren bin - extra wegen ihm und dann hab ich hier herum gehockt.

Ich bin seit dem in einem Verein und im Fitness Center aktiv. Ich habe seither vielleicht 30 Kontakte geknüpft, namentlich, Handynummern getauscht und war abends auch häufig aktiv. Aber irgendwie bin ich mehr dabei als mitten drinnen. Das sind alles Dorfleute, die mich auf private Veranstaltungen nicht einladen. Klar - abends mal was trinken gehen - bin ich auch manchmal mit dabei, aber ich bin irgendwie nicht mit denen groß geworden, nicht aufgewachsen und fremd, obwohl ich wirklich mein Bestes gebe, mich anzupassen und zu integrieren, helfe auch bei Vereinsaktivitäten mit.

Das Problem der Freizeit ist gelöst, aber Freunde sind das für mich nicht eben eher Kontakte. Viele melden sich von sich aus überhaupt nicht, wochenlang nicht. Zwar grüßen sie herzlich auf der Straße, wenn ich sie im Verein treffe, aber mehr nicht.

Mein Freund ist ständig irgendwo abends mal quatschen mit Kumpels und unterwegs, der hat Spaß - richtigen Spaß. Feiert ausgelassen (ohne mich).

Ich bin frustriert. Und ich weiß, es liegt nicht an ihm, es liegt an mir und sonst keinem. Vielleicht den Umständen, die ich versuche zu verbessern, aber es mag so recht mir nicht gelingen. Viel zu oft mache ich Samstag Abend um 21 Uhr das Licht aus und verschlafe einfach das Wochenende, bevor ich mich frustriert vor die Glotze setze und reflektiere, dass ich nicht vorwärts komme.

Ich beschwere mich oft bei ihm darüber, dass er mich nicht mit nimmt, er wirft mir vor, dass ich zuviel Zeit habe und keine eigenen Sachen - er hat nicht unrecht, aber mir kommt es so vor, als brauche er mich auch garnicht. Er hat mich gern, das zeigt er mir und er nimmt sich auch Zeit, ist auch für mich da.

Aber viel mehr Zeit ist er eben doch anders unterwegs, was soll ich mit seinen Kumpels in der Kneipe oder auf dem Fußballfeld. Klar war ich schon mal dabei, aber ich merke eher dass ich da garnicht rein passe in diese Welt. Ich bin viel lieber mit ihm alleine unterwegs.

Ich befürchte, dass durch mein Unglücklichsein und meinen Frust (der nichts mit ihm direkt zu tun hat, sondern lediglich dadurch gesteigert wird, dass er so glücklich ist und wenig frustriert ist und ich diesen direkten Vergleich habe). ...... meine Beziehung langfristig ernsthaft gefährdet wird.


Ich brauch mal Rat. Ich habe lange überlegt, anfangs dachte ich, er sei daran Schuld dass ich mich hier nicht wirklich wohl fühle. Aber mittlerweile bin ich davon abgekommen und froh ihn zu haben. Ich habe irgendwie den Eindruck verstanden zu haben, dass es an mir liegt, an meinem Umfeld, das ich im Grunde nicht habe - vordergründig ein sozial funktionierendes Gefüge.

Gibt es Ratschläge, wie ich nicht nur flüchtige Kontakte knüpfen kann, sondern auch wirklich tiefergründige über die nächsten Monate, Jahre hinweg bekommen kann?

15.09.2014 11:46 • #1


H
Hallo Igogar,

Zitat:
Ich bin frustriert. Und ich weiß, es liegt nicht an ihm, es liegt an mir und sonst keinem.


Nö, es liegt auch an ihm. Klar, absichtlich macht er das nicht...nicht um dich zu ärgern, aber trotzdem ist er nunmal so wie er ist und du bist so wie du bist. Alles was er tut liegt also auch an ihm...die Frage ist doch, was macht es mit dir!

Zitat:
Ich befürchte, dass durch mein Unglücklichsein und meinen Frust (der nichts mit ihm direkt zu tun hat, sondern lediglich dadurch gesteigert wird, dass er so glücklich ist und wenig frustriert ist und ich diesen direkten Vergleich habe). ...... meine Beziehung langfristig ernsthaft gefährdet wird.


doch, dein Unglücklichsein hat was direkt mit ihm zu tun. Er ist ein Mensch der dir deine eigenen Verhaltensweisen und das was du selbst als Makel ansiehst täglich aufs Brot schmiert. Das fühlt sich negativ an und endlädt sich in Frust.

Völlig unabhängig davon ob dein Unglücklichsein die Beziehung zerstört oder die Beziehung dich erst unglücklich macht: Du hast eine Beziehung und du bist unglücklich. Du versuchst dich zu verbiegen und ein anderer Mensch zu werden als der der du bist und das kann nur schiefgehen.

Weisst du, ganz oft liest man hier: Sei weniger eifersüchtig, sei kommunikativer, lebe dein eigenes Leben, such dir Freunde usw usw...

Nur WIE soll man das denn machen? Wir sind Individuen, wir sind alle unterschiedlich und Gegensätze ziehen sich vielleicht an - machen aber langfristig nicht glücklich. Wichtig wäre, dich am besten als Single erstmal selbst anzunehmen...mit all deinen Makeln, Fehlern usw und die Dinge die dir dann wirklich nicht gefallen (aber völlig unabhängig von einem Partner) anzugehen.

Ich glaube wenn es so ist (keine Freunde - viele Freunde, viel Vereinsleben - kein Vereinsleben, Gerne Kneipe - keine Kneipe), dann verbiegt sich einer ohne darauf zu hören was die innere Stimme sagt. Es ist ja toll dass du dich ändern willst, das Ziel muss aber ein Mensch sein, der DU sein willst, nicht ein Mensch der das Zusammenleben mit deinem Freund erleichtert. Stürz dich da nicht weiter in dein Unglück.

Alles Gute, Hannoveraner

15.09.2014 12:10 • x 1 #2


A


Meine Unzufriedenheit und sein Glücklichsein im Leben

x 3


P
Hey icogar

ich finde es schon ziemlich heftig, dass er dich da nicht mitnimmt und ihr offensichtlich kaum Zeit miteinander verbringt, es gilt doch nicht dem Anderen zu beweisen wie unabhängig man voneinander ist und wie gut das Leben ohne den Anderen funktioniert oder?
Es klingt fast so als lebt er so oder so sein Leben, vllt würde er es ja nicht mal bemerken wenn du nicht mehr an seiner Seite bist?!

Klar, Fußballtreffen oder die typischen Männerabende sind jetzt nicht gerade einladend für uns Frauen, naja, aber es klingt fast so, als gehörst du nun mal so gar nicht zu seinem Leben.
Du versuchst dich anzupassen, und ich kenne das auch, Freunde finden, gerade wenn man nicht mehr zur Schule geht oder studiert ist super schwer!

Dennoch solltest du mal mit deinem Freund reden! Ich glaube das geht auf Dauer nicht gut!

15.09.2014 12:39 • x 1 #3


T
Es liest sich an, als wärst Du nicht in dem für Dich richtigen Microkosmos angekommen.
Das Du keine tiefen Freundschaften schließen kannst, liegt nicht daran das Du mit denen nicht aufgewachsen bist und auch nicht daran woanders her zu kommen. Man kann in jeder Phase seines Lebens Menschen kennen lernen und eine tiefe Freundschaft mit ihnen aufbauen, überall auf der Welt.

Ich könnte mir vorstellen, dass Deine Ausstrahlung irgendwie negativ ist. Nicht offensichtlich sondern, ich kann es nicht genau beschreiben, man spürt es einfach, wenn jemand nicht echt ist, sich verbiegt und krampfhaft anpassen will. Das wirkt irgendwie künstlich.
Und statt das sich die Umwelt fragt warum das so ist, geht sie einem aus dem Weg. Das ist so eine Art von, sagen wir mal Selbstschutz. Eine Ahnung, die man nicht deuten kann.

Das Du unglücklich bist kann man zweifelsohne annehmen. Und das wirkt sich auch dauerhaft auf Dein Wesen aus, so gut kann niemand schauspielern und jahrelang so tun als wäre nichts.

Und das Dein Partner wirklich so viel alleine macht ist nicht gut für Deinen Status und Anerkennung innerhalb dieser Gruppenbildung. Er scheint ein beliebter und geachteter Hansdampf zu sein und dem entsprechend muss auch seine Partnerin sein. So steht sie mit ihm auf einer Stufe. Da er Dich meistens hängen lässt, fragen sich die anderen natürlich schon auch was da los ist. Was mit Dir los ist. An ihm kanns ja nicht liegen, er tut das was immer getan hat. Und es kommt auch darauf an, was er antwortet wenn er nach Dir gefragt wird. Seine Aussagen bilden Deine Wirkung nach aussen.
Wenn er immer sagt, ach die hat keine Lust, dann bist Du dauerhaft eine Langweilerin.
Wenn er immer sagt, ich mach meins - sie macht ihrs, dann bist Du die Eigenbrödlerin.
Vieles von dem, was er über Dich sagt oder auch nicht sagt, gibt den anderen das Futter um sich über Dich ihren eigenen Reim zu machen. Und da aber keiner wirklich weiß was da zwischen euch los ist, fällt das Urteil zu seinen Gunsten aus. Denn er ist einer von ihnen, und sie sind alle in Ordnung.
Und würde er Dich mehr dabei haben wollen, wärst Du eine von ihnen, denn Du bist an seiner Seite und damit akzeptiert. Im Endeffekt akzeptiert er Dich ja selbst nicht bedingungslos an seiner Seite.

Frag ihn doch mal, was die Leute wohl denken wenn er immer alleine aufkreuzt. Was er eigentlich antwortet wenn er nach Dir gefragt wurde. Wahrscheinlich fragt keiner mehr, das ist ein Tabuthema.
Es gibt einen schönen Satz: Lieber ganz allein, als zu zweit und allein.
Frag ihn ob er lieber wieder alleine sein möchte. Sag ihm, das alles ist Dir zu wenig. Er hilft Dir nicht Dich zu integrieren, er hilft Dir nicht Deinen Platz zu finden, nicht mal an seiner Seite hast Du Deinen Platz.
Du kommst Dir vor wie ein unwichtiges oder eher lästiges Anhängsel. Wenn das so ist, dann soll er es sagen und Schluß ist. Wenn das nicht so ist, dann soll er Dich an seinem Leben teilhaben lassen und vor allem mit Dir teilen. Jeder muss, soll, darf innerhalb einer Beziehung seinen Freiraum haben, ganz ohne Frage. Aber eine Beziehung die nur aus Freiräumen besteht, ist keine Beziehung. Das ist entweder eine Freundschaft, oder im schlimmsten Fall eine Duldung.

Wo siehst Du Deine Position zwischenzeitlich? Du hast ja nun schon ein paar Anregungen bekommen.

15.09.2014 14:44 • x 1 #4


I
Danke erst einmal für die Antworten.
Also ich merke an mir selbst, dass ich aufpassen muss, dass ich nicht dauerhaft frustriert herum laufe, denn wie ihr sagt - es strahlt sich aus, man wirkt negativ. ich selbst meine ja auch, negative Menschen erkennen zu können.

Anfangs habe ich sehr unter der Gesamtsituation gelitten, dass er ständig fort war, dass ich ständig daheim war und irgendwann fing ich auch an, weg zu gehen, mit tendenziell eher oberflächlichen Kontakten, die mich nicht wirklich kennen. Ja, ich muss mich viel anpassen, ich bin ein nicht unkomplizierter Mensch, aber geschätzig, komme auch gern und schnell mit wildfremden in Kontakt. Mein Freund ist das vollkommen anders, er bewegt sich ständig in seinen heimischen Gegenden, bewegt sich eigentlich auch immer nur mit bekannten Gesichtern.

Ich habe irgendwann anfang des Jahres mal angefangen, mehr auf mich zu hören, - aber so ganz zufrieden bin ich damit dennoch noch lange nicht - ich habe angefangen meinen Terminplan so zu gestalten als sei ich Single. Ohne Rücksicht.

Da wir und sowieso nur sporadisch sehen, also auch gut und gerne mal 4 Wochen lang garnicht, nur telefonischen Kontakt haben, habe ich irgendwann mit dem typischen warten aufgehört.

Aus reiner Unlust melde ich mich auch häufig tagelang einfach garnicht (zurück), weil ich das Gefühl habe, ich kann dann auch mich mal der Sache entziehen und wenigstens - wie es auch in der Realität immer sein mag - nicht das Gefühl vermitteln ich sei immer griffbereit und verfügbar. Ich hasse es, wenn ich anderen, die das gleiche nicht für mich sind, das Gefühl vermittel, dass ich ständig da sei und nach Lust und Laune verfügbar.

Ich könnte das ganze emotional nicht beenden, das funktioniert nicht, weiss ich leider aus Erfahrung. Es würde auch wenig Unterschied machen, wenn ich es beende, ist es fast reine Kopfsache, weil wir sowieso wenig mit einander unternehmen, man hat nur das Gefühl, das ist jemand, irgendwo aber eben nur irgendwo. Wie eine Fernbeziehung, ganz ganz weit weg.

Mir fehlen gemeinsame Erlebnisse und das merkt man auch, wenn wir uns sehen packt jeder was aus, mit dem der andere nichts anfangen kann und wir leben in 2 Welten. Ich muss mich ihm jedesmal annähern, weil ich nicht warm werden kann, wenn man sich zu selten sieht.

Interessanterweise tut es mir seit einem halben Jahr weniger weh, ich habe verstanden dass alles so bleiben wird, weil wir schon oft gesprochen haben. Aber andererseits habe ich durch ihn auch gelernt, mich wieder mehr aktiv im Leben zu bewegen und auch meine Zeit sinnvoll zu füllen, auch Kontakte zu knüpfen, von denen ich ja mal auf tiefgründigere hoffe, die sich bei mir melden und ich nicht ständig ihnen nach rennen muss.

Er macht sein Ding. Ich denke im Dezember werden wir und nicht ein mal zu Gesicht bekommen, ich rechne damit, dass ich sogar auch Silvester allein verbringen muss und ich denke ich werde mich raus purer eigener Unlust auch nicht frei halten an den Feiertagen für ihn. Ich habe schon jetzt keine Lust darauf, mich verfügbar zu halten.

Ich denke, wir sind schon zu lange zusammen als dass sich elementar noch etwas verändern wird. Ich habe auch garkeine Ahnung, wo er diese Beziehung mit uns irgendwann mal sieht, denn so wie das jetzt läuft, läuft es schon seit es begonnen hat und es ist keinerlei Tendenz erkennbar, dass wir weiter zusammen kommen, sondern eher eine Art Resignation - wir haben uns und das Ganze so akzeptiert.


Irgendwie geht es mir auch weniger um ihn, mittlerweile geht es mir mehr um mich. Früher habe ich mich alleine wohl gefühlt, auch die Wochenenden alleine zu verbringen. Richtig unwohl fühle ich mich damit und mit der Einsamkeit in der Tat erst, seit dem er mir den Spiegel vor hält, wie er damit umgeht, was er so an den Wochenenden macht und dass er weg ist, viel unternimmt und Spaß hat.

Interessanterweise bin ich diejenige mittlerweile, die vieles ablehnt, weil ich mittlerweile keine Lust mehr auf viele auch seiner Vorschläge habe, etwas zu unternehmen, Konzert, Schwimmbad, Kino, abends weg gehen, was man so macht - weil ich selbst hier den Eindruck habe - dann mach halt auch DAS mit deinen Freunden und nicht mit mir, weil gerade von deinen Freunden keiner Bock drauf hat.

Ich habe mich dermaßen mit der Gesamtsituation arrangiert, dass ich selbst fest stelle, dass ich mittlerweile die bin, die vieles ablehnt, keine Lust mehr hat und sich sagt, dann ist das eben so wie es ist, aber nach so langer Zeit empfinde ich Veränderung eher als krampfhaft.

Wenn man das so liest, könnte man denken, sie weiß nicht was sie will, aber ich bin da mittlerweile der Ansicht, was sich nach so langer Zeit nicht entwickelt hat, einfach weil der andere das will, das wird auch nicht mehr kommen.

16.09.2014 10:25 • #5


I
Ich will noch folgendes ergänzen. Ich habe von seiner Ex Freundin nie irgend etwas großartig erfahren, dass sie gemeinsam mal im Urlaub waren oder gemeinsam ein Wochenende verbracht haben oder irgend was in dieser Form. Interessanterweise hat er scheinbar auch garkein Bedürfnis mit mir längere Zeit zusammen zu sein, sehnt sich immer mal nach einem einzelnen Abend, wo ich der Ansicht bin, davon hat doch kein Mensch was, wenn man sich mal unter der Woche für 2 Stunden sieht und gemeinsam einschläft. Das ist für mich in Ordnung, aber keinesfalls macht das substanziell eine Beziehung aus.

Vielleicht hat er es auch nie anders kennen gelernt, auch in seinem Bekanntenkreis macht jeder so sein Ding und die wenigen Paare, die er kennt, die nur auf einander herum hängen, kritisiert er recht scharf, dass so in seinen Augen keine Beziehung auszusehen habe.

Ich bin mir recht sicher, dass seine Vorstellung von Beziehung definitiv grundlegend anders ist als meine. Wieso er sich aber dann beschwert, wenn ich die wenigen Treffen von uns absage oder auch merkbar lustlos bin, verstehe ich wiederum auch nicht. In diesen Situationen scheint er sich dann besonders wieder um uns und mich und Treffen zu bemühen.

Sehr sehr merkwürdig, wenn ich mich garnicht mehr melde und zurück ziehe, kommt er auf einmal wieder an und beschwert sich, dass ich die Beziehung schleifen ließe und mich nicht bemühen würde.

16.09.2014 10:35 • #6


T
Er beschwert sich weil Du nicht mehr so zur Verfügung stehst wie er es gewohnt war.
Ich glaube, er ist ein großer Junge und noch nicht wirklich bereit und reif für eine ernste und tiefer gehende Beziehung. Oder er gehört zu den Menschen, die eine Phobie vor Beziehungen haben.

Wenn er andere normale Pärchen kritisiert sie würden zu sehr aufeinander hocken, dann bedeutet das in meinen Augen, dass er auf die Frauen eifersüchtig ist. Er will die Burschen mehr um sie haben zum
spielen, das würde bedeuten er ist in Bezug auf geistige Reife noch sehr kindlich.
Oder aber, er hat Angst irgendwann alleine da zu stehen, wenn vielleicht immer mehr seiner Kumpels verheiratet sind und die Kinder kommen. Für sich selbst sieht er diesen Schritt aber noch gar nicht.
Vielleicht will er das auch gar nie in seinem Leben haben. Das gibt's und ist nicht verwerflich.
Aber dann muss er von Anfang an mit offenen Karten spielen. Denn ab einem bestimmten Alter gehen die meisten Beziehungen in eine bestimmte Richtung. Entweder Familie, oder Beruf und Freiheit. Wenn beide das gleiche wollen ist alles in Butter, wenn nicht, dann wird's schwierig. Vor allem für eine Frau. Wenn man mal Anfang 30 ist hat man ja nun nicht mehr ewig Zeit für Kinder. Aber es ist auch legitim von heute auf morgen seinen Plan vom Leben wieder zu ändern und genau das Gegenteil von dem zu wollen was man vor vielleicht 5 bis 10 Jahren für sich beschlossen hat.

Er behandelt Dich eigentlich auch wie einen Kumpel. Ich denke es wäre an der Zeit, wenn er wieder meckert das Du zu wenig für die Beziehung tust, ihm zu sagen er solle sich mal an die eigene Nase fassen. Frag ihn wie es sich anfühlt immer nur so nebenher zu laufen. Du bist niemand auf Abruf und mit dieser Gangart, die er eingeschlagen hat, kannst Du Dich jetzt anfreunden. Auch nicht schlecht so. Jedenfalls hast Du nicht vor Dein Leben mit auf ihn warten zu verplempern, bis er Dir mal 2-3 Stündchen einräumen kann, oder Verabredungen dann doch noch kurzfristig absagt.
Gleiches Recht für alle. Aus die Maus.
Und ich würde ihm auch sagen, dass Du Dich nicht mehr fühlst als hättest Du eine Beziehung. Wenn er nicht mehr für euch tut kann man aus dem Gefühl auch eine Tatsache machen.
Sag ihm auch man könnte meinen, es sei eine Strafe oder Einschränkung für ihn mehr Zeit und Willen in diese Beziehung zu investieren. Wenn das so ist, dann liebt er Dich nicht wirklich. Dann bist Du nicht die eine, die ihm wichtig ist und mit der er GERNE und VIEL zusammen sein will. Dann wird's vielleicht die nächste. Und er solle mal erwachsen werden. Er kann nicht ewig eine Junge bleiben, wenn er den nächsten Schritt im Leben nicht macht wird er über kurz oder lang alleine da stehen. Die anderen werden sicher ihre Beziehungen manifestieren und als übrig gebliebener Single ist man dann meistens das 5. Rad am Wagen. Ich weiß jetzt nicht wie lange ihr schon ein Paar seit, aber sag ihm einfach dazu auch, dass Du nach wie vor keine Ahnung hast was für ein Mensch er ist. Er hat Dir nie die Chance gegeben ihn richtig kennen zu lernen. Und er macht sich auch nicht die Mühe Dich wirklich kennen zu lernen. Unterm Strich ist eure Beziehung eine lockere Freundschaft mit hin und wieder S.. Wenn er das will muss er sich ne andere suchen. Dafür stehst Du nicht mehr zur Verfügung. Du willst etwas anderes. Wenn beide nicht in die gleiche Richtung sehen können sie auch nicht den gleichen Weg gehen. So ist das nun mal und es ist auch kein Drama. Täglich trennen sich millionen Paare genau aus diesem Grund. Wer nicht will, der hat schon.

Ich würde es jedenfalls mal so machen, so mit ihm umspringen. Gleichgültig und gleichzeitig auch sozusagen großzügig. Du hast Dich schon sehr weit von ihm entfernt, deshalb denke ich das Du so mit ihm reden kannst. Du hast nicht mehr wirklich viel zu verlieren, wahrscheinlich hattest Du noch nie richtig etwas mit ihm, an ihm und durch ihn gewonnen. Also setzt Du rein gar nichts aufs Spiel wenn Du auch mal etwas von oben herab mit ihm umgehst und den Spiegel vorhälst.

16.09.2014 15:00 • x 2 #7


M
Hallo icogar,

warum nicht die bis jetzt flüchtigen Freunde einladen?

Oder vier Kinder in die Welt setzen und Haus bauen

16.09.2014 15:22 • #8


D
Dass man sich in jedem Lebensalter Freundschaften aufbauen kann ist wahr. Doch gerade in den ländlichen Gebieten haben viele ihre Cliquen und zwar meistens seit dem Grundschulalter oder gar früher, bereits die Eltern waren Freunde. Man kannte die ersten Abenteuer, auch Partner und sogar One Night Stands. Man kommt da als Fremder kaum mehr rein, mit Glück und dem ein oder anderen offenen Gesicht kann das passen, aber in Wahrheit ist es schwierig, denn die meisten sehen das so: Wozu braucht man einen 11. Freund, wo man 10 hat, die ein Leben lang für einen da waren und da sind, wenn man sie braucht, denen man mal was sagt und die die jeweils andere Persönlichkeit ins Effeff kennen. Die meisten haben keinen Bedarf an weitere Freunden.

Weiterhin kommt das Problem, dass man als Fremder immer eine Gefahr darstellt, bestehende Cliquen zu spalten, Frauen könnten Interesse an einem neuen Mann bekommen und umgekehrt. Keiner hat also großartiges Interesse daran, dass die bestehenden Strukturen aufgelockert werden. Das passiert selten.


Zum anderen würde ich ganz klar aufzeigen: Du verhältst dich nach Schema F und ich genauso. Es besteht immer wieder Einknick-Gefahr, da du ja eigentlich so nicht bist, aber zieh das mal ein paar Wochen durch und du wirst sehen, dass er sich vielleicht sogar verabschiedet, was nicht schade wäre, denn was willst du dann, wenn er sein Ding so durch zieht.

Vielleicht hat er wirklich keine Zeit für eine Beziehung, dann soll er sich eine Freundschaft Plus suchen, gibt genug die das wollen, keine Verantwortung und sonst nichts..........das sind dann arme Seelen, die irgendwann alleine beziehungsunfähig da stehen.

16.09.2014 15:53 • #9


D
@MannmitBekannter:

Dümmer könnte man es nicht anstellen mit einem Mann, der keinerlei Verantwortung übernehmen will, Familie zu gründen.

16.09.2014 15:54 • #10


M
Zitat von Daido:
@MannmitBekannter:

Dümmer könnte man es nicht anstellen mit einem Mann, der keinerlei Verantwortung übernehmen will, Familie zu gründen.


Der Mann verantwortet sich gut, er geht auch eine klare Linie. Das was fehlt ist Einbindungsfähigkeit der Frau, ihre Führung mindestens in einzelnen Lebensbereichen.

Sie beschwert sich laufend über fehlende Mitnahme

17.09.2014 01:24 • x 1 #11


L
Ist das denn die Art von Beziehung, die du dir immer gewünscht hast?

Ich glaube kein bisschen, dass du nicht unabhängig genug bist. Das hast du ihm und dir schon bewiesen, indem du mit ihm eine Fernbeziehung im Dorf führst. Das was ihr da beide habt, nennt man nicht Beziehung, sondern Freundschaft Plus. Und so leid es mir auch tut das zu sagen, ihr beide führt nicht einmal eine innige Freundschaft.

Also frage dich, warum du dir selbst diese Fesseln angelegt hast, die dich mit der Zeit zerstören. Und versuche dich anschließend von ihnen zu lösen.

17.09.2014 02:06 • #12


N
Zitat von LT:
Ist das denn die Art von Beziehung, die du dir immer gewünscht hast?


Die Frage ist sarkastisch, wenn es genau die Beziehung ist, die sie sich immer gewünscht hat, würde sie hier nichts schreiben. Aber vielleicht entdeckt sie diese Form von Beziehung ja auch als ihre Form und interessanterweise kommt dann oft der Gegenpart zur Einsicht, dass ihm das plötzlich zu wenig ist. Kenne ich aus Erfahrung, sobald der bisher gut kontrollierte Teil der Beziehung sich arrangiert, empfindet der andere das als merkwürdig, dass da plötzlich niemand mehr Verlangen nach mehr hat.


Ich glaube kein bisschen, dass du nicht unabhängig genug bist. Das hast du ihm und dir schon bewiesen, indem du mit ihm eine Fernbeziehung im Dorf führst. Das was ihr da beide habt, nennt man nicht Beziehung, sondern Freundschaft Plus. Und so leid es mir auch tut das zu sagen, ihr beide führt nicht einmal eine innige Freundschaft.

Also frage dich, warum du dir selbst diese Fesseln angelegt hast, die dich mit der Zeit zerstören. Und versuche dich anschließend von ihnen zu lösen.


Bei Freundschaft Plus informiert man sich nicht gegenseitig über den Tagesablauf und bleibt nicht ständig in Kontakt, sondern man trifft sich kommentar und informationslos alle paar Wochen zum S. und fertig. Und wiederum andererseits trifft man sich auch mal außerhalb dessen zum Kino und was weiß ich.

Also das klingt hier nicht nach abgesprochener Freunschaft Plus, das ist ein Modewort. Freundschaft Plus gibt es nicht, denn das sind Affären, wo man sich bekanntermaßen nach links und rechts zusätzlich noch umschaut.

Affären, Freunschaft Plus, Beziehung.......eine Beziehung macht für sich betrachtet in meinen Augen nicht aus, dass man ständig an sich klebt oder alles gemeinsam macht wie die Kletten im Doppelpack, sondern das innere Gefühl und das ist bei Freunschaft Plus eben nur Freundschaft. Über Freunde ärgert man sich auch selten so intensiv wie über Partner, weil deren Verhalten viel toleranter gewertet wird, denn es kann mir egal sein, ob mein Kumpelfreund sich mal daneben benimmt, für den schäme ich mich bei weitem nicht so wie wenn Gleiches mein Partner tun würde. Da gibt es durchaus Unterschiede.

17.09.2014 08:20 • #13


L
Wie man die Beziehung nun definiert, spielt m.E. Keine Rolle. Auch nicht die potentiellen Wochenendaktivitäten.
Das Wesentliche jedoch, was fehlt, ist, dass sich beide anscheinend nicht vermissen. Mir wäre das zu gleichgültig, zu kalt. Ich möchte, dass man sich darauf freut, mich zu sehen und umgekehrt.

17.09.2014 09:04 • #14


N
Zitat von la_donna:
Wie man die Beziehung nun definiert, spielt m.E. Keine Rolle. Auch nicht die potentiellen Wochenendaktivitäten.
Das Wesentliche jedoch, was fehlt, ist, dass sich beide anscheinend nicht vermissen. Mir wäre das zu gleichgültig, zu kalt. Ich möchte, dass man sich darauf freut, mich zu sehen und umgekehrt.


Sehe ich genau so. Die Quantität einer Beziehung, also die Häufigkeit sich zu sehen wäre ja leicht. Wenn ich jemanden oft genug sehe, fühle und empfinde ich - natürlich ist das Unsinn. Da sind wir überein.

Aber dass sie ihn nun nicht vermisst lese ich nicht heraus, im Gegenteil. Bei ihm weiß mans nicht, aber häufig lässt sich das einfach herausfinden, wenn man sich zurück zieht und einfach nicht mehr nach des anderen Peife tanzt.

Menschen verändern oft nur etwas, wenn es nötig ist. Wenn sie sich vorher perfekt in seine Zeitlücken gefügt hat, wieso sollte er dann etwas unbequemer machen als es ist? Es gibt keinerlei Grund. Und so lässt es sich einfach rausfinden, indem sie mal den Ton vorgibt. Dann kann man schnell sehen, ob er bereit ist, anderes zu streichen für sei. Wenn nicht, dann hat es sich ohnehin erledigt.

17.09.2014 09:20 • #15


A


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