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Meine Verlustängste rauben meinen Verstand

K
Hallo liebe Forummitglieder,

Ich wende mich an euch, weil ich einfach nicht mehr weiter weiß
Ich habe seit fast 3 Jahren eine Beziehung, die wohl zum Scheitern verurteilt ist.
Alles fing mit einer Affäre an, wo ich die AF war und der Mann sich gegen seine Familie und für mich entschieden hat. Für mich war es zu Beginn alles nur Spaß und ich habe sehr sehr lange gebraucht, auf meine Gefühle zu hören. Er wollte von Anfang etwas festes und nie wieder ohne mich leben.
Ich dagegen, habe ihn immer an der langen Leine gelassen, nie zu meinen Gefühlen gestanden.
Bis er anfing mit einer anderen Frau intensiv zu schrieben und ich es raus fand.
Seitdem bin ich am Ende, weiß was er mir bedeutet und leide unter Verlustängsten. Ich habe mehrere rote Linien überschritten ( Handy spioniert, klammern, weinen, ausflippen. Alles was dazu gehört)
Das war jetzt die Kurzfassung.
Das alles geht seit 5! Monaten so. Es gibt keine Woche, wo es keinen Streit gibt.
Ich will! ihn nicht verlieren, möchte wissen was er macht, möchte mein Leben mit ihm leben.
Leider geht's uns beiden nicht mehr sonderlich gut, er sagt mir eigentlich ständig, dass er mich nicht mehr will, nur noch genervt ist. Er interessiert sich nicht mehr für mich. Also eigentlich ist da nix mehr und trotzdem renne ich ihm hinterher, mache alles mit. Warum? Warum mache ich das?
Mir geht es soooo mies, wenn ich nicht bei ihm bin oder ich allein bin
Ich habe leider keine einfache Kindheit gehabt, habe absolut kein Selbstvertrauen und schon wie gesagt Verlustängste.
Warum kann ich nicht sagen, ok es ist vorbei?
Jeder geht seinen Weg?
Ich fühle mich einfach nur schlecht

18.09.2019 09:58 • #1


C
Du warst Dir vorher sicher, dass Du ihn hast.
Er hat für Dich seine Frau und seine Familie verlassen. Das hat Deinem Ego gut getan.
Aber weil Du Dir mit ihm sicher warst, hast Du es für Dich innerlich unter Spaß eingeordnet und nice to have.

Jetzt aber, wo Du Dir nicht mehr sicher sein kannst, dass es zwischen Euch exclusiv ist und er anfängt, sich für andere Frauen zu interessieren, da meldet sich Dein Ego wieder und wird hellhörig und leider auch ziemlich verzweifelt und eklig. Kontrollverlust, Manipulation etc. Das lässt sich so richtig schön etwas einfallen.

Alles in Allem klingt es für mich jedenfalls nicht gesund.
Vielleicht solltest Du einmal an Deinen eigenen Baustellen arbeiten und Dich mehr mit Dir beschäftigen.


(Übrigens, wenn er seine Frau für Dich als AF verlassen hat, hätte ich an Deiner Stelle schonmal per se das Problem, dass selbst wenn ihr Beide Euch zusammenrauft und ein festes Paar seid, dass es mir nicht genauso geht, wie der Ehefrau damals).

18.09.2019 10:09 • x 4 #2


A


Meine Verlustängste rauben meinen Verstand

x 3


HeartOfGold
Ich weiß, dass einem die Situation immer sehr kompliziert vorkommt, wenn man selbst drin steckt. Immerhin sind hier DEINE Emotionen involviert.

Aber für mich als Außenstehende sieht es so aus:
Als er dir noch gesagt hat, dass er sein Leben mit dir teilen und nie ohne dich sein will, hast du dich sicher gefühlt. Er hat ja völlig offen bekundet wie er zu dir steht. So etwas pusht das eigene Selbstbewusstsein und gibt dir ein Gefühl von Kontrolle und Sicherheit.

Dann entdeckst du plötzlich, dass er einer anderen Frau intensiv geschrieben hat. Plötzlich ist alles, was er dir zuvor gesagt hat in Frage gestellt. Du bist dir ihm nicht mehr so sicher. Verlustängste setzen ein. Ich würde sagen, dass ist im Grunde fast etwas Normales, weil es in uns Menschen irgendwie verankert ist. Das, was uns gehört, wollen wir im Grunde nicht teilen oder schlimmer: Komplett verlieren.

Aber deine Reaktionen sind ungesund... Dieses Gefühl hat dich im Griff und nicht andersrum. Du willst Kontrolle behalten, indem du ihn kontrollierst, nachspionierst... Aber du weißt, dass man so keinen Menschen an sich binden kann.
Trotzdem klammerst du dich an den Strohhalm ihn nicht verlieren zu wollen. Doch das ist eine Abwärtsspirale. So lange du in Panik bist und diese Kontrollsucht hast, kann es gar nicht besser werden.

Entweder ihr rauft euch nochmals zusammen und legt sämtliche Karten auf den Tisch. Und du arbeitest an dir und deinem Verhalten - doch insbesondere auch an deiner Denkweise!

Oder: Du erklärst die Sache als beendet. Arbeitest an dir und deinem Selbstbewusstsein und versuchst zu ergründen, worauf deine Kontrollsucht basiert, um dieses Problem dann lösen zu können... Das solltest du auch bei der anderen Alternative tun.

18.09.2019 10:14 • x 2 #3


K
Vielen Dank für eure Nachrichten.
Ihr schreibt beide, dass ich mich vorher in Sicherheit gewogen habe und was soll ich sagen - ihr habt beide Recht. Schade, dass ich nicht früher zu dieser Erkenntnis gekommen bin..
Vor der Affäre kam ich aus einer Beziehung, in der ich ständig betrogen wurde.. Und in und nach der Affäre war ich endlich mal oben auf und so hab ich mich wahrscheinlich auch verhalten.
Ich sehe alle meine Fehler ein, doch ändern kann ich leider keine mehr..
Ich bin seit einem Monat auch in psychologischer Behandlung, weil ich nicht mehr weiter weiß.
Meine Gedanken drehen sich ständig um ihn, ich nehme nicht mehr aktiv am Leben teil und viel schlimmer, ich kann selbst die Zeit mit meinem Sohn nicht mehr richtig genießen
Mein Partner sagt mir, sehr oft, dass er keine Lust mehr hat etwas zu ändern.. Er will Leben und kann für mich nicht mitleben, wenn es mir nicht gut geht. Er hat auch ständig andere Themen im Kopf.. Für mich ist da nicht viel Platz.
Wenn ich könnte, würde ich sofort gehen, aber mein inneres streikt so sehr..

18.09.2019 10:26 • #4


B
Du könntest gehen,wenn du wirklich willst.Willst du aber nicht und dann ist es in Ordnung.
Du hast dich oben auf gefühlt, dass der Mann für dich seine Familie verlassen hat und aus dieser fatalen Sicherheit verpasst,dich auch zu bemühen, die Beziehung zu festigen.
Nun interessiert er sich für eine Andere und die Andere sich für ihn und dein Verhalten kippt in eine Art und Weise, die ihn immer weiter von dir wegtreibt.Es sind,wie du richtig erkannt hast, deine Verlustangst. Es geht dabei nicht so sehr um ihn,ging es vorher auch eher wenig.Es dreht sich alles um dein Ego.Und dein Ego hält jetzt auch an ihm fest,weil es die Bestätigung von ihm fordert,die es gewöhnt ist.
Versuch mal etwas Abstand reinkommen zu lassen.Und wenn ihr jetzt getrennte Wege geht,wirst du auch das überstehen.

18.09.2019 10:59 • x 3 #5


K
Doch wie schaffe ich es, ihm zu zeigen, dass ich mich ändern kann?
Für ihn scheint alles zu spät zu sein und er sieht uns als beendet..
Wie kann ich meinem Ego erklären, dass es sein gutes Recht ist und ich ihn nicht immer den Drang habe ihn zu überzeugen?
Das vertreibt ihn eindeutig von mir
Doch wenn ich nicht bei ihm bin, oder allein bin, kriege ich die Krise.. Weiß nicht was ich machen soll
Dazu muss ich leider leider sagen, dass ich wenig Anschluss in meiner Stadt habe..
Keine Familie, nur mehr Bekannte als Freunde..
Ich bin leider viel allein oder mit meinem Sohn zusammen.
Am liebsten würde ich in den Winterschlaf gehen und erst in 3 Monaten oder so wieder aufwachen

18.09.2019 11:24 • #6


C
Zitat von Kronenmädchen:
Doch wie schaffe ich es, ihm zu zeigen, dass ich mich ändern kann?
Für ihn scheint alles zu spät zu sein und er sieht uns als beendet..
Wie kann ich meinem Ego erklären, dass es sein gutes Recht ist und ich ihn nicht immer den Drang habe ihn zu überzeugen?
Das vertreibt ihn eindeutig von mir
Doch wenn ich nicht bei ihm bin, oder allein bin, kriege ich die Krise.. Weiß nicht was ich machen soll
Dazu muss ich leider leider sagen, dass ich wenig Anschluss in meiner Stadt habe..
Keine Familie, nur mehr Bekannte als Freunde..
Ich bin leider viel allein oder mit meinem Sohn zusammen.
Am liebsten würde ich in den Winterschlaf gehen und erst in 3 Monaten oder so wieder aufwachen



Nix, Winterschlaf....Vor allem, in drei Monaten stehst Du ja vor der gleichen Situation

Guck mal: Dein Ego ist nicht per se etwas Schlechtes.
Dein Ego existiert und bedient sich aus Erfahrungen Deiner Vergangenheit. Es hat eine Schutzfunktion für Dich.
Wenn Du nämlich nur hormonbehaftet und gefühlsduselig durch die Welt laufen würdest, dann würdest Du naiverweise ständig auf die Nase fallen.
Und dieses Verhalten und das Entwickeln Deines Egos ist ja auch nicht über Nacht entstanden, deswegen funktioniert es leider auch nicht zu sagen Hör zu Ego, wir machen das jetzt folgendermaßen...
Das Ganze ist ein Prozess und das ist auch gut so.
Es fängt halt an doof zu werden, wenn Dein Ego über Dich bestimmt und Du von ihm gesteuert wirst.

Du hast es ja auch eigentlich schon selbst erkannt.
Wenn Du kaum bis wenig Kontakt zu Freunden und Familie hast, kein wirkliches soziales Netzwerk, dann klammerst Du Dich an etwas. Und aktuell ist es eben dieser Mann.
Weil Dein Belohnungssystem (Du hast ihn ja bekommen, er hat sich ja für Dich getrennt) sich in dieser Aufmerksamkeit gebadet hat.
Allerdings geht es doch im Grunde gar nicht um ihn selbst.
Es geht darum, dass Du gesehen und geliebt werden willst. Du hast das von ihm bekommen und das war schön, jetzt wo Dir in Aussicht gestellt wird, dass Du das Schöne verlieren könntest, geht in Deinem Körper die Alarmstufe rot. Denn die andere, traurige SEite allein, die kennst Du ja schon.

Ich finde es sehr gut, dass Du bereits in Behandlung bist.
Denn diese Spirale mit Verlustängsten wird ja irgendwo in Deiner Kindheit ihren Ursprung haben. Da wird sich einer (oder gern auch mehrere) negative Glaubenssätze entwickelt haben, dass Dein Vertrauen in Dich selbst so gering ist.
Das kann man aber aufarbeiten, deswegen bleib da dran. Allein schon wegen Deinem Sohn!
Und vielleicht kommst Du nach einer Weile (ein Monat Behandlung ist ja noch nicht so viel) auch dahinter, warum Deine Beziehungen so destruktiv ablaufen.
Du sagst, dass Du aus einer Beziehung kommst, wo Du ständig betrogen wurdest.
Das ist ja auch schon eine sehr auszeichnende Aussage und ich erkenne da Parallelen.
Aber meiner Meinung nach geht es in der Liebe nicht darum wer oben auf ist oder wer am Boden liegt.
Denn das ist aus der Angst heraus geprägt. Nicht Liebe.

18.09.2019 11:35 • x 1 #7


K
Vielen Dank für deine Worte Catwoman.
Wenn ich das immer so lese, sind meine Gedanken so klar, aber meine Handlung ist meist eine andere..
Ja, ich hatte keine einfache Kindheit und hab jetzt schon Angst davor, dass mit meinem Therapeuten aufzuarbeiten, aber warum muss sich das nur im ganzen Leben widerspiegeln?
Warum darf ich nicht wenigstens jetzt im Erwachsenenalter auch mal längerfristig Glück verspüren? Warum ist mir das nicht gegönnt?
Ich bin zur Zeit ziemlich verzweifelt und deprimiert, mir laufen die Tränen ohne das ich etwas dagegen tun kann und ständig diese Selbstzweifel..
Ich versuche mich immer mit den Gedanken zu trösten, dass die Zeit alle Wunden heilt

18.09.2019 11:50 • #8


C
Guck mal auf meinen Signaturtext zB
Wenn Du Dich anfängst, mit Dir und Deinen Glaubenssätzen zu beschäftigen, wird das irgendwann Deinen kompletten Fokus ändern.

18.09.2019 11:53 • #9


K
Du kommst aus einer Beziehung, in der Du betrogen wurdest. Was ist Dein nächster Schritt? Du begibst Dich in eine Beziehung mit einem Mann, der wiederum betrügt. Er betrügt zwar nicht Dich, aber seine Frau.

Ich finde, Du solltest für Dich hinterfragen, warum Du - als ehemals selbst Betroffene - das mitgemacht hast und was Dich zu dem Glauben bewogen hat, bei Dir könnte Dein Partner auf einmal treu sein.

Was auch immer mit seiner neuen Bekannten gelaufen ist, ist fast egal. Er sagt Dir, er will nicht mehr mit Dir zusammen sein. Man kann nicht einseitig mit jemandem zusammen bleiben. Wenn er Dein Verhalten duldet, dann vermutlich allenfalls aus Mitleid. Bitte schau da ein bisschen mehr darauf, was Du Deinem Kind als Beziehungsmuster und Verhaltensweisen vorlebst. Du begründest Deine eigenen Handlungen mit Deiner Kindheit. Du bietest Deinem Kind in Sachen Beziehung, Treue, Ehrlichkeit, Würde, Konsequenz kein besonders gutes Vorbild. Soll sich das Verhalten oder genau das Gegenteil in der nächsten Generation fortsetzen? Oder soll Dein Kind ein gesundes Selbstvertrauen haben, mit dem es über kurz oder lang in der Lage ist, für sich selbst gesunde Entscheidungen zu treffen?

18.09.2019 12:05 • x 1 #10


HeartOfGold
Zitat von Kronenmädchen:
Doch wie schaffe ich es, ihm zu zeigen, dass ich mich ändern kann?
Für ihn scheint alles zu spät zu sein und er sieht uns als beendet..
Wie kann ich meinem Ego erklären, dass es sein gutes Recht ist und ich ihn nicht immer den Drang habe ihn zu überzeugen?
Das vertreibt ihn eindeutig von mir
Doch wenn ich nicht bei ihm bin, oder allein bin, kriege ich die Krise.. Weiß nicht was ich machen soll
Dazu muss ich leider leider sagen, dass ich wenig Anschluss in meiner Stadt habe..
Keine Familie, nur mehr Bekannte als Freunde..
Ich bin leider viel allein oder mit meinem Sohn zusammen.
Am liebsten würde ich in den Winterschlaf gehen und erst in 3 Monaten oder so wieder aufwachen


Du wirst ihn nicht innerhalb eines Gesprächs mit Dauer von vielleicht einer Stunde überzeugen können, dass du dich ändern kannst. Das wird vermutlich auch mehr als nur eine Woche oder einen Monat dauern.
Wichtiger ist viel eher die Frage:
Bist DU denn selbst felsenfest davon überzeugt, dass du dich ändern kannst? Dass du diese kontrollierenden Muster ablegen kannst und wieder ein gesundes Selbstbewusstsein - ganz UNABHÄNGIG von ihm aufbauen kannst? Das ist meiner Meinung nach hier der Knackpunkt.

Du kannst einen Mann nicht vertreiben, indem du an deinem Ego arbeitest. So funktioniert das nicht. Man vergrault einen Mann, indem man sich ihm aufdrängt, ihn kontrolliert, ihn ständig mit irgendwelchen Dingen konfrontiert und Drama veranstaltet. Dann wird er auf Rückzug gehen und dicht machen.

Du musst dir darüber klar werden, dass es nicht darum geht IHN zu irgendwas zu bewegen. Sondern du an dir und deinem Problem arbeiten musst. Seinen Willen kannst du eh nicht beeinflussen, denn er ist ein eigenständig denkender Mensch. Und Gefühle lassen sich nicht manipulieren oder mal eben in eine andere Richtung umlenken.

Du musst lernen eigenständig glücklich zu sein. Du kennst sicher das Sprichwort:
Jeder ist seines Glückes Schmied.
Und das gilt immer. Egal, ob man Single oder in einer Beziehung ist. Wenn du dein Glück unabhängig von anderen Menschen machst, wirst du automatisch selbstbewusster sein.

18.09.2019 13:32 • #11


K
Ihr Lieben, ich danke euch für eure Antworten. Vom Kopf her öffnet das Geschriebene meine Augen, vom Herzen her macht es mich alles sehr traurig.. Ich kann euch gar nicht sagen, wie oft mir am Tag die Tränen kommen.. Sie laufen einfach so..
Egal, ob bei der Arbeit, zu Hause oder beim Auto fahren.
Ich fühle mich wie ein Kleinkind, was mit 32 Jahren lernen muss, glücklich zu sein.. Selbstständig.
Und ich hab noch keine Ahnung, wie ich das bewerkstelligen soll.. Für irgendetwas Freude zu empfinden, scheint für mich aktuell unmöglich
Vor einiger Zeit dachte ich noch, dass ich ein ganz normaler Mensch bin und nur etwas schüchtern..
Es trifft mich schon sehr, dass ich absolut kein Selbstbewusstsein habe, in einer emotionalen Abhängigkeit stecke und nur noch schwarz sehe
Dazu ist es so schwer, auf einen Menschen zu verzichten, den man so wertschätzt
Alles fürn A...

18.09.2019 14:09 • #12


HeartOfGold
Zitat von Kronenmädchen:
Ihr Lieben, ich danke euch für eure Antworten. Vom Kopf her öffnet das Geschriebene meine Augen, vom Herzen her macht es mich alles sehr traurig.. Ich kann euch gar nicht sagen, wie oft mir am Tag die Tränen kommen.. Sie laufen einfach so..
Egal, ob bei der Arbeit, zu Hause oder beim Auto fahren.
Ich fühle mich wie ein Kleinkind, was mit 32 Jahren lernen muss, glücklich zu sein.. Selbstständig.
Und ich hab noch keine Ahnung, wie ich das bewerkstelligen soll.. Für irgendetwas Freude zu empfinden, scheint für mich aktuell unmöglich
Vor einiger Zeit dachte ich noch, dass ich ein ganz normaler Mensch bin und nur etwas schüchtern..
Es trifft mich schon sehr, dass ich absolut kein Selbstbewusstsein habe, in einer emotionalen Abhängigkeit stecke und nur noch schwarz sehe
Dazu ist es so schwer, auf einen Menschen zu verzichten, den man so wertschätzt
Alles fürn A...


Man kann dieses positive Denken lernen! Also, gib die Hoffnung nicht auf.
Ich selbst hatte in den letzten 5 Jahren mit Angstzuständen und Panikattacken zu kämpfen.
Jahrelang habe ich genau so gedacht wie du. Ich konnte für so gut wie gar nichts Freude empfinden - oder immer nur zeitweise, wenn ein wirklich tolles Ereignis in meinem Leben eintrat. Und diese Freude war dann meist nach wenigen Tagen wieder verflogen, weil in mir etwas nicht okay war.
Meine Sicht auf die Dinge im Leben war grundlegend negativ. Auch wenn mir das niemand angesehen hat. Jeder Tag war im Grunde ein Kampf und ich habe mich oft wie beim Lösen des Rubik-Würfel gefühlt.
Ich habe probiert verschiedene Wege zu finden, um wieder glücklich zu werden. Und bin doch so oft gescheitert... Nichts schien zu helfen. Ich drehte mich im Kreis, kam nicht vom Fleck. Diese negative Energie hing an mir wie ein Klotz, den ich nicht abschütteln konnte.

Ich habe es weiter probiert und weiter probiert... Nette Worte von Freunden und Kollegen prallten an mir ab und konnten nicht zu mir durchdringen, da ich sie als oberflächlichen Trost abstempelte. An manchten Tagen durchströmte diese negative Energie meinen gesamten Körper und ich war wie gelähmt, lag nur zu Hause im Bett und habe einfach irgendwie funktioniert.
Ich versuchte mir einzureden, dass ich okay bin und alles nicht so schlimm ist. Ich spielte mir selbst was vor und habe mich mies gefühlt, weil es eben nur fake war. Aber ich konnte nicht total niedergeschlagen auf der Arbeit aufkreuzen. Doch ich wollte auch diese Maske nicht mehr tragen.

Es war wirklich wie ein Kampf gegen einen inneren Dämon. Mal hatte er die Oberhand, an anderen guten Tagen, hatte ich sie.
Ich dachte: So will ich nicht bis an mein Lebensende weiter machen - es muss sich etwas verändern. Und dieses Mal richtig!
Und dann passierte in mir etwas, das ich selbst nicht wirklich beschreiben kann... Es war wie ein inneres Licht, was in mir zu leuchten begann. Es war klein, kaum wahrnehmbar aber dennoch da. Ich dachte, dass es sicherlich wie alle anderen guten Gefühle nach einigen Tagen erlischt und ich wieder in diese Traurigkeit zurück verfalle... Aber dem war nicht so - es wuchs! Und ich fütterte es, indem ich mir selbst positiv zusprach. Mir kamen so viele Gedanken in den Kopf, dass ich plötzlich nicht mehr verstand, warum mich viele Dinge zuvor so traurig machten. Ich fand die Welt um mich herum plötzlich faszinierend. Und noch faszinierter bin ich von dem, was ich nicht sehen kann oder was mir unerklärlich ist. Seitdem beschäftige ich mich viel mit Astronomie und auch Physik. In mir wurde eine Neugierde geweckt den tieferen Sinn der Dinge zu ergründen. Und gleichzeitig bin ich fasziniert davon wie viel wir eben noch nicht wissen.

Das war mal meine Geschichte zum wieder gefundenen Selbstbewusstsein.
Ich weiß, du bist jetzt verzweifelt. Aber sieh den heutigen Tag als Beginn einer spannenden Reise. Stell dir doch mal vor, wie DU gern sein willst. Stell dir die beste Version von dir selbst vor - ohne dass du dabei andere Menschen um dich herum siehst. Hier geht es nur um dich allein. Du kannst dich schon jetzt darauf freuen, diese irgendwann wieder zu werden.
Du darfst keine Angst haben Rückschläge auf dieser Reise zu erleben. Schlechte Tage gibt es im Leben jedes Menschens, egal wie positiv die eigene Einstellung zum Leben ist. Wichtig ist, dass du dir klarmachst: Ich blicke nach vorn! Nicht zurück! Und so machst du einfach den Anfang. Begrüße das Ungewisse, das vor dir liegt. Sei offen. Lass dich überraschen! Es werden tolle Dinge passieren. Sobald du diese positive Energie ausstrahlst, wirst du auch anfangen positive Dinge anzusehen. Für mich ist das ein ungeschriebenes Gesetz der Natur.
Versuche dich zum positiven Denken zu bewegen! Glaub fest daran, dass DU es verdient hast, dass dir tolle Dinge widerfahren.

18.09.2019 14:47 • #13


K
Ich danke euch allen sehr.
Gerade geht's mir wieder richtig mies.
Mein Partner und ich haben uns immer sehr gut verstanden und waren auch sehr harmonisch.. Und jetzt ist alles anders
Kann sich ein Mensch so schnell ändern?
Ich weiß einfach nicht, wie ich das Alleinsein überstehen soll.. Ich freu mich morgens schon, wenn ich abends ins Bett darf und der Tag vorbei ist.. Ist das das Leben?
Ich bin ab 16 Uhr zu Hause und dann beginnt die Langeweile...ich kann mich natürlich kurz beschäftigen, aber die Zeit vergeht trotzdem nicht.
Gerade wenn mein Sohn bei seinem Vater ist
Ich lese natürlich auch mal, nähe, gehe ins Fitnessstudio, aber erfüllen tut mich nix.
Bei ihm fühle ich mich wohl, auch wenn er nicht in bester Stimmung ist
Ich will das alles nicht mehr
Ich danke euch allen fürs Zuhören!
Es hilft schon ein bisschen hier zu schreiben

18.09.2019 17:25 • #14


C
Du wirst - ob mit Hilfe Deiner Therapie, dem Forum, bestimmter Literatur usw - einen Weg finden müssen, Dir das eigene Leben selbst so schön wie möglich zu gestalten.
Und nicht abhängig von einem Partner zu machen.
Denn sonst wird das eine Endlose Geschichte ob mit dem Partner jetzt oder allen weiteren.

18.09.2019 17:30 • #15


A


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