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Menage à trois + 2

Fanta1
Zitat von AnnaLena49:
Er ging mit ihr im Streit auseinander und wollte nicht, dass ich seine Söhne kennenlerne.


Hört sich so an, als hätte er da auch noch irgendwelche Leichen im Keller. Was befürchtete er, was da evlt. durch die Söhne ans Tageslicht kommen würde, wenn du sie kennenlernen würdest ? Oder war es umgekehrt- dass er nicht wollte dass die Söhne von seiner Affäre mit dir wussten, weil das noch mehr Stress mit der Ex-Frau gegeben hätte? Also auch an de r Story ist doch irgendwas total komisch, weil es absolut nicht normal ist, zwei Jahrzehnte nicht die Kinder des Partners kennenzulernen.

AnnaLena, du bist eine sehr erfolgreiche Geschäftsfrau, die ihr Leben alleine wuppen kann. Lass dich durch die Machenschaften eines so armseligen Würstchens nicht aus der Bahn werfen. Der lügt, betrügt, hält sich für unwiderstehlich und tut noch so, als sei das alles völlig normal. Ich sagte es ja bereits, für mich hat der einen Sprung in der Schüssel und gehört in eine Therapie. Lass es nicht zu dass ein solcher ( Un-) mensch so große Macht über dich hat, dass er dich handlungsunfähig macht. Sieh den Mann nun- nachdem die rosarote Brille weg ist- als das was er ist: ein alternder, fünffacher (mindestens, wer weiß?) Vater, der große finanzielle Belastungen zu stemmen hat und demnächst in erhebliche Schwierigkeiten geraten wird. Der es offensichtlich dringend braucht, sich Bestätigung durch GV mit häufig wechselnden Partnereinnen zu holen.

Nimm dir einen knackigen 30jährigen, den du ab und zu mal zum Essen oder zu sonstwas ausführst, da hast du mehr von

27.12.2018 13:24 • #76


F
Jetzt ist es für mich deutlich.

Ich verstehe deine aktuelle Situation absolut. Die Verantwortung, die du für andere trägst ist immens. In der Situation ist es verständlich, dass Lösungen wie Wäsche waschen, Urlaub buchen auch schnell getroffen werden müssen - und bei gutem Gehalt glücklicherweise auch schnell getroffen werden können.

Was dir passiert ist, ist wahrscheinlich nicht ungewöhnlich - macht es für dich aber nicht besser.

Halte dir vor Augen, dass du finanziell und menschlich einen anderen Menschen getragen hast, und du jetzt bei aller Trauer und im Schock, jetzt von dieser Bürde befreit bist. Da sind jetzt also Ressourcen frei. Sein Ansinnen, dass du als Tante einspringst, ist an Unverschämtheit kaum zu toppen - wahrscheinlich auch mit dem Hintergrund, dass du finanziell erneut hilfst. Warum konnte er der Affäre eine Wohnung einrichten und sie mit Lebensmitteln versorgen, wenn du ihn dafür zum Essen einlädst?

Du scheinst erfolgreich zu sein, bist noch jung und hast soviel vor dir. Hake ihn ab. Er soll für alle, die bisher von ihm gelebt haben zum Pflege- und Hilfefall werden. das wäre jetzt ihre Aufgabe. Akzeptiere, dass du jetzt einige Monate nicht in voller Fahrt arbeiten kannst (sieh es wie eine zeitlich begrenzte Krankheit) und besinne dich auf Schönes. Mr Bling kommt leider in den unterschiedlichsten Facetten... Du wirst etwas viel besseres finden! Fühl dich gedrückt!

27.12.2018 13:37 • x 7 #77


A


Menage à trois + 2

x 3


A
@Fanta1


Du hast mich doch tatsächlich zum lächeln gebracht....mit dem 30jährigen.

Nö, der Typ bin ich gar nicht. Ich glaube, ich werde jetzt erstmal ohne Männer bleiben. Das, was ich hier im Forum lese, das motiviert mich nicht gerade, an das große Glück zu glauben.

Ganz sicher werde ich mein Leben irgendwie ändern. Nicht mehr nur auf Erfolg und Beruf bauen. Vielleicht irgendeinen Hilfsfonds gründen für Menschen in Not, Mütter, die verlassen wurden. Mich berührt das sehr tief, was manche Frauen hier schreiben, die sitzen gelassen werden, finanziell kämpfen etc.

Bisher hatte ich das nicht so auf dem Schirm. Dieses Forum hat mir auch die Augen geöffnet für die Welt da draussen.


Ich war übrigens nicht seine Geliebte. Es gab nach seiner Trennung eine Frau, mit der er zusammen war. Die hat sich aber von ihm getrennt (angeblich). Er war frei als wir uns kennenlernten (oder gerade frei geworden).


Angeblich lehnten die Söhne jegliche andere Frau als die Mutter ab. Ich habe ihn oft gebeten, sie mir doch vorzustellen.

Irgendwann habe ich aufgegeben, ich dachte immer, die seien etwas komisch. Im nachhinein vielleicht ein Fehler.

Danke für dein Statement.

27.12.2018 14:57 • x 2 #78


A
@freddie


danke für deine Worte.

Ich habe mich das auch oft gefragt, warum er bei ihr Geld hatte und bei mir jammert er, wie schlecht er doch finanziell dran ist.
Aber da sieht man seine Doppeldeutigkeit. Plötzlich geht alles, was sonst nicht möglich ist.

Ich denke, hätte er nicht finanziell unterstützt, hätte die junge Frau sich schnell nach was anderem umgeschaut. Oder sie liebt ihn tatsächlich, ich möchte hier nicht zynisch werden. Ich will mal an das Gute am Menschen glauben.


Schön, dass du mich tröstest, aber ich denke mal, die große Liebe werde ich mit 49 weder suchen, noch finden.
Die nächsten Wochen mache ich langsam, aber dann werde ich mich wieder einbringen und da ist wenig Zeit für flirten etc.
Und dieser große Vertrauensverlust, der wiegt schwer. Ich bin kein Mensch, der sowas leicht wegsteckt.


Ich bin auch kein Flirty-Typ sondern eher eine Frau mit viel Tiefgang und manchmal auch einer Melancholie, die mich immer häufiger begleitet. Ich muss mir Gedanken machen, wie ich das letzte Lebensdrittel sinnvoll einsetzen möchte.
Trotzdem DANKE für die Motivation.

27.12.2018 15:08 • x 1 #79


P
Liebe @AnnaLena49

das ist schon ein hartes Stück das du verdauen darfst. Auch mich erinnert deine Situation sehr an meine irgendwie. Ist lange her und dennoch aktuell.

Darf ich ein paar Anmerkungen machen, was mir, zusätzlich zu den vielen guten Kommentaren, aufgefallen ist? Es könnte weh tun, wenn man in Wunden fasst, soll aber nur als Hinweise dienen,um eventuell schneller da raus zu kommen.

Zum einen finde ich seinen Kommentar, - du würdest ihn ja lieben, also sollst du akzeptieren - unglaublich dreist und sehr aussagekräftig. Denn da ist nix von wegen, er liebe dich und möchte gerne auch weiter mit dir. . .
Also berechnend und manipulativ. Traurig, echt.

Irgendwie muß dieser ganze Knusperkerl vollkommen anders bewertet werden von dir. Ihr hattet eine gute Zeit zusammen und er hat dir irgendwie und irgendwas gegeben, dass dir wichtig ist bzw war. Das muß nicht alles daneben sein.

Aber dann sind für dich und deine Zukunft auch Fragen wichtig, warum du ihn und sein Verhalten und Forderungen für dich okay fandest. Schließlich hat er dich aus vielen wesentlichen Teilen seines bisherigen und sonstigen Lebens total außen vor gelassen. Das nie kennen lernen seiner Kinder nach 20 Jahren ist schon eine ordentliche Hausnummer.

Mich würde die Erkenntnis, dass ich für ihn mitgesorgt und mitbezahlt habe (weil er angeblich nicht genug Geld übrig hatte) , während er dasselbe für eine andere tat, ihr sogar eine Wohnung einrichtete und sie ansonsten auch aushielt, ganz schön zu schaffen machen. Dabei geht es weniger um das konkrete Geld sondern mehr um die Einstellung dahinter. Wie ist der drauf? Wie sehr spielt der mit anderen - zu seinem Vorteil? Boah!

Und nun die Frage, warum hast du das mitgemacht? Auf jeden Fall, weil du das konntest und dachtest, dass du ihm helfen würdest. Ist ja keine Frage für jemanden, der liebt.
Dahinter gibt es noch mehr Antworten. Die darfst du für dich finden, wenn du möchtest.

Ich kann nur Ideen liefern. Denn aus einem ähnlichen Fall weiß ich, daß dann nach vielen Schmerzen und Selbsterkenntnissen heraus kam, daß die traurige Kindheit im Hintergrund dazu geführt hat, daß man sich der Liebe anderer nicht sicher sein kann. Also akzeptiert man alles mögliche, Hauptsache der andere ist da. Leider sind dann auch unbewusste Mechanismen, wie 'sich den anderen kaufen' oder den anderen an sich binden, indem man fast unersetzlich wird, wie indem man sich um alles kümmert (zur Mutti mutiert), am Werk.

Das ist absolut nicht böse oder abwertend gemeint. Im Gegenteil. Wenn man mit sich selber mehr in Kontakt kommt, hat man die Chance, gesündere Beziehungen zu führen.

Im Moment ist dieser schreckliche Abgrund da, der sich aufgetan hat. Du bist eine Kämpferin. Du hast immer kämpfen müssen und hast es bisher wunderbar geschafft. Diese Chance, die das Leben dir gerade bietet, auch alte, tiefliegende Wunden zu heilen, wirst du auch schaffen. Dafür brauchst du alle Hilfen, die du bekommen kannst, wie Freunde, Familie, Forum, Therapeuten. Es ist hart aber machbar. Es klang so, als hättest du einen Zugang zu dieser Art der Denke.

Ich wünsche dir von Herzen alles Gute dafür. Du hast alles was du brauchst, um auch darin erfolgreich zu sein.

PS wir haben im Großraum Köln ab und zu Treffen

27.12.2018 15:38 • x 1 #80


Blanca
Zitat von AnnaLena49:
Ich habe weiterhin in meinem Haus gelebt, er in seiner Wohnung. Wir haben uns phasenweise auch mal einige Wochen nicht gesehen, wenn ich auf Geschäftsreisen war oder er.

Das Living-Apart-Together-Beziehungsmodell in Reinkultur also.
Mit anderen Worten: Du weißt Dich auch ohne Partner zu beschäftigen, bist unabhängig und selbstsicher genug dafür.
Das ist eine große Stärke, die Du jetzt - nach dem Bruch - für Dich nutzen kannst, sofern Du es richtig angehst, aber dazu später mehr.

Zitat von AnnaLena49:
Seine Ex-Frau und die 3 Kinder habe ich nie kennengelernt. Das war seine Bedingung. Er ging mit ihr im Streit auseinander und wollte nicht, dass ich seine Söhne kennenlerne. Das war für mich ok, denn die Mutter und die Söhne sind sehr eng miteinander.

Ab hier bekam ich beim Lesen das erste Störgefühl.

Sorry - hier geht es um einen Mann, der fast zwei Jahrzehnte lang Dein Lebenspartner war (ob mit oder ohne gemeinsame Wohnung spielt dafür keine Rolle), nicht um irgendeine flüchtige Bettgeschichte oder einen oberflächlichen Bekannten. Ein Mann, der mit Dir intim und gemeinsam alt werden wollte - aber seine Söhne gehen Dich nichts an und er will nicht mal, daß Du ihnen auch nur begegnest?

Du schreibst, es sei seine Bedingung gewesen - gehe ich Recht in der Annahme, daß er eher Eure Beziehung abgebrochen hätte, als Dir sein eigen Fleisch und Blut auch nur mal kurz vorzustellen?

Fällt Dir rückwirkend betrachtet nicht auf, wie wenig dieser Mann schon hier zu Euch gestanden hat?

Selbstverständlich hätte er Dich seinen Söhnen zumindest mal vorstellen sollen - schon um sich offen und klar zu seiner neuen Lebenssituation zu bekennen - aber hallo!

Mag sein, daß die Söhne eine enge Mutterbindung haben - so what? Inwiefern hätte eine (zumindest) einmalige Begegnung mit Dir diesen Kontakt denn schon gestört? Es hätte ihnen doch freigestanden, in weiterer Folge abseits von Euch zu leben und ihren Vater zu treffen.

Dein Ex hingegen tat mit seiner Bedingung ja geradezu so, als würden die Söhne ein nachhaltiges Trauma erleiden, nur weil er Dich mal zum Kaffee in der Stadt mitbringt und ihnen kurz erklärt: Hi, das hier ist übrigens x., meine neue Partnerin. Ich finde, Ihr solltet Euch mal gesehen haben und wenn Ihr mich mal besuchen kommt, wißt Ihr, wer sie ist und warum Ihr sie dort eventuell antrefft. Der Rest wird sich finden - oder auch nicht, aber Ordnung muß sein, o.k.?

Ich werde an dieser Stelle gar nicht weiter rumbohren von wegen was sein Motiv dafür war, sich an dieser Stelle nicht zu Dir zu bekennen. Dies ist Dein Thread und viel interessanter finde ich, daß Du an dieser Stelle so gar keine Ambition entwickelt hast, Dich erkennbar als neuer Eckpfeiler in seinem Leben zu positionieren.

Versteh mich nicht falsch: Es geht hier ausdrücklich nicht darum, daß Du die Ex oder seine Söhne bewußt und über das gebotene Maß hinaus hättest provozieren oder Dich irgendwie in deren Leben hättest breitmachen sollen. Aber daß Du jetzt seine neue Lebensgefährtin warst, war nun mal Fakt - und darüber hätte es nichts zu diskutieren geben dürfen. Eben dies hat Dein Ex aber mit seiner Bedingung ermöglicht: Schon hier hat er nicht zu Dir gestanden, schon hier hat er Dich behandelt wie (s)ein schmutziges Geheimnis.

So mag man mit einer heimlichen Affaire umgehen, aber sicher nicht mit einer Lebenspartnerin.

Meines Erachtens hättest Du schon hier Deinen Status geltend machen - oder gehen sollen.

Ich weiß, daß das leichter gesagt als getan ist und auch, daß man dann rasch als selbstsüchtige, arrogante Ziege hingestellt wird - vor allem wenn man obendrein auch noch beruflich erfolgreich ist und es mit einem Typen zu tun hat, der manipulativ genug ist, mit emotionalen Attacken zu hantieren, die Dich in Deinem Selbstwertgefühl treffen sollen.

Mir ist auch bewußt, daß man sich (als jemand, der sonst immer alles 100%ig macht) ungern wegen einer einzelnen Sache trennt, wenn sonst alles perfekt zu laufen scheint. Vor allem, wenn man dazu erzogen wurde, daß man selbst für alles und jedes verantwortlich ist und daß man nur lange genug ausreichend viel Fleiß und Geduld an den Tag legen muß, um alles hinzukriegen, wird man sich vermutlich sagen Ach, so wichtig ist das mit den Söhnen jetzt auch wieder nicht und nachgeben, gell?

Doch es geht hier eben nicht um ein Detail, eine Kleinigkeit. Es geht darum, daß sich an dieser einen Bedingung zeigt, wie wenig dieser Mann schon damals hinter Dir stand: Nämlich gar nicht. Vielmehr hätte er die komplette Beziehung über Bord geworfen, nur um sich nicht zu Dir bekennen zu müssen.

Das ist ein No Go.

Und alles, was Du in den Jahren danach noch an Fleiß und Geduld in diese Beziehung investiert hast, war daher buchstäblich vergebene Liebesmüh. Denn diese Beziehung war von Anfang an auf Sand gebaut. Dein fleißig herbeigeschaffter Mörtel, das Wasser, die Ziegel - das alles krachte sofort in sich zusammen, sobald der erste Sturm aufkam. Nicht, weil Du beim Herbeischaffen oder Wassertragen was falsch gemacht hättest, nein: Weil das Fundament von vornherein zu wackelig war.

Es war eben keine Kleinigkeit, diese Bedingung.
Es war ein K.O.-Kriterium.

Zitat von AnnaLena49:
Und wie er es machen konnte, dass er mich betrügt, ohne dass ich etwas merke, da kann ich dir keine Tipps geben. Da müsstest du ihn fragen.

Ich kann es Dir sagen: Er hat vermutlich nur halb soviel gearbeitet wie Du und das Berufliche mit dem Vergnügen verbunden - was sich u.a. darin zeigt, daß er die Geliebte am Arbeitsplatz aufgegabelt hat. Ich würde mich nicht wundern, wenn er einen guten Teil seiner beruflichen Aufgaben elegant delegiert hat, um sich so innerhalb des eigenen Arbeitsraums einen Freiraum zu verschaffen, den außer seinen allerengsten Mitarbeitern niemand wirklich durchschaut - auch Du nicht.

Zitat von AnnaLena49:
Wenn eine Frau Verantwortung für über 200 Arbeitsplätze hat, 80 Stunden die Woche arbeitet, dann hat man keine Zeit, noch den Partner zu kontrollieren. Er hat übrigens genauso viel gearbeitet.

Daß Du keine Zeit hattest, glaube ich Dir gern. Aber eben weil Du ihn nicht kontrollieren konntest, wirst Du auch nicht mitbekommen haben, ob er tatsächlich genauso viel arbeitet wie Du. Siehe oben.

Zitat von AnnaLena49:
Sicher ist das keine klassische Beziehung, wie wir sie geführt haben.

Gibt immerhin genug Menschen, die Living-apart-together leben, daß das Beziehungsmodell einen Namen trägt. Ihr befandet Euch also vielleicht nicht in der Mehrheits-, aber in bester Gesellschaft.

Zitat von AnnaLena49:
Und ja, klar, ich habe alles bezahlt. Warum auch nicht.

Weil es so zu einem Muster wurde, in dem dieser Mann sich viel zu lange viel zu bequem einrichten konnte, ohne selbst viel für Eure Beziehung tun zu müssen.

Weil Du so in die Rolle der Kümmerin gelangtest, in der er Dich dann auch ganz selbstverständlich sah - ohne dies gebührend anzuerkennen (und sei es nur, daß er Dich wenigstens mal seinen Söhnen vorstellt).

Zitat von AnnaLena49:
Für mich war das kein Thema. Die Söhne kosten sehr viel Geld, da sie alle im Ausland studieren, die Ehefrau kriegt Unterhalt. Da sind schnell mal 5000 EUR im Monat weg.

Vielleicht studieren die Söhne aber gar nicht im Ausland und vielleicht bekommt die Ehefrau schon längst keinen Unterhalt mehr? Woher willst Du wissen, ob er das Geld wirklich für all diese Zwecke und nicht für sich selbst ausgegeben hat? Ist Dir nie der Gedanken gekommen, daß er die Begegnung mit den Söhnen aus gutem Grund um keinen Preis wollte? Hatte er vielleicht schon damals Angst, daß Du Dich mal bei denen erkundigen könntest, wie denn das Studium in Oxford oder Harvard so läuft, hm?

Und selbst wenn es nicht ganz so krass gelaufen sein sollte:
Warum war das für Dich kein Thema? Findest Du es etwa normal, daß Du ständig jemand finanziell mit durchschleifen mußt, nur damit Du überhaupt etwas gemeinsam mit ihm unternehmen kannst? Seit wann kann man sich Freunde oder gar wahre Liebe kaufen?

Anders gefragt: Was wäre denn gewesen, wenn Du nicht bezahlt hättest? Hättest Du dann Euer bißchen Freizeit auch noch allein verbringen müssen, nur weil er allem anderen Priorität gab? Wo bleibst Du denn eigentlich, bei alledem?

Nochmal anders gefragt:
Würdest Du nach dieser Erfahrung Deine Partnerwahl künftig etwas vorsichtiger treffen und Dich nur noch mit Menschen einlassen, die Deine Interessen teilen können, auch ohne daß Du sie und ihre Sippe dafür mit durchfüttern mußt?

Zitat von AnnaLena49:
So hat meine Haushälterin eben auch seine Wäsche gewaschen, gebügelt und ihm in die Wohnung gebracht. Für mich war das kein Thema.

Warum? Was wäre so schlimm daran gewesen, wenn er seine Wäsche selbst hätte bügeln müssen? Oder wenn er wenigstens das selbst bezahlt hätte? (Komm mir jetzt bitte nicht mit dem Zeitargument. Denn für eine Geliebte blieb ihm ja auch genug Zeit. So knapp kann sie also nicht gewesen sein, seine Zeit...)

Zitat von AnnaLena49:
Die Söhne kosten sehr viel Geld, da sie alle im Ausland studieren, die Ehefrau kriegt Unterhalt. Da sind schnell mal 5000 EUR im Monat weg. Um netto 5000 EUR zu verdienen, da weißt du ja, was eine Führungskraft brutto verdienen sollte in Deutschland. Also auch als Gutverdiener kann das Geld knapp sein, wenn man einen gewissen Lebensstandard hat.

Mag ja sein, daß die Söhne dann eben in Deutschland und nicht im Ausland studieren müßten - so what?
Wer elitär sein will, muß sich das eben auch erlauben können - aber bitte auf eigene Kosten, nicht auf Deine!

Zitat von AnnaLena49:
Ich hatte keine Zeit zum kochen, also sind wir essen gegangen. Wenn ich in Urlaub wollte, sagte er das ist zu teuer, dann habe ich halt gebucht und bezahlt.

Wieso warst nur Du für das Kochen verantwortlich?
Wie sah stattdessen sein Vorschlag für einen gemeinsamen Urlaub aus?

Wieso hast Du Dir für beides die komplette Verantwortung aufs Auge drücken lassen?

Nochmal anders gefragt:
Würdest Du nach dieser Erfahrung Deine Partnerwahl künftig etwas vorsichtiger treffen und Dich nur noch mit Menschen einlassen, die Deine Interessen teilen können, auch ohne daß Du sie und ihre Sippe dafür mit durchfüttern mußt?

Zitat von AnnaLena49:
Das mache ich auch mit Menschen, die mir nahe stehen, meine Eltern, mein Bruder etc.
Für mich war es nichts anrüchiges und ich hatte auch nie das Gefühl, dass er mich benutzt.

Er war aber nicht Deine Eltern oder Dein Bruder (und selbst da finde ich das fragwürdig) - sondern ein Mann, der umgekehrt nicht mal bereit war, Dich seinen eigenen Söhnen auch nur mal kurz vorzustellen und der auch sonst offenbar wenig bis nichts in Eure Beziehungskiste zu investieren bereit war, weil alles andere offenbar höchste Priorität hatte - merkst Du was?

Zitat von AnnaLena49:
Es war auch nicht so, dass er was forderte. Der Typ ist er nicht. Ich habe alles freiwillig gegeben.

Er hat sehr wohl gefordert, nur auf eine subtile, perfide Weise: Er hat nämlich einfach solange nichts mitgemacht, bis Du es freiwillig finanziert hast. Der Typ hat messerscharf erkannt, daß Du eine Macherin bist, die tatkräftig alle Schwierigkeiten bewältigt, ohne daß man ihr da groß reinreden muß. Man muß nur ein Problem schaffen, dann wirst Du es lösen, denn Du fühlst Dich verantwortlich dafür, forderst keine Unterstützung dabei und hast genug finanzielle Mittel, um die benötigten Tools zu beschaffen.

Zitat von AnnaLena49:
Möglicherweise habe ich in den 18 Jahren zu sehr meinen Fokus auf die Firma gerichtet. Aber wie gesagt, da habe ich Verantwortung getragen. Und es war mir wichtig, dass ich die Arbeitsplätze halten konnte, denn die Mitarbeiter brauchten den Job. Und in der nicht gerade einfachen Wirtschaftswelt heute muss man schon ackern, um mit vorne dabei sein zu können.

Du hast zunächst mal eine Verantwortung für Dich selbst.
Deshalb ist es oberste Priorität, gesund zu bleiben = keine Wege zu beschreiten, die Dich auf Dauer krank machen.
Wirst Du erst mal dauerhaft krank - und Du kommst rüber wie eine klassiche Burnout-Kandidatin - dann schlägt der Körper zurück und das so nachhaltig, daß Du eine längere Auszeit benötigen wirst.
Bist Du wirklich so unentbehrlich, daß Deine Firma über so einen Ausfall kaputtgeht und Deine Angestellten ihre Arbeit verlieren?
Dann sorg dafür, daß Du entbehrlicher wirst... damit es gar nicht erst soweit kommen kann!

Ja ich weiß: Von nichts kommt nichts. Und Deine Verantwortung ist real.
Aber über Fakten kann man nicht diskutieren.
Fakt ist: Wenn Du Deine eigene Resilienz nicht prioritisierst, wirst Du am Ende gar nichts mehr leisten können, weil Dir die Energie abhanden kommen wird auf der von Fleiß und Verantwortungssinn getriebenen Strecke: Du bist nämlich nur ein (sorry: alternder) Mensch, keine Maschine - und der Tag hat auch weiterhin nur 24 Stunden.

Also pack das Problem an der Wurzel: Erhalte Dir Deine Resilienz. Alles hat sich dem unterzuordnen: Dein Arbeitsaufwand ebenso wie Dein Gewinnstreben, Deine Verantwortung für andere ebenso wie das, was Du bereit bist in Dein soziales Umfeld zu investieren.

Gut möglich, daß Dein Umfeld hierauf erst mal sehr negativ reagieren wird. Die haben sich ja jahrelang daran gewöhnt, daß Du Zahlmeisterin der Nation bist. Da kommt jetzt womöglich bald ein größerer Ausfall auf sie zu... aber da müssen und werden sie durchkommen.

Glaub mir: Die werden alle überleben. Dein Ex ebenso wie Deine biologische Familie oder Deine Mitarbeiter.
Das Leben geht nämlich auch ohne Dich weiter. Das täte es auch, wenn Du morgen stirbst.
(Entschuldige die Härte dieser Worte, noch dazu so kurz nach Weihnachten. Aber so ist es nun mal. Deshalb sind die Friedhöfe auch so voll mit Menschen, die mal unentbehrlich gewesen sind...)

Zitat von AnnaLena49:
Dass ich das nebenbei nicht meinem Partner ständig das Händchen halten konnte, war auch klar. Er wusste, auf was er sich einlässt.

Er schon...

Zitat von AnnaLena49:
Das war ungefähr vor 8 Jahren. Ich hatte schon damals ein ungutes Gefühl, weil sie sehr ausweichend reagierte als ich sie auf meinen Partner ansprach. Irgendwas in mir rührte sich da. Und siehe da....

Dein Bauch wird es stets gut mit Dir meinen. Lerne, Deiner Intuition zu folgen. Wehr Dich, wenn jemand Dir was anderes einzureden sucht.

Es geht hier um Dich und Dein Leben.

Ich will Dich nicht zu einer selbstsüchtigen Kuh umerziehen, nichts läge mir ferner.
Was Du hingegen brauchst, ist ein gesunder Egoismus.
Das ist ein Unterschied. ´
Sei Dir bitte mehr wert und stell auch mal Ansprüche an andere, statt nur an Dich selbst.

Zitat von AnnaLena49:
Er wehrte sich bis zum Schluss und dann hat er sich ergeben. Aus Gefälligkeit, um sie glücklich zu machen. So hat er es vielleicht dem Pfarrer gebeichtet.

Gut erkannt.
Und ich finde es richtig prima, wie Du diesen Typen mittlerweile abgehakt hast.
Mehr kannst Du da nämlich jetzt auch nicht mehr dran tun. Auch das ist ein Fakt.

Zitat von AnnaLena49:
Die ganze Geschichte hängt mir zum Hals raus. Sie macht mich krank. Ich hatte gestern Nacht wieder Alpträume. Ich bin gerade froh, dass ich nicht arbeiten gehe. Und ich habe Angst, dass ich das alles nicht schaffe. Ich habe große Angst, künftig meine Arbeit nicht mehr machen zu können, meiner Verantwortung nicht gerecht zu werden.

Zitat von AnnaLena49:
Und dabei muss ich stark sein. Ob ich will oder nicht.

Nein, nicht nur Du mußt stark sein.
Du kannst auch von anderen Stärke einfordern, damit ein wir daraus wird.
Das gilt für Deine Mitarbeiter ebenso wie für Deine Familie oder Deine künftigen Männer.

Nochmal:
- Deine Gesundheit ist Priorität A. Krank nutzt Du niemand was und kannst auch nichts verantworten.
- Finde heraus, was Dir gut tut. Was Dir Freude macht. Was Dich Energie schöpfen läßt.
- Nimm Dir Auszeiten für das, was Dir gut tut.
- Wenn Du Alarmsignale wahrnimmst wie da oben geschildert, such Dir Hilfe: Arzt, Therapeut, Freunde, Delegation.
- Achte auf eine gesunde Work-Life-Balance.

Ja, die Arbeit ist wichtig.
Ja, die Arbeit macht Freude, vor allem wenn man Ergebnisse sieht, auf die man stolz sein kann.
Ja, von nichts kommt nichts - schon gar kein Studium im Ausland.

Nein, nicht nur Du allein bist für alles verantwortlich und schon gar nicht für jeden.
Nein, Du wirst nicht alles allein schaffen müssen. Entweder die anderen tragen etwas dazu bei, oder es passiert eben nicht.
Nein, Du bist nicht schuld, wenn es dann nicht passiert. Die anderen sind es, wenn sie aber auch gar nichts dazu beitragen wollen.

Ja, Du wirst den Erfolg und das mit ihm einherkommende Lob dafür teilen müssen mit jenen, die dazu beigetragen haben.
Ja, das wird ein Wir-Gefühl schaffen.
Ja, das motiviert.

Ja, es wird weitergehen, Dein Leben.
Ja, es wird besser werden.
Ja, Du kannst das.

Ja, Du kannst es mit Dir allein aushalten.
Ja, Du bist stark genug dafür.

Nutze diese Deine Stärke.

27.12.2018 15:58 • x 13 #81


F
AnnaLena49, mit deinem Hintergrund käme für dich aktuell ein Coaching in Frage? Mit Themenstellungen in Bezug auf den Erhalt deiner Arbeitsleistung in der momentanen Krise oder auch mit Fragen an deine eigene Achtsamkeit? Ich könnte mit vorstellen, dass dies gut in deinen Rahmen und zu deiner von dir beschriebenen Persönlichkeit passt. Aufbau von Kraft und Finden von Ressourcen ist vielleicht aktuell eine Idee.

Insgesamt ist man vor Lügnern und Betrügern im Leben nie gefeit, insbesondere wenn die Linie zwischen beiderseitiger Liebe und dem Lügen des einen verschwimmt. In Bezug auf deinen Ex würde ich die Türen schließen, er hat dich emotional und finanziell ausgenutzt (ist ihm wahrscheinlich nicht einmal aufgefallen) und er hat, was deutlich schlimmer wiegt, dich gesundheitlich gefährdet. Noch mehr kann ein Mensch sich in meinen äugen nicht diskreditieren. Soll er jetzt die neuen Geschwister seinen Söhnen erklären. Deren Ansprüche an ihn und seinen Ruf. Das ist nich mehr deins.

Eines ist mir noch aufgefallen, du trägst dich mit dem Gedanken, Hilfe für Frauen in Ähnlichen Situationen aufzubauen. Insgesamt ein toller Gedanke - würde er allerdings nicht etwas zu gut zu deinem Fehler passen, sofort für andere aktiv zu werden und nicht erst einmal zu vermuten, dass diese andere über eigene Ressourcen verfügen und sich selbst helfen können? Nur ein Gedanke.
An deiner Stelle würde ich mir Unterstützung durch einen Profi suchen und deine eigene Kraft wieder aufbauen. Dann erst alle weiteren Schritte verfolgen.

27.12.2018 16:17 • x 3 #82


H
Zitat von Fanta1:
Nimm dir einen knackigen 30jährigen, den du ab und zu mal zum Essen oder zu sonstwas ausführst, da hast du mehr von


...wenn das immer so einfach wäre....Schalter umlegen, zur Tagesordnung übergehen,der Kopf ist frei....die Enttäuschungen, Verletzungen sind wie weggefegt! Funktioniert NIE, dafür war das Erlebte die Verlogenheit zu dramatisch!
Das muss auch die taffeste Frau erstmal schlucken und verarbeiten! Ich würde mir für sie, für mich und für alle die sowas duchmachen wünschen das es ein Patentrezept gibt um mit so einer Schei.....situation schnell abzuschliessen!
Wer dies hat.....BITTE HER DAMIT! ABER GANZ SCHNELL!

27.12.2018 19:02 • #83


Fanta1
Zitat von Hitachi:
.wenn das immer so einfach wäre.

Schon klar, dass das nicht funktioniert- das war auch eher ein Spaß ( ich wollte der TE nur mal das mögliche Kontrastprogramm zu ihrem alternden Möchtegern-Playboy aufzeigen).
Auch ich hätte damals- als ich schwerst emotional von einem Psycho abhängig war- ALLES gemacht, um bei mir den Schalter umzulegen. Hätte mir jemand gesagt du musst 100.000 Euro auf den Tisch legen und es ist morgen vorbei- ich wäre zu JEDER Bank gelaufen und hätte versucht das Geld zusammen zu kratzen. So unglücklich war ich. Leider gibt es kein Patentrezept. Man muss Geduld haben und leider einmal durch das Schlammbad durch. Irgendwann ist man dann wieder FREI - also emotional frei. Und das ist eins der schönsten Gefühle die es gibt

27.12.2018 19:27 • x 2 #84


paulaner
@blanca:
Boah!

27.12.2018 22:50 • #85


bifi07
Zitat von AnnaLena49:
Schön, dass du mich tröstest, aber ich denke mal, die große Liebe werde ich mit 49 weder suchen, noch finden.

Ich habe meine jetzige Liebe auch nicht gesucht, sie aber mit 49 gefunden...
Das Leben steckt voller Überraschungen!

28.12.2018 04:29 • x 2 #86


H
Zitat von bifi07:
Ich habe meine jetzige Liebe auch nicht gesucht, sie aber mit 49 gefunden...
Das Leben steckt voller Überraschungen!


....WEIL und das ist doch das richtig gute daran, die Liebe findet dich! Klingt zwar schnulzig ist aber so,meistens wenn man so aber auch garnie damit rechnet! Selbst erlebt..... Ich verstehe auch das es im Moment nicht wirklich hilft, das Gefühlschaos muss erstmal beseitigt werden, der Schmerz verarbeitet, neues Vertrauen in sich und in andere Menschen finden, dauert.....
2019 +.....kann nur besser werden

28.12.2018 04:44 • x 1 #87


M
Zitat von Hitachi:
2019 +.....kann nur besser werden

darauf zu hoffen, ist viel wert. Ein neuer Mann, etwas Glück und das was man zuvor nicht mehr hatte

28.12.2018 04:45 • x 2 #88


H
...das wünsche ich uns allen, die sone wirklich WIRKLICH harte Zeit hinter sich haben bzw. noch mittendrin stecken....

28.12.2018 05:05 • x 1 #89


bifi07
Zitat von mcteapot:
darauf zu hoffen, ist viel wert. Ein neuer Mann, etwas Glück und das was man zuvor nicht mehr hatte

Finde ich auch, aber nur, solange man sich da keinen Druck macht!
Ich hatte noch nicht einmal mehr gehofft, sondern meine Situation akzeptiert. Erst als ich sie in eine andere Richtung lenken wollte, trat er in mein Leben!
Daher sehen wir es beide als göttliche Fügung...

28.12.2018 05:10 • x 1 #90


A


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