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Menage à trois + 2

M
Zitat von bifi07:
Ich hatte noch nicht einmal mehr gehofft

Ich hab keinen Druck und mache mir da auch keine Sorgen. Was kommen soll, kommt auch. Wenn nicht, dann soll es so sein.
Mir geht es ja gut so.

28.12.2018 05:18 • x 2 #91


bifi07
Zitat von mcteapot:
Ich hab keinen Druck und mache mir da auch keine Sorgen. Was kommen soll, kommt auch. Wenn nicht, dann soll es so sein.
Mir geht es ja gut so.

Das war auch mehr allgemein gedacht...

28.12.2018 06:04 • x 1 #92


A


Menage à trois + 2

x 3


A
@liebe Blanca,

danke für deine Mühe und die für mich sehr interessanten Ansätze deiner Sichtweise. Ich habe es mehrmals gelesen und oft dabei nicken müssen, ich habe einige Zeit gebraucht, um auch zu reflektieren, in mich gehen und schauen, was es mit mir emotional macht.



Von Außen gesehen war es wirklich keine klassische Partnerbeziehung. Sie war nicht getragen von Gemeinsamkeiten. Sie war nicht geprägt von familiären, starken Bindungen. Ein schmutziges Geheimnis war es aber auch nicht. Die ersten 13 Jahre hätte ich von bedingungsloser LIEBE zueinander gesprochen. Getragen durch Freiheit, Zuneigung, sehr starker Anziehung ohne jegliche Ansprüche und Forderungen aneinander. Seit 5 Jahren - als die andere ins Spiel kam - waren Veränderungen in seiner Verhaltensweise erkennbar.



Seine Söhne. Ich habe hier auch meinen Anteil daran. Ich hatte irgendwann auch kein Interesse mehr, seine Kinder kennenzulernen. Es mag ungewöhnlich sein, aber ich war noch nie ein Fan von Patchwork. Ich bewundere, wenn Frauen es schaffen, seine Kinder aus früheren Familien, ihre gemeinsamen Kinder und noch die neuen Kinder von dem anderen Partner an einen Tisch zu bringen.


Für mich kein Lebensmodell, das in Frage kommt.


Gerne gehe ich näher darauf ein. Durch die Aufarbeitung der Situation, die mir passiert ist, habe ich meine Kindheitsmuster versucht aufzuarbeiten. Ich bin in einer sehr kalten Atmosphäre aufgewachsen. Meine Mutter verbot, dass ich andere Kinder mit nach Hause bringen durfte. Sie war überaus streng und kontrollierend. Ich habe bis heute keinen guten Draht zu ihr. Ich musste relativ früh erwachsen werden, ich weiß eigentlich gar nicht was Kindheit überhaupt ist. Es gab nur Leistung, Druck und gefälligst gut aussehen.



Dadurch entstand in mir eine tiefe Bindungslosigkeit. Ich kann keine klassische Beziehung eingehen. Das verursacht mir zu große Ängste, die Nähe erdrückt mich.



Ich liebe die Einsamkeit und das Alleinsein. Hier kann ich Kraft tanken.



Mein Ex war der erste Mann, der das toleriert hat. Er hat am Anfang immer wieder versucht, dass er bei mir einziehen kann, er wollte mehr Nähe, mehr Gemeinsamkeiten. Und irgendwann hat er verstanden, dass ich anders bin. Mehr Ruhe und Abstand benötige. Dafür war ich ihm unendlich dankbar. Ich dachte seinerzeit, ich verliere ihn. Aber er blieb hartnäckig, akzeptierte meine Form der Beziehung.


Es hat ihm schon zu schaffen gemacht, dass er keinen Schlüssel zu meinem Haus bekommen hat. Bis heute nicht.


Ich bin mir bewusst, dass am Scheitern einer Verbindung immer zwei Menschen beteiligt sind. Mein Anteil wurde mir bewusst in den letzten Wochen. Das heißt nicht, dass ich gut finde, was er gemacht hat. Unehrlichkeit geht gar nicht.


Aber ich bin mir klar darüber, dass ich eine neue Verbindung - vorerst - nicht werde eingehen können. Denn ich muss erst meine Kindheitsthemen lösen. Es ist doch eine größere Wunde vorhanden, als ich dachte. Ich habe mir auch schon psychologische Hilfe geholt.



Und diese Wunde würde ich in jede Beziehung weiter tragen. Dazu noch das Mißtrauen, das ich jetzt habe. Es würde gar nicht funktionieren und ich hoffe hier auch nicht auf ein Wunder.


Ich habe seit 3 Monaten das Gefühl, dass in mir noch ein ganz anderer Mensch steckt, als ich bisher dachte. Es war mir gar nicht bewusst, wie sehr ich mich gegen feste Bindungen gestrebt habe.


Allerdings konnte ich beobachten, dass ich nie verstanden habe, wenn Bekannte sich so freuen, wenn die ganze Familie am Tisch sitzt, man zusammen kocht und sich gemeinsam freut, die Kinder mit ihren Partnern und auch Enkelkindern kommen. Also ein völlig normales, schönes und bereicherndes Familienleben. Für mich - in meiner Welt - glich das immer einem Alptraum.


Möglicherweise habe ich die autistischen Züge meiner Mutter geerbt. Es macht mir Angst, denn so will ich nicht sein.


Aber ich gerate leicht in Panik, wenn nicht alles so funktioniert wie ich es plane. Und Chaos darf es gar nicht geben, alles muss an seinem Platz sein. Perfekt geordnet, ein Leben in einer Seifenblase.


Und ich kann mich daraus nicht befreien.

Vielleicht hat das Leben mir einen Gefalllen getan, indem es ihm die Zwillinge geschenkt hat. Jetzt muss ich mich endlich mit MIR beschäftigen, ob ich will oder nicht. Einereits heilsam, andererseits erschreckend.


Ich stehe an einem völlig neuen Ausgangspunkt meines Lebens.


Du hast gefragt, wie ich mich künftig verhalten werde in Partnerschaften?

Nein, ich könnte mich gar nicht anders verhalten. Ich bin - wie so viele andere Menschen - in Automatismen gefangen. Diese zu ändern, ist bei allem daran arbeiten, extrem schwer. Zu glauben, ich wäre jetzt die liebende Partnerin, die einen neuen Mann (der ja in unserem Alter auch eine bestimmte Vergangenheit hat) und seine erwachsenen Kinder und Enkelkinder mit offenem Herzen empfängt....nein das kann ich nicht. Ob ich es lernen könnte? Weiß ich nicht und kann ich daher nicht beantworten.


Wenn meine weiblichen Bekannten von ihren Enkelkindern schwärmen und mir erzählen, wie toll das ist, da verdrehe ich die Augen. Und die verdrehen die Augen, wenn ich von meiner großen Liebe zu meinen verstorbenen Katzen erzähle.

So sind Menschen. Völlig unterschiedlich, völlig individuell. Und das ist gut so. Man kann einen Menschen nur verstehen, wenn man eine Zeitlang in seinen Schuhen gelaufen ist. Und jeder Mensch, jede Situation und jeder Umstand wird von uns so beurteilt, wie wir ihn erleben. Das hat wenig mit dem anderen, aber viel mit uns, unseren Konditionierungen und Prägungen zu tun.



Und auch deine Fragen zum Thema finanzielle Unterstützung. Ich würde es jederzeit wieder so machen. Ich erlebe so viel Geiz (von reichen Menschen) in meinem Umfeld, das widert mich an. Die Gier, alles für sich haben zu wollen, aber niemals zu teilen, das ist ein Reizthema für mich. Mein Ex war ein geiziger Kerl. Jetzt zwingt ihn das Leben, freigiebig zu werden. Ich freue mich für ihn, das ist sein Lernthema.



Armut fängt im Herzen an und hört im Geldbeutel auf. Wohlstand hat nichts mit Geld zu tun. In meiner Welt. Ich kenne Menschen, die wenig haben, die aber viel geben. Herzenswärme, Zuneigung und eine warme Hand. Und deshalb auch hier, nein ich bereue nichts.



Ich hoffe, ich konnte deine wesentlichen Fragen beantworten.
Das, was noch offen wäre an Fragen, kann ich momentan auch für mich selbst noch nicht beantworten. Bitte habe dafür Verständnis.

28.12.2018 10:26 • x 10 #93


A
Hallo Hitachi, teapot und bifi,

ja, ich bin felsenfest überzeugt, dass alles einen Sinn in diesem Leben hat. Manchmal ist ein Verlust im Nachinein ein Sieg und ein Gewinn im nachhinein ein Verlust. Wer weiß schon, was dieses schöne Leben mit uns noch vor hat?


Was ist Glück?

Natürlich sind wir alle gerne verliebt, haben jemanden, für den WIR die Welt bedeuten.


Aber eigentlich ist es schon Glück, wenn wir ein Dach über dem Kopf haben, genug essen und trinken und vor allem Menschen, auf die wir uns verlassen können. Manchmal liegt das große Glück in ganz kleinen Dingen. In einer Katzenpfote, die dich morgens weckt zum Beispiel.


Als meine Katzen noch lebten, gab es für mich kein größeres Glück, als ihnen beim spielen zuzuschauen. Diese Unbeschwertheit und Leichtigkeit, das war für mich unglaublich.


Ich wünsche mir für 2019 inneren Frieden und Ruhe. Und ich hoffe, dass es mir gelingt, irgendwann wieder zu vertrauen.



Ich wünsche euch weiterhin ganz viel Glück, schöne Begegnungen und wunderbare Augenblicke und Momente - und dafür braucht es noch nicht mal einen Mann. Wenn er dazu kommt, umso besser, aber wenn nicht, kann das Glück auch in anderer Form an die Türe klopfen.


Neugierig sein wie ein Kind, offen für die Geschenke, die kommen werden und die das Leben uns präsentiert. Das wünsche ich uns allen.

28.12.2018 10:41 • x 8 #94


S
Wenn ich deine letzten Beiträge lese, kann ich eigentlich nur sagen : Herzlichen Glückwunsch zur Trennung.
Die Trennung scheint dir gut zu tun.

Ich denke auch, dass du irgendwo sehr wohl geahnt hast, was mit deinen Partner los ist. Du wolltest es nicht sehen, weil die Art der Partnerschaft perfekt für dich war.
Wir, von unseren Eltern allein gelassene Kinder , sind Meister im Verdrängen.
Deine Arbeit scheint auch Teil deiner Ablenkung von dir selbst zu sein. Denn das Geld das du damit verdienst ist wohl zweitrangig und dient ehr als Sicherheit als den üblichen Statusgehabe.

Meine Katze ist vor vier Jahren gestorben. Sie war mir für lange Zeit Freundin, Wegbegleiterin und das einzige worauf ich mich immer verlassen konnte. Sie war immer da. Ich vermisse sie sehr. - kann dich da gut verstehen.

28.12.2018 10:58 • x 2 #95


F
Liebe AnnaLena49, ich habe deinen letzten, sehr reflektierten Beitrag gelesen und bewundere deine schonungslose Offenheit und Bereitschaft, das Thema anzugehen. Ich finde dein Verhalten in der Vergangenheit sehr klar. Mit einem solchen Ballast im Hintergrund, kann man nicht noch mehr Ungeordnetes - und das ist Patchwork - in sein Leben treten lassen. Dann explodiert die Box der Pandora, die man so mühsam verschlossen gehalten hat. Dazu passt, dass du ihm nie den Schlüssel zu deinem Haus gegeben hast.

Eben verständlich finde ich deinen Wunsch nach Abstand und Ruhe. Als Führungskraft ist man den gesamten Tag unter Beobachtung. Was macht sie? Wie macht sie es? Zeigt sie Schwächen? Macht sie Fehler? Alle FK Frauen, die ich kenne, leben ein ähnlich zurückgezogenes Leben mit strikter Trennung des Privaten. Negative Informationen aus dem privaten Leben können und werden leider auch gegen einen verwendet. Soweit sehe ich deine Art zu leben als nicht ungewöhnlich.

Mit fast 50 noch einmal eine persönliche Wende herbeizuführen, ist für Frauen übrigens sehr typisch. In Familien beginnt für Frauen oft eine Neuorientierung, weil die Kinder aus dem Haus sind. Ehepaare trennen sich ja nicht selten nach der silbernen Hochzeit und angestellte Frauen machen sich in diesem Lebensabschnitt häufiger erfolgreich selbstständig als zu anderen Lebenszeiten.

Psychologische Unterstützung ist garantiert ein guter Weg, um deine persönliche Box der Pandora zu entrümpeln und alte Verwundungen loszulassen. Das schafft Platz für Neues und Schönes. Ich könnte mir vorstellen, dass du in nicht ganz so ferner Zeit froh bist, dass alles so gekommen ist und du noch einmal die Chance bekommen hast, dein Leben umzugestalten und dich von vielem zu befreien. Und auch gelernt zu haben zu nehmen und nicht nur zu geben

28.12.2018 12:47 • x 1 #96


A
Zitat von Freddie:
Liebe AnnaLena49, ich habe deinen letzten, sehr reflektierten Beitrag gelesen und bewundere deine schonungslose Offenheit und Bereitschaft, das Thema anzugehen. Ich finde dein Verhalten in der Vergangenheit sehr klar. Mit einem solchen Ballast im Hintergrund, kann man nicht noch mehr Ungeordnetes - und das ist Patchwork - in sein Leben treten lassen. Dann explodiert die Box der Pandora, die man so mühsam verschlossen gehalten hat. Dazu passt, dass du ihm nie den Schlüssel zu deinem Haus gegeben hast. Eben verständlich finde ich deinen Wunsch nach Abstand und Ruhe. Als Führungskraft ist man den gesamten Tag ...



Lieber Freddie,


Danke für die einfühlsamen Worte. Ich kann jedes Wort, das du genannt hast unterstreichen.
Und ja, ich hoffe, dass ich eines Tages sagen werde, 2018 war ein gutes Jahr. Und schon heute ist mir bewusst,
dass ich dieses Jahr nie vergessen werde.


Die Büchse der Pandorra.es war wohl Zeit, dass alles so kam, wie es jetzt ist.


Es ist für mich unglaubliches Neuland, mich weich und verletzlich zu fühlen. Das kannte ich nie. Und irgendwie
fühlt es sich für mich unangenehm an, aber es ist eigentlich normal.


Meine Empathie ist extrem gestiegen und ich fühle mich der Menschheit als solches viel mehr verbunden, kann das
Leid und die Trauer von Menschen viel besser nachvollziehen. Das empfinde ich als Geschenk.


Ich wünsche mir, dass meine Wut auf Männer etwas nachlässt, aber da darf ich wohl weniger im Forum lesen
...*smile*.


Lieben Gruss, Anna

28.12.2018 13:23 • x 4 #97


F
Liebe AnnaLena49, die Wut ist normal. Wenn du jetzt zum Alltag übergehen würdest, wäre es eher ein Problem.

Ich finde es großartig, dass du die Situation als Chance annimmst und als
Gelegenheit deinen Horizont zu erweitern. Das schaffen wir als Menschen ja nicht oft

Vielleicht ist es jetzt die Zeit, in der du aus deinem selbstgewählten und bisher erfolgreichen Elfenbeinturm aufbrichst und die Welt außerhalb der bisherigen Parameter wahrnimmst. Das wird dich bereichern und du wirst erkennen, dass der Mann mit dem du alt werden wolltest, bereits zu alt für dich war. An Jahren, aber vor allem in der Vorstellung was ein Mann einer Frau zumuten darf. Die 50er Jahre, in denen Mann noch heimlich Zweitfamilien hatten und Frauen im Restaurant unter dem Tisch den Männern das Haushaltsgeld zugesteckt haben, damit Mann bezahlt, die sind ja nun glücklicherweise vorbei.

Öffne deine Box der Pandora, schlüpfe von den Vorstands-Pumps zuweilen in die Flip-Flops und sehe die Welt so wild und schön - und ungefährlich wie sie ist. Kontrolle ist gut - zuweilen wild leben ist besser

28.12.2018 13:54 • x 2 #98


Blanca
Zitat von AnnaLena49:
Die ersten 13 Jahre hätte ich von bedingungsloser LIEBE zueinander gesprochen. Getragen durch Freiheit, Zuneigung, sehr starker Anziehung ohne jegliche Ansprüche und Forderungen aneinander. Seit 5 Jahren - als die andere ins Spiel kam - waren Veränderungen in seiner Verhaltensweise erkennbar.

Schau Dir mal die nachträglich rot markierten Passagen an. Fällt Dir etwas auf?

Zitat von AnnaLena49:
Seine Söhne. Ich habe hier auch meinen Anteil daran. Ich hatte irgendwann auch kein Interesse mehr, seine Kinder kennenzulernen. Es mag ungewöhnlich sein, aber ich war noch nie ein Fan von Patchwork. Ich bewundere, wenn Frauen es schaffen, seine Kinder aus früheren Familien, ihre gemeinsamen Kinder und noch die neuen Kinder von dem anderen Partner an einen Tisch zu bringen.


Für mich kein Lebensmodell, das in Frage kommt.

Für mich auch nicht. Allerdings ging es bei meiner Kritik an seiner (Vor-)Bedingung (für eine Beziehung mit Dir) darum, daß sie jeglichen Kontakt zu seinen Söhnen von vornherein ausschloß - Du solltest sie ja überhaupt nicht ein einziges Mal auch nur treffen dürfen.

Kein Patchwork gründen zu wollen, schließt eine zumindest einmalige Begegnung mit zwei so wichtigen Menschen in seinem Leben doch nicht aus; das eine ist auch nicht der erste Schritt zum anderen - also was konkret galt es hier so rigoros und dauerhaft von Dir abzuschotten?

Ich kann nachvollziehen, wenn jemand seine Kinder aus früheren Beziehungen erst mal außen vor läßt, solange die neue Beziehung noch im Entstehen ist - um ihnen nicht ständig neue PartnerInnen zu servieren, die dann doch wieder von der Bildfläche verschwinden. Hätte Dein Ex es also zur (Vor-)Bedingung gemacht sich zwei, drei oder mehr Monate Zeit zu lassen, bis ein erstes (und je nach Verlauf auch einziges) Treffen arrangiert wird, so wäre das eine ganz andere Hausnummer gewesen.

Hat er aber nicht. Stattdessen grenzte er Dich rigoros und ohne handfeste Begründung von diesem - und er ist wesentlich! - Teil seines Lebens aus und das von vornherein, dauerhaft und mit aller denkbaren Vehemenz.

Schon darin offenbart sich (s)ein Charakterzug, Parallelwelten aufzubauen, durch die er sich frei bewegen und die er bei Bedarf beliebig hinter sich lassen kann - statt eine (einzige) Lebenssituation zu schaffen, nachhaltig zu klären und so ein Fundament zu bilden, auf dem eine vertrauensvolle und offene Partnerschaft überhaupt gedeihen kann.

Echte Bindungsfähigkeit sucht man bei solchen Menschen vergebens. Es handelt sich vielmehr um nutzenorientierte Opportunisten, die sich das für sie optimale aus allen Parallelwelten herauspicken und den Rest kurzerhand abspalten: Konflikte zu bewältigen oder Probleme gemeinsam zu lösen, ist ihre Stärke nicht, es sei denn es geht auf Kosten der jeweils anderen. Dieser Typus hat eine zutiefst abgründige Persönlichkeit, in deren Innerstes vermutlich nicht mal er selbst völlig hineinzuschauen vermag - vermutlich scheut er diese Konfrontation auch, denn dafür wäre eine Menge Mut zur Selbstreflexion erforderlich.

Warum das so ist, spielt nachträglich keine Rolle mehr - entscheidend ist, daß so jemand denkbar ungeeignet für eine fundierte Partnerschaft ist - ob nun mit oder ohne gemeinsame Wohnung oder Patchwork darin. Denn Partnerschaft erfordert ein Mindestmaß an Ehrlichkeit, Offenheit und Bindungswillen.

Du magst keine Kandidatin für Patchwork oder eine gemeinsame Wohnung sein. Aber diese drei Eigenschaften brachtest Du mit. Daher bist Du in meinen Augen grundsätzlich sehr wohl geeignet für eine funktionierende Partnerschaft, wobei ich Dir zustimme und es auch sehr begrüße, daß Du Dir damit jetzt erst mal Zeit lassen willst, bis die jüngsten Ereignisse vollständig bearbeitet sind.

Doch was Deinen Ex betrifft, der hatte keine dieser Eigenschaften und das zeigte sich schon in diesem (vermeintlichen) Detail. Denn wer mit einem so wichtigen Teil seines Lebens dermaßen geheimnistuerisch umgeht, daß er dies sogar zur Vorbedingung für eine Beziehung macht, der hat sich für eine fundierte Partnerschaft schon hier nachhaltig disqualifiziert.

Zitat von AnnaLena49:
Sie war überaus streng und kontrollierend. Ich habe bis heute keinen guten Draht zu ihr. Ich musste relativ früh erwachsen werden, ich weiß eigentlich gar nicht was Kindheit überhaupt ist. Es gab nur Leistung, Druck und gefälligst gut aussehen.

Zitat von AnnaLena49:
Dadurch entstand in mir eine tiefe Bindungslosigkeit. Ich kann keine klassische Beziehung eingehen. Das verursacht mir zu große Ängste, die Nähe erdrückt mich.



Ich liebe die Einsamkeit und das Alleinsein. Hier kann ich Kraft tanken.

Siehe oben: Ich empfinde Dich überhaupt nicht als bindungslos, beziehungsungeeignet oder dergleichen. Ganz im Gegenteil: Ich finde es klasse, daß Du so gut für Dich allein sein kannst und Dein Leben entsprechend meisterst. Du wirst auch ohne Partnerschaft gut durchs Leben kommen.

Leider sind ausgerechnet jene Männer, die ähnliche Eigenschaften aufweisen wie Du, die gefragtesten am Beziehungsmarkt - zudem orientieren vor allem deutsche Männer sich altersmäßig gern nach unten. Daher sind Deine Möglichkeiten rein statistisch gesehen verglichen zu Deiner Jugendzeit natürlich gesunken. Das heißt aber nicht, daß man dem Glück keine Chance geben sollte; an Deiner Stelle würde ich mir eine grundsätzliche Offenheit bewahren dafür, mich aber nicht gleich jetzt aktiv auf die Suche begeben. In der Tat halte auch ich es für geschickter, das Geschehene erst mal aufzuarbeiten, bis Du dem Leben auch ohne Partner wieder mehr Freunde abgewinnen kannst.

Entweder läuft Dir dann zufällig jemand über den Weg, oder Du entschließt Dich aus freien Stücken zu einer aktiven Suche - oder halt auch nicht: Singles sind eben nicht defizitär, solange sie sich wohlfühlen in ihrem Leben und sie tun gut daran, sich diesbezüglich nichts einreden zu lassen: Weder von den Medien, noch vom Bekanntenkreis, noch von sonst irgendwem.

Also - weiter so!

Zitat von AnnaLena49:
Mein Ex war der erste Mann, der das toleriert hat. Er hat am Anfang immer wieder versucht, dass er bei mir einziehen kann, er wollte mehr Nähe, mehr Gemeinsamkeiten. Und irgendwann hat er verstanden, dass ich anders bin. Mehr Ruhe und Abstand benötige. Dafür war ich ihm unendlich dankbar. Ich dachte seinerzeit, ich verliere ihn. Aber er blieb hartnäckig, akzeptierte meine Form der Beziehung.

Er hat Dich also angenommen, wie Du warst.
Du ihn aber doch auch, oder nicht?

1. Frage: Fiel es Dir schwer, dies zu tun?
2. Frage: Warum machst Du dann so eine große Sache daraus, daß er es umgekehrt auch für Dich tun konnte?
3. Frage: Hat er sich denn über Deine Toleranz und Akzeptanz genauso gefreut? Oder war sie für ihn selbstverständlich(er)?

Dir ist klar, worauf ich hinausmöchte?

Zitat von AnnaLena49:
Es hat ihm schon zu schaffen gemacht, dass er keinen Schlüssel zu meinem Haus bekommen hat. Bis heute nicht.

Hat er Dir denn je einen Schlüssel zu seinem Leben gegeben?
War es nicht vielmehr seine erklärte Vorbedingung, eben dies nicht zu tun?

Dir ist klar, worauf ich hinausmöchte?

Zitat von AnnaLena49:
Ich habe seit 3 Monaten das Gefühl, dass in mir noch ein ganz anderer Mensch steckt, als ich bisher dachte. Es war mir gar nicht bewusst, wie sehr ich mich gegen feste Bindungen gestrebt habe.

Du hast Dich sehr wohl fest an ihn gebunden - im Rahmen Deiner ganz persönlichen Grenzen und Bedürfnisse, für die Du auch völlig nachvollziehbare Gründe angeführt hast.

Wann und wo hast Du sein Vertrauen denn je mißbraucht?

Wer ist denn hier derjenige, der jahrelang ein Doppelleben geführt hat - er oder Du?

Und dennoch war er es, der unbedingt eine gemeinsame Wohnung wollte. Denkst Du immer noch, das allein sei ein Zeichen für das Streben nach fester Bindung? Meines Erachtens war Deine Bindung zu ihm - bei aller räumlichen Trennung - millionenfach fester als seine zu Dir - und das vom Tag Eurer ersten Begegnung an.

Worum geht es denn, bei fester Bindung? Was bedeutet sie denn konkret und wirklich?

Dir ist klar, worauf ich hinausmöchte?

Zitat von AnnaLena49:
Allerdings konnte ich beobachten, dass ich nie verstanden habe, wenn Bekannte sich so freuen, wenn die ganze Familie am Tisch sitzt, man zusammen kocht und sich gemeinsam freut, die Kinder mit ihren Partnern und auch Enkelkindern kommen. Also ein völlig normales, schönes und bereicherndes Familienleben. Für mich - in meiner Welt - glich das immer einem Alptraum.

Für diese Leute ist das normal, schön und bereichernd. Gut für sie.
Die mußten auch nie in Deinen Schuhen gehen oder Dein Leben führen. Gut für sie.

Für Dich ist es normal, schön und bereichernd, allein zu sein, unabhängig von den Launen, Fehlern und Taten anderer und die Freiheit zu genießen, Dein Leben selbst zu steuern, in Deinem Tempo und in Richtung Deiner Ziele. Zudem gelingt Dir das auch noch und Du bist nicht nur wirtschaftlich erfolgreich dabei, sondern auch sozial: Denn Du hast ja Freunde, Bekannte und Du bist ja sozial engagiert bzw. hast vor, es bald zu werden.

Mir geht es übrigens genauso und ich habe nicht vor, daran auch nur ein Deut zu ändern.
Warum?
Weil ich mein Leben für mich lebe und nicht für die anderen.
Ich halte mich an die Gesetze, ich schade niemand gezielt und bewußt und ich gebe mein Bestes mit dem, was ich kann und habe - jeden Tag.
Aber das muß reichen.

Dir ist klar, worauf ich hinausmöchte?

Zitat von AnnaLena49:
Aber ich gerate leicht in Panik, wenn nicht alles so funktioniert wie ich es plane. Und Chaos darf es gar nicht geben, alles muss an seinem Platz sein. Perfekt geordnet, ein Leben in einer Seifenblase.

Nein, ein Leben, in dem Du die Regisseurin bist, wobei der Erfolg Dir recht gibt.
Wer ist denn hier derjenige, der ein menschliches Trümmerfeld nach dem anderen hinterläßt: Du oder Dein Ex, hm?

Dir ist klar, worauf ich hinausmöchte?

Zitat von AnnaLena49:
Vielleicht hat das Leben mir einen Gefalllen getan, indem es ihm die Zwillinge geschenkt hat. Jetzt muss ich mich endlich mit MIR beschäftigen, ob ich will oder nicht. Einereits heilsam, andererseits erschreckend.

Yep!

Zitat von AnnaLena49:
Nein, ich könnte mich gar nicht anders verhalten. Ich bin - wie so viele andere Menschen - in Automatismen gefangen.

Du mußt Dich nicht anders verhalten. Gefangen bist Du allerdings auch nicht.
Ich schließe mich an dieser Stelle dem Vorschreiber an, der Dir Achtsamkeitsseminare (oder so ähnlich) vorgeschlagen hat:
Erkenne Deine Bedürfnisse, akzeptiere sie und gewöhn Dir an, darauf zu achten, daß sie nicht ständig beeinträchtigt werden. Nimm Dich wichtig genug, Dich um Dich selbst zu kümmern, was das betrifft.
Setz Dich selbst an erste Stelle, was das betrifft.

Nur wenn es Dir selbst weiterhin gut geht, wirst Du anderen helfen können.
Deshalb ist es auch nicht egoistisch, sondern notwendig, daß es zunächst mal Dir gutgeht und sonst mal nichts.
Aus so einer Position heraus kannst Du Dich dann gern auch wieder anderen zuwenden und Dein Bestes für sie geben - vorher aber bitte nicht.

Zitat von AnnaLena49:
Wenn meine weiblichen Bekannten von ihren Enkelkindern schwärmen und mir erzählen, wie toll das ist, da verdrehe ich die Augen. Und die verdrehen die Augen, wenn ich von meiner großen Liebe zu meinen verstorbenen Katzen erzähle.

Solange Du sie akzeptierst wie sie sind und sie Dich akzeptieren wie Du bist, ist das o.k.
Kannst Du das nicht, tun sie gut daran, Dich nicht länger zu kennen.
Können sie das nicht, tust Du gut daran, sie aus Deinem Leben zu entfernen.

Mir scheint aber, daß es o.k. ist und daß Ihr Euch gegenseitig annehmt, wie Ihr seid. Das freut mich sehr für Dich - hüte diesen Schatz, denn wahre Freunde sind alles andere als selbstverständlich.

Zitat von AnnaLena49:
Man kann einen Menschen nur verstehen, wenn man eine Zeitlang in seinen Schuhen gelaufen ist.

Leider gibt es genug Menschen, die es nicht mal dann tun.

Zitat von AnnaLena49:
Ich erlebe so viel Geiz (von reichen Menschen) in meinem Umfeld, das widert mich an.

Du kannst diese Menschen nicht ändern. Aber Du bist auch nicht für deren Geiz verantwortlich.
Wie würdest Du diesen Widerwillen beschreiben?
Tendierst Du dabei eher zur Wut, oder zur Trauer?

Du mußt das nicht hier im Forum beantworten, es ist nur ein Anstoß.
Dir ist klar, worauf ich hinausmöchte?

Zitat von AnnaLena49:
Mein Ex war ein geiziger Kerl. Jetzt zwingt ihn das Leben, freigiebig zu werden. Ich freue mich für ihn, das ist sein Lernthema.

Ganz mein Humor. Klasse.

Zitat von AnnaLena49:
Armut fängt im Herzen an und hört im Geldbeutel auf. Wohlstand hat nichts mit Geld zu tun.

Und Du bist nicht wie Dein Ex.
Bitte mach seinen Geiz (oder den der anderen Reichen) jetzt nicht zu Deinem Problem.
Du bist nicht geizig, das ist nicht Dein Thema.

Aber es hat einen Grund, daß Du so allergisch auf den Geiz der anderen reagierst, während Du den Geiz Deines Ex all die Jahre tolerieren konntest. Schau Dir bitte nochmal die rot markierten Passagen im ersten Zitat weiter oben an, sie enthalten einen Schlüssel diesbezüglich.

Dir ist klar, worauf ich hinausmöchte?

Zitat von AnnaLena49:
nein ich bereue nichts.

28.12.2018 16:49 • x 3 #99


A
@Blanca


du bist einfach unglaublich. Coach und Psychologe in einem! Chapeau, wie schön, dass es DICH hier gibt.
Ich kann gerade nicht auf die einzelnen Passagen eingehen, du weißt aber, dass ich sie sehr genau lese,
bearbeite und was für mich daraus machen werde. Sie sind für mich sehr wertvoll, das wollte ich dir mitgeben,
auch wenn ich nicht direkt darauf antworten kann, da deine Statements ja auch zum selbst-be-antworten
gedacht sind, davon gehe ich mal aus. Sie dienen mir sehr zur Selbstreflektion und das ist sehr wertvoll.

28.12.2018 19:30 • #100


A
Heute ist es mit meiner Stärke nicht weit her. Ich sitze hier heulend und habe den Blues.
Aber so gewaltig.


Grund? Ich bekam gestern Nacht eine Mail von ihm. Dass er mich liebt, dass ich ihm fehlen würde, er Sehnsucht hat....alles auf einmal. 7 Stunden später eine erneute Mail. Er entschuldigt sich für seine Emotionalität. Er müsse ja vernünftig sein. Aber es war so eine große Liebe bei uns.


Gäbe es jetzt nicht das Forum und würde ich hier nicht seit dem 05.12. Dinge erfahren haben, die ich zuvor nie gedacht habe, was Fremdgehen und Männer etc. betrifft, hätte ich heute morgen gleich schmachtend geantwortet.


Ja, ich hätte dann gedacht....er liebt mich immer noch und hat jetzt erkannt, wie sehr ich ihm fehle. Dass ich doch die große Liebe bin und die andere nur eine kleine Affäre (die Kinder sind natürlich ein reines Versehen gewesen). Somit würden wir nun die nächsten Jahre gemeinsam in einer Dreiecksbeziehung sein, denn als Vater hat er ja Verantwortung für die kleinen Kinder.



Aber ich bin ja in 3 Wochen um Jahre gereift und sitze trotzdem hier und heule wie ein kleines Kind um etwas, das es gar nicht gab. Es gab keine GROSSE Liebe. Es gab ein Konstrukt und Gebäude aus Lügen und betrogen werden.


Und jetzt könnte ich einsteigen in das Drama....das hier so viele Frauen mitmachen. Und innerhalb eines Jahres wäre ich wohl ein emotionales Wrack, meine Firma insolvent. Meine Selbstachtung würde gar nicht mehr existieren. Das wäre das Ergebnis.


Ich könnte ihm vergeben, ihm glauben und ihn wieder aufnehmen. Die afrikanische Geliebte wäre somit die nächste AF, die hier im Forum schreiben könnte...er ging zurück zu der blöden, ungeliebten Tussi, aber nur wegen des Geldes. Geliebt hat er sie nie.


Und deshalb sitze ich hier und flenne mir die Seele aus dem Leib. Weil ich das alles so furchtbar finde und doch dankbar bin, dass ich hier so aufgefangen wurde, mir die Augen geöffnet wurden und ich mich frage, warum das nicht alles anders gehen kann.


Ich werde mir jetzt eine Flasche Wein öffnen, ich halte das alles gerade nicht aus.

Ich bin noch lange nicht über den Berg, das merke ich gerade!

28.12.2018 19:41 • x 4 #101


H
...Prost...Schwester ich hab ne Flasche Sekt geköpft...

28.12.2018 19:45 • x 2 #102


_Tara_
Zitat von AnnaLena49:
Aber ich bin ja in 3 Wochen um Jahre gereift und sitze trotzdem hier und heule wie ein kleines Kind um etwas, das es gar nicht gab.

Du machst den Eindruck einer besonders sympathischen Frau. Bringt Dir jetzt vielleicht nix, das Kompliment - wollte es aber trotzdem loswerden.

Deine Gedankengänge sind mir sehr bekannt.

28.12.2018 20:10 • x 4 #103


Fanta1
Zitat von AnnaLena49:
Er entschuldigt sich für seine Emotionalität


Nur dafür ? Nicht für seinen jahrenlangen Betrug ?

Es tut mir leid, was du da im Moment mitmachst und ich bewundere dich, wie stark du bist. Ich war damals leider nicht so stark, bin wider besseren Wissens immer wieder auf solche schwülstigen Rückholversuche reingefallen, habe mich weichkochen lassen und immer tiefer in seinen dreckigen Strudel aus Lügen und Betrug reingerutscht. Ein Jahr lang ging das hin und her und ich sank in dieser Zeit immer tiefer bis mir eine Psychologin knallhart meine Zukunft ausmalte, wenn ich mich nicht endgültig lösen kann. Sie sagte mir voraus, dass ich Freunde und Familie verlieren würde und letztlich in der Psychiatrie landen würde wenn ich so weiter mache.

Ich finde, mal etwas zu heulen und sich zu bemitleiden und ein Fläschchen Wein zu trinken ist überhaupt nicht schlimm. Aber bleib ganz bei dir. Das wird dir großes Leid ersparen .

28.12.2018 20:16 • x 2 #104


Blanca
Zitat von AnnaLena49:
Heute ist es mit meiner Stärke nicht weit her.

Das sehe ich anders, denn Du hast den Mut, Dir dies einzugestehen und es auch hier im Forum offen anzusprechen, statt - wie Dein Ex beispielsweise - den Alleskönner zu geben und so zu tun, als berühre Dich das alles nicht. Mir fällt übrigens auch angenehm auf, daß Du nicht mehr auf seine Fehltritte eingehst als nötig. Umgekehrt würde ich da nicht so drauf wetten, aber eben das unterscheidet einen Blender wie ihn nun mal von wirklich starken Menschen wie Dir.

Und das finde ich jetzt gerade mal so richtig vorbildlich.

Zitat von AnnaLena49:
Ich sitze hier heulend und habe den Blues.

Und das finde ich jetzt gerade mal so richtig menschlich.

Zitat von AnnaLena49:
Er entschuldigt sich für seine Emotionalität. Er müsse ja vernünftig sein.

Blockier diesen Vogel, setz ihn auf Nullkontakt. Der ist hochmanipulativ, das sieht man nicht nur an seinem Verhalten Dir gegenüber, sondern auch an dem manipulativen schei., den er da tippt.

Zitat von AnnaLena49:
Gäbe es jetzt nicht das Forum und würde ich hier nicht seit dem 05.12. Dinge erfahren haben, die ich zuvor nie gedacht habe, was Fremdgehen und Männer etc. betrifft, hätte ich heute morgen gleich schmachtend geantwortet.

Es gibt aber dieses Forum und Dein Horizont diesbezüglich ist jetzt geweitet.
Man muß nämlich auch mal Glück haben!

Und das finde ich jetzt gerade mal so richtig gutes Timing.

Zitat von AnnaLena49:
Es gab keine GROSSE Liebe. Es gab ein Konstrukt und Gebäude aus Lügen und betrogen werden.

Ich liebe Menschen, die bodenständig und tapfer genug sind, der Realität ins Auge zu blicken.

Und Dich empfinde ich jetzt gerade mal so richtig als Löwin diesbezüglich.

Zitat von AnnaLena49:
Ich werde mir jetzt eine Flasche Wein öffnen, ich halte das alles gerade nicht aus.

Ich kann leider nur mit einem Rosmarintee mithalten, aber die nächste Tasse geht auf Dich.

Ich finde es nämlich gerade mal so richtig angebracht, Dir virtuell einen dicken Drücker hochzuladen.

Zitat von AnnaLena49:
Ich bin noch lange nicht über den Berg, das merke ich gerade!

Stell Dich darauf ein, daß der Heilungsprozess sich bis zu ca. zwei Jahren hinziehen kann. Das Ärgste wird in ca. 2-4 Wochen geschafft sein, danach kehren erste Ruhephasen ein, allerdings wird es Rückschläge geben. Doch ich bin mir ziemlich sicher, daß Du eine Erfolgskandidatin bist, was seinen Ausgang betreffen wird.

Hey: Auch Trauer will gefühlt sein. Danach kommt womöglich noch die Wut, oder zumindest der Ärger.
Das ist alles im grünen Bereich = zutiefst menschlich = natürlich bzw. normal.
Wer das mal mitgemacht hat, wird daran reifen.
Das wiederum lohnt sich, denn aus dieser Reife wird eine Stärke erwachsen, die Dir neue Höhen im Leben bescheren kann und hoffentlich bald auch wird.

Also: Augen zu, Weinchen runter und dann lass Dich reinfallen, in die Trauer. Du bist tapfer genug, sie über Dich kommen zu lassen. Wenn Du nicht zuviel trinkst (ansonsten wirst Du zu betäubt dafür), achte mal darauf, um wen oder was Du eigentlich trauerst:

- Ist es der Verlust dieses Typen, der nix im Griff und Dich eh nie wahrhaft geliebt hatte?
- Oder ist es vielleicht eine innere Stimme, die sich da ganz tief in Dir drin jetzt endlich mal Gehör verschafft?
- Wem gehört diese Stimme? Für wen steht sie?

Prost...

28.12.2018 21:36 • x 3 #105


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