Muss mich trennen - aber wie?

C
Hallo Zusammen,
ich bin neu hier und brauche Hilfe. Vor einigen Jahren habe ich bereits die Erfahrung gemacht, wie sehr solch ein Forum, also Menschen, die gleiches erleben, helfen kann. Damals habe ich mein Kind im 6. Schwangerschaftsmonat verloren und bin damit nicht klar gekommen. Ich habe im Netz ein Forum gefunden, in dem ich lange geschrieben habe und ich bin mir sicher, dass ich ohne dieses Forum nie mit dem Tod meines Kindes klar gekommen wäre.
Jetzt baue ich auf die Gemeinschaft hier...

Es geht um ein Freundschafts-/Beziehungsproblem, das ich gerne loswerden möchte bzw. möchte ich mich gerne von dem Mann lösen - muss mich lösen, das ist mir klar.
Ganz kurz zu mir: ich bin 44, alleinerziehende Mutter einer 11-Jährigen und Sachbearbeiterin in einem amerikanischen Unternehmen. Der Mann, um den es geht, ist 16 Jahre älter als ich, Vater von 2 erwachsenen Töchtern und seit ca. 25 Jahren geschieden.
Kennengelernt haben 2009 in einem Forum, in dem er als Experte tätig ist, ich hatte dort als Userin eine Frage gestellt. Damals lebte er noch in der Dominikanischen Republik. Dorthin war er im Alter von 45 Jahren von Düsseldorf ausgewandert.
Wir kamen uns näher, sofern dies über das Internet möglich war und hatten irgendwann eine Art Fernbeziehung. Schwierig war es schon immer mit ihm. Ich hatte sehr bald den Eindruck, dass er unter Depressionen litt, was er natürlich abstritt, er war einsam wo er lebte, hatte sich dort ein riesiges Haus gebaut, welches er immer noch zu verkaufen versucht. Wir haben uns dann getroffen, mehrere Jahre kam er einmal im Jahr für 3 Wochen nach Deutschland. Da ich in der Nähe von Düsseldorf wohne, war das sehr praktisch.
Im August 2013 siedelte er, zum Großteil wegen mir, zurück nach Deutschland.
Die Probleme, die wir bis dahin schon hatten (er kommt mit anderen Menschen nicht klar, sieht nur sich selber, er zerfließt oft im Selbstmitleid), wurden noch größer. Die Arbeit, die er im Internet leistet, muss hier versteuert werden und bringt nicht mehr den gewohnten Gewinn. Maßregelungen durch den deutschen Staat (z.B. im Verkehr) kann er nur schlecht hinnehmen, die gibt es in der Dom.Rep. so nicht und er sei doch schon groß und könne selber entscheiden, was er mache.
Dann plötzlich bekam er von einem Medizinstudenten aus Münster das Angebot, sich doch mit ihm zusammen zu tun: die beiden gründeten zum einen Krankenpflegedienst, bei dem beide als Geschäftsführer eingetragen sind, aber mein Freund das Geld gegeben hat, zum anderen kann mein Partner dort wieder als Frauenarzt arbeiten, allerdings muss er dafür nach Münster ziehen, was jetzt im April ansteht.
Alles hier läuft nicht so, wie es soll. Er ist frustriert, deprimiert - depressiv.
Ich habe immer hinter ihm gestanden. In der Zeit, die er noch in der Dom.Rep. war, als er hier den Neuanfang gewagt hat. Ich habe ihm jede Hilfe angeboten - aber er hat immer abgelehnt, wollte mich nie damit belasten, sagte er.
Wir führen sicher keine Beziehung, wie man sie normalerweise kennt und viele verstehen uns nicht. Wir leben nicht miteinander, wir sehen uns nicht ständig. Aber wir vertrauen einander. Und es war okay für jeden von uns.
Nicht okay ist, dass er immer dann, wenn irgendwas schief läuft, mich indirekt als Sündenbock nimmt. Dann stellt er direkt unsere Beziehung in Frage. Entscheidungen werden ohne mich getroffen. Friss oder stirb!
Wie jetzt auch Münster.
Ich bin mir sicher, er vergöttert mich und liebgt mich auf seine Weise. Und wenn ich mich jetzt von ihm abwende, bricht es ihm das Herz. Aber das würde er niemals zugeben und niemals würde er etwas unternehmen, um mich zu halten. Er würde meine Entscheidung akzeptieren und leiden.
Aber dieses Vergöttern und seine Liebe bringen mir nichts - sein sonstiges Verhalten macht mich kaputt und gerade seine Entscheidung, am 15.04. nach Münster zu ziehen, haben mir gezeigt, dass ich weg muss von ihm.
Ich kann einfach den Kontakt zu ihm abbrechen, damit hätte ich diese Seite ganz leicht geschafft.
Aber wie schaffe ich den Bruch in mir selber?

Es tut alles sehr, sehr weh. Ich liebe diesen Menschen, aber ich weiß, dass ich so nicht weitermachen kann. Es sind Dinge passiert, die mich so getroffen, die mir so weh getan haben, dass ich hier und jetzt noch gar nicht davon schreiben kann. Es würde auch den Rahmen sprengen.
Nein, er hat mich nicht betrogen, er hat mir auch nie körperlich weh getan.
Aber auch seelische Schmerzen können verflixt weh tun.

Ich danke Euch fürs Lesen.

02.04.2015 10:10 • #1


M
klar mit ihm sprechen,
sagen, du kannst so nicht weitermachen,
es belastet dich
sei offen und ehrlich,
sag ihm was du uns sagst

und bitte ihn, dich ausreden zu lassen
oder schreib es auf

eine chance etwas zu ändern,
einzusehen
oder zumindest etwas dazu zu sagen,

sollte er schon haben.....

und dann weiter entscheiden.....

02.04.2015 10:22 • #2


C
Hallo Minna,
das habe ich schon so oft.
Geschrieben - und auch mit ihm gesprochen.
Auf Geschriebenes reagiert er so gut wie gar nicht mehr. Bei Gesprächen sagt er, dass er momentan solch große Probleme hat, dass er für anderes kaum noch einen Kopf hat. Klar hat er Probleme, aber ich bin die Letzte, die dafür kein Verständnis hat und keine Hilfe anbietet. Aber dann kommt, dass er mich da nicht mit hineinziehen möchte.
In Gesprächen sagt er mir immer wieder, dass er Gefühle für mich hat - das weiß ich auch so -, dann bleiben wir zusammen und ich akzeptiere unsere Beziehung wie sie ist.
Aber sobald irgendwas schief läuft, er z.B. ein Knöllchen bekommt, dann gibt er mir indirekt die Schuld daran und spricht sogar davon, dass er besser alleine dran wäre. Spricht von Freundschaft. Wirklich beendet hat er die Beziehung aber nie.
Das habe ich jetzt. Jetzt reagiert er geknickt und frustriert. Und sogar entsetzt und entgeistert.
Aber es geht so nicht mehr.

02.04.2015 10:58 • #3




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