Nach 15 Jahren sie nimmt sich Auszeit - glaubhaft?

Hallo,
ich bin 50 Jahre alt, und mit meiner Frau (sie wird im Mai 50) seit 12 Jahren verheiratet, wir sind seit 15 Jahren zusammen.

Vor ca 4 Wochen habe ich sie umarmt und geküsst, worauf sie sich gelöst hat und mir gesagt hat, sie wisse nicht mehr was sie noch für mich emfpfinde, und sie möchte sich für 4 Wochen von mir trennen um herauszufinden, ob wir noch eine Zukunft haben.

Das hat mir den Boden unter den Füßen weggezogen, denn für mich kam das aus blauem Himmel, denn wir hatten eine sehr glückliche und harmonische Beziehung, zumindest habe ich das gedacht, sehe es inzwischen aber etwas anders.

Da das so plötzlich kam und eigentlich ohne Anlass, habe ich mir einen Abend später ein Herz gefasst und sie gefragt, ob sie jemand kennengelrnt hat. Die Antwort kam sofort, ohne Blickkontakt: Es ist nur eine Freundschaft.

Dazu gleich mehr. Das hat mich natürlich unglaublich getroffen. Das Gespräch ist daraufhin eskaliert und sie hat einige sehr verletzende Dinge gesagt, die mich noch mehr zerstört haben. Da wir in einem uns beiden gehörenden Haus leben (wir haben keine Kinder, haben vor 11 Jahren unseren Sohn verloren), sind wir uns die Tage darauf aus dem Weg gegangen. Das war auch durch unsere unterschiedlichen Arbeitszeiten möglich, dennoch lebt man zusammen und begegnet sich. Diesen Zustand fand ich unerträglich, daher habe ich sie nach einigen Tagen schließlich gebeten, so schnell wie möglich zu gehen.

Vor etwas mehr als drei Wochen ist sie in ein Gästezimmer auf ihrer Arbeitsstelle gezogen. Dort kann sie erstmal unbefristet bleiben und muss nur eine geringe Miete zahlen. Es ist nicht weit von unserem Haus entfernt, daher hat sie nach und nach ihre Sachen hier rausgeholt, immer mit Vorankündigung, damit wir uns nicht begegnen. Inzwischen hat sie nur noch wenig hier und im Prinzip alles drüben - auch ihren schweren Crosstrainer, was mich gewundert hat, wie sie als zierliche Frau den bewegt bekommen hat. Auf Nachfrage hat sie zugegeben, daß nur eine Freundschaft dabei geholfen hat.

Eine richtige Kontaktsperre hatten wir nicht, eher Zettel in der Küche, wenn sie hier ihre Post oder noch Sachen abgeholt hat. Oder kruze Nachrichten auf Whatsapp. Ich versuche den Kontakt so gering wie möglich zu halten, nur organisatorische Dinge die absolut nötig sind. Sie hat mehrfach geschrieben, daß sie mich vermisst, und auch den Wunsch geäußert, mich mal wieder zu sehen. Ich habe ihr geantwortet, daß wir uns sehen können, wenn sie eine Entscheidung getroffen hat und mir das mitteilen möchte. Darauf hin kam, so weit sei sie noch nicht. Und das ist der aktuelle Stand.

Bevor wir uns kennengelernt haben, hat sie 17 Jahre in verschiedenen Ländern gelebt. Bevor wir uns das erste Mal getroffen haben, haben wir uns fast ein Jahr lang täglich Briefe und Emails geschrieben, wir haben uns sozusagen schriftlich verliebt. Und dann ist sie schließlich zurück nach Deutschland gekommen, und drei Jahre später haben wir geheiratet. Vor 7 Jahren haben wir das Haus mit Garten gefunden, ein Traum hat sich erfüllt. Wir waren ein Herz und eine Seele, unsere Welt bestand nur aus uns.

Sie geht gerne in Clubs zum Tanzen, natürlich mit entsprechendem Publikum, 40+. Ich bin oft dabei gewesen, obwohl das nicht so mein Ding ist. Irgendwann habe ich ihr mal gesagt, daß das nicht so meine Welt ist. Und so ist sie immer öfter ohne mich losgezogen, mit ihren Ausgeh-Freundinnen im permanenten Single-Modus (über die sie zuhause lästert, richtige Freundinnen hat sie bis heute nicht gefunden). Für mich war das kein Problem, denn ich habe ihr vertraut, und sie hat mich auch immer per Whatsapp teilhaben lassen, wo sie ist, mit wem usw. Dass sie dieses Vertrauen missbraucht hat, schmerzt mich sehr, denn daher kommt auch nur ein Freund. Ich kenne ihn zwar nicht, weiß aber ungefähr wer es sein könnte. Es ist wahrscheinlich kein Wunder, daß dieser Mann das absolute Gegenteil von mir ist.

Leider ist sie auch Job-mäßig nie richtig hier angekommen. Der letzte Jobwechsel vor 16 Monaten hat dazu geführt, daß wir uns unter der Woche nur noch abends gesehen haben, da sie früh raus musste und ich erst abends wieder zuhausse war. Unsere gemeinsame Zeit wurde immer weniger. Und im Nachhinein fällt mir auch auf, wie oft sie mich ausgeklammert hat. Unsere Inseln gemeinsamer Zeit wurden immer seltener. Ich habe das versucht, zu akzeptieren, dachte, die Liebe muss das aushalten. Und natürlich habe ich das auch immer wieder eingefordert, allerdings ohne großen Erfolg.

Dabei war auch in der letzten Zeit immer wieder Gemeinsamkeit. Wochenendtrips, Urlaub, kleine Unternehmungen. Und da war es dann immer so schön wie früher. Ich habe mich also von Insel zu Insel gehangelt, habe versucht, ihr ihre Freiheit zu lassen und mich mit den immer seltener werdenden Momenten der Zweisamkeit zu begnügen.

Mehr noch, im Dezember hatte ich Geburtstag, und sie hat mir einen wundervollen Liebesbrief geschrieben, in dem steht, wie schön das mit mir ist, und wie sehr sie sich freut daß wir trotz schnödem Alltag immer wieder so schöne Momente haben, daß sie mich liebt und sich wünscht daß es bis zu unserem Lebensende so bleibt. Das war gerade mal vor 3 Monaten. Und jetzt ist sie weg.

Die erste Woche ohne sie war die Hölle. Ich habe gelitten wie ein Hund, 8 Tage nicht geschlafen, und schließlich ärztliche Hilfe gesucht. Das war gut, seitdem komme ich damit zumindest wieder klar. Außerdem bin ich von einem Netzwerk aus Freunden und Familie voll aufgefangen worden, sogar von ihrer Familie kommt viel Zuspruch, denn alle sind völlig perplex und verstehen die Welt nicht mehr. Ihre Familie macht sich natürlich auch Sorgen, was da mit ihr los ist, kommt aber nicht wirklich an sie ran. Ich bin unglaublich dankbar über den Zuspruch den ich bekomme, und mir geht es inzwischen etwas besser.

Ich versuche zu reflektieren, was hier passiert und welchen Anteil ich daran habe, aber vor allem versuche ich, mich zu schützen und für mich zu sorgen. Ich habe wieder mit Sportübungen zuhause begonnen, habe meine Ernährung umgestellt und gehe täglich laufen. Letzte Woche war ich 4 Tage im Gebirge alleine wandern, das hat mir sehr gut getan. Dort konnte ich mich aufrichten und versuchen, mir klar zu machen, daß ich mich auf ein Ende eines Lebenstraums vorbereiten muss.

Aber es ist alles andere als einfach, denn wir haben fast ein Drittel unseres Lebens miteinander verbracht, und in dieser Zeit gab es fast nur uns zwei. Jetzt alleine in dem Haus zu sitzen, in dem mich alles an sie erinnert und indem sie noch Sachen hat, macht es nicht einfacher. Mein Alltag fordert mich zwar und lenkt mich ab, aber in meinem Kopf kreist auch nach 4 Wochen alles nur um ein Thema. Ich vermisse sie wahnsinnig, und trotz meiner Verletzung weiß ich genau, daß ich sie immer noch von ganzem Herzen liebe. Und daher will ich auch keine Türen verschließen und mein Herz offen halten, und das habe ich ihr auch vor Kurzem geschrieben.

Aber von ihr kommt nur wirres Zeug, ein völliges Durcheinander. Sie vermisst mich auch, will mich wiedersehen, dann wieder doch nicht. Sie sagt, sie weiß noch nicht, was sie machen soll und ob sie das Richtige tut, gleichzeitig bittet sie mich, unsere geplante Urlaubsreise im Juli zu stornieren. Es kommen Sätze wie wir können doch Freunde bleiben, und als ich ihr darauf geantwortet habe, daß mir das nicht möglich ist und ein Ende endgütlig wäre und ich sie darauf nie wieder sehen möchte, war sie total schockiert. Und wenn sie mir schreibt daß sie mich vermisst, schiebt sie gleich hinterher, daß das ja kein Wunder wäre nach so langer Zeit. Sie nimmt sich aus der Schuld, sagt immer wieder, für Gefühle könne man doch mal nichts. Ob sie damit die fehlenden Gefühle für mich oder für nur ein Freund meint, bleibt offen. Wahrscheinlich beides.

Sie spricht weiterhin von einer Auszeit und das uns das doch auch bestimmt mal gut tut. Sie betont, daß sie weiß, wie sehr sie mich verletzt habe, und das es ihr leid tut, aber sie hätte keine Wahl gehabt und wolle nur ehrlich sein. Und ER wäre wirklich nur ein Freund, das müsse ich glauben, er habe selber gerade eine lange Beziehung hinter sich und will keine neue Beziehung (wie praktisch weil unverbindlich für sie), und er sei nicht der Auslöser für all das gewesen. (Daß sie damit zugibt, daß es von ihrer Seite mehr als freundschaftliche Gefühle gibt, scheint ihr nicht klar zu sein).

Ich habe hier schon einiges gelesen, viele Gespräche gehabt, auch mit einer Paartherapeutin gesprochen. Aber so richtig hilft mir das alles nicht weiter. Ich habe das dumpfe Gefühl, das die Auszeit nur ein Vorwand ist, und sie in Wirklichkeit ihren Abgang in Ruhe organisieren möchte, und zu feige ist, mir das zu sagen, bevor sie nicht weiß wie es bei ihr weitergeht. Aber wenn ich mich mal zwei oder drei Tage nicht melde, sucht sie wieder den Kontakt.

Im Moment komme ich klar, ich habe mit vielen Gesprächen Wege gefunden, die Situation zu akzeptieren, und vor allem meine Verletzungen einzuordnen, und auch die Panik in Richtung Zukunft (Scheidung, Haus, Existenz, etc) zur Seite zu schieben. Und trotzdem hänge ich in einem Dilemma, denn, auch mit Hilfe der Therapeutin, ist mir klar, daß ich trotz allem diese Frau immer noch liebe, und mir nichts sehnlicher wünsche, als mit ihr alt zu werden!

Daher weiß ich im Moment nicht, wie lange ich das noch aushalte. 15 Jahre sind eine lange Zeit, und mir ist klar, sie ist nicht in einer Auszeit, sie ist von mir weg gegangen. Ihr scheint das nicht wirklich klar zu sein, oder sie belügt mich. Und das wäre natürlich noch viel schlimmer. Ich bin mir unsicher, wie lange ich noch warten soll, bis endlich mal was von ihr kommt, oder ob ich das irgendwann einfordern soll.

Wie seht Ihr das?

@istov Es tut mir leid was dir gerade passiert. Es hört sich nicht gut an, sie scheint, was ihre Gefühle angeht, völlig verwirrt zu sein. Und ich glaube nicht das es nur ein Freund ist, sonst würde sie dir nicht so kalt entgegenkommen. Es scheint mir eher das deine EF schön Gefühle für den Anderen entwickelt hat und sie sich jetzt für sich ausmacht, welche Option für sie die bessere wäre. Vielleicht testet Sie jetzt auch den Alltag mit „nur dem Freund“ um zu sehen ob es Zukunft hätte. Ich denke es ist eine Art Warmhalten dir gegenüber. Ich habe es selbst lange nicht gemerkt bei meinem EM. Und wurde doch 9 Monate betrogen, leider wurde mir erst vieles Klar im Nachhinein. Aber noch ist nichts verloren und es ist auch nur was ich an Hand deiner Schilderungen wahrnehme. Ich würde ihr ganz deutlich sagen, das du das Gefühl hast das sie nicht ehrlich zu dir ist und das du nach so langer Ehe ein Recht auf die Wahrheit hast. Soviel solltest du ihr nach so vielen Jahren wert sein. Niemand kann es verhindern, das man sich verliebt - nur ehrlich sollte man schon sein.
Ich hoffe das es nicht so ist wie ich es auffasse und wünsche dir das alles gut wird.

Zitat von istov:

Ich bin mir unsicher, wie lange ich noch warten soll, bis endlich mal was von ihr kommt, oder ob ich das irgendwann einfordern soll.

Mein Rat: Opferrolle beenden und Initiative ergreifen: Anwalt für Scheidungsrecht kontaktieren und ihr von diesem ein Schreiben zukommen lassen, dass das Trennungsjahr zum Zeitpunkt ihres Auszugs für dich eingeleitet wurde. Dieser Schritt wird die für dein Seelenheil notwendige Entscheidung ihrerseits forcieren.

@Shoanna Ja, das ist leider auch meine Befürchtung. Das habe ich ihr auch geschrieben, sie hat geantwortet, es sei keine Lüge, sondern sie wisse es noch nicht. Ob ich ihr glauben soll, weiß ich nicht. Aber ich will ihr noch etwas Zeit geben, momentan komme ich klar. Die Frage ist halt nur, wie lange noch.

@carlos7 so weit bin ich noch nicht...

Zitat von istov:

@carlos7 so weit bin ich noch nicht...

Warum bist du noch nicht so weit, eine Entscheidung einfordern zu wollen? Verstehe ich nicht.

Hallo @istov

So wie sich deine Schilderung liest deutet alles darauf hin, dass deine Frau auf einem Pfad unterwegs ist, der irgendwo hinführt - aber mit größter Wahrscheinlichkeit nicht mehr zu dir zurück.
Sonst hätte sie nicht in kürzester Zeit ihre gesamten Sachen aus eurem gemeinsamen zu Hause heraus geschafft.

Ob der andere Kerl nun der potenzielle Next ist oder eben nur ein Kumpel - ist eigentlich egal. Es ändert ja nichts daran, dass deine Frau sich aus eurer Ehe verabschiedet hat.
Ihr Geschreibsel solltest du nüchtern betrachten. Es hört sich doch stark nach Warmhalterei an - falls sie bei ihrem Abenteuer Schiffbruch erleiden sollte.

Ich an deiner Stelle würde aufhören zu warten und zu hoffen.
Verschwende nicht weiterhin Kraft und Energie in einen aussichtslosen/ einseitigen Kampf.
Lass los - Schau/ kümmere dich um dich selbst.
Komm ins handeln und sorge für Fakten.
Geh deinen Weg - der sicherlich anfangs sehr schmerzvoll sein wird - aber irgendwann wird der Zeitpunkt kommen wo darüber hinweg sein wirst.

Wünsche dir auf diesem Weg alles Gute.

weißt du, ich kann mir sogar gut vorstellen, dass sie wirklich innerlich zerrissen ist und nicht weiß, was sie will. auch, dass sie zwar gefühle für diesen freund hat, das aber noch nicht einsortieren kann.... aber es geht doch darum, dass es dir gut geht, oder?

insgesamt finde ich, dass du dich sehr tapfer und konsequent schlägst. ich würde mir wohl ein inneres ultimatum setzen (nicht ihr, sonder du dir!), wie lange du noch abwartest und dann das heft in die hand nehmen und die entscheidung treffen, wie es für mich selber weitergehen soll.

Niemand trennt sich wegen nur einem Freund. Das ist in meiner Welt Schwachsinn und würde ich mir auch nicht erzählen lassen. Nur einen Freund kann ich auch in der Ehe haben, wenn er wirklich nur ihre Partybegleitung oder was weiss ich wäre.

Ich glaube allerdings schon, dass aufgrund Eurer Vergangenheit und der wenigen Zeit die ihr miteinander hattet, ein Bedürfnis bei Deiner Frau entstanden ist. Somit war sie angreifbar von aussen und was ich mir vorstellen kann ist, dass dieser Mann ihr Bedürfnis bedient hat. Was auch immer das war - die Begeisterung für den Tanz, die Aufmerksamkeit, whatever. Das kann ich nicht wissen. Sowas kann passieren, erst recht, wenn der Trott in die Ehe kommt. Es ist halt immer die Frage, wie man dann damit umgeht.

Wäre dieser Mann momentan wirklich nicht für eine Partnerschaft verfügbar (und erst recht, wenn er für was lockeres offen wäre), dann kann ich mir nicht vorstellen, dass sie sich so harsch getrennt hätte. Entweder, es lag schon vorher so einiges im Argen (und damit meine ich nicht den Alltagstrott mit zuwenig Aufmerksamkeit), oder es ist gelogen.

Dass sie Dich irgendwo vermisst und den Kontakt sucht, kann ich in der Tat nachvollziehen. Du warst lange ihr Mann - eine Bezugsperson vielleicht nur noch zuletzt, aber sie hat Dich ja auch mal geliebt. Jetzt hat sie den Cut vollzogen, aber ein Vermissen setzt in der Regel beim Verlasser auch ein. Ist ja nur natürlich.....

Aber sie ist echt stark ambivalent unterwegs, was ich mir nur damit erklären kann, dass sie die Tür für sich offenhalten will. Immerhin ist eine Trennung von einem langjährigen Partner nicht gleichzusetzen mit der Entscheidung für ein Snickers oder ein Mars. Vielleicht hat sie Angst davor, dass es mit dem Freund auf längere Sicht doch nicht klappt.

Ich jedenfalls gehe jede Wette ein, dass da mehr läuft, als Du weisst. Was soll einem auch an einer Auszeit gut tun? Ist sie wirklich der Meinung, dass wenn sie ihren Kram ausräumt, ne eigene Wohnung bezieht und Dich ohne konkrete Aussagen in der Luft hängen lässt, Dir das gut tut? Seltsame Ansicht....

Du solltest Dir wirklich überlegen, wie lange Du diesen Zustand noch aushalten willst. Hoffen und Warten verlängern Dein Leid. Ich kann mir gut vorstellen, dass es Dir ganz besonders schwer fallen würde, die Tür schlussendlich zu schliessen, aber eventuell ist das die bessere Wahl, als auf einen Anruf von ihr zu hoffen, in dem sie Dir mitteilt, sie kommt wieder zurück. Der Fall ist mir einfach zu unwahrscheinlich.

Wenn Du in die Aktion kommst und die Richtung vorgibst, hat sie auch was zu verlieren. Dann ist der sichere Hafen nicht mehr da und dann muss sie schauen, wieviel Substanz ihrer Worte haben.

Ich finde auch, dass du dich bisher sehr tapfer geschlagen hast. Allerdings würde ich an deiner Stelle jetzt Nägel mit Köpfen machen, dh. einen Anwalt konsultieren und die Scheidung einreichen. Ich würde mit dieser Unsicherheit, ob sie nun nochmal zurück kommt, nicht leben wollen. Davon abgesehen würde ich ihr diese Tür auch nicht länger offen halten. Sie hat dein Vertrauen missbraucht, vergiss das nicht. Ich würde meinen Partner sowieso nicht alleine ( ohne mich, mit Freunden ) feiern gehen lassen. Ist doch klar, dass sich früher oder später ein anderer anschleicht. Sie war leider empfänglich dafür und schon hast du sie verloren. Dass sie dich jetzt hin hält und keine endgültige Entscheidung trifft, ist typisch in so einer Situation, finde ich. Sie hat ja noch alles, ihre Freiheit, einen neuen “Freund“ und dich, der ihr immer noch die Tür aufhält. Du bist es also, der die Entscheidung treffen muss. Und aus meiner Erfahrung heraus, kann ich dir sagen: Wenn du sie zurück nimmst ( falls sie das überhaupt will, was ich nicht glaube ), dann läufst du Gefahr, dass sich der Vertrauensmissbrauch wiederholt, weil du ihr damit signalisierst, dass es für dich kein Trennungsgrund ist, wenn sie fremd geht oder sich zu anderen Männern hingezogen fühlt. Ich glaube ihr diese “nur ein Freund“ - Geschichte auch nicht. Er hilft ihr ja schon dabei, dich zu verlassen ( Auszug, Möbel schleppen ). Dafür wird sie sich bei ihm ganz sicher auch erkenntlich zeigen. Sei bitte nicht so gut gläubig und naiv!

@istov
Die vier Wochen sind fast um. Du hast ihr diese vier Wochen versprochen. Jetzt überlege auch Du ob Du mit ihr einfach so weitermachen wollen würdest wie noch vor einem Monat.
Zuviel ist passiert seitdem. Ihr Auszug hat etwas mit Dir gemacht.
Eure Beziehung ist nicht mehr wie vorher. Sie wird es nicht mehr werden.

Was denkst Du, wie ihr zusammen weitermachen könntet, käme sie zurück?

Was ist, wenn sie noch mehr Zeit braucht?
Wieviel Zeit willst Du ihr noch einräumen?

Oder machst Du Nägel mit Köpfen, die ihr zeigen, daß Du auch Gefühle hast und es nicht mehr nur noch um ihre Gefühle geht?
Es geht um E u c h.
Beide habt Ihr ein Recht zu überlegen, wie es weitergehen könnte und unter welchen Bedingungen. Auch Du! ! !

Zitat von istov:

Hallo, ich bin 50 Jahre alt, und mit meiner Frau (sie wird im Mai 50) seit 12 Jahren verheiratet, wir sind seit 15 Jahren zusammen. Vor ca 4 Wochen ...

Ich denke, Du hast die Situation richtig eingeschätzt. Sie bereitet den Abgang vor, tastet sich langsam ran, um dann für den „Freund“ frei zu sein. Es tut mir furchtbar leid für Dich